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Alt 10.07.2009, 21:19
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Dolphin Dolphin ist offline
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Registriert seit: 06.04.2009
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Standard AW: Praemenopause: GnRH Analoga ja oder nein?

Hallo Ute,

in dieser Klarheit wird natürlich nicht in den Leitlinien auf "nur Tamoxifen" hingewiesen. Folgende Zitate stammen bereits aus der S3 Leitlinie von 2008 (auf die aktuelle kann ich wie gesagt leider momentan nicht zugreifen).

Die folgenden Aussagen könnt ihr auch direkt hier nachlesen:

http://www.krebsgesellschaft.de/down...mma_080211.pdf

Statement Adj-7
Bei prämenopausalen Frauen kann die Ausschaltung der Ovarialfunktion durch GnRHAnaloga, Ovarektomie oder Radiomenolyse die Krankheit günstig beeinflussen. Die Wirksamkeit ist vergleichbar zu einer CMF-Chemotherapie. Eine Therapie mit GnRHAnaloga soll über mindestens 2 Jahre durchgeführt werden. LOE 1b, Empfehlungsgrad A (Cuzick, J et al. 2007)
Die Wirksamkeit der Ovarialfunktionsausschaltung nach Chemotherapie ist ungewiss.


Ausschlaggebend für uns Chemo-geplagte ist also der letzte Satz. Wenn man sich gegen eine Chemo entschieden hat, mag es also durchaus sinnvoll erscheinen!
Hier gleich die nächste Aussage um die Überlegenheit der Aromatasehemmer zu unterstreichen (wohlgemerkt erst bei Postmenopausenstatus!)

Statement Adj-8
Bei der sicher postmenopausalen Frau sind Aromatasehemmer der 3. Generation dem Tamoxifen überlegen. Bei entsprechender Risikokonstellation können diese primär für 5 Jahre, für 2–3 Jahre im Wechsel nach 2–3 Jahren Tamoxifen oder für 5 Jahre nach 5 Jahren Tamoxifen verabreicht werden.
LOE 1b,


Bei Fernmetastasen sieht es auch schon wieder anders aus!!!!:

Statement Met–9
Bei prämenopausalen Patientinnen ist die Ausschaltung der Ovarialfunktion (GnRH-Analoga,
Ovarektomie, Radiomenolyse) in Kombination mit Tamoxifen die Therapie der ersten
Wahl.
LOE 1b, Empfehlungsgrad A (Klijn, JG et al. 2001)


Aber bitte auch das Datum beachten - 2001!
Und so sieht es bei BRCA Patientinnen aus:

Eine bilaterale Ovarektomie kann zur Reduktion des Zweitkarzinomrisikos der Brust und der Eierstöcke durchgeführt werden. Ein Überlebensvorteil ist bisher ebenfalls nicht belegt.LOE 3a, Empfehlungsgrad 0 (Metcalfe, K et al. 2004; Pierce, LJ et al. 2006)

Wenn du die aktuelle Leitlinie nachschlagen kannst, müßte dort auch eine ähnlich formulierte Aussage zur Ovarunterdrückung stehen, dass es keinen Hinweis auf Vorteile bringt (v.a. in Hinsicht auf das Gesamtüberleben). Die AGO Empfehlung (aber auch bereits von 2/2008) besagt folgendes:

"Adjuvante endokrine Therapie bei praemenopausalen Patientinnen

Die chemoendokrine Standardtherapie in der Praemenopause besteht aus einer Sequenz einer Chemotherapie gefolgt von fünf Jahren Tamoxifen. (LoE 1a A, AGO++). Bei jungen Patientinnen (unter 40 Jahre) kann die zusätzliche ovarielle Suppression nützlich sein (LoE 2a-C, AGO+). In der LOW-risk-Situation ist die alleinige Tamoxifen-Therapie als Standard anzusehen (LoE 1a-A, AGO++). Die Kombination von Tamoxifen mit GnRH Analoga kann diskutiert werden (LoE 1b-B, AGO+), die zusätzliche Morbidität sollte bedacht werden."
Den gesamten Artikel findet ihr hier:
http://www.mamazone.de/fileadmin/dow...ungen_2008.pdf

Ich finde auch in diesen Formulierungen wird wieder klar, dass Arzt und Patient das im individuellen Fall entscheiden müssen, es aber nur Empfehlungen sind!

Viel Spaß beim weiteren browsen, Dolphin

Geändert von Dolphin (12.07.2009 um 07:31 Uhr) Grund: Hatte die entsprechenden links vergessen...., sorry
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