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  #1  
Alt 28.10.2013, 21:28
Pfalzlerche Pfalzlerche ist offline
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Registriert seit: 08.10.2012
Beiträge: 348
Standard AW: Die Angst "danach"

Hallo,

ich habe meinen ersten Mammographie-Termin am 8.11. (leider ging es nicht früher) und ich spüre jetzt doch etwas Angst, was dabei herauskommt.
Die Angst, dass wieder etwas ist, wird wohl noch sehr lange bleiben.

LG

Doris
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  #2  
Alt 28.10.2013, 22:01
amyhannover amyhannover ist offline
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Ort: Oberhausen
Beiträge: 135
Standard AW: Die Angst "danach"

Hallo, es ist nicht leicht mit der Diagnose umzugehen aber ich glaube einfach, dass es besser ist, das der BK erkannt wurde/entfernt wurde/die Behandlung begonnen hat.
Ist es nicht schlimmer wenn wir nichts merken und der Krebs in Ruhe streut. Meine Cousine hatte das CUP, der Primärtumor wurde nie gefunden und sie hat es leider wegen Lungenmetas nicht überlebt.
Denkt daran, dass es einfach eine echte Chance bedeutet wenn der Tumor vielleicht noch rechtzeitig entdeckt und behandelt wurde.
Die Angst frisst sonst die Seele auf.

Gruß
Amy
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  #3  
Alt 29.10.2013, 07:00
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: Die Angst "danach"

@Amy


Das Bedrückendste ist vielleicht, dass ja wohl nie so ganz geklärt sein wird "was ist rechtzeitig"

Beim heutigen Stand der Medizin und modernen Verfahren sieht man krankhafte Veränderungen schon sehr viel eher, als noch vor Jahren.
Trotzdem bleibt ja die Unsicherheit, ob man von Fall zu Fall früh genug und vor Allem A l l e s erkannt hat

Wie stark die Angst überhand nimmt, ist oft auch von den Lebensumständen abhängig


__________________
Ilse
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  #4  
Alt 29.10.2013, 09:30
silverlining silverlining ist offline
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Registriert seit: 12.10.2013
Beiträge: 29
Standard AW: Die Angst "danach"

Liebe gilda 2007,
vielen Dank für die genannten threads, hätte sie vielleicht sonst nicht gefunden. Ihr seid ja schon länger "hier" und kennt euch besser im Forum aus...

Ein großer Teil der hochkommenden Ängste ist wohl dadurch verursacht, dass es in meinem Fall, wie sicher auch bei vielen anderen. mehrmals Uneinigkeit zwischen verschiedenen Ärzten vor der Diagnose (Birads 3 oder 4), über das OP-Ergebnis (Resektionsrand ausreichend oder nicht) und den Behandlungsverlauf (Chemo oder nicht, Bestrahlungsbeginn erst nach 6 Wochen) gab. Das hat mich sehr verunsichert.
Muss erst wieder lernen, der Schulmedizin zu vertrauen. Ich halte es durchaus für wichtig, eine kritische und mündige Patientin bleiben (dabei hilft mir das Überlebensbuch Brustkrebs, sonst hätte ich diese bisher vorgekommenen "Fehler" in meiner Behandlung kaum bemerkt), aber gleichzeitig muss ich jetzt damit klarkommen, dass diese eben nicht zu 100% wie aus dem Lehrbuch abgelaufen ist. Das ist halt die Schattenseite von Informationen zum Thema.
Diese Ängste, dass etwas versäumt worden sein könnte, versuche ich, in Zukunft nach und nach langsam mehr loszulassen und das Vertrauen in meinen Körper, das erheblich erschüttert ist, neu zu gewinnen.
Das Forum hier ist ein Teil des Plans, es nimmt mir das Gefühl der Einsamkeit mit der Diagnose, informiert, relativiert, und gleichzeitig kann es beunruhigen, deprimieren und den Blickwinkel verengen, wenn man es zu viel nutzt. Sehr wertvoll ist das Forum in jedem Fall unter dem Aspekt des Mitgefühls für die Mitbetroffenen und des gegenseitigen Unterstützens. Der ist Gold wert.
Einen ruhigen kuschligen Herbsttag zu Hause oder bei einem Spaziergang im Blätterwirbel draußen
wünscht Euch die Christl
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  #5  
Alt 29.10.2013, 09:45
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Registriert seit: 04.09.2007
Beiträge: 1.909
Standard AW: Die Angst "danach"

