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Alt 30.03.2010, 18:24
uta e. uta e. ist offline
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Standard Brustaufbau mittels freien Bauchlappens

Mit meinem Eintrag möchte ich einerseits ratsuchende Frauen informieren, die vor der Wahl der geeigneten Methode zum Brustaufbau stehen. Ich selbst habe bei mir eine Brust mittels freien Bauchlappens aufbauen lassen und bin davon überzeugt.

Andererseits möchte ich auch über die Klinik und die Ärzte informieren, die mir so gut geholfen haben. Ich denke beide Informationen können anderen Frauen helfen.

Mir wurde im August des letzten Jahres die linke Brust wegen eines Brustkrebses entfernt. Jetzt nach sieben Monaten erfolgte der Wiederaufbau. Ich hatte mich gegen ein Implantat und für den Wiederaufbau mit eigenem Gewebe entschieden.

Und es war eine gute Entscheidung. Ich glaube der Wiederaufbau mit einem freien Bauchlappen ist für die Chirurgen eine der aufwendigsten Methoden und für die Patientin mit die anstrengendste. Aber das Resultat rechtfertigt den Aufwand.

Erwähnen sollte ich noch, dass ich keine Bestrahlungen und keine Chemotherapie gegen den Brustkrebs hatte. Ich mache nur eine rein antihormonelle Therapie.

Ich möchte der oben erwähnten Beschreibung noch ergänzen, dass nach der ersten Operation später eine zweite folgt, um die Brustwarze wiederherzustellen. Das ist bei auch bei den anderen OPs zum Brustaufbau häufig der Fall. Damit wird zumeist ein viertel Jahr gewartet. Dann befindet sich die neue Brust auf dem richtigen Platz und die Brustwarze kann in der richtigen Höhe angelegt werden. Würde dies gleich in der ersten OP erfolgen, könnte sich durch das natürliche Senken der neuen Brust nach der OP auch die die neue Brustwarze senken. Unschön, wenn sich anschließend beide Brustwarzen in unterschiedlichen Höhen befinden.

Das Interessanteste dazu ist aber, dass man in der Klinik in Potsdam für die Brustwarze nicht die Haut aus dem Intimbereich oder Oberschenkel verwendet. Die Brustwarze wird ebenfalls aus dem freien Lappen geformt. Am höchsten Punkt der Brust wird dazu die Haut wie ein dreiblättriges Kleeblatt zusammengezogen und übereinander gelegt. Damit diese neue Brustwarze nicht nach innen verrutscht, wenn man darauf drücken würde, wird dem „Kleeblatt“ ein Stückchen Knorpel aus der oberen Rippe unterlegt. Das Stück Knorpel ist sozusagen ein Abfallprodukt, da das Stück Rippe eh entfernt wird. Die Chirurgen entfernen es, weil sie an dieser Stelle die Gefäßverbindung zwischen dem freien Lappen und dem restlichen Körper herstellen. Das kleine Stück Rippe würde sonst bei der OP stören.

Nach der OP

Vier Chirurgen und zwei Anästhesisten operierten mich acht Stunden lang. Die ersten drei Tage nach der OP waren richtig heftig. So manchmal dachte ich: hätte ich das vorher gewusst … Man liegt drei Tage in einer erhöhten Sitzliegeposition auf dem Rücken. Wenn man sonst flach auf der Seite schläft, wie ich, kann das ganz schön anstrengend sein.

Die Schmerzen ansonsten sind erträglich, man bekommt eh Schmerzmittel. Aber die Spannung auf dem Bauch merkt man schon, vor allem, wenn man, sehr schlank ist und sich erst Bauchfett anfuttern musste. Man spürt auch das enge Kompressionsmieder und den Kompressions-BH. Beides muss man mindestens sechs Wochen lang tragen, Tag und Nacht. Ist aber auszuhalten und wirkt auch schützend, wenn man erst einmal herumläuft.

Nach den ersten drei Tagen wird es aber besser. Am vierten Tag darf man kurzzeitig schon mal aufstehen und selbst zur Toilette gehen. Schönes Gefühl. Der sechste Tag war bei mir der beste von allen, denn da wurden die letzten Drainagen gezogen, ich durfte duschen und erfuhr, dass ich schon zwei Tage später nach Hause durfte, also am achten Tag nach der OP. Gerechnet hatte ich mit zehn Tagen.

Es spannt dann zwar noch ziemlich doll am Bauch und die Kondition ist auch noch nicht wirklich wieder da, aber es geht jeden Tag ein bisschen aufwärts. Ich kann diese Methode des Brustaufbaus nur empfehlen und würde es wieder so tun.

Die Klinik

Ich hatte mich für meine Operation für das Ernst von Bergmann Klinikum entschieden. Hatte im Vorfeld viel Gutes über die Plastische Chirurgie des Klinikums erfahren und fühlte mich in zwei Aufklärungsgesprächen gut beraten.

Der Arzt ist ein wahrer Ästhet. Das merkt man sogar der Station an, die er leitet. Hier sieht es netter aus als auf anderen Stationen.

Aus einer Narbe und Eigengewebe formte er eine wirklich schöne Brust, inklusive Bauchstraffung, für die andere Frauen freiwillig viel zahlen. Er verlangt viel von sich und seinen Kollegen, ist aber immer erfrischend freundlich und kompetent für seine Patienten da.

Ich bin sehr froh über meine Wahl. Er und seine Kollegen haben mir nicht nur die Brust aufgebaut, sondern auch meine innere Mitte wiederhergestellt.

Ich kann nur allen Frauen, die selbst vor der Entscheidung ihres Brustaufbaus stehen, das Beste wünschen.

Viele Grüße aus dem Brandenburgischen

Geändert von gitti2002 (01.04.2010 um 13:48 Uhr) Grund: Klinik und Arzt-Empfehlungen
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