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  #1  
Alt 06.11.2013, 12:19
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Liebe Mami,

heute ist wieder ein schrecklicher Tag. Die letzten Tage ging es mir eigentlich soweit ok, aber naja, die Trauer holt einen immer wieder mit voller Power ein. Ich habe meinen Wecker heute wieder ständig auf "Schlummern" gestellt. Mama, es gibt für mich einfach keinen Sinn aufzustehen.
Und dann habe ich heute einen Anruf bekommen, dass ich ab Dezember nicht auf meine Wunschdienststelle komme. Ach Mama, ich kann die ganze Sache gerade gar nicht richtig bewerten, denn es ist mir eigentlich ganz egal, wo ich arbeiten muss. Ich habe keine Lust auf Arbeit. Und doch macht es mich traurig, dass ich nicht das bekommen habe, was ich wollte. Ach Mami, zugern möchte ich dich jetzt anrufen und mich bei dir ausheulen. Du hättest einen guten Rat für mich. Und wenn ich dann so daran denke, dich anrufen zu wollen, frage ich mich, was wäre wenn du noch da wärst, aber trotzdem krank. Würde ich dich jetzt im Krankenhaus anrufen? Was würde es dir jetzt gehen, wenn der Krankheitsverlauf normal verlaufen wäre und du nicht diese Sepsis bekommen hättest. Wie würde es dir wohl gerade gehen? Hättest du jetzt die Schnauze voll von dem Mittagessen? Du hättest jetzt sicher keine Haare mehr und würdest eine der tollen Mützen tragen, die wir dir geschenkt haben. Wärst du gerade wieder in Isolation oder, was wäre, wenn du einfach nicht gestorben wärst? Was wäre, wenn du trotzdem hättest ins Koma gelegt werden müssen, aber es dann überstanden hättest? Wie würde es dir jetzt gehen? Und wie würde alles verlaufen, wenn du gar nicht krank geworden wärst? Was würde ich dann jetzt über diesen Dienststellenwechsel denken? Wahrscheinlich hätte ich alles versucht, da zu bleiben, wo ich jetzt bin, aber das wollte ich jetzt nicht mehr. Eigentlich will ich gar nichts... außer DICH, Mama. Du fehlst mir so unheimlich.

Mama, ich kann einfach nicht glauben, dass du wirklich nicht wiederkommest. Es ist nun schon alles so schnell vorbei gegangen und ich kann dir nicht mal sagen, wie viele Wochen du schon nicht mehr da bist. Ich weiß nur, dass es viel zu viele sind. Ich habe noch die Bilder aus dem Sommer im Kopf und dann kurz vor deiner Diagnose. Und dann kommen schon die Bilder deines Sterbens... Mama, es ging einfach alles viiiiel zu schnelll und mein kleines Herz kommt nicht hinterher, das zu begreifen und zu verarbeiten... Mama, ich habe Angst ohne dich weiterzuleben.

Ach Mami, es ist so schrecklich ohne dich. Das Leben geht einfach weiter, obwohl man die Zeit anhalten will, weil man das Leben, so wie es ist, nicht weiterleben will.
Ich vermisse dich so sehr! Du fehlst mir! Ich möchte dich einfach anrufen können und mich ausheulen!
Mami, ich hoffe, du musst nicht so leiden wie wir hier. Ich hoffe, du konntest dich mit deinem Tod abfinden und genießt es nun schon. Ich kann es mir zwar nicht vorstellen, denn du wolltest ja nicht gehen. Und ich denke auch nicht, dass du je mit einer Silbe daran gedacht hast uns verlassen zu wollen. Deswegen kann ich mir nicht vorstellen, dass du glücklich bist. Du hast hier ja auch nicht gelitten. Sicher, dir ging es mit Sicherheit in der letzten Nacht nicht gut, aber ich glaube nicht, dass der Tod deine Erlösung war! Das ist so unfair... wie kann man eine glückliche Familie einfach so auf eine so schreckliche Art unglücklich machen? WIESO?

Mami, ich habe dich lieb und ich werde deinen Tod nie verstehen und auch nicht akzeptieren. Ich werde es einfach hinnehmen müssen, denn ich kann einfach NICHTS, mit keinem Geld der Welt, mit NICHTS dagegen tun... Ich kann nur hoffen, dass ich irgendwann wieder ein Stück glücklicher werde!

