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  #1  
Alt 28.02.2013, 09:14
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Papa hat am Montag keine Chemo bekommen, die Leukozyten waren zu niedrig :-( er hat aber die Infusion für die Knochen bekommen.

Er ist extrem müde, den ganzen Tag. Gestern hatte er wohl extreme Kreislaufprobleme.

Heute bin ich auf der Arbeit und Mama hat gerade angerufen. Papa hat 38,1 Fieber und starke Schmerzen im Bein. Mama hat ihm die Novalgin-Tropfen gegeben, dies wurde dann etwas besser. Er hat dann zu Mama gesagt, dass er nicht leben will, das wäre nur noch ein dahinsiechen. Er hat gesagt, er ruft der HÄ an, sie soll ihm was geben, damit es rum ist. Aber so einfach ist es nicht, er hat Vorstellungen...
Mama hat dann gleich beim Onkologen angerufen, sein Doc ist zwar diese Woche nicht da aber der andere Onko, der mit in der Praxis ist, war da. Er hat gesagt, Mama soll ihm das eine Antibiotikum geben und immer wieder Fieber messen. Wenn es steigt, soll sie gleich anrufen, dann kommt Papa ins Krankenhaus. Papa hat dann gefrühstückt und die Tablette genommen und auch dort hat er wieder gesagt, dass er nicht mehr möchte.

Ich sitze hier am Schreibtisch, Tränen überströmt und weiß gar nicht, was ich davon halten soll. Ich hab einfach nur Angst und irgendwie geht grad alles so schnell. Mama hat schon sicherheitshalber eine Tasche für KH gepackt.

Was soll ich nur denken und machen ? Am Donnerstag sollte ich ja in die Reha, das wäre der 2. Versuch geworden aber so kann und will ich doch nicht weg

Ich weiß auch gar nicht so genau, was das mit den Leukos alles auf sich hat. Heißt das, er ist infektanfälliger oder hat es noch mehr zu bedeuten ? Heißt es automatisch, dass die Chemo gar nicht greift ?

Ich dreh hier total am Rad

Liebe Grüße,
Myri
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Mein Papa - Adenokarzinom mit Knochenmetastasen, Stadium IV, ED 01/2013

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  #2  
Alt 28.02.2013, 16:13
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Oh nein, das sind ja keine guten Nachrichten... auch hier kann ich mich Moni nur anschließen.

Was es genau mit den Leukos auf sich hat, würde ich ebenfalls mit dem Arzt besprechen. Dass dein Papa Tage wie heute hat, an denen ihn all sein Mut verlässt, das ist normal in Anbetracht der schweren Erkrankung. Auch wenn er es vielleicht nicht zugibt, ich denke, dass auch er Angst hat vor all dem, was auf ihn zukommen könnte. Und dass man dann bisweilen nicht kämpfen mag, das kann ich absolut nachvollziehen. Vielleicht sieht seine und somit auch eure Welt morgen oder übermorgen bereits sehr viel besser aus.

Dennoch ist dein Papa vielleicht nicht so stabil, wie die Hausärztin (und ich auch) angenommen haben. Und daher muss ich Moni recht geben bezüglich der bevorstehenden Reha. Sprich mal mit deiner Krankenversicherung (oder wer auch immer dafür zuständig ist) und schildere deine jetzige Lebenssituation. So wie ich dich kenne, wirst du tatsächlich nicht entspannen können, wenn du die Reha antrittst. Und somit wird sie auch keine wirkliche Besserung bringen...

Ach Myri, was soll ich sagen? Es ist sehr schwer, hör' auf dein Herz und dann wirst du die für dich richtige Entscheidung treffen!

Umarmung
Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #3  
Alt 28.02.2013, 18:06
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Hallo Ihr Lieben,
Danke für Eure Worte. Als ich in der Mittagspause nach Hause kam, bin ich gleich zu Papa. Er war schon wieder besser drauf, d.h. keinerlei Schmerzen, 37,7 Temperatur. Die erste Tablette hat somit schon gut angeschlagen, hoffentlich bleibt das auch so. Heute Nachmittag war es noch 37,3 Grad. Er redet mit mir wie ein Buch über alles mögliche und hat mir "befohlen" - im ernsten Vater-Erzieher-Ton, dass ich in die Reha gehen MUSS. Er wird sonst noch verrückt vor Sorge um mich. Das belastet ihn sehr und Mama auch. Sie sagen immer noch, dass ich gesund werden muß.
Ich bin hin-und hergerissen, ich will auch nicht, dass sie sich Sorgen machen und ich muß wirklich gesund werden. Auf der anderen Seite hab ich Angst, die beiden alleine zu lassen. Dieses Gefühls-Chaos macht mich weich... ich bin total durcheinander. Momentan tendiere ich wieder mehr zur Reha, weil Papa sich wirklich sorgt um mich und noch eine Belastung kann er wirklich nicht gebrauchen. Er hat gesagt, dass sich Mama so toll um ihn sorgt, rennt und tut und macht usw.
Ich glaube, ich werde es so machen: wenn er jetzt kein Fieber mehr bekommt und es ihm gut geht, dann werde ich fahren. Ich hab mit Mama das "Abkommen", dass sie mir SOFORT anruft, wenn was ist. Sie hat es versprochen. Dann werde ich die Reha abbrechen und bin in ca. 4 Std. Fahrtzeit zu Hause. Verschieben kann ich die Reha nicht mehr, die Bewilligungszeit läuft ab. Dies ist meine letzte Chance... da läßt auch die Rentenversicherung nicht mit sich reden, die waren beim 1. verschieben schon nicht so angetan.

