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AW: Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben
Liebe Dani! Ich denke an euch! Viel Kraft!
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 am 23.2.2013 |
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AW: Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben
Denke ebenfalls an Euch... Lass uns versuchen, stark zu sein... für sie... |
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AW: Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben
Muss mal was loswerden.
Hatte gestern einen totalen Sch-Tag (ich dachte nicht, dass man die Sch.Tage die hinter mir lagen noch toppen kann). Wie ich Sohnemann aus der Schule abgeholt habe sah ich das was nicht stimmt und er fing auch gleich an zu heulen und er erzählte in fast dem Wortlaut den ich hier wiedergebe, also von mir nix reininterpretiertes oder so: Wir haben heute für die Mama von XY gebastelt (die Mutter seines besten Freundes hat Leukämie). Sie bekommt Glücksteine und Mandelas mit Genesungswünschen von allen Kindern. Mein armer Opa bekommt nix und der braucht die doch viel nötiger. Die wird mit den ganzen Glückssteinen bestimmt 100 und Opa soll doch meinen 8. Geburtstag noch erleben. Mein armer Opa liegt den ganzen Tag im Zimmer und stirbt und das interessiert gar keinen. Abends ging es dann etwa im gleichen Tenor noch weiter. Wo er dann noch äußerte, dass er Angst hat das Oma anruft und sagt das Opa tot ist. Ich stehe immer noch völlig neben mir, da er genau das offen formuliert hat, was ich mich zu Hause nicht mal zu DENKEN traue. Also die Angst vor dem Anruf meiner Mutter und die Trauer darüber, dass er noch erleben wollte wie aus dem kleinen Kind ein selbstständiger Junge wird. Ganz besonders verzweifelte Grüße
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Nicht mehr OpaTochter Beruf: Optimistin (meistens) Motto: Schlimmer geht immer. Papa: SCLC, Diagnose 07.02.2012 Den Kampf verloren am 18.11.2013 Hier gibt es meine Vorstellung: http://www.krebs-kompass.de/showpost...&postcount=524 Geändert von OpaTochter (15.11.2013 um 12:14 Uhr) Grund: Brauchte eine Pause beim Schreiben. |
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AW: Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben
Der Anruf kam am Sonntag.
Ich habe mich in den nächsten Zug gesetzt (Versprechen an Mama: Nein ich fahre nicht mit dem Auto) und war dann Sonntag abend da. Montag um 17:10 hat mein Papa dann bei sich zuhause im Kreise seiner Liebsten seinen letzten Atemzug getan. Ich bin noch bei meiner Mama und wir verbringen eine sehr schöne innige Zeit zusammen mit meiner Schwester. Ich denke wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich mehr schreiben. Die letzten Tage meines Papas waren nicht schön. Aber es hat dann ein recht schnelles Ende gefunden und wir waren alle da. Auch ich habe es geschafft rechtzeitig da zu sein. Meine immer andauernde Angst, dass mein Papa stirbt, ohne dass ich Ihn noch mal sehen kann war unbegründet. Ich bin sicher er hat auf mich gewartet. |
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AW: Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben
Liebe Dani,
ich hatte direkt Gänsehaut, als ich sah, dass Du geschrieben hast... Es tut mir schrecklich Leid und ich fühle wirklich sehr mit Dir. Ein Trost ist es bestimmt, dass Ihr alle bei ihm ward, dass auch Du es geschafft hast. Ich denke wirklich sehr an Dich und hoffe, Euer Zusammensein gibt Euch die nötige Kraft, mit all dem Erlebten und dem schlimmen Verlust zurechtzukommen. Fühl Dich fest gedrückt! Alles Liebe, Tanja |
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AW: Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben
Liebe Dani!
