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  #1  
Alt 29.07.2012, 21:16
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cuxland84 cuxland84 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Danke für eure Antworten!

Es ist so, dass meine Oma ihren Beutel nicht selber leeren kann weil sie dafür keine Kraft hat und somit übernimmt das der Pflegedienst, die eben eine 24h Rufbereitschaft haben. Wir sind da an unseren Grenzen, würden daneben Spucken wenn wir das machen müssten. Es ist ja schon viel möglich was vor der Krankheit undenkbar war aber bei der Stomaversorgung hört es dann auch auf.

Irgendwie wird ihre Stimme immer leiser und schwächer. Freitag geht ja schon die nächste Chemo los.
Sie hat Kreislaufprobleme und den Zucker kriegen wir nicht in den Griff. Morgen kommt die Urlaubsvertretung unseres Hausarztes zum Hausbesuch, mal gucken wie wir das besser in den Grif kriegen können, damit sie auch nicht ganz zum Liegen komt.

Birgit, wenn ich mich krankschreiben ließe, würde ich sofort meinen Job verlieren, das geht überhaupt nicht
Hatte vor 6 Wochen einen Handgelenksbruch mit OP und musste dann nochmal operiert werden wegen einem Sehnenproblem und trotzdem hat mein Arbeitgeber von mir verlangt, das ich nach 3 Wochen wieder zu arbeiten habe.
Ich hätte Urlaub gehabt und zwei Tage vorher passierte mir der Unfall, also soviel leider dazu.
Was ich mir aber vorgenommen habe, wenn es dem Ende irgendwann zugehen wird, dann werde ich bei Oma sein und zwar mit gelben Schein, den wird mein AG dann nicht anerkennen wollen aber das werde ich durchsetzen!!
Die Zeit werde ich mir nicht nehmen lassen und sie soll nicht alleine sein, wenn es soweit sein wird. Obwohl ich mir gar nicht vorstellen kann und will, wie es wird wenn es dem Ende zugeht.
Sagt einem das der Arzt oder merkt man selber, das es nicht mehr lange dauert?
Bei der Krankheit wird das ja leider nicht plötzlich gehen oder? So wie abends einschlafen und dann nicht wieder aufwachen.
Kann da jemand was zu sagen?
Sorry für die Frage, aber ich habe das Gefühl mich vorbereiten zu müssen, wenn das überhaupt geht.
__________________
*** Solange wir leben, gibt es auch Hoffnung***
*** und ich dachte, wir hätten noch so viel Zeit miteinander***
Meine Oma:
20.06.12 Verdacht auf Colon Ca
28.06.12 OP und Stoma
29.06.12 Darmverschluss wurde durch OP verhindert, ansonsten multiple Metastasen in Lunge, Leber, Bauchfell, Gebärmutter.
10.07.12 OP für den Port
2x Chemo, dann Harnwegsinfekt
Oma Senta starb am 17.08.12
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  #2  
Alt 29.07.2012, 21:31
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Liebe (r) Cuxland,

für jemanden,der dies noch nie getan hat, ist es natürlich schwierig, so einen Stomabeutel zu wechseln.
Wie ist denn die Bereitschaft des Pflegedienstes für Deine Großeltern zu erreichen?

In manchen Städten gibt es den Hausnotruf, den man kontaktieren kann, falls etwas passiert. Die Krankenkassen übernehmen auf Antrag die Kosten, zumindestens zum Teil.

Wenn Deine Oma über einen längeren Zeitraum nur wenig essen und trinken kann, wird sie natürlich immer schwächer und auch die Einstellung des Zuckers macht dann Schwierigkeiten.
Es gäbe die Möglichkeit, dass sie per Infusion (dies kann man über den Port anschließen)Flüssigkeit und Kalorien zugeführt bekommt. Dieses nichts essen und trinken zu können, stellt auch für die Betroffenen großen Streß dar.Ohne ausreichende Nahrung und Flüssigkeit wird sie natürlich weiter abbauen.
Bitte sprecht den Vertreter des Hausarztes darauf an, sollte er sich nicht darauf einlassen, dann könnt Ihr Euch auch an den Onkologen wenden.