Was meint ihr ? vertretbar ?

Ich drück Euch ganz fest, danke, dass ihr hier seid !

Myri
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  #4  
Alt 28.02.2013, 18:17
elisabetz elisabetz ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Ich würde zur Kur fahren!

Erstens sorgst du dann für dich, du musst auch wieder gesund werden, und deine Eltern werden dich in nächster Zeit brauchen, mach dich fit dafür.

Ich würde das wie im Flugzeug sehen: zuerst soll man sich selbst mit Sauerstoff versorgen, dann kann man auch anderen helfen.

Zweitens erfüllst du deinem Vater damit seinen Wunsch!!!!

Alle Liebe Elisa
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  #5  
Alt 28.02.2013, 19:47
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Vollkommen vertretbar, liebe Myri!!! Und wenn dein Papa sich das ausdrücklich von dir wünscht, dann solltest du es tun.

Du weißt ja, dass er nicht alleine ist und deine Mama gut für ihn sorgt. Insofern ist doch alles gut!


Miri
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  #6  
Alt 28.02.2013, 19:53
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Naja, dann hab ich ja jetzt sowas wie nen "Plan"... noch ist es fast 1 Woche bis dahin, mal schauen, wie es sich entwickelt.

Ich bin froh, dass ich Euch habe und meine Sorgen aufschreiben kann.

Lieben Dank an Euch !

Myri

@Miri: ich melde mich morgen bei Dir, ja ? bin schon wieder sooo platt :-( hoffe, es geht Euch gut ! Und für nachher drücke ich Dir die Daumen !
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  #7  
Alt 01.03.2013, 16:17
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Liebe Moni,
vielen lieben Dank für Deine Worte. Du hast Recht: ich plane und organisiere gerne aber für so eine Krankheit und deren Verlauf gibts keinen Plan, leider - oder Gott sei Dank...

Papa hatte gestern seit 2 Tagen mit Verstopfung zu kämpfen. Er hat dann wieder Movicol getrunken und dann endlich "Erlösung".
Heute morgen war die Temperatur bei 36,8 und wieder konnte er zur Toilette. Er denkt, dass die erhöhte Temp. von der Verstopfung her kam, unsere HÄ hat das mal erwähnt und als er mal 37,7 hatte, war es auch, als er Verstopfung hatte. Wenn es nur das ist, ist ja prima :-)

Er muß das AB trotzdem fertig einnehmen, insgesamt 5 Tage lang. Am Montag hat er die nächste Chemo - sollten die Leukos wieder gut sein.

Er ist gestern Abend dann noch ein paar Runden in unserem Hausflur gelaufen, die Novalgin-Tropfen helfen gut, man sieht es gleich an seinem Gangbild. Appetit hat er auch wie immer, allerdings ist er nach dem Essen total erschöpft.

Und nun hat er unten Zahnfleischprobleme bekommen, es tut ihm weh, obwohl er schon seit Beginn der Chemo vorbeugend 3x tlg. die empfohlenen Mundspülungen macht :-( das kommt glaube ich hauptsächlich von dem Bondronat für die Knochen. Zum Glück hat er eine Vollprothese, wenn er noch eigene Zähne hätte, würde es viel schlimmer werden.
Habt ihr noch einen Tipp, was man evtl. noch machen könnte ausser Spülungen und nix scharfes oder saures Essen/Trinken ?

Ich hab mir vorhin überlegt, dass ich gerne seine Stimme irgendwie aufnehmen möchte aber die gute alte Zeit der Kassettenrekorder ist rum und mit dem Handy hört es sich glaube ich blöd an.
So kann ich mindestens seine Stimme ab und zu hören, wenn er nicht mehr bei uns ist - findet ihr das arg crazy ?

Liebe Grüße,
Myri
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