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#1
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...und dann war es zu spät.
Hallo Forum, Muttern ist wg. einer Thrombose ins KH gekommen. Freitag bekam ich bescheid, ich solle kommen. Habe zunächst mit dem Arzt gesprochen, der sie dort behandelt. Viele Metastasen und Nierenversagen. Eine Metastase drückt eine Vene im Bauchraum ab, die von der Niere weggeht. Sie ist sehr geschwächt. Zuhause habe ich einen CT Bericht gefunden, der schon Anfang Juli ausgestellt wurde. Bekannt war mir nur die Knochenmetastase in der Schulter und eine unklare Geschichte an der Lunge. Im Bericht war aber ein noch viel erheblicherer Flurschaden dokumentiert. Sie hat es verdrängt, denke ich. Naja. So richtig auseindergesetzt hat sie sich mit Ihrer Krankheit ja leider nie. Immer gleich dichtgemacht. Dabei hab ich ihr so viele Bälle zugespielt. Morgen wird Mutter ins Hospiz verlegt, was mich insofern beruhigt, als dass ich weiß, dass der Laden gut ist. Schließlich ist mein Vater dort auch hingekommen vor ziemlich genau einem Jahr und ist dort sehr gut behandelt worden. Speziell geschultes Personal / weniger Patienten je Pflegekraft. ABER!!!! das soll besonders Euch Betroffene nicht runterziehen! Im Gegenteil. Es soll Euch ein mahnendes Beispiel sein, Euch weiter mit Eurer Erkrankung auseinanderzusetzen. Lasst Euch beraten, profitiert von der Erfahrung anderer und bleibt vernetzt. Es ist auch hier zu großen Teilen eine Frage des Know Hows, ob man Erfolg hat. Und das ist hier vorhanden. Lesen und nachfragen und vorallem niemals locker lassen! Lieben Gruß Tom |
#2
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Hallo Tom,
das tut mir so leid für euch!!!!! Ich hoffe, dass man es deiner Mum im Hospiz so angenehm wie möglich macht (welch ein Wiederspruch ![]() Wenn du mit verschiedenen Onkologen sprichst, wirst du aber immer wieder hören, dass sehr viele Patienten die Wahrheit gar nicht hören wollen und auch nach dem Gespräch eigentlich nur das im Gedächtnis behalten, was sie verkraften können. Wahrscheinlich hat deine Mutter das genauso gemacht. Für uns alle heißt das aber hier, Augen auf und alles bekämpfen! Dir und deiner Familie wünsche ich viel Kraft für die nächste Zeit.
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Tschüs und lg Gabi |
#3
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Lieber Tom,
das Hospitz ist sicher für Deine Mutter und auch für Dich das Beste. Ich glaube, dass Deine Mutter auch nicht mehr wollte. Sie möchte sicher zu ihrem Mann. Wenn eine Krankheit so weit fortgeschritten ist und der Betroffene selbst nich richtig mitmacht, ist es der beste Weg um Abschied zu nehmen. Ich wünsche Deiner Mutter wenig Schmerzen und Euch viel Kraft für die Zeit des Abschied nehmens. |
#4
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...danke Euch für die lieben Wünsche. Offenbar hat ihr Vater's Krankheitsverlauf einen so herben Treffer versetzt, dass sie schon sehr früh nicht genug Energie hatte, das durchzustehen. Wer weiß, wie man selbst reagiert hätte bei Erstdiagnose und vergleichbarer Vorgeschichte. Ich finds nachvollziehbar.
Im Hospiz arbeitet eine alte Frau ehrenamtlich, die Kaffee und Kuchen austeilt. Ich weiß nicht mehr den Wortlaut aber sinngemäß versuchte sie, einen Zusammenhang mit dem Ableben meines Vaters und Mutter's schwerer Erkrankung herzustellen. Ich antwortete nur: "Vielleicht war es auch einfach nur Pech." Mag vielen Christenmenschen zu profan sein aber ich halte es für müßig, solche "spirituellen" Zusammenhänge herzustellen. Muttern hat die aber auch nicht ganz für voll genommen, glaube ich ![]() Besten Gruß und munter bleiben! Tom |
#5
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Moin Forum!
