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  #1  
Alt 16.10.2013, 20:00
Sun 57 Sun 57 ist offline
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Standard AW: Adeno, die Psyche macht nicht mehr mit

In dem Boot "Verhaltensweisen von Angehörige " setze ich mich dazu.
Mein Mann ist immer schon ein Verdrängungskünstler gewesen.....meine große Tochter hat diese Eigenschaft von Papa.
Wenn meine Tochter(meine Kleine) mich nach meinem Befinden fragt folgt folgender Dialog :"Mir geht es gut bis auf Kopfschmerzen " ."Schön Mama und wie geht es dir wirklich ?"
Dann gibt es oft ein offenes langes Gespräch zwischen Tochter/Mutter. Meine Kleine ist selbst Krebspatientin und sicherlich auch deshalb sehr emphatisch.
Unabhängig von den Reaktionen meiner Familie, erledige ich meine persönlichen Dinge selbst, solange ich kann. Irgendwann ist mir meine Familie dankbar, für meine vorrausschauende Handlungen.

Nun gehe ich Tee kochen .....bis später
  #2  
Alt 17.10.2013, 01:18
Benutzerbild von Hope2013
Hope2013 Hope2013 ist offline
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Standard AW: Adeno, die Psyche macht nicht mehr mit

Liebes Gabrieleli, wunderbar, dass du wieder da bist. Lass dich drücken und schreib ganz ganz viele Romane ich les dich gern.
Ich glaube, wir Angehörigen können euch Betroffenen manchmal ganz schön auf den Sack, bzw. die Eierstöcke gehen (pardon)
Vielleicht kannst du deine Lieben so einfangen, indem ihr beispielsweise alle eine Patienten-, bzw. Betreuungsverfügung oder Vorsorgevollmacht macht? Und dann erscheint ihnen der Gedanke mit der Kontaktaufnahme mit dem Hospiz vielleicht nicht mehr so erschreckend. Wir haben es jetzt so gemacht. Jetzt, glaube ich, fühlt sich jeder besser. Und ich finde, dass das eigentlich jeder regeln sollte, egal ob er jetzt Krebs hat oder nicht. Niemand weiß, wann er gehen muss. Eine, zumindest meiner Meinung nach, vernünftige Vorlage zum Downloaden findet sich beim Bayerischen Justizministerium http://www.bestellen.bayern.de/appli...tMJV,ALLE:x)=X

Liebe Grüße und eine gute Nacht und ein gutes Gespräch, Hope
P.S.: Wobei ich mir natürlich gut vorstellen kann, dass du die Nase voll hast, und die gar nicht mehr einfangen magst, wenn sie alle so reagieren

Pps: es ist zum mäusemelken, sehe gerade dass der Link nicht funktioniert, komme aber mal wieder jetzt nur mit Smartphone ins Netz und bei dem depperten Justizministerium find ich den Link jetzt nicht. Argh!

Geändert von Hope2013 (17.10.2013 um 02:00 Uhr) Grund: Hmpf!!!!!
  #3  
Alt 17.10.2013, 03:52
Benutzerbild von örangyal
örangyal örangyal ist offline
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Standard AW: Adeno, die Psyche macht nicht mehr mit

Liebe Gabriele und alle anderen, deren Geschichten / Erfahrungen ich hier lesen darf !

Ich kann sogar noch eine kleine Steigerung in die " nichts vom Krebs wissen wollen - verdrängen " - heile Welt - Problematik hinzufügen.

Mein Mann und mindestens 2 andere Personen aus meinem Bekanntenkreis haben mir davon abgeraten, hier täglich ins Krebsforum zu schauen, da ich mich sonst viel zu sehr mit der Krankheit beschäftigen würde.

Das heisst übersetzt soviel wie :

Schau einfach weg, ignoriere Deine täglichen Missempfindungen in der Brust, den schmerzhaften Husten, die morgendlichen Schweissausbrüche, die Erinnerungen an die brachiale OP, Dein verändertes Körpergefühl, die zeitweilige Atemnot, die Angstträume, die Gedanken an Rezidiv oder Metastase, an den evtl. früheren Tod.........

Mit anderen Worten soll ich meine Empfindungen, Gedanken und Gefühle nicht nur verdrängen, sogar leugnen !

Das geht doch aber gar nicht und diese Haltung empört mich nachgerade ! Es ist doch Teil meines täglichen Erlebens, meines Lebens !