Deine tief traurige kleine Tochter...
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Die Trauer hört niemals auf,
sie wird ein Teil unseres Lebens.
Sie verändert sich und wir verändern uns mit ihr.


Mami
am 06.02.1958 geb.
Diagnose Leukämie: am 26.08.2013
ein Engel seit dem 20.09.2013

Papi
am 06.03.1956 geb.
tödlich verunglückt und
ein Engel seit dem 03.02.2014

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  #2  
Alt 08.11.2013, 16:06
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Unglücklich AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Mami,

ich hatte gestern einen so schlechten Tag. Ich hatte gestern ein richtiges Tief. Ich hasse diese tristen Tage, aber irgednwie auch nicht, denn sie passen so zu meinem Gemüt.
Ich bin jetzt an einem Punkt angekommen, wo ich einfach total stinkig bin, Stinkig auf das Leben. Ich sehe zur Zeit keinen Sinn im Leben, da die Welt einfach so schlecht ist. Ich will und kann nicht begreifen, dass du weg bist und nicht wiederkommst. Du musst hier doch noch soviel miterleben. In erster Linie Papa. Er hat sich so geändert. Für dich MAMA. Er ist jetzt so, wie du ihn haben wolltest. Weil du gesagt hast, dass du keine Kraft hast die Krankheit zu besiegen, wenn er sich nicht ändert. Mama, er hat sich geändert. Jetzt komm gefälligst wieder! Mama, es tut mir leid, aber ich bin stinkig auf dich! Warum hast du so schnell aufgegeben? Du hättest doch nur noch 3 Tage warten brauchen, dann hättest du gesehen, dass Papa kann. Für dich MAMA, weil er dich liebt. Aber nein, du bist gegangen. Du hast dich einfach verpisst!!! Dass du die Sepsis nicht alleine bekämpfen kannst, ist klar, aber wieso musstest du alles, was die helfen könnte, jegliche Blutkonserve, jedes Medikament, einfach ALLES von dir abstoßen?? Warum Mama?
Hast du wirklich nicht mehr Kraft gehabt? Hättest du nicht ein bisschen länger durchhalten können, dass hättest du vllt mehr Kraft schöpfen könne, darin, dass Papa es geändert hat!!!


Mama, es tut mir leid, dass ich dich alleine gelassen habe. Ich hätte dich am Abend davor nicht allein lassen dürfen. Aber ich wollte doch, dass du deine Ruhe hast und schläfst.
Ich verstehe das nicht! Die Medizin ist soweit! Wieso konnte sie dich nicht retten? Weißt du, wenn in den folgenden Monaten sich herausgestellt hätte, dass die Leukämie nicht gehen will, dann hätte ich gesagt, ok, Mama, lass los, aber MAMA, du hattest eine Sepsis!! Du hättest doch bloß dieses dämliche Medikament annehmen müssen, dass hättest du es schaffen könnne.
Mama, es tut mir leid, dass ich so fluche und stinkig bin, aber ich frage mich doch nur WARUM??? Du kennst mich, ich war schon immer vorwurfsvoll. Du hast uns allein gelassen!

Mama, ich liebe dich trotzdem so unendlich doll. Ich vermisse dich! Aber ohne dich macht mein Leben keinen Spaß. Ohne dich hat es keinen Sinn.

Apropo, Mama, deine große Tochter (deine Nichte) bekommt einen Jungen Ist das nicht toll? Klar war es anfangs ein komischer Schock, dass es kein Mädchen ist. Aber wir bekommen endlich mal einen Jungen in die Familie. Du hättest dich so darüber gefreut )) Und Papa freut sich auch. Aber du kannst ihn nicht mehr erleben. Mama, das tut mir leid für dich!!

Mama, du fehlst mir. Ich stecke in diesem tiefen Loch fest. Ich habe Angst. Mama, du fehlst mir. Ich liebe dich.

