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#12
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Liebe Bea,
ich lese bei Dir, und finde folgenden Satz: Zitat:
Zitat:
Dass Dein Papa nicht mehr lange hier sein wird, weißt Du so oder so. Und warum er jetzt so unruhig ist, das wird Dir im Leben niemand mit Bestimmtheit sagen können. Genau solche Aussagen sind es nämlich, mit denen man irgendwann einmal hadert. Genau solche Äußerungen lassen einen immer und immer wieder hinterfragen, ob es so wie es war, richtig war. Ich sag Dir dazu mal was. Die Medizin hat ihre Grenzen. Und als meine Mutter so unruhig war - meine Güte, was hatten die Ärzte zu Beginn für Ideen. Die ersten Tage ging man von einem Delir aus - man dachte sie hätte zuviel Morphium genommen. Totaler Blödsinn - Schwachsinn. War ja gar nicht so - wußte zu dem Zeitpunkt nur kein Mensch. Und man selber grübelt und denkt und das Kopfkino zeigt die kuriosesten Filme. Bei meiner Mutter (das alles ist ja individuell!) lag die Unruhe offenbar an den Medis, die sie im KH bekommen hatte. Das hatte genau den gegenteiligen Effekt, ähnlich wie bei Kleinkindern. Nach dem Absetzen aller Medikamente (Tranquilizer & sämtliche Analgetika ) wurd sie ruhiger. Was ich Dir sagen möchte: Den Papa so zu sehen, also leidend - das ist schlimm. Und es tut mir aufrichtig leid, dass er diesen Weg gehen muss. Aber lasst Euch das nicht schwerer machen, als es so schon ist. Du kennst und fühlst schon was mit Deinem Papa ist. Vertrau auf Dein Gefühl. Ich weiß, man möchte sich genau in der Situation auf die verlassen, von denen man meint sie haben Ahnung. Haben sie ja auch - in vielen Belangen haben sie das - aber wann der Zeitpunkt ist wann Dein Papa geht, und ob er sich wehrt usw. - das weiß von denen keiner. Vertrau Dir selber und Deinem Gefühl. Du machst alles Bea, alles richtig!!! Zitat:
Ich war vor ein paar Tagen bei einer Freundin zum Frühstück. Sie erzählte mir von einer ähnlichen Situation. Der Vater lag im Sterben, war aber bei Bewusstsein und hat sich quasi am Sterbebett bei seinen beiden Töchtern dafür entschuldigt, dass er sie nun leider alleine lassen muss, und nicht länger begleiten kann. Ich konnte in dem Moment diese Gefühle, die auf beiden Seiten geherrscht haben müssen, nachfühlen. Und ehrlichgesagt, war ich froh, dass mir - nein, in allererster Linie meiner Mama, aber eben auch mir - das erspart geblieben ist. Ich empfand dieses "Rüberschlafen" als Gnade. Ach Bea, das ist der Ausnahmezustand schlechthin, der seelische Supergau und ich schwafel Dich auch noch voll. Im Grunde meines Herzens möchte ich Dir eigentlich ganz doll helfen, und weiß im nächsten Moment, dass ich das nicht vermag. Kann Dir nur sagen - ich lese hier immer mit und begleite Dich oft in Gedanken. Was ich wünsche, - ich wünschte ein Wunder! - stattdessen, realistisch gesehen wünsche ich mir, dass Dein Papa tiefen Schlaf findet, und nicht leiden muss. Annika ![]() |
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