Ich glaube, man muss auch einfach akzeptieren lernen, dass die Dinge nicht immer so eindeutig sind, wie wir uns das vorstellen. Einerseits wird der Schulmedizin vorgeworfen, dass sie uns auf Zahlen und Fakten reduzieren würde und uns nicht als ganzen Menschen sieht. Wenn man dann aber krank ist (und das gilt nicht nur für Krebs, ich habe MS, meine Mutter ist zudem noch schwer herzkrank), stellt man fest, dass es auch in der Schulmedizin mehrere Wege gibt, Ergebnisse nicht immer eindeutig sein können (ein Tumor ist kein einheitliches Gebilde, je nachdem, welchen Teil man untersucht, kann es verschiedene Ergebnisse bzgl. Rezeptoren etc geben) und die sich vor allem auch verändern können.

Bei mir gab es keine Uneinigkeit, bis auf kleine Differenzen: Die Zweitmeinung empfahl FEC statt FAC, Taxol statt Taxotere, erst OP, nicht neoadjuvant. Deshalb war nichts falsch, nur anders. Aber auf die Ängste hat das keinen Einfluss. Das Kopfkino hängt sich gerne an einem Faktor fest ("ich bin TN" oder "L1" etc.) und wägt dann gar nicht mehr ab, ob es neben Versäumnissen eben auch Übertherapie geben kann. Was im Fokus ist, hängt meinst mit dem eigenen Charakter zusammen. Ein komplexes Thema und bei 3 betroffenen Frauen in der Familie kann man lehrbuchhaft sehen, wie unterschiedlich Therapien und Kopfkino sind, ohne dass irgendwo was "falsch" lief. Denn auch andrere Wege hätten genauso richtig sein können.
__________________
lg
gilda
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  #6  
Alt 29.10.2013, 13:36
Jujamama Jujamama ist offline
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Ort: Hessen
Beiträge: 39
Standard AW: Die Angst "danach"

Ich bin das 2. Mal erkrankt, 2 1/2 Jahre nach der Erstdiagnose.
Ein gesundes Misstrauen schadet nicht, auch wenn die Ärzte -zumindest innerlich- den Kopf schütteln.
Ich hatte im August ein komisches Gefühl in der Brust. Weil ich auf einen Mammographietermin 4 Wochen hätte warten müssen, hab ich -etwas eigenmächtig und ein paar Monate vor dem geplanten Termin - ein MRT vereinbart. Die Nachsorge per MRT wurde mir ganz dringend von einer Radiologin aus dem Freundekreis ans Herz gelegt, als Regelnachsorge macht das auch mein Brustzentrum nicht, wo ich zur Nachsorge immer im Wechsel mit dem niedergelassenen Gyn bin.
Das 1 cm große Rezidiv war dann auch tatsächlich nur im MRT sichtbar, nicht in der sofort danach gemachten Sonographie im Brustzentrum und auch nicht in der Mammographie, zu der ich auch noch geschickt wurde.
Und ich sage Euch, wenn ich mit meinem "komischen Gefühl" in der Brust zu meinem niedergelassenen Gyn gegangen wäre ( bei dem ich ja 4 Wochen vorher zur Nachsorge samt Brustsono war) hätte er mir nach erneutem Ultraschall wieder gesagt " da ist nichts, und da kann gar nichts sein nach ihrer umfassenden Behandlung".
Ein gesundes Misstrauen und Mitdenken schadet jedenfalls nicht!
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  #7  
Alt 29.10.2013, 14:01
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Registriert seit: 30.07.2005
Ort: Main-Kinzig-Kreis
Beiträge: 3.375
Standard AW: Die Angst "danach"

@Jujamama


es verwundert mich immer wieder, wenn ich so etwas lese; seit vielen Jahren wird uns Betroffenen doch gesagt, dass die ersten 5 Jahre nach der Diagnose besonders brisant seien

Da könnte man doch davon ausgehen, dass Hinweise auf eigene Beobachtungen durch Patientinnen - die mitdenken - besonders in dem Zeitraum, in dem Du wieder erkrankt bist, absolut Ernst genommen werden.


Dass Tumoren manchmal "nur" im MRT gesehen werden, ist wohl leider schlicht Realität und dieses Verfahren müsste als Kassenleistung Standard werden.


Dir alles erdenklich Gute

wünscht von Herzen
__________________
Ilse

Geändert von Ilse Racek (29.10.2013 um 14:05 Uhr) Grund: ergänzt
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