Dicker Kuss, deine tief traurige und bisschen stinkige Tochter, aber ich hab dich trotzdem lieb

P.S. Deine großer Schwester hat heute Geburtstag. Ich werde sie nachher mal noch anrufen!
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Geändert von Sternschnubbe (08.11.2013 um 16:09 Uhr) Grund: P.S. zugefügt
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  #3  
Alt 08.11.2013, 23:36
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Hallo liebe Forum-Leser,

ich habe mal eine Frage an euch, was ihr denkt und was ihr machen würdest?
Meine Mama wurde ja an dem Tag an dem soe starb morgens ins Koma gelegt. Da waren wir nicht dabei, weil wir ja nichts davon wussten. Ich habe mich am Abend zuvor wie immer von ihr verabschiedet. Jetzt im Nachhinein mache ich mir Vorwürfe, dass ich nicht die Nacht geblieben bin. Aber die Krankenschwester kannte Mama, weil sie die Frau eines ehemaligen Arbeitskollegen meines Papas ist. Daher war ich beruhigt, dass Mama nicht ganz allein ist. Ich habe mich nie mit Mama über den Tod unterhalten, weil sie ja nicht sterben wollte. Sie wies auch die Grünen Damen immer ab. Nun möchte ich wissen, wie es ihr in der Nacht erging. Aber vor allem, was ihre Gedanken und Worte waren, bevor sie ins Koma gelegt wurde. Mein Papa hat mit der Krankenschwester schon über die Nacht gesprochen, aber ich würde gerne nochmal mit ihr persönlich redne und Fragen stellen. Sie war aber auch nicht dabei, als Mama ins Koma gelegt wurde. Was meint ihr, sollte ich nochmal den Arzt oder die Krankenschwester aufsuchen, die Mama ins Koma legten? Ob sie sich nach nun 1,5 Monaten überhaupt noch erinnern? Oder sollte ich es ruhen lassen? Und was denkt ihr darüber, dass ich nochmal die Nachtschwester sprechen möchte? Ich bin mir unsicher, aber ich bereue es nicht bei meiner Mama gewesen zu sein. Sie hatte sicher Angst. Nun will ich wissen, ob es ratsam ist die letzten bewussten Minuten meiner Mama ins Detail zu erfahren oder einfach seinen eigenen Vorstellungen freien Lauf zu lassen?


Und ich habe mir über noch ein Thema Gedanken gemacht. Das aber so nebenbei. Wie stellt ihr euch das Wiedersehen in vielen Jahren mit euren Liebsten vor? Meint ihr wir sind alle im selben Alter? Oder hat jeder sein Sterbealter? Aber dann sind wir ja vermutlich älter als unsere Eltern?
Lasst mal euren Vorstellungen freien Lauf und schreibt mir, wie ihr euer Wiedersehen vorstellt?

Liebe Grüße, und ich freue mich über eure Ratschläge bezüglich meiner Fragen hinsichtlich Mamas letzten Worten....
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Mami
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  #4  
Alt 09.11.2013, 08:43
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

liebe sternschnubbe..
ich verstehe deine suche nach antworten sehr gut.
als meine mami starb waren meine schwester, ein hospizpfleger und ich bei ihr. und der pfleger sagte etwas, daß mich die ganze zeit beschäftigte. ich wollte ihn so gern fragen, was er damit meinte. leider wohn ich ja weiter weg und habe so wenig zugang ins hospiz. auch ich dachte, er kann sich sicher nicht daran erinnern. aber diese frage war offen und ich brauchte diese antwort so dringend. am 15.okt hatte meine mami ihren ersten todestag und wir sind, nachdem wir an ihrem grab waren, noch ins hospiz gegangen. ein schwerer und doch irgendwie warmer vertrauter gang. ja und da sah ich dann den pfleger. ich nutzte die chance und konnte ihn endlich fragen. er konnte sich zwar schwach, aber doch sehr wohl daran erinnern. und ich bekam meine antwort. ich umarmte ihn vor freude und dankbarkeit. jetzt konnte ich auch da endlich meinen frieden finden.
wenn also auch du deine antworten brauchst um inneren frieden zu erlangen, dann frag die besagte krankenschwester danach. anderthalb monate ist noch keine zeit und sie wird sich mit sicherheit dran erinnern.
ich wünsch dir, daß du dann auch innere ruhe findest.

