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Alt 08.10.2010, 22:43
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Liebe Morgana, Ilonka, Geske, Bulldogge,

danke für eure Antworten.

Vielleicht darf ich das mal so ausdrücken. Trauer, das war einmal. Was nicht heissen soll, sie würde mich nicht trotzdem noch so manches Mal erwischen. Es läuft mehr so auf "schöne Erinnerung, wunderbare Zeit" hinaus.

Ich sag mal so, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Als "Zwangsentlassener" (klasse Wort!) steht man plötzlich aller Gewohnheit entwurzelt da und bestaunt die Freiheiten, die man plötzlich wieder hat. Nicht, dass das früher eine Fessel gewesen wäre. Nur, was damit anfangen? Garnicht so einfach. Es ist auch nicht so sehr die leere Wohnung. Meine ist urgemütlich (für mich zumindest) und ich fühle mich wohl darin. Sie ist so eingerichtet, wie "ich" das wollte. Kein Schnickschnack auf den Schränken, keine Deckchen auf den Kommoden. Vorallem keine Blümchen auf den Lautsprecherboxen !!! Die würden eh irgendwann beim Musikhören runterfallen . Und für Zwei wäre sie sowieso zu klein. Einen Fernseher hab ich nicht. Als ich noch unten wohnte, hab ich auch nicht mehr ferngesehen. Macht alleine keinen Spass. Ich hab ihn also verschenkt, damals.

Ich weiss noch nicht mal, ob ich Zweisamkeit in seiner engen Form überhaupt schon ertragen könnte. Ich versuche gerade, mich von den "Gewohnheiten" der vergangenen zu lösen. Myriam ist nicht mehr da. Das war einmal. Mein Zusammenleben mit ihr schöne Vergangenheit. Auf der anderen Seite macht mich diese verdammte Stille fertig. Diese Stille, die so laut ist, dass man nicht schlafen kann. Irgendwie fühle ich mich zwischen allen Stühlen.

Morgana,

lass es. Verlorene Liebesmühe mit deinen Katzen. Meine beiden machen auch nur das, was sie wollen. Sind friedlich und geben mir das Gefühl, ich wäre der Chef. Doch nur solange ich zu Hause bin und hauptsächlich dann, wenn's um gefüllte Futternäpfe geht .

Ilonka,

scih selber finden, einen Platz. Dieses "ich bin ich"-Gefühl gilt es zu definieren. Wie kann man Gewohnheiten, in vielen Jahren gewachsen, fallen lassen? Ich hab mal versucht, all die Bilder, welche ich aus meiner alten Wohnung mitgenommen habe, in eine Schublade zu verfrachten. Neue müssen her. Eigene Bilder hab ich im Überfluss. Nur noch ganz wenige alte Fotos hängen hier. Ich muss sagen, ich fühl mich wohl dabei.

Geske,

Freiheiten, die wir nicht gewollt haben, die wir garnicht mehr kannten, auch nicht gebraucht haben. Das ist eins der grössten Probleme. Z.B. neue Freundinnen/Freunde finden. Vielleicht auch mal irgendwann jemand, mit dem man seine Zeit verbringen möchte. Nur, wie geht das? Ist lange her .

Bulldogge,

mein Freundes- und Bekanntenkreis hat sich vollkommen geändert. Bei vielen alten Freundschaften lag der Focus eher auf Myriam. Da kann man sich vorstellen, wie das ausgegangen ist. Ich brauche ja nur noch meinen eigenen Interessen nach zu gehen. Die decken sich nicht immer mit den Interessen, welche Myriam und ich gemeinsam hatten. War nicht verkehrt, damals. Nur, heute ist das eben anders.


Alles Liebe

Helmut
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