Es tut mir so leid! Wir haben von Anfang an miteinander gezittert, unsere Väter hatten die selbe Krankheit! Ich dachte und habe gehofft dass es bei euch anders ausgeht als bei uns! Diese fiese Krankheit! Ich denke an dich und wünsche dir ganz viel Kraft für diese traurige Zeit! Stille Grüße Nina
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 am 23.2.2013 |
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AW: Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben
Liebe Dani,
es tut mir sehr leid, dass auch Du nun Deinen Papa loslassen musstest. Er hat ganz bestimmt auf Dich gewartet. Meine Mama hat auch auf meine Schwester gewartet, die ja auch 300 km entfernt wohnte und auch mit dem Zug kam. Nina hat recht, wir haben alle von Anfang miteinander gekämpft und immer gehofft, dass es bei den anderen einen besseren Verlauf nimmt. Diese sch... Krankheit nimmt einem so viel... Ganz traurige Grüße und viel Kraft für die kommende Zeit. Tina |
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AW: Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben
Liebe Dani,
bin grad seit langem wieder hier und lese nun auch bei dir trauriges. Es tut mir leid, dass auch ihr den Kampf verloren habt. Diese Krankheit ist so verdammt fies... Ich wünsch Dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit!!!! LG Nadine
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Liebe Grüße, Nadine Meine Mama Diagnose kleinzelliges Bronchialkarzinom 01/12 04.01.14 ins Licht gegangen Ich werde dich nie vergessen Mama, du fehlst. |
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AW: Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben
Liebe Weggefährten und andere,
ich bin gerade wieder "Zu Hause" angekommen und blicke zurück auf eine Woche, die an Intensität nicht zu übertreffen ist. Ich möchte an dieser Stelle alle Betroffenen bitten, zu überlegen ob Sie weiter lesen, da ich auch über die letzten Stunden meines Vaters schreiben möchte. Am Sonntag kam also der gefürchtete Anruf meiner Mutter, dass es meinem Vater sehr schlecht gehe. Er hätte erstmals Morphium bekommen, da er Schmerzen hat und würde nun schlafen. Ich musste meiner Mutter versprechen nicht mit dem Auto sondern mit dem Zug zu fahren. Ich habe schon eine Million mal Zugverbindungen und Tickets online gekauft. Am Sonntag ging gar nix. Mein Mann hat mich dann beiseite genommen und alles erledigt. Die Reisetasche war vorgepackt, sonst hätte ich wohl nur meine Joggingsachen mitbekommen. Beim Anruf meiner Mutter kam ich gerade vom laufen und alles war ich anhatte ist in die Tasche gewandert. Züge in Hamburg fuhren wegen Gleisarbeiten nicht, so dass mein Mann mich nach Harburg gebracht hat. Morgen mehr. Geändert von OpaTochter (25.11.2013 um 13:44 Uhr) Grund: Text lesbar gemacht ;) |
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AW: Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben
Im Zug habe ich dann nur gehofft "rechtzeitig" zu Hause zu sein und alles schien sich gegen mich verschworen zu haben. Der Zug hatte so viel Verspätung, dass er genau zwei Minuten nach meinem Anschlusszug den Bahnhof erreichte. Der Anschlusszug, der nur stündlich und in der Regel mit etwa 5 Minuten Verspätung losfährt, war diesmal natürlich pünktlich und abgefahren.
Meine Schwester hatte mich dann vom Bahnhof abgeholt. Als wir in unsere Straße einfuhren, stand dort bereits ein Krankenwagen, wir konnten aber schnell erkennen, das er ein Haus weiter angehalten hatte. So war ich dann also endlich angekommen. Mein Papa lag im Pflegebett, konnte nicht mehr reden und hatte offensichtlich starke Schmerzen und/oder Angst. Ich bin dann hin, habe seine Hand gehalten und habe Ihm gesagt, dass ich jetzt da sei. Er hat meine Hand genommen und gedrückt. Es folgten die schlimmsten 18 Stunden meines (und wahrscheinlich unser aller) Lebens. Da mein Vater noch niemals vorher Morphium oder überhaupt Schmerzmittel dosiert bekommen hat, war wahrscheinlich sowohl der Arzt, als auch die Pallaivschwester, die Abends noch mal rumkam, zu vorsichtig mit der Dosierung. Mein Vater war sehr unruhig und fasste sich immer wieder an den Kopf. Irgendwann, als ich mit Ihm alleine war, kam dann ein verständliches "Hilfe". Es zerreist mir noch das Herz. Außerdem musste mein Vater eine Windel tragen. Die hatte er erstmals auch am Sonntag anbekommen. Er spürte es und versuchte sie immer wieder mit der Hand runterzuschieben oder auf zu machen, was auch immer... Sterben ist nicht schön und auch nicht friedlich. So kam und ging eine lange Nacht. Am nächsten Morgen kam die Schwester meines Vaters. Zusammen mit meiner Mutter haben wir drei dann, noch bevor die Pallativschwester kam, dass Bett neu bezogen und meinen Papa trocken gelegt. Die Schwester hat dann noch mal eine halbe Ampulle Morphium gespritzt und wir haben Ihm noch eine Tablette gegen die Angst gegeben, so dass er wieder etwas ruhiger wurde. Anschließend bin ich kurz zum Doc und habe mich und meine Schwester krank schreiben lassen, so dass wir diese Belastung schon mal nicht mehr hatten. Gegen 14:00 Uhr war der Pallativdoctor dann da. An dieser Stelle ein aufrichtiges DANKESCHÖN. Dieser Mann war toll. Später weiter. Geändert von OpaTochter (25.11.2013 um 13:44 Uhr) Grund: lesbar machen |
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AW: Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben
Habe noch etwas Zeit gebraucht. Also weiter...