Es ist sehr traurig, was Du über die Reaktion Deines Arbeitgebers auf Deinen Krankenschein schreibst.

Ich erlaube mir, Dich einmal still zuarmen,

Elisabethh.
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  #3  
Alt 29.07.2012, 21:46
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cuxland84 cuxland84 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Danke dir! Das tut gut.

Der Pflegedienst ist immer super gut über eine Telefonnummer zu erreichen. Hausnotruf haben sie auch, allerdings kümmern die sich nur im "Notfall" und nicht wenn so ein Malheur passiert.
Ist aber ja nicht schlimm solange der Pflegedienst da ist. Nur denn müssen meine Großeltern natürlich anrufen und nicht Stunden warten.... Na ja, ist nun passiert.

Das die Flüssigkeitszufuhr über den Port ginge mit Kalorien wusste ich gar nicht, dachte man braucht dann wieder eine Magensonde, aber das ist wahrscheinlich wieder was anderes. Danke dafür. Werde den Doc dann auf jeden Fall darauf ansprechen.

Tja, mein Arbeitgeber ist schon "menschlich". Wenn es mir aber auch immer schlechter gehen wird von der Psyche her, dann wird es nichts nützen. Ansich ist so eine Situation ja verständlich.

Was soll´s, es geht immer irgendwie weiter, selbst wenn es den Job nicht mehr gibt,oder? Ich muss mich jetzt auf Oma konzentrieren, solange ich arbeiten kann mache ich das und dann sehen wir weiter.
Doofe EInstellung was?!
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  #4  
Alt 30.07.2012, 22:19
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cuxland84 cuxland84 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Also wenn ich das hier teilweise lese, wie schnell manche Betroffene mit Lungenmetastasen verstorben sind, macht mir das große Angst.
Ich meine jetzt nicht "nur" mit Darmkrebs sondern allgemein die Lungenmetastasen.

Jetzt bloß nicht reinsteigern....
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  #5  
Alt 03.08.2012, 21:35
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cuxland84 cuxland84 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Ich bin soooo wütend auf meine Großeltern. Opa benimmt sich wie die Axt im Wald und schnauzt den Pflegedienst an, das es nicht mehr feierlich ist und Oma lässt sich von vorne bis hinten bedienen und schnauzt auch rum.
Man, man, man sie hat doch nichts mit den Händen, wenn der Pflegedienst ihr Brot hinlegt und sie sich das schmieren soll, wird sie bockig, soll geschmiert werden. Dann kommt der Dienst eigentlich gegen 21.00 Uhr nochmal um den Beutel zu leeren, den sagt sie ab und nachts oder morgens läuft das Ding natürlich über. Nur weil sie bockig ist wie ein Kind.
Meine Mutter kann den ganzen Scheiß dann aufwischen, waschen usw.
Oma könnte sich doch auch mal zeigen lassen, wie man den Stoma wechselt oder ausleert, nein ist leichter sich bedienen zu lassen. Dann ist sie ja so müde, gut holte meine Mutter ihr Energiedrinks aus der Apotheke mit leckerem Schoko-Geschmack. Den kann sie auf keinen Fall trinken, dann geht ihr Zucker ja in die Höhe!!!! Entschuldigung mal eben, die gute Frau ist todkrank hat nur noch Wochen oder Monate zu leben, dann ist doch wohl der Zucker scheißegal oder nicht. Da muss man doch eigentlich jeden Moment mitnehmen und auch mal sündigen.

Alles klar, sie ist schwerst Krebskrank, ist wirklich sehr schlimm, aber dafür können wir doch nichts. Verdammt das ist so schwierig. Einerseits weiß man, es dauert nicht mehr lange und dann ist man andererseits wütend über dieses Benehmen von Beiden.
Man kann doch nichts an der Situtation ändern, leider. Aber so benehmen muss man sich auch mit Krebs nicht.
Meine Mutter ist mit den Nerven am Ende und ich auf 180. So kann es auf Dauer nicht weitergehen.
Jetzt ist Oma zur Chemo im Krankenhaus für dieses WE. Sie konnte sogar mit dem Pfleger von Untersuchung zu Untersuchung laufen! Von uns lässt sie sich nur schieben oder liegt auf dem Sofa.
Ich weiß, was ich hier schreibe ist hart, wenn ich mir den Arztbrief ansehe sogar sehr hart aber so unfair kann man doch nicht sein. Dem Brief nach könnte ich nur heulen aber wenn ich dann diese bockigen alten Großeltern sehe bin ich nur noch wütend und sauer, das sie uns alles abverlangen und uns trotzdem alles an den Kopf werfen können.
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Oma Senta starb am 17.08.12
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  #6  
Alt 06.08.2012, 03:59
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Hallo cuxland,

