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  #1  
Alt 08.05.2012, 13:03
katja118 katja118 ist offline
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Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hallo,
ja, das hört sich nicht so gut an.. Oft kommt es dann zeitlich doch anders.
Ich denke, man muss es nehmen wie es kommt und kann nur schauen, dass an Schmerzmitteln etc. nicht gespart wird um das ganze so menschlich wie möglich zu gestalten, so dass der Betroffene am besten so wenig wie möglich leidet, aber das machen die Ärzte auf der Palliativstation nach meiner Erfahrung gut. Das verkürzt das leben evtl. um ein paar Stunden, aber das ist das Mindeste.
Wünsche ganz viel Kraft für die Zeit und versucht, auch wenn es sich blöd anhört, vielleicht auch noch die guten Stunden zu genießen.
Ganz liebe Grüsse
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  #2  
Alt 08.05.2012, 18:01
Karina* Karina* ist offline
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Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hallo Aquintos!

Das hört sich echt nicht gut an. Tut mir leid für euch

Bei meiner Mama hat auch die Leber dann nach und nach aufgegeben. Als du von deinem Papa erzählt hast, dass er ab und an was verwechselt am Telefon dachte ich bereits daran. Weiß ich aber ja nicht genau, war nur so ein Gedanke.
Dieses Leberversagen geht auch mit Bewußtsseinstörungen einher. Meistens! (Ist wohl auch nicht immer gleich)
Wegen Schmerzen hat meine Mama ebenfalls Schmerzmittel mittels so einer Schmerzpumpe erhalten und musste so keinerlei Schmerzen leiden bevor sie eingeschlafen ist. Dafür waren wir alle sehr dankbar.
Dieses Leberkoma hat ihr im Grunde die letzten Tage leichter gemacht. Zuerst Bewußtsseinstörungen (falsche Wahrnehmungen und sowas) und dann Bewußtsseinverlust. Sie hat dann nur noch geschlafen und diese Bewußtsseinsstörungen nahmen ihr schon vorher Ängste und sie nahm alles etwas "gelassener" So wie Wölkchen schreibt empfand ich das auch als Glück diesen Verlauf.

Ob er mit allen Chemos tatsächlich ein Jahr zu leben hätte ist reine Spekulation da die diversen Chemos tatsächlich nicht bei Jedem - im Gegenteil sogar nur bei geringen Prozentsätzen - Nutzen bringen. Mach dir keine Gedanken über was wäre wenn.

Wichtig ist meiner Meinung im Moment nur, dass die Versorgung mit Schmerzmitteln zur gegebenen Zeit gesichert ist.

Mein Rat an dich: Nutze die Zeit mit deinem Papa und wenn es etwas wichtiges zu reden gibt dann macht das so schnell wie möglich. Diese Krankheit ist heimtückisch und daher weiß man nie.

Ich wünsche dir viel Kraft !

Viele Grüße
Karina
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  #3  
Alt 08.05.2012, 21:14
Aquintos Aquintos ist offline
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Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hallo Ihr Lieben,

Papa ist noch im KKH und schläft die meiste Zeit. Seine Infusion hat man von 100 ml/h auf 350 ml/h erhöht (Kochsalzlösung).
Er war mal zeitweise wach, hat Patientenverfügung und andere Dinge noch unterschrieben. Und er will nach Hause, was ich auch gut verstehen kann.
Da meine Mutter aber selber gesundheitlich nicht auf der Höhe ist, wird sie eine 24-Stunden-Pflege nicht leisten können.
Sie wird das alles morgen mit ihm besprechen, damit wir mit seinem Einverständnis einen Hospiz-Platz nehmen können. Dort ist er besser aufgehoben.
Manchmal hoffe, ich, daß das KKH ihn noch etwas länger behält und es dort "zu Ende" geht. Ich weiss, das ist irgendwie gemein, aber im Moment die beste Lösung.
Mal sehen, wie es ihm morgen geht.

Lieben Gruss an alle Mitleser
Aqui
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  #4  
Alt 09.05.2012, 20:48
Aquintos Aquintos ist offline
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Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hier bin ich wieder,

als ich heute bei meinem Papa war, hat mich gewundert, daß die Infusion ab war und samt Ständer in der Ecke stand. Papa hat es auch gewundert.

Ich habe dann beim Pflegepersonal nachgefragt und es hieß: Er hat die neue Infusion heute morgen verweigert.
Wäre ja schön, wenn man darüber mal informiert werden würde oder das Personal versucht mit meinem Papa zu reden. Nix!
Die Stationsärztin war schon in Feierabend; ein anderer Arzt nicht aufzutreiben.
Habe dann mit Papa gesprochen und nach einigem Überlegen ist ihm eingefallen, daß er wirklich keine Infusion wollte und dem Personal gesagt habe "Ich melde mich später deswegen". Tja, und das "melden" hat er verpennt.

Meine Mutter und ich haben dann versucht, ihm die Sache mit dem Hospizplatz zu erklären. Er war plötzlich soooooo traurig und hat einen tiefen Schluchzer gemacht. Ich dachte, er bricht gleich weinend zusammen wie ein kleines Kind. Er hat sich dann ins Bett gelegt und wieder geschlafen. Vorher meinte er "Ich habe mich so auf zu Hause gefreut".

Theoretisch sollte er schon seit Montag zu Hause sein, aber es rührt sich nix. Niemand ist zuständig, niemand sagt was. Es sollte sich eine Pflegeeinrichtung um ein Krankenbett für zu Hause etc. kümmern (angeblich vom KKH angeleiert)....die haben sich bis heute nicht gemeldet.
Ich habe das Gefühl, daß ab dem Moment, als sie ihn in ein Einzelzimmer abgeschoben haben letzte Woche, für das ganze Personal klar war, daß er nie mehr nach Hause kommen wird.