So, kleines Update: Muttern klagt über Schmerzen im Oberschenkel, die der Arzt im Hospiz nicht der abgeklungenen Thrombose zuordnen konnte. Um die Ursache abzuklären, muss Muttern nochmal ins KH. Zwar graut ihr vor dem Transport und dem möglichen Resultat der Untersuchung, aber es hilft ja alles nichts. Sollte sich der Metastasenverdacht bestätigen, werden wir eine Bestrahlung versuchen, um zunächst die Schmerzen in den Griff bekommen. Eventuell reicht die Kraft ja noch für etwas mehr. Ein pathologischer Bruch wäre so ziemlich das Letzte, was Muttern jetzt noch gebrauchen kann. Ansonsten ist sie stabil, finde ich. Und offenbar ist der Arzt im Hospiz der selben Ansicht. Wir suchen nach einem Platz im Pflegeheim. Sie könnte eventuell in 1-2 Wochen entlassen werden. Palliative Betreuung könnte sie dann über den ambulanten Hospizdienst erhalten. Wir haben gestern lange darüber gesprochen und diesen Weg für gut befunden. Nun gilt es, eine passende Einrichtung zu finden. Gottseidank kennen wir viele Leute, die in diesem Umfeld arbeiten, so dass das kein Problem wird. Meine Schwägerin und meine Oma gucken sich nächste Woche ein paar Läden an. Soll wohl klappen. Ich persönlich liebäugel eher mit Einrichtungen, wo ein großer Träger hinter stehen. Da gibt es immerhin Tarifverträge für die Angestellten. Eine private Einrichtung hier in Flensburg W. bot einem Kumpel von mit für eine 3/4 Stelle 750eur brutto im Monat an. Da wird wohl kaum jemand gewissenhaft und motiviert arbeiten gehen. Beste Grüße Tom |
#6
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Lieber Tom,
dem kann ich dir nur beipflichten. Wir haben einen solchen Fall von einem Altenheim mit einem privaten Träger. Das Seniorenheim war wochenlang in den Schlagzeilen und wird am 30.9.11 nun endgültig geschlossen. Die Versorgung war schlecht, der Betroffene von unseren Verwandten ist nach wochenlangen Flüssigkeitsverlust dann in einem Krankenhaus verstorben. Ihm wurde viel zu wenig Flüssigkeit und Nahrung gegeben. Ich war mal Pflegedienstleitung in einem Landkreis Pflegeheim. Das waren noch Zeiten. Da hatte der Landkreis noch Geld. Personal hatten wir genügend examinierte und auch Zivis. Kein Vergleich mehr zu heute. Aber was wichtig ist, dass das Personal ordentlich bezahlt wird, dann bekommt man auch gutes Personal. Wenn zu wenig bezahlt wird, dann kündigen die Schwestern wieder und der Wechsel ist groß. Ich hoffe, dass ihr ein passendes Heim findet. Geändert von Birdie (18.09.2011 um 22:45 Uhr) Grund: Pflegeheimname entfernt |
#7
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Hi Marita,
zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Dampfer war mit. Danke für die Bestätigung. Läuft auch schon an, Oma und Schwägerin klappern morgen die Heime ab, wo ein seriöser Träger hintersteht. Mutter hat heute nur geschlafen, hatte eine miese Nacht hinter sich. Ich vermute, dass sie sie etwas ausgeknippst haben, damit sie zur Ruhe kommt. Denn morgen gehts ins KH, die Schmerzen im Oberschenkel abklären. Es ist alles großer Mist, aber Jammern hilft nichts. Für Muttern ist ja immerhin gesorgt, das beruhigt mich etwas. Ich hoffe nur, dass Oma das alles gestemmt bekommt. Noch ist sie sehr tapfer und ich kann nur hoffen, dass das auch so bleibt. Wenn die mir noch zusammenklappt, habe ich keinen Plan B. Ich weiß ja nicht, wie andere Angehörige oder Betroffene darüber denken. Aber mir stellen sich so allmählich ein paar Sinnfragen. Ich meine nicht nach dem Leben selber, sondern was man so mit seiner Zeit anstellt. Jeden Tag 7 - 17:30 minimum aus dem Haus, danach noch emails aufs Blackberry, Sodbrennen, Stau auf der A1,.... Muss das alles so oder gehts auch ne Nummer kleiner? Wenn der ganze Spuk vorüber ist, werde ich mir über all das ernsthafte Gedanken machen. Werden sicher keine ganz harten Umbrüche sein, das ist nie gut. Aber ein bisschen mehr werden sie mich alle mal am Ar*** lecken können, befürchte ich ![]() Grüße Tom |
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