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Alt 31.07.2009, 23:50
Benutzerbild von rosa.sputnik
rosa.sputnik rosa.sputnik ist offline
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Registriert seit: 13.11.2008
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Standard AW: Meine Mama hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom.:-(((

Ihr Lieben,

ich frage mich gerade der wievielte Anlauf dies nun ist... ich wollte schon seit gestern hier schreiben, aber... mir fehlten, wie so oft im Moment, die Worte.
Erst einmal möchte ich mich wirklich ganz herzlich für Euren Zuspruch und Trost bedanken. Ich hätte nie gedacht wie gut es tut, von "Fremden" soviel Trost zu erfahren und diesen auch so aufzusaugen.

Mein Gefühlswelt fährt Achterbahn... teils die Erleichterung dass Mami nun nicht mehr leiden muss... und dann diese Leere und Stille... und dauernd das Gefühl ... "Wow, das muss ich Mama erzählen"... und dann der Schubs in die Realität...

Sie fehlt mir wahnsinnig, aber das Gefühl kennen die meisten hier ja leider schon.
Diese riesige Sehnsucht nach ihr, das unfassbar schlechte Gewissen dass ich den Palliativdienst nicht schon viel früher gefeuert habe,... dass sie das alles hinnehmen musste... ihre unfassbare Angst vor dem Tod... alles das.
Dass der blöde Heringssalat noch im Kühlschrank ist, den sie unbedingt und ganz dringend haben wollte, aber dann doch nicht mehr essen konnte.
Was immer ich hier tue, schnürt sich mir alles zusammen...

Dann ein paar Kommentare von "Freundinnen" meiner Mom, die ich höflichkeitshalber über ihren Tod in Kenntnis gesetzt habe, obwohl ich während der vergangenen acht Monate keinen Ton von ihnen gehört, geschweige denn diese Damen gesehen habe...
Da fielen dann Sachen wie: "Ja, Du musstest ja auch etwas gut machen... Du hast es Deiner Mutter ja nicht immer leicht gemacht"

Die Abende und Nächte sind am schlimmsten... erst kann ich nicht einschlafen weil ich immer ihre letzten Minuten vor Augen habe, wie ich sie feste in meinen Armen halte, wie David und Julia ihre Hände halten, ihr letzter Atemzug... dann klingelte nach 2 min. das verfluchte Telefon und ich überlegte ob ich rangehe und es schnell beende (7 sekunden waren es) oder ob ich jetzt 6x klingeln abwarte, dann Mamis Stimme auf dem AB höre und dann noch eine gute Minute dem Anrufer zuhören soll... ich habe mich für Abheben und schnell wieder Auflegen entschieden...
Trotzdem... auch das läuft mir nach...

Dann, wenn ich doch eingeschlafen bin, schrecke ich hoch weil ich so darauf gedrillt bin ihre Atmung zu "kontrollieren"...

Ach Mensch... wie soll das denn bloß weitergehen??? Es ist doch erst drei Tage her, und ich habe jetzt schon manchmal das Gefühl komplett durchzudrehen.

Traurige Grüße
Jasmin
__________________
Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae)
4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen...
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