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Leberzirrhose bei meiner Mum
Hallo,
zuerst möchte ich mich kurz vorstellen. Ich heisse Andy, bin 25. Ein 2 Meter mann von dem man denkt den haut nix um. Nachdem ich nun in der dritten schlaflosen Nacht in Folge sitze, hab ich dieses Forum entdeckt und hoffe einfach nur um erfahrungsaustausch oder tröstende Worte. Ich bin das einzigste Kind meiner Mum, genau deshalb trifft mich das Ganze noch mehr. Meine Mum wurde vor genau 4 Wochen 50 Jahre alt. Wir haben noch schön zusammen gefeiert und alles war super. 3 Tage später rief sie mich aus dem Krankenhaus an und sagte, sie hat einen Wasserbauch und müsste nur punktiert werden. Da ich nunmal kein Arzt bin, gab ich mich mit dieser Aussage erstmal zufrieden und nahm es so hin. Als ich letzte Woche wieder bei Ihr im Krankenhaus war, kam mir die Sache etwas seltsam vor und ich sprach mit der zuständigen Oberärztin. Diese bat mich in Ihr Büro und nannte mir die niederschmetternde Diagnose: Leberzirrhose im Endstadium. Bedingt durch Alkohol. Ich habe NIE für Möglich gehalten, dass meine Mum im Übermass Alkohol trinkt, geschweige denn, dass Sie abhängig ist. Das hätte ich bemerkt und sofort dazwischen gehauen. Ich habe heute sehr, sehr lange mit meiner Mum geredet und mit Tränen in den Augen gestand sie mir alles und bat mich Sie nicht zu verurteilen. Da fing auch ich an zu weinen und nahm sie in den Arm. Niemals würde ich Ihr Vorwürfe machen, dazu ist es jetzt auch zu spät. Vielmehr möchte ich ihr das Leben so angenehm wie möglich gestalten. Ich liebe meine Mama, trotz allen Schwierigkeiten, die in den Besten Familien vorkommen über alles. Ausser ihr habe ich Niemanden mehr, da meine Oma 2006 plötzlich gestorben ist. Ich frage mich nur, wo soll ich in Gottes namen die Kraft für das bevorstehende aufbringen??? Ich weiß es nicht. In den letzten 48 Stunden habe ich mich bereits um eine Haushaltshilfe gekümmert die Ihr bei den alltägliche Dingen hilft. Dabei ist es mir auch egal, ob die Krankenkasse das zahlt oder ich eben neben meinem Fulltime Job noch nebenher arbeiten geh um das Ganze selber zu zahlen. Sie ist meine Mama. Da ich noch 150 Kilometer von ihr weg wohne, habe ich über gute kontakte in ihre Heimat sofort eine Wohnung gefunden, für die ich heute schon den Schlüssel abgeholt habe. Ich hoffe auch auf ein bisschen Menschenverstand und Hilfe meiner jetzigen vermieter, dass ich hier schnellstmöglich raus kann. Ich fühle mich momentan einfach nur leer, ausgepowert, traurig. All das kann man gar nicht beschreiben. Ich hofe einfach nur hier auf menschen zu treffen, die das Selbe durchmachen, durchgemacht haben oder mir in irgendeiner Weise helfen können. Danke Andy |
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