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  #1  
Alt 27.05.2015, 08:29
Benutzerbild von SamYU
SamYU SamYU ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Hallo Jane,

Wollte euch mal wieder liebe Grüße und Kraft schicken, denke an euch !

Samy
__________________
Der Tod einer Mutter ist der erste Kummer,
den man ohne sie beweint.


Mama:
02.10.1950 - 08.01.2014

Wir lieben dich Mama
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  #2  
Alt 27.05.2015, 11:07
jane. jane. ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Hallo SamYu,
vielen lieben Dank für deinen Gruß. Heute kommt die Ärztin und muss Werners Schmerztherapie umstellen. Die Halluzinationen und Panikattacken waren einfach zu heftig. Ich hoffe, sie kann ihm helfen. Kraft kann ich immer gebrauchen, vielen Dank dafür. Allen hier im Forum wünsche ich auch ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen. Und ich glaube immer noch an ein Wunder. Liebe Grüße von Jane
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  #3  
Alt 27.05.2015, 13:21
Femaleinstinkt Femaleinstinkt ist offline
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Beiträge: 194
Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Liebe Jane, ich hoffe das Beste f Euch. An ein Wunder glaubt man bis zu letzt. Das ist auch gut so denn sonst würde man völlig verrückt und durchdrehen. Diese Zeit ist so schlimm und erst viel später merkt man, was für Kräfte man mobilisiert hatte. Es ist für den Kranken schlimm aber für die Liebenden Angehörigen auch die Hölle. Man leidet mit und fühlt sich so hilflos.
Hör nie auf zu hoffen.....
Denke an Dich
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  #4  
Alt 30.05.2015, 13:11
jane. jane. ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Ach Leute,
Werner geht es heute schlecht. Er sagt, er will nicht mehr aufwachen und er spürt kein Leben mehr in sich. Und ich? Ich erzähle ihm immer noch, dass er es schaffen wird. Gestern hat er sich beim Pflegedienst darüber beschwert, dass ich ihm den Kaffee zu langsam ans Bett bringe. Die haben ihm aber gesagt, dass er es gut bei mir hat. Die Alternative ist ja ein Hospiz und da würden er nur Kranke sehen. Hier hat er doch seinen Garten und mich. Ich vergesse mich selbst langsam. Hab meinen Termin zur Schilddrüsenuntersuchung komplett vergessen. Meine Tabletten vergesse ich regelmäßig, die sollen mich vor einem Herzinfarkt schützen. Und Werner verlangt ständig sein Morphium. Ich hab ihm vorgeworfen, er wäre tablettenabhängig. Dauernd soll ich ihm was geben. Die Palliativärztin sagt, er ist gut eingestellt. Er sagt ihr, er habe nur Schmerzen. Z. Bsp zwischen den Schulterblättern. Dann hebt er den Arm und kratzt sich am Kopf. Sagt die Ärztin, er kann keine Schmerzen haben, wenn er sich so gut bewegen kann und so entspannt dasitzt. Dann fühlt er sich ertappt. Ja ich weiß er ist krank. Ich muss mal ein bisschen jammern. Am Donnerstag hat er Geburtstag, die Familie reist an, weil es wohl der letzte Geburtstag ist. Dann wird er 63 Jahre alt. Er ist so verwirrt, findet sich im Haus nicht mehr zurecht, kann keinen Kaffee mehr kochen, kann sich nicht mehr die Hände waschen, vergisst alles. Ich habe mir im Internet ein schönes Geschirr gekauft, damit ich mich mal selbst belohne. Ich komm ja nicht mehr raus. Bin krank geschrieben. Ich möchte gern mal wieder ins Kino oder bummeln gehen. Morgen kommt Werners Schwester wieder, dann habe ich mal Zeit, um zum Zahnarzt zu gehen. Da war ich seit einem Jahr nicht mehr. Am 13. Juni jährt sich seine Erkrankung. Damit hat er der Statistik schon mal ein Schnippchen geschlagen. Aber so soll er auch nicht leben. Selbst die Blumen im Garten sind ihm egal. Seine Lieblinge, die er gehegt und gepflegt hat. Mit Pflanzen kennt er sich aus. Kennt sie alle mit lateinischem Namen. Im Fernsehen sieht er, wann ein Film gedreht wurde anhand der blühenden Pflanzen. Mir fehlt im Moment ein bisschen Kraft für alles und ich bin weinerlich und habe furchtbare Angst. Ach vielleicht geht es morgen besser, ich bin mal so egoistisch und wünsche es mir. Danke Leute fürs Lesen, dass ich mich mal ausheulen konnte, bei Menschen, die wissen was ich meine und fühle.
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  #5  
Alt 30.05.2015, 16:11
Femaleinstinkt Femaleinstinkt ist offline
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Beiträge: 194
Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Liebe Jane, es ist Alles wirklich schrecklich. Einen geliebten Menschen so zu sehen ist furchtbar. Wenn man an die glücklichen Zeiten zurückdenkt ist es als würde man an einen anderen Mann denken. Diese Krankheit verändert so schlimm. Ich habe auch manches Mal gedacht ich sitze bei einem Anderen am Bett. Aber trotz alledem liebt man diesen Mann mit ganzem Herzen. Will ihm gerne sein Leid erleichtern aber ist hilflos...
Ich fühle so mit Dir. Pass aber auch auf Dich auf. Es ist nicht einfach sich nicht zu vergessen.
Fühl Dich gedrückt
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  #6  
Alt 30.05.2015, 16:33
jane. jane. ist offline
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Beiträge: 43
Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Hallo Femaleinstinkt, danke für deinen Worte. Beim Lesen musste ich trotzdem weinen. Wie wirst du mit allem fertig? Du bist wohl in einer ähnlichen Situation. Ist das nicht alles ungerecht? Mein Mann war so lebenslustig und voller Pläne. Und jetzt? Du erscheinst mir etwas ruhiger in deiner Lage als ich es bin. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Ausgeglichenheit. Egal in welcher Phase du dich im Moment befindest. Fühl dich umarmt.
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  #7  
Alt 30.05.2015, 16:45
Femaleinstinkt Femaleinstinkt ist offline
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Beiträge: 194
Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Jane, ich wirke nur ruhig. Mein Schatz hat den Kampf schon hinter sich. Es ging zum Schluss relativ schnell.
Ich beschreibe meine jetzige Situation so:
Ich bin ein Schiff welches den Anker verloren hat.... treibe auf dem Ozean.... hilflos dem Wind und den Wellen ausgesetzt.... schutzlos. Ja, so fühlt es sich an.
Ich weine sehr sehr viel.
Hoffentlich hälst Du dem Ganzen stand. Drücke Dir ganz feste Daumen.
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