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Alt 07.09.2009, 23:15
Endzeitstimmung Endzeitstimmung ist offline
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Registriert seit: 07.09.2009
Ort: München
Beiträge: 1
Standard HCC - 3 Buchstaben

Hallo zusammen,

bei meinem Vater (72 Jahre) wurde bei einer stationären 'Rund-um-Untersuchung' vor einem Monat, aufgrund seines schlechten Allgemeinzustands, HCC mit 10cm Ausmaß festgestellt.

Die Hepatitis C Erkrankung ist seit Jahren bekannt, aber niemand schenke ihr großartig Beachtung. Mein Vater spielt Dinge gern herunter, besonders wenn es um seine Gesundheit geht. Wohl auch um meine Mutter nicht zu belasten.

Auf unser Drängen hin (Schwägerin/ich) wechselte er den Arzt und wurde zu o.g. Krankenhausaufenthalt 'verdonnert'.

Laut Arztbericht sind lokale Verfahren wie TACE und SIRT nicht mehr möglich und es besteht nur noch die Möglichkeit einer palliativen Chemotherapie. Welche mein Vater aber sicher nicht machen lässt.

Es ist jetzt genau ein Monat her, dass er das Krankenhaus verlassen hat - leider wurde er heute wegen extremer Wassereinlagerungen im Bauch zur Punktierung wieder ins KH eingeliefert.

Meiner Mutter war der Ernst der Lage leider immer noch nicht bewusst und sie begnügte sich mit Aussagen wie 'warten wir mal ab wie's weiter geht'.

Vor einer Woche waren die beiden noch im Urlaub, für meinen Vater war das sicher alles, aber mit Erholung hatte es eher weniger zu tun. Die Autofahrt war anstrengend. Koffer aufs Zimmer tragen übernahm meine Mutter. Nachts konnte er nicht schlafen. Essen ist eh immer zu viel. Und überhaupt, das Geld hätte man sich sparen können.

'Das war euer letzter gemeinsamer Urlaub' ... meine Mutter weinte.

(Ich glaub, ich schreibe verwirrt, aber irgendwie habe auch ich noch nicht ganz verstanden und mein Kopf ist voll.)

Ich arbeite im Altenheim. Der Tod ist mir nicht fremd - aber viele der Sterbenden.

Vielleicht hört es sich komisch an, aber wir haben die Möglichkeit des Abschiednehmens. Der Tod kommt immer zu früh, aber in unserem Fall nicht unerwartet. Dafür bin ich irgendwie dankbar.

Ich hoffe, dass mein Papa nicht zu sehr leiden muss.

Ich hoffe, dass ich die Kraft habe meine Mutter in dieser schweren Zeit zu stützen.

Ich hoffe, dass mein Sohn (2,5 Jahre) nicht zu kurz kommt.

Ich hoffe, dass ich noch alles sagen kann, was ich vielleicht schon viel früher tun hätte sollen.....
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