Kann man sowas denn nicht sagen?
Muss meine Mutter ihm sagen, daß er nur noch 4 Wochen hat?

Meine Mutter und ich machen uns seit Montag Stress, weil wir schnell einen Platz im Hospiz oder die nötigen Dinge für ihn zu Hause organisieren möchten/müssen/wollen...und nebenbei vertüddelt mein Papa seine Infusionen. Und niemanden interessiert´s. Weil aus den 4 Wochen vielleicht eh nur 1 wird? DIE wissen das vielleicht und uns lässt man im Regen stehen.

Meine Mutter versucht morgen ein Gespräch mit jemand Zuständigen im KKH zu bekommen um zu erfahren, wie es nun weitergeht.

Mittlerweile hat mein Papa einen geschwollenen Bauch und ein geschwollenes rechtes Bein. Aber er steht weiterhin zwischendurch auf um auf Toilette zu gehen oder sich in den Sessel zu setzen.

Ach, ich bin so wütend wie man mit ihm und uns umgeht. Gestern Mittag hat er noch nicht mal was zu essen bekommen...man hat ihn vergessen.
Er ist eh nur noch Haut und Knochen und möchte doch nur eine Portion Kartoffelpüree haben. Ist das so schwer?

So, jetzt heule ich eine Runde.
Bis bald wieder.
Aqui
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  #5  
Alt 10.05.2012, 08:16
Karina* Karina* ist offline
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Standard AW: CCC bei meinem Vater

Hallo Aqui!

Lasst deinen Papa nicht mehr alleine. Er braucht jemanden der auf ihn aufpasst. Das mit dem Hospiz halte ich für eine gute Lösung auch wenn sie deinen Papa jetzt nicht glücklich macht. Aber seit bei ihm auch im Hospiz. Es scheint sich ja leider nur um eine begrenzte Zeit zu handeln. Vielleicht kann dich dein Arbeitgeber ja freistellen für ne gewisse Zeit oder du arbeitest im Wechsel mit deiner Mama die ja auch noch bei Papa sein kann etwas weniger.

Alles Gute...
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  #6  
Alt 10.05.2012, 11:22
Sunni77 Sunni77 ist offline
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Standard AW: CCC bei meinem Vater

Juhu

Ich bins mal wieder........
Mein Vater ist im Krankenhaus verstorben. Sie haben ihn auch als es so weit war auf ein Einzelzimmer verlegt. Er wäre lieber zu hause gestorben, aber es war leider nicht mehr möglich.
Der richtige Todeskampf hat 2,5 Tage gedauert, es war schrecklich.
Wir sind Tag und Nacht bei ihm gewesen.
Sie haben uns ein Bett dazu gestellt.
Mir wäre es lieber gewesen wenn wir im Hospitz oder auf einer Palliativstation gewesen wären, da sind Menschen die einen besser betreuen bzw. begleiten können und darauf spezialisiert sind.
Dort wird man auch vorbereitet und es wird erklärt was passieren kann.
z.B. das mit dem röcheln oder erbrechen.........
Bei Papa hat sich der Zustand über Nacht plötzlich stark verschlechtert.
Da rief der Arzt meine Mutter an sie sollte kommen, er war eigentlich nur zum aufpäppeln im Krankenhaus. Aber ich hatte schon so eine Vorahnung, weil er so gelb war und durcheinander. Er hat am Anfang auch morgens und abends verwechselt.........
Noch ein Tipp, wenn du einen guten verständnisvollen Hausarzt hast, lass dich krankschreiben für 1-2 Wochen.
So kenne ich das.....
Denke an dich und wünsche Dir viel Kraft, es wird noch sehr schwer werden....

Liebe Grüße Sunni..
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  #7  
Alt 10.05.2012, 20:39
Aquintos Aquintos ist offline
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Beiträge: 109
Standard AW: CCC bei meinem Vater

Ich bin es wieder,

ach, was soll ich sagen....
Seit heute kann er nicht mehr trinken, keine Tabletten mehr schlucken...aber auf Toilette geht er weiterhin alleine. Sein anderes Bein ist nun auch schon etwas geschwollen, auf der Rückseite der Unterarme hat er dunkelrote Flecken, die eigentlich nur wie "Kreise" aussehen. Ihm selber fallen die geschwollenen Beine nicht auf, jeden falls verliert er kein Wort darüber.

Er hat heute Infusionen abgelehnt. Ich habe ihn mehrfach gefragt, ob es sein ernst sei: Ja!
Im Grunde verdurstet er doch jetzt, oder? Keine Flüssigkeit mehr, weder durch trinken noch durch Infusionen, oder?

Er hat noch gesagt, daß er heute Nacht sterben wird.
Das hat er gestern auch schon gesagt....

Und ich glaube, es dauert noch...vielleicht bis Sonntag?!
Was für eine Quälerei. Aber im Grunde weiss ich nicht, was genau er noch wahrnimmt. Mich wundert es immer noch, daß er alleine ins Bad gehen kann und sich jeden morgen rasiert. Aber vielleicht bleiben so "Grundfunktionen" im Hirn gespeichert, ich weiss es nicht.

Ich habe ab übernächste Woche 3 Wochen frei (schon vorher so geplant, nicht wegen dem was noch kommen wird).
Die nächste Woche wechsel ich mich mit meiner Mutter ab. Sie ist nicht mehr berufstätig. Sie fährt ab Mittags hin, ich nach Feierabend. Wir beide erleben ihn eigentlich nur schlafend/dösend mit Mega-Schluckauf, der mich wahnsinnig machen würde. Aber ihn scheint es nicht zu stören.

Eine ganz gemeine Krankheit, ungerecht sowas.
Ich melde mich wieder.
Aqui
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