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  #1  
Alt 05.04.2011, 16:32
jessilessi jessilessi ist offline
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Registriert seit: 03.12.2010
Ort: Siegen
Beiträge: 66
Standard AW: Ein unerträgliches Gefühl

Vielen Dank, mit meinem Bericht wollte ich niemanden zu nahe treten und angst machen. Ich hatte das Bedürfnis euch meine letzten Stunden mit Mama zu berichten . Trotz des schweren Abschieds, bin ich überdankbar in den Stunden bei Ihr gewesen zu sein. Nicht jeder hat die chance und ich wußte und habe gespürt, das wir mit unseren beisein ihr etwas angst genommen haben.
Es tut sehr gut mit anderen in einer ähnlichen Lage sich auszutauschen.



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meine liebe Mama

29.12.1952 - 30.03.2011
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  #2  
Alt 05.04.2011, 22:21
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Beiträge: 2.242
Standard AW: Ein unerträgliches Gefühl

Liebe Jessi!

Ich schicke Dir einen stillen Gruss und wünsche Euch viel Kraft für die kommende Zeit.

Elisabethh.
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  #3  
Alt 05.04.2011, 23:37
JeanineK JeanineK ist offline
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Beiträge: 197
Standard AW: Ein unerträgliches Gefühl

Hallo Jessi,

ich wollte nur schnell hier ins Forum und schauen, ob meine hier kennengelernte Freundin was geschrieben hat und dann schlafen gehen.... da las ich Deinen Beitrag. Ich sitze hier in meinem Büro, neben mir Mamas Foto und muss weinen. So traurig und schlimm ist Eure Geschichte.....

Ich drück Dich mal ganz lieb. Meine Mama ist jetzt 9 Monate nicht mehr bei mir.... und ich hatte auch angst, wie ich sie vermissen werde.... man wird sie immer vermissen, aber nicht mehr so schlimm, wie am Anfang.

Schick Dir ganz viel Kraft.
Sie sieht Dich.
Sie ist bei Dir.
Ich weiß es.
Liebe Grüße
Jeanine
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  #4  
Alt 05.04.2011, 23:40
Zetchen Zetchen ist offline
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Beiträge: 66
Standard AW: Ein unerträgliches Gefühl

Hallo Jessi,

auch ich möchte meine Anteilnahme hier zum Ausdruck bringen. Meine Mutter ist genau am gleichen Tag verstorben, am 30.03.2011, allerdings erst 49 jährig und gegen Abend um 21 Uhr herum.

Ich war wohl gerade unter der Dusche als es passiert ist... und etwa eine viertel Stunde nachdem das Krankenhaus angerufen hatte um es uns mitzuteilen fing es an zu regnen. Ich glaube das waren die Tränen meiner Mutter. Im Gegensatz zu dir konnte sich meine Mutter leider nicht mehr von mir verabschieden und war gezwungen so zu gehen. Luftröhrenschnitt und ihr Dämmerzustand machten es uns unmöglich uns mit ihr zu unterhalten. Nur manchmal hat sie mir für ein paar Sekunden direkt in die Augen gesehen... dann war sie wieder in dem Dämmerzustand...
__________________
liebe Grüße,

Zetchen

"Wir verstehen den Tod das erste Mal, wenn er seine Hand auf eine geliebte Person legt." - Madame de Stael

Ich hab dich lieb, Mama
*26.07.1961 - † 30.03.2011
So tapfer gekämpft... und doch verloren...
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  #5  
Alt 06.04.2011, 10:01
jessilessi jessilessi ist offline
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Ort: Siegen
Beiträge: 66
Standard AW: Ein unerträgliches Gefühl

Vielen herzlichen Dank an alle! Liebe Zetchen du hast mein tiefstes Mitgefühl.
Am Samstag ist die Urnenbeisetzung, sie wird unter einem Baum auf einer Waldlichtung beigesetzt, Papa hat sich gestern für einen neu gesetzten Baum entschieden, der nur Mama und Papa gehört.
Letzten Samstag war die Trauerfeier, der Gedanke sie liegt dort in dieser Kiste hat mich wahnsinnig gemacht, sie hat die dunkelheit gehasst.
Ich saß neben Papa hab ihn die ganze Zeit die Hand gehalten, sobald ich mich mit dem weinen wieder gefangen hatte, fing er an und dann war bei mir auch wieder alles vorbei. Am ende der sehr schönen Rede spielten sie " over the rainbow" Schon beim schreiben fließen die Tränen.
Die ganzen 5Monate die sie Krank war hat man, das sagte auch Mama, gemerkt wer die wirklichen Freunde sind.Aber was mir am meisten Weh tat war die große Familie meines Mannes.In der ganzen langen Zeit hat niemand von denen mal angerufen um zu fragen wie es Mama oder mir geht.Nie hat einer gesagt, soll ich mal deine drei Kinder nehmen, damit du zur Mama kannst.Am schlimmsten war meine Schwiegermutter, ein paar Tage nach Diagnose sagte sie zu mir: Na ja, deine Mutter war ja noch nie ein Kämpfertyp und mit diabetes wird man eh nicht alt.
Der Knaller ,oder. Ich habe mich mit ihr noch nie verstanden, sie ist absolut kaltherzig und egoistisch.( Ich bin mit meinem Mann seit neun Jahren zusammen).
Sie kannte Mama gar nicht, weil sie sich nie für meine Familie interessiert hat.Meine Kinder haben meine Mama so sehr geliebt, sie wollten immer bei ihr schlafen, nie bei der schwiegermutter.
Dann mußte ich auch noch am Trauerkaffee ihr gegenübersitzen. Ein Grauen, ich konnte sie nicht angucken, schließlich hatte ich sie auch 5 Monate nicht mehr gesehen, dann fing sie an zu labern, von irgendwelchen Beinschmerzen, den leckeren Kuchen an Beerdigungen, und und und.Meine Mama hatte 5 Monate die schlimmsten schmerzen.
Mir ist fast der Kragen geplatzt.Nur Papa zu liebe hab ich mich zusammengerissen, am liebsten hät ich ihr gesagt: Kannst du nicht wenigstens mal an der Beerdigung meiner Mama deine Klappe halten.
das zerbricht mir das Herz, das unfaire, meine Mama hat Nachkaffee gehaßt, wie sich dann die Leute, die sich Jahre nicht gesehen haben an solchen Tagen den mund zerreißen.
Heut ist es eine Woche her und ich habe das Gefühl es ist so viel passiert und das alles will ich Mama erzählen.Mama wollte nie streiterein, Mama war immer so lieb zu mir meinem Bruder, für Papa hat sie alles getan und meine Kinder nur geknuddelt.
Ich vermisse ihr Geruch, ihre Hand und Haut, ihre stimme....
Jeder Tag wird unerträglicher seit dem sie nicht mehr da ist.
Mama ich liebe dich so sehr!

