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#11
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Eigentlich sind sie immer da, die schönen Dinge des Tages.
An manchen Tagen sehe ich sie, und an anderen, da hab ich den Kopf dafür nicht frei, und den Blick einfach verschleiert. Heute hatte ich ein schönes, wenn auch bewegendes und trauriges Ding. Ich musste einkaufen heute, da ja nach den Feiertagen die Geschäfte erstmalig wieder geöffnet waren. Also rasch nach dem Friseurtermin ab zum Rewe-Markt. Dort traf ich auf eine ehem. Arbeitskollegin, die damals durch meine Mutter im Unternehmen angelernt worden ist. Sie wusste nicht von meiner Mama. Wir reden, belangloses Geplänkel, dann, wie das so ist, wenn man sich länger nicht gesehen hat und doch rasch wieder wärmer miteinander geworden ist, wurd das Gespräch inniger. Sie fragt:"Na, was macht die Mama?" Ich antworte, dass Mama nicht mehr da ist. Betroffenheit, Schweigen und ehrliches Mitempfinden. Das gleiche ist mir am heiligen Abend in der Kirche passiert. Ich stand vor der Sakristei, weil ich auf meinen Großen gewartet habe, der dort sein Messdienergewand ausgezogen hat, und sich umzog. Da steht auf einmal unsere Trauerbegleiterin. Ein warmer Händedruck, eine sanfte Umarmung und der Wunsch für ein annehmbares Weihnachtsfest. Manchmal sind es Kleinigkeiten, die mir aber doch zeigen, dass ich umgeben bin von Menschen, die ehrliche und aufrichtige Anteilnahme bekunden. Die meine Mama wertschätzten und die um ihre Eigenschaften wussten. Die, die mit mir all das irgendwie vermissen. Und ich muss mich da nicht erklären. Es reicht ein Blick und ich weiß, dass ich mich anderweitig gar nicht mehr mitteilen muss. Ehrliche Anteilnahme ist zur Zeit ein für mich schönes Ding. Weil es mir zeigt, dass ich meine Mama immer wieder aufleben lassen kann. Sie ist nicht vergessen. Sie bewegt jetzt noch Menschen, die sie kannten. Das tut weh, aber mehr gut als weh. Das ist schön. Liebes Blümchen, ich frage mich, wie Dein Fest war. Hattest Du schöne Dinge? Liebe Grüße Annika |
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