Aufgrund früherer und einschneidender Gewalt - Erfahrungen neige ich zu Panikattacken / Depression, habe eine Therapie gemacht, war 1999 und 2006 auch in einer psychosomatischen Klinik. Gehe nach wie vor regelmässig zum Neurologen, damit dieser im Gespräch überprüfen kann, ob ich evtl. in eine Depression abrutsche. Diese Termine wie leider neuerdings auch die LK - Kontrollen sind mir sehr wichtig.

In der langen Therapie anlässlich Panik habe ich gelernt, dass ich meine Empfindungen / Wahrnehmungen / Ängste ernst nehmen und spontan bzw. fast augenblicklich reagieren muss, wenn mich andere Menschen fremdbestimmen wollen, damit ich aus einer Art erlernter Opferrolle herauskomme.

Dieses Konzept hat mir nach der LK - Diagnose vor und nach der OP sowas von geholfen, denn ich habe in fast jeder Situation unmittelbar meine Gefühle gespürt, diesen Ausdruck verliehen und konnte klärende Gespräche herbeiführen.

Mein Beitrag ist zwar wieder viel zu lang, doch das Thema ist aus meiner Sicht ein sehr aktuelles und ich bin sehr berührt, da es vielen Betroffenen hier ähnlich geht und Ängste mitunter nicht nur nicht wahrgenommen, sondern ignoriert werden.

Wie sagte es mein Mann neulich ... Du bist doch operiert, der Tumor ist doch heraus aus dem Körper ....das zu hören macht mich traurig, es ist aber anscheinend gängig, wenn nur der Betroffene selbst sich mit der Krankheit auseinandersetzt und informiert.

Liebe Grüsse, Renate
__________________
Nicht kleinzelliges Adenokarzinom, ED : 30.03.2013(anlässlich Thoraxprellung ) Rauchstopp seit 14.04.2013
OP : 02.05.2013 Lobektomie li oberer Lungenlappen mit Staging IB / pT2 ( 42mm ) pN0 ( 0/24), cM0, L0, V0, G2, R0, 2013 AHB + 2014 Reha in Ahlbeck
Aug. 2013 - Aug. 2018 Blut, Sono, CT, Röntgen, Lufu, bislang alles unauffällig

Geändert von örangyal (17.10.2013 um 04:35 Uhr) Grund: LK
  #4  
Alt 17.10.2013, 07:59
Emmasmensch Emmasmensch ist offline
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Ort: Sprockhövel
Beiträge: 213
Standard AW: Adeno, die Psyche macht nicht mehr mit

Hallo
Eigentlich ist es wirklich erschreckend wie viele von uns sich mit den selben Sorgen und Problemen beschäftigen müssen. Allerdings denke ich oft, daß ich an diesem Verhaltensmuster meiner Lieben selber Schuld bin. Ich sage ja auch selber dass es mir gut geht und ich meine Aufgaben schaffe. Ich erzähle ja auch dass ich wieder etwas neues geschafft habe und Stolz darauf bin. Ich erzäle ja auch nicht jedesmal von meinen Ängsten und Einschränkungen. Wie sollen sie dann nachvollziehen das ich alles geregelt haben möchte und mir viele Gedanken über das Sterben mache. Sie sind doch froh das ich mich so gut erholt habe und so gesund aussehe und mich auch so verhalte.
Ich glaube das klingt jetzt etwas konfius aber ihr könnt das trotzdem verstehen
LG und einen schönen Tag
Barbara
  #5  
Alt 17.10.2013, 09:57
nelida nelida ist offline
Registrierter Benutzer
 
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Ort: Füssen, Bayern
Beiträge: 207
Standard AW: Adeno, die Psyche macht nicht mehr mit

durch die erneute Diagnose (Hirnmetastasen)kam ich ja auch in die Situation mir neue Gedanken machen zu müssen, nochdazu wo ich im mom. ein Pflegefall bin-der einzige, der mich wirklich unterstützt ist mein Partner,wir haben alles soweit geregelt. der rest meiner familie schwätzt gscheid daher, aber vom ernstfall wollen sie nichts hören-das ist wohl ziemlich normal.weil schmerzvoll.also der rest der familie sind meine brüder und meine mutter.des wird scho wieder gehört zu diesen standardsprüchen, die ich nicht mehr hören kann und willmein freund und ich ziehen jetzt in eine wohnung die dem hospizverein gehörtund ichwerde dort auch schon gepflegt.
  #6  
Alt 17.10.2013, 11:03
Smanu Smanu ist offline
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Registriert seit: 29.04.2013
Ort: Bayern
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Standard AW: Adeno, die Psyche macht nicht mehr mit

Liebe Barbara.

