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Hallo Jutta,
folgender Link gibt eine Kurzinformation zu Amifostin: http://www.pharmavista.ch/indexD.htm...P/0001199D.htm Der unten wiedergegebene Artikel, von mir ergänzt um Erläuterungen zu den Fachbegriffen, findet sich unter den, auf dieser Site, aufgeführten Links unter "WWW Links", davon der lezte Link "Arbeitskreis..." Bitte beachten: diese Quelle gibt den Stand von 6/2000 wieder! Ich werde nach aktuelleren Daten suchen und sie hier bereitstellen, sobald verfügbar. --- Im Focus Onkologie 6/2000 Auszug aus "Klinische Anwendung von Zytoprotektiva" Fortbildung Supportivtherapie, Folge 2 Radioprotektion (Schutz vor Zellschädigungen durch ionisierende Strahlung) mit Amifostin Xerostomie.(Trockenheit der Mundhöhle) In einer randomisierten Untersuchung an 315 Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-Hals-Karzinomen wurde Amifostin in einer Dosis von 200 mg/m2 als 3-minütige Injektion täglich vor jeder Bestrahlung appliziert. Wichtigstes Einschlusskriterium war die Mitbestrahlung von mindestens 75% des Volumens der großen Speicheldrüsen. Unter Amifostin-Schutz kam es hierbei zu einem späteren Einsetzen einer akuten Mundtrockenheit (42 Gy vs. 62 Gy), die Inzidenz der akuten Xerostomie größer gleich Grad 2 (RTOG) (Schema der Radiation Therapy Oncology Group) wurde von 78 auf 51% gesenkt. Die späte Xerostomie größer gleich Grad 2 (RTOG) konnte in derselben Untersuchung durch Amifostin von 51 auf 28% signifikant gesenkt werden. Nach 12 Monaten war keine Differenz der lokoregionären Kontrolle und der Gesamtüberlebenskurve zwischen beiden Gruppen zu erkennen. In einer kleinen, randomisierten Untersuchung an 39 Patienten zur Amifostin-Anwendung bei einer Radiochemotherapie bei fortgeschrittenem Kopf-Hals-Karzinom wurde ebenfalls die signifikante Reduktion der akuten und späten Xerostomie durch die zusätzliche Gabe von Amifostin beobachtet, jedoch wurde das Zytoprotektivum hier lediglich an den Tagen der simultanen Carboplatingabe appliziert. Mukositis (Entzündung der Mundschleimhaut). Im Rahmen der o.g. Radioprotektionsstudie (n = 315) konnte nur ein Trend bezüglich eines Schutzes der oralen Mukosa durch Amifostin festgehalten werden (p = 0,1442). In der ebenfalls bereits erwähnten randomisierten Pilotuntersuchung (n = 39) zur Radio-Chemotherapie im Kopf-Hals-Bereich wurde eine signifikante Reduktion der Grad 3/4-Mukositis (RTOG) (p = 0,001) beobachtet. Urotoxizität (giftige, u. U. gesundheitsschädigende, grundsätzlich von der Dosis abhängige Eigenschaft u. Wirkung von chem. Substanzen u. physik. Faktoren; hier auf den Urogenitalbereich). Einhundert Patienten mit einem Rektumkarzinom wurden innerhalb einer randomisierten Studie behandelt, in der die Radiotherapie ± Amifostin durchgeführt wurde. Es zeigte sich hierbei eine deutliche Reduktion von Spätnebenwirkungen (Blase, Urogenitaltrakt), ein Einfluss auf die Akuttoxizität konnte nicht beobachtet werden. Dosierung zur Radioprotektion. Es liegen gegenwärtig keine Daten zur optimalen Dosis des Amifostins im Rahmen der Radioprotektion vor. Eine wiederholte Applikation von 200 mg/m2Amifostin hat sich im Rahmen der Zulassungsstudie als effektiv und nebenwirkungsarm erwiesen. Dies gilt ebenso für die von anderen Autoren genutzten Dosen zwischen 300 und 340 mg/m2. Diese Dosis sollte 30 Minuten vor der Bestrahlung als Bolus (Schnellinjektion) intravenös gegeben werden, auf eine antiemetische Prämedikation (vorbeugende Gabe von Medikamenten zur Vermeidung / Unterdrückung von Übelkeit und Erbrechen zeitlich vor Injektion des eigentlichen Medikamentes; hier Amifostin) kann bei den meisten Patienten verzichtet werden. Dosierung bei der simultanen Radiochemotherapie. Das Zeitfenster zwischen Beginn der Amifostingabe, Applikation des Zytostatikums und Ende der Strahlentherapie sollte auch hier 60 Minuten nicht überschreiten, allerdings können hierzu keine abschließenden Empfehlungen gegeben werden. Für die erfolgreiche Integration von Amifostin in derart multimodale (vielfältige, anders geartete) Therapiekonzepte ist die primäre Intention der Zytoprotektion zu definieren (s. Tab. 3, d.h. primäre Chemo- oder Radioprotektion), um eine optimale Reduktion der additiven oder synergistischen Toxizitäten zu erreichen. |
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