Der Pallativdoc war wie gesagt super. Zunächst hat er uns noch mal klar gemacht, dass wir zu diesem Zeitpunkt nicht davon reden das Leben zu verlängern, sondern Zielsetzung ist es das Sterben möglichst kurz und schmerzlos geschehen zu lassen. Er hat uns Morphium und dieses Beruhigungsmittel dagelassen und gezeigt wie man es spritzt. Nachdem meine Ma und Schwester beide unisono sagten das sie es nicht könnten, habe ich die Einweisung übernommen. Ganz ehrlich, ich hätte ALLES getan um dieses Leiden zu beenden. Der Doc hatte sich dann für Abends noch mal angemeldet um zu gucken ob wir klarkommen. Nachdem der Arzt dieses Beruhigungsmittel gepritzt hatte und mein Pa immer noch anscheinend Schmerzen hatte, habe ich Ihm dann kurz darauf noch eine Ampulle Morphium gespritzt und nach etwa einer Stunde das restliche Beruhigungsmittel aus der Spritze, wie der Doc geraten hatte. Jetzt schien mein Papa Schmerz- und Angstfrei zu sein. Allerdings atmete er sehr unregelmäßig. Als ich einen Moment allein mit meinem Pa war habe ich mich schon verabschiedet und Ihm gesagt, dass ich auf SEINEN Jungen (also seinen heißgeliebten Enkel) aufpassen werde und dass er gerne gehen kann wenn es jetzt zu schwierig wird. Er braucht nicht mehr atmen, es ist in Ordnung. Gegen halb vier kam dann mein Onkel vorbei und wir saßen dann alle im Wohnzimmer bei meinem Papa. Die drei anderen waren bei jedem Atemaussetzer in Sorge (Atme!!!). Ich war ganz ruhig. Irgendwann bin ich dann kurz rausgegangen und nach einigen Minuten (um etwa 17:00 Uhr) kam dann meine Ma "Der Papa atmet nicht mehr.". Ehrlich gesagt war ich in diesem Moment nur erleichtert, dass er es geschafft hat. Er ist ganz ruhig zu Hause umgeben von seiner gesamten Familie gegangen. Ich bin mir sicher das war so für Ihn in Ordnung (nur eben noch viel zu früh). Später habe ich die CD gehört, die er für seine Beerdigung hinterlassen hat und hatte das Gefühl, dass er vorher wusste wie er stirbt oder es zumindest sich so erhofft hatte. Es war sehr bewegend. Meine Schwester hat dann den Pallativdoc angerufen. Er hat wohl gefragt ob Sie sich sicher sei, dass er tot wäre, weil nur weil man nicht mehr atmet muss man nicht tot sein. Der Doc hat sich dann noch etwa eine Stunde Zeit gelassen, bis er vorbei kam und den Totenschein ausgestellt hat. Der Bestatter kam noch am gleichen Abend und hat Ihn mitgenommen, so dass er direkt eingeäschert werden konnte und am 22.11. war dann die Urnenbeisetzung. Die gesamte Woche blieb ich mit meiner Schwester bei meiner Ma und wir waren ein wirklich tolles Team. Sehr vertraut, sehr familiär. Ich bin sicher mein Pa war da und stolz auf seine Mädchen. Ich hoffe für mich, dass ich dieses vertraute warme Gefühl dieser Woche für immer in meinem Herz einschließen kann. Es war alles irgendwie rund, ich kann es gar nicht beschreiben. Alles Gute an alle Angehörigen die noch bangen leiden und hoffen. |
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AW: Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben
Hallo,
fühl Dich gedrückt mir fehlen die Worte ich sitze hier und muss weinen! Wo habt Ihr die Kraft her es ist so schwer. Ich habe solche Angst vor dem was noch kommt und dabei bin ich immer die Starke, ja nach außen, aber innerlich zerfrisst es mich wenn ich an die Zeit denke wo meine Mutter gehen wird. Ich möchte Sie gerne begleiten aber weiß nicht wie ich das schaffen soll. LG |
#193
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AW: Von Verzweifelung Angst und Hoffnung getrieben
Liebe Dani,
auch ich drück Dich ganz fest. Beim Lesen fühlte ich mich sofort zurückversetzt zum letzten Tag meiner Mama. Dass wird man wohl nie vergessen... Ich denke schon, dass wir diese sehr intensvien Gefühle aus dieser Zeit für immer behalten werden. Ich wünsch Dir weiterhin alles Gute, bleib weiter so tapfer! Ihr habt das toll gemacht. Euer Papa ist bestimmt sehr stolz auf seine Mädels LG! Tina |
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