Du hast vermutlich damit recht, das wir an der Situation mit unseren Angehörigen vielleicht zum Teil auch selbst Schuld sind. Ich ertappe mich dabei, das ich eigentlich mittlerweile automatisch sage "mir geht´s gut". Natürlich möchte ich nicht andauernd jammern und Schmerzen hab ich im Moment keine. Vielleicht wäre der Satz "Meinem Körper geht´s gut, meine Birne ist Matsch" oder ähnlich ausgedrückt oft besser. Aber antworten wir so? Niemals würde ich das tun. Grad noch bei meinem Mann, aber bei anderen? Und Karin, deinen Satz "des wird scho wieder" kann ich mittlerweile im Schlaf rückwärts buchstabieren, so oft hör ich den.

Also was tun? Einfach so weitermachen wie bisher? Wird uns wohl nichts anderes übrigbleiben, denn wenn wir aus unserem selbstgeschaffenen System ausbrechen, halten die anderen uns warscheinlich für total bescheuert. Und wenn es uns wirklich mal schlecht geht, merken vielleicht auch die `des wird scho wieder´- Sager, dass das vielleicht nimmer wird. Hoffentlich aber erst irgendwann. Hoffentlich.

Liebe Grüße
Manu
  #7  
Alt 17.10.2013, 12:21
Gabrieleli Gabrieleli ist offline
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Registriert seit: 27.01.2011
Beiträge: 779
Standard AW: Adeno, die Psyche macht nicht mehr mit

So, vom Hospiz ist jetzt eine von den Koordinatorinnen dagewesen und gerade wieder weg. Es war eine sehr, sehr gutes Gespräch.
Was ich nicht wußte ist das ich lediglich eine Bescheinigung vom Hausarzt bräuchte das ich palliativ gepflegt werden müßte, und dann dürfte ich, wenn der Wunsch bestehen sollte, da rein. Und wenn dann Monate draus werden sollten.
Es ist jetzt nicht so das ich das möchte, aber es gibt doch mal eine ganz andere Sicherheit für mich. Ich weiß genau das mein Mann mich zu Hause nicht würde pflegen können. Manche Menschen können das einfach nicht und das aktzeptiere ich auch voll. Und mein Mann gehört dazu. Er sagt immer er ist mein Mann und nicht mein Pfleger, wobei er mir schon immer hilft wenn ich Hilfe benötige. Aber waschen und so, ich weiß nicht.
Nun kann man ja auch auf die Palliativstation gehen wenn es einem schlecht geht. Und da liegt man mangels passender Versicherung oft auf einem 3-Bett Zimmer. Die Koordinatorin meinte das man da im Hospiz dann halt ganz anders liegt und betreut wird. Und ab einem gewissen Zeitpunkt ist 3-Bett-Zimmer auch nicht mehr so der Wunsch. Ich stehe da jetzt ohne Verpflichtung auf der Warteliste und habe auch durch die Betreuerin die ich ab nächste Woche bekomme schon einen Fuß drin . Wobei ich den zweiten geflissentlich so lange wie möglich heraushalten werde.

Eine Vollmacht liebe Hope habe ich vor 4 Jahren schon gemacht. Allerdings allgemein gehalten.Die Frau vom Hospiz hat mir heute dazu geraten das ganze mit meinem Hausarzt durchzugehen der mich ja im Hospiz gegebenenfalls auch betreuen würde. Meine Wünsche soll ich wörtlich niederschreiben, somit wäre dann für alle, auch den Arzt, klar was ich möchte. Zum Beispiel trotz aller Konsequenten ausreichend sediert zu werden.

Meine Leute haben sich aber bereit erklärt sich zusammen mit mir das Hospiz anzuschauen. Ich glaube nämlich das die eine ganz falsche Vorstellung davon haben wie es da zugeht und aussieht. Und ich hoffe so viel weiter zu kommen als wenn ich weiter versuche zu reden.

So ihr Lieben
für heute mal wieder genug geschrieben
einen ganz lieben gruß rundherum
Gabriele
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