hast du denn garnichts verstanden?

Kannst du dir nur im geringsten vorstellen, wie es einem Menschen ergeht mit dem Gedanken "ich muß jetzt sterben" und mit so wenig Empathie um einen herum??? Mit dem Gedanken "ich sterbe" legt man sich nicht demütig und dankbar hin und wartet auf das was vielleicht kommt. Man hat das recht zu meckern, man hat das Recht wütend zu sein.

Ihr solltet Euere Einstellung der Oma gegenüber mal gründlichst überdenken!

Auch meine Worte klingen hart, denn was ich heraus lese hat nichts mit einem verständnisvollen und liebevollen Umgang zu tun. Holt euch ganz schnell Hilfe, damit die Oma in Würde ihre letzten Tage verbringen darf. Das hat sie verdient.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #7  
Alt 06.08.2012, 21:23
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cuxland84 cuxland84 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs im Entstadium

Jutta, wir machen nun wirklich alles für meine Oma und auch für Opa aber wir können nichts für diese verflixte Situation.
Wir machen uns vielmehr Gedanken, wie es werden soll, wie es weitergeht. Oma baut immer mehr ab, morgen kommt die Dame vom Pflegedienst und dann wird nochmal besprochen was meine Großeltern nun selber machen wollen und auch können und wobei sie Unterstützung brauchen.
DIe Stomatherapeutin war heute auch da und versuchte ihr nochmal zu zeigen wie die Wechselei und das Leeren geht aber meine Oma hat keine Kraft in den Fingern bzw. zittert sie auch und da dieser Beutel oder der Ring irgendwie "klicken" muss damit eben nichts passiert, ist es undenkbar das sie es alleine können wird.
Ich möchte eigentlich nur, das meine Oma die ihr verbleibende Zeit relativ gut verbringt und auch isst und trinkt was sie mag, eben ohne auf den Zucker zu achten weil der ist eh durcheinander weil sie ja eben nicht mehr so isst wie vorher.
Natürlich kann ich mich nicht in sie versetzen und es muss schrecklich sein, wenn man weiß, es kann nichts mehr für einen gemacht werden und man wird nicht mehr lange leben. Was es uns aber wahnsinnig schwer macht ist, das darüber überhaupt nicht gesprochen wird, weder von Oma noch von Opa kommt mal was wie es wird.
Ich würde "gerne" mal mit ihr gemeinsam weinen und ihr für die Zeit danken und das sie in meiner Kindheit für mich da war wenn meine Eltern arbeiten waren. Solche Ansätze will sie aber nicht hören. Und dann tut es weh, sie so verfallen zu sehen und tun zu müssen als wenn nichts wäre.
Jetzt hat sie eine Druckstelle von der Prothese, aber ihr Zahnarzt ist im Urlaub, wollte dann mit ihr zu einer Vertretung und das will sie nicht, da hat sie lieber Schmerzen und kann nicht richtig essen, was jetzt wichtig wäre um noch etwas bei Kräften zu bleiben. Sowas z.B. verstehe ich nicht, warum lässt sie sich dabei nun nicht helfen? Druckstellen tun höllisch weh.

Das meine vorherigen Antworten wenig bis gar nicht herzlich waren weiß ich, aber es ist auch nicht so, das ich Oma meine Wut an den Kopf knalle. Bin ja nicht verrückt und ich liebe sie.
Die ganze Situtation ist einfach für alle, besonders für Oma, nur schwer zu ertragen.
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28.06.12 OP und Stoma
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