zu deiner anderen frage will ich dir ein buch ans herz legen:
" 90 minuten im himmel" von don piper
ich habe dieses buch im hospiz gelesen. ich war so ergriffen, denn darin wird so wunderbar beschrieben, was auf uns zukommt, wenn wir gehen. ich habe das auch meiner mami vorgelesen. sie lag zwar schon im leberkoma, aber ich bin mir sicher, sie hat zugehört.
er schreibt darin, wie wir nach dem tod empfangen werden. es muß so wunderschön sein, ich kann es gar nicht beschreiben. die vorausgegangen empfangen uns als gesunde menschen... in einer unbeschreiblichen schönheit und liebe. während ich das meiner mami vorlas, empfand ich sogar freude, daß sie dies bald erleben darf. auch mir selber nahm es nochmals ein stück angst vor dem tod.
ich lege dir also sehr nahe, dieses buch zu lesen.
ich wünsch dir weiterhin viel kraft und antworten auf deine fragen.
schönes wochenende, tine
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MISS YOU MAMA
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  #5  
Alt 09.11.2013, 19:24
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Hallo Sternschnuppe!
Ich versteh dich nur zu gut! Mich quälen die selben Fragen! Mein Papa ist vor fast 9 Monaten gestorben und ich war nicht dabei! Auch ich würde am liebsten die Zeit zurückdrehen und würde so gerne bei meinem Papa sein! Ich mache mir auch immer noch Vorwürfe warum ich am Abend heim gegangen bin und meinen Papa alleine gelassen habe. Aber auch ich habe mit Papa nie über das Sterben gesprochen, auch, genauso wie du aus dem Grund weil mein Papa leben wollte und wie ich glaube niemals ans Sterben gedacht hatte.
Ich war ja den ganzen Tag bei Papa und es ging ihm ja nicht so schlecht, er hatte sogar noch zu Abend gegessen. Heute, wenn ich zurückdenke, weiß ich dass er schon eine Marmorierung an den Füßen hatte, also der Sterbevorgang schon begonnen hat. Zu dieser Zeit wusste ich es nicht, ich habe zwar die Füße gesehen und mich gewundert aber ich dachte nie und nimmer daran dass er so schnell von uns gehen würde!
Ich wollte auch unbedingt alles über diese Nacht wissen und bin nochmal ins Krankenhaus. Leider war Papas Arzt nicht zu sprechen und eine Vertretung gab mir Auskunft. Ich wollte die genaue Todesursache wissen. Es wurde mir leider nur Organversagen geantwortet.
Ich kann mir zwar gut vorstellend dass mein Papa gerne alleine sterben wollte weil er Abschied nicht mochte aber es ist halt meine Theorie um damit ein bisschen umgehen zu können.

Wenn du die Möglichkeit hast dir Auskunft zu holen, dann mach es! Du wirst dich nachher besser fühlen. Auch wenn dir niemand eine Auskunft geben konnte oder sich niemand mehr erinnert, du hast alles probiert und kannst vielleicht eher deinen Frieden finden!
Ich wünsche es dir von ganzem Herzen weil ich weiß wie schlimm diese Gedanken und Selbstvorwürfe sein können! Alles Liebe!

Zu deiner zweiten Frage: Ich hoffe ich sehe meinen Papa so wieder wie er in seiner glücklichsten Zeit ausgesehen hat! Es wäre wunderschön wenn diese Vorstellung wahr werden würde!
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
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  #6  
Alt 09.11.2013, 21:54
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Hallo Sternschnubbe,

wie Gina und Tine bereits schrieben, würde auch ich sagen: frage nach. Es kann dir sehr helfen. Sei vorsichtig, was dich selbst angeht.

Ich habe es auch so gemacht. Habe mit verschiedenen Ärzten zum Teil lange Gespräche geführt. Mir persönlich gaben sie Luft zum Atmen und Sicherheit. Nebenbei habe ich dabei sehr viel menschliches erfahren dürfen. Es war gut, sowohl für mich als auch, verblüffenderweise, die Ärzte. Denn auch sie (zumindest die meisten, die ich kenne) haben ihre Probleme, ihre Trauer, wenn ein Patient stirbt.

Was Bücher betrifft, die das Leben nach dem Tod beschreiben (wollen?), so wäre ich sehr, sehr vorsichtig. Wie bei allen Büchern, die sich mit spirituellen Dingen beschäftigen. Denkt nach, über das, was ihr da lesen könnt. Macht euch euer eigenes Bild. Das ist nicht einfach und oft auch schmerzlich. Doch mit dem, was man selbst erfasst hat, sitzt man fester im Sattel als mit einem wunderschönen Bild an der Wand. Nicht das, was man da liest ist wichtig, sondern das, was man selbst daraus macht und vor allem das, was man glaubt. Wobei so ein Buch durchaus eine Hilfe sein kann.


