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#1
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AW: Verzweiflung
Hallo Tarafe
Es tut mir sehr leid für euch! Der Tumor wird bestimmt nicht ganz woanders sein! Das Problem ist nur, dass das Ausmass meist erst beim Öffnen des Bauchraumes ersichtlich ist. Es gibt eigentlich keine Alternative zur Whipple-OP und die meisten wären froh, wenn sie noch operiert werden könnten. Es ist in der Regel die einzige Chance auf komplette Heilung. Die Bauchspeicheldrüse ist leider zum grossen Teil hinter dem Magen und anderen Organen versteckt und es fällt deshalb sehr schwer mit CT oder auch PET-CT genaue Schlüsse zu ziehen. Ihr müsst also definitiv die OP abwarten. Sollte er dann gewhippelt werden hat er schon mal eine viel höhere Überlebenschance als die meisten. Es ist eine sehr schlimme Diagnose und diese Operation macht Angst. Mein Mann wurde im August gewhippelt und er hat die OP sehr gut überstanden. Es ist von Patient zu Patient verschieden. Niemand kann euch sagen, wie es ihm nachher genau geht. Er wird im Idealfall ca. 2-3 Tage auf Intensiv und dann noch ca. 10 Tage auf Normalstation verbringen. Es wird seine Zeit brauchen bis er wieder normal essen kann. Das ist aber alles machbar. Je nach Ausmass der Resektion (Entfernung) ist es möglich, dass er danach Diabetiker sein könnte, jedoch meistens kann dies umgangen werden, indem ein Teil der Bauchspeicheldrüse erhalten bleibt und diese Funktion übernehmen kann. Meist reicht dann eine Nahrungsergänzung mit Verdauungsenzymen zu jeder Mahlzeit aus. Das ist eine Sache der richtigen Dosierung und dann klappt das gut. Rechnet mit mind. 3 Monaten bis er sich einigermassen von der OP erholt hat. Mein Mann hat 3 Wochen nach OP noch mit einer Chemotherapie begonnen und bekam auch noch 6 Wochen Bestrahlung. Sie haben ihm sehr viel zugemutet, aber er ist auch erst 30ig. Du kannst die Whipple auch googeln, aber ohne genauen Befund, ist es schwierig. Du wirst die OP abwarten müssen. Es ist machbar. Der Arzt hat Recht versucht ihn aufzupäppeln. Fragt sofort nach hochkalorischen Drinks, welche er jetzt noch zu sich nehmen könnte um ein wenig bei Kräften zu bleiben. Oder vielleicht sogar Astronautennahrung oder Infusionen! Kümmert euch schnell darum. lg und viel Glück Cica |
#2
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AW: Verzweiflung
Ich möchte dir noch sagen, dass es auch nach OP noch ein paar Tage dauern kann bis ihr den patologischen Befund erhaltet. Der Tumor wird mikroskopisch untersucht und genau gegprüft um welche Art, welche Aggresivität etc. es sich handelt. Das kann auch sehr ausschlaggeben für die Prognose sein. So schwer es ist, ihr müsst jetzt Geduld haben. Ich weiss wie schwer diese Zeit ist. Man kann an nichts anderes denken. Hat man mal Klarheit wird alles ein wenig einfacher, wenn auch nicht besser.
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#3
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AW: Verzweiflung
Ich danke Euch für die Antworten damit habt ihr mir schon sehr geholfen!
Es ist nur alles so ein Hin und Her und eine Anspannung da! Warum wird er entlassen, es wird gesagt er darf alles essen und dann wird er wieder mit unerträglichen Schmerzen eingewiesen! Ich verstehe das nicht ? |
#4
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AW: Verzweiflung
Bei dieser Krankheit können Schmerzen sehr plötzlich und stark auftreten oder ganz ausbleiben. Es ist für die Ärzte nicht voraussehbar wie es ihm bis zur OP gehen wird. Das heisst aber nicht, dass ihr lange warten sollt, wenn er Schmerzen hat. Ich denke es ist auch wichtig, dass er sich möglichst "wohl" fühlen kann bis es soweit ist.
lg cica |
#5
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AW: Verzweiflung
Noch eine Frage, wird nach einer Whipple OP immer eine Chemo gemacht??? Und ist es wahr das diese so heftig sein soll????
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#6
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AW: Verzweiflung
Ja, eine postoperative Chemotherapie ist ziemlich üblich, d.h. sie wird nicht immer, aber doch meistens empfohlen. Sie ist heutzutage weniger heftig als früher, da man von stärker und länger nicht mehr Benefit erkennen konnte als von weniger. Wie schwer sie zu verkraften ist hängt u.a. vom Allgemeinzustand nach der OP und ersten Rekonvaleszenz ab.
Hier im Forum gibt/gab es eine Frau, die die Chemo nach der OP abgebrochen hat und sich 14 Jahre später hier noch dazu äußern konnte. Wenn es dazu etwas zu entscheiden gibt, hört auf Euren Bauch und lasst vor allem den Betroffenen handeln wie er möchte - wenn er sich eine Meinung gebildet hat. Man kann bis heute nicht genau sagen, was den Ausschlag gab, wenn jemand BSDK länger überlebt hat. Genau wie umgekehrt. Seid zuversichtlich, aber löchtert die Ärzte, bis Ihr alles wisst, was ihr wissen müsst. Alles Gute. |
#7
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AW: Verzweiflung
Vielen lieben Dank für die liebe Antwort!
Es gibt Mut auch soviel positives zu hören! Allerdings kann man den betroffenen nicht ganz so entscheiden lassen denn er ist mit der ganzen Situation überfordert er hört auf das was seine Kinder ihm Raten |
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