Jessi
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meine liebe Mama

29.12.2011 - 30.03.2011

Geändert von jessilessi (06.04.2011 um 10:17 Uhr)
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  #6  
Alt 06.04.2011, 11:06
Benutzerbild von susen10
susen10 susen10 ist offline
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Ort: Leipzig
Beiträge: 90
Standard AW: Ein unerträgliches Gefühl

Liebe Jessi

mein herzliches Beileid und viel Kraft für die kommende Zeit.
Ich habe deine Geschichte gelesen und alles ,was ich vorriges Jahr selbst erlebt habe kam wieder hoch bei mir....mir ist es immernoch als sei es gestern.
Alles erinnert mich an meinen Sohn,den ich verloren habe und über alles geliebt habe.Vieles gleicht sich ,was die letzten Stunden deiner Mama abgeht.
Ich habe hier im Forum auch meine Geschichte aufgeschrieben und die letzten Wochen an dem ich meinem Sohn begleitet habe beschrieben.

Ich kann deine jetzigen Gefühle so gut verstehen und deine Schwiegermutter ist wirklich sehr herzlos.Sie hat keinen Anstand !
Ich hoffe nur du hast Unterstützung von deinem Mann und Freunden?

Ich selber habe es nicht verkraftet,die ganze Kraft die ich in den drei Jahren brauchte und vorallem in der letzten Zeit ,sind jetzt verloren gegangen.

Ich werde jetzt in eine Tagesklinik gehen und mir helfen lassen,ich komme mit meiner Trauer nicht mehr klar alleine.

Ich wünsche dir von Herzen alles ,alles Liebe
Schreibe weiter deine Schmerzen auf,es wird dir sehr helfen

Jetzt habe ich gerade noch einmal meine Art Tagebuch gelesen und bin sehr aufgewühlt
empfinde nur noch LEERE und weine........weine mit DIR!

Herzliche Grüße Angelika
__________________

_____________________


Ich bin gegangen, nur einen kleinen Schritt
und gar nicht mal weit.
Und wenn Du dorthin kommst, wo ich jetzt bin,
wirst Du Dich fragen warum Du
geweint hast.
unbekannter Verfasser
___________________________________________
Mein geliebtes Kind *18.09.1976 +29.08.2010

Geändert von susen10 (06.04.2011 um 12:17 Uhr)
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  #7  
Alt 11.04.2011, 09:02
jessilessi jessilessi ist offline
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Beiträge: 66
Standard AW: Ein unerträgliches Gefühl

Samstag war die Urnenbeisetzung.Sie wurde unter eien Baum beerdigt, mitten im Wald auf einer wunderschönen Lichtung.Ihr Baum ist am höchsten Punkt und von da aus kann sie zu ihren Haus gucken und immer Papa sehen.Luftlinier ca. 2km. Sehr schön, aber was hilft es wenn ich meien Mama nicht mehr sehe.
So langsam werd ich wütend auf mich, weil es immer schwieriger wird mir ihre stimme vorzustellen. Ich hab alle gefragt, ob nicht jemand Mama am handy gefilmt hat, aber da sie das hasste, haben wir leider keins, jetzt ärger ich mich so sehr.
Gestern war der erste Geburtstag von ihrer ersten Enkelin.Alle saßen wir bei uns im garten in der schönen Sonne ,die Mama so sehr liebte, nur der eine Stuhl blieb leer, ich kann mir nicht vorstellen das das Gefühl irgendwann erträglicher wird.Alles scheint so unwirklich, ich kann es immer noch nicht fassen.Morgen Nacht sind es schon zwei Wochen.Papa fängt heute wieder an zu arbeiten, er ist völlig in sich gekahrt und still. es gibt keine 5 minuten die er mal auf einen Plat sitzen bleibt. er muß sich ablenken.Im Moment hab ich das Gefühl jeder Tag wird schlimmer statt besser.
Mama ich liebe und vermisse dich so sehr.

meine Mama
29.12.1952 - 30.03.2011
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  #8  
Alt 11.04.2011, 09:04
jessilessi jessilessi ist offline
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Standard AW: Ein unerträgliches Gefühl

Da ist aber ein großes Foto :-) vor 1,5 Jahren ,am ersten Geburtstag von meinem dritten Sohn.
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