Liebe Grüße,

Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070

Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise.
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  #7  
Alt 10.11.2013, 18:17
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Liebe Sternschnuppe! Ich habe das Video, das du für deine Mama gemacht hast erst jetzt gesehen! Es ist wunderschön! Auch ich sitze hier und weine! Wie Nala auch schon mal schrieb, du beschreibst in deinem Video genau das wie viele von uns sich fühlen! Wunderschön, mehr Worte kann ich dazu gar nicht sagen!
Alles Liebe!
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  #8  
Alt 12.11.2013, 11:07
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Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Standard AW: Mami! Warum? Du fehlst mir!

Hallo ihr Lieben (Tine, Helmut, Gina)

ich danke euch für den Zuspruch. Auch auf die Gefahr hin, dass ich die Schwestern und Ärzte nerven werde. Ich werde fragen, bis ich meine Antworten habe! Nächste Woche habe ich Urlaub und bin in der Heimat und dann werde ich ins Krankenhaus fahren und die besagten Schwestern und Ärzte aufsuchen. In diesem Zug kann ich gleich nochmal ein Dankeschön den Schwestern von Mama’s Station vorbeibringen. Und wenn ich meine Antworten habe, werde ich euch berichten, wie es lief.

Liebe Tine, danke für den Buch Tipp. Ich glaube, sowas kann man mal lesen. Sicher muss sich jeder selber seine Gedanken machen, aber wenn man sich ein paar Anregungen holt, tut es einem bestimmt gut. Ich bin mir ja auch sehr sicher, dass meine Omi wieder sprechen kann im Himmel und wieder denken kann. Genauso bin ich mir sicher, dass meine Mama genauso „SCH**“ und „NEIN“ rief, als sie starb. Denn sie wollte nicht gehen und sicher uns nicht allein lassen. Sie musste, denn ihr Körper wollte nicht mehr!!


Liebe Mami,

nun ist schon wieder ein Wochenende vergangen. Ich war natürlich wieder in der Heimat, weil ja das Haus fertig werden muss. Also war ich auch wieder bei dir auf dem Friedhof. Die Erde ist nun nach dem ganzen Regen stark nachgesackt. Ich habe mich erst erschrocken, aber ich kannte es ja vom Nachbargrab. Aber es ist so schlimm, weil man daran erkennt, wie schnell die Zeit vergeht!
Außerdem sind nun mittlerweile alle am Ende, was den Hausbau angeht. Es geht leider nicht so schnell vorwärts, wie wir es uns wünschen und bei meinem Schwesterherz und Schwager zehrt alles an den Nerven. Lydi ist auch am Ende. Naja, woher sollen wir auch die Kraft hernehmen. Ist ja verständlich. Auch wieder auf Arbeit. Ich war nach der ersten Nachtschicht einfach total im Eimer, und habe in der zweiten Durchgehangen. Dann werden einem wieder Vorwürfe gemacht, weil man ja so jung ist und damals haben sie die Nächte durchgemacht. Meine Antwort lautet dann immer nur „Woher soll ich denn die Kraft nehmen?“. Mama, ich bin doch dauermüde. Gestern bin ich um neun auf der Couch eingeschlafen und hätte mich halb 10 Lydi nicht geweckt, weiß nicht, wie lange ich geschlafen hätte.
Deiner Zwillingsschwester tat der Besuch bei eurer großen Schwester gut. Sie hörte sich besser an. Aber naja, wie das so ist, dann spricht man wieder über Dinge, wo du noch gesund und lebendig warst und dann ist es auch schon wieder vorbei.
Wir haben am Sonntag endlich deine Tasche aus dem Krankenhaus ausgepackt. Die Sachen haben noch nach dir gerochen! Ach Mami…
Und Milli hatte auch viel Spaß dabei. Denn sie hat deine nigelnagelneuen roten Schuhe entdeckt und gleich ausprobiert  Ach, wenn wir sie nicht hätten. Sie schafft es immer wieder aus einer traurigen Situation uns ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.
Aber Mami, du fehlst mir! Du fehlst mir so sehr. Gestern habe ich mit meiner Freundin getroffen und mal wieder richtig lange über dich und meine Trauer und alle Gefühle sprechen können. Das tut mir immer so gut. Sie muss aber immer wieder mit mir mit weinen und das tut mir leid, das will ich nicht. Ich bin so froh, sie zu haben!

Mami, ich vermisse dich. Und die Weihnachtszeit rückt näher. Ich habe Angst. Ich habe dich lieb.

Deine traurige Tochter
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Mami
am 06.02.1958 geb.
Diagnose Leukämie: am 26.08.2013
ein Engel seit dem 20.09.2013

Papi
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tödlich verunglückt und
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