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#1
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Hallo an alle Leidens- und Lebensgenossinnen,
seit der Diagnose Brustkrebs (fortgeschritten, aber noch nicht metastasiert; leider sehr viele Lympknoten befallen) und der Behandlung (Brustentfernung, ETC-Chemo, Bestrahlung, Antihormontherapie mit TAM) verspüre ich den Wunsch intensiver zu leben, da ich ja nicht weiß wie viel Lebenszeit mir noch bleibt. Z.b. hatte ich schon immer den Traum, um die Welt zu reisen. Wenn ich könnte, so wie ich wollte, würde ich heute meine Koffer packen und die nächsten Jahre auf Reisen verbringen. Soweit der Traum... Die Realität ist aber: Mein Lebenspartner ist zu solch einem Aussteigen nicht zu bewegen. Ohne ihn würde das für mich aber keinen Sinn machen, da ich ihn über alles liebe und er das wichtigste für mich auf der Welt ist. ... Zudem: Ich habe schlichtweg kein Geld für eine solche Reise. Zur Zeit bin ich arbeitslos und selbst für normale Freizeitaktivitäten, wie z.B. Ausflüge in die Natur, ist das Geld knapp. Diese Geldknappheit hindert mich insgesamt daran, "intensiver" zu leben, denn vieles, was ich gern machen würde, kostet Geld. Da steh ich nun also da und merke, dass trotz dieser Schockdiagnose es mir immer noch nicht gelingt, meine bisher nicht gelebten Träume zu leben. Wie ist das bei Euch? Habt ihr geschafft, lange gehegte Wünsche umzusetzen? ... Eure Träume angesichts der vielleicht verkürzten Lebenszeit nun zu verwirklichen? ... Euer Leben grundlegend zu ändern? ... intensiver zu leben? Freue mich auf Eure Erfahrungsberichte. |
#2
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Mein Leben ist eindeutig besser als vor der Diagnose, ich habe viel geändert -- aber nicht wegen der Krebsdiagnose an sich, sondern weil mir die Zeit der Krankschreibung den Freiraum gab, vieles in neue Bahnen zu bringen.
Aber letztlich hätte ich das auch ohne Krebs getan, ich hatte schon vor der Diagnose mit den Veränderungen angefangen. ich glaube, die Phase in der du gerade bist, beruhigt sich auch wieder. Es gibt wieder Alltag, schönen Alltag, der meist anders ist als vorher, aber wieder Alltag. Aber ja, ich habe in den letzten acht Jahren die Welt bereist. Nicht auf einmal, sondern immer ein neues Fleckchen. Aber auch damit hatte ich schon vor der Diagnose angefangen ...
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lg gilda |
#3
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Ich habe mein Leben nicht radikal geändert, dazu fehlte mir auch die Energie. Ich habe eher gelernt, dankbar zu sein, für das was ich habe: einen sicheren Arbeitsplatz, eine schöne Wohnung...
Trotzdem war die Diagnose eine Konfrontation mit der "Endlichkeit", wobei die auch ohne Diagnose gegeben ist, wir verdrängen sie nur gerne. Und ich frage mich jetzt öfter: "Was möchte ich in meinem Leben verändern, was fehlt mir in meinem Leben, wo sind unerfüllte Sehnsüchte, etc.". Ich glaube hier aber mehr an die kleinen Schritte. Und die Basis ist für mich weiterhin, auch die kleinen Freuden des Alltags genießen zu können.
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Herzliche Grüße von Jutta "Ich versorge mich heute mit einem Stückchen Glück" |
#4
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Hallo zusammen,
kurz bevor ich die Diagnose bekam, hatte ich in meinem Leben schon etwas sehr verändert: Ich lebe dort, wo ich schon immer gern leben wollte und habe eine Arbeit, in der ich sehr viel mitgestalten kann und die mir Freude macht. Was ich versuche noch zu verändern und was mir ziemlich schwer fällt: Mir genug Zeit zu nehmen für mich selbst, um gesund zu kochen und Sport zu machen und auch mal etwas Zeit für mich zu haben. Und es gibt noch einen großen, unerfüllten Traum von mir, von dem ich allerdings nicht weiß, ob er je noch sich erfüllt: Eine Familie. Nicht mehr mit eigenen Kindern, aber mit Menschen, die mir wichtig sind. Das macht mich schon traurig und besorgt, ob das je noch sein wird einmal in meinem Leben, obwohl es mir so wichtig ist. Viele Grüße Fin-ja |
#5
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hallo finja,
deinen wunsch kann ich gut verstehen. auch ich habe von diesem zusammenleben mit menschen, die ich liebe geträumjt. letztlich lebe ich nun mit einem partner und bin dankbar, dass dies so gut klappt und mich glücklich macht. den traum von wohnen mit mehr menschen habe ich nicht aufgegeben, aber ich verfolge ihn nicht mehr aktiv und bin nicht mehr sicher, ob es nicht vielleicht traum bleiben soll... (ich bin auch älter geworden und vielleicht ein bisschen vorsichtiger mit dem umsetzen von träumen, schließlich sind manche träume auch als träume schön. auch die schiffsreise mit den hurtigrouten ist so ein traum, der vielleicht nicht in die raue wirklichkeit finden wird). ich arbeite aber viel mit menschen zusammen. auch das war mir immer wichtig. einen traum habe ich mir im mittelfeld zwischen beruf ud freizeit erfüllt, würde aber hier zu weit führen. ein kleiner sprung in kaltes wasser. sport und gesund kochen sind mir auch wichtig. der sport ist fix eingeplant, allerdings ist er dadurch fast so etwas wie ein job geworden, was auch wiederum komisch ist. und sonst? ich bin vielleicht - durch die ja schon erwähnte konfontation mit der endlichkeit - dankbarer geworden für das, was ich habe. auch dafür, dass ich in einem land lebe, wo ich, als es not tat, auf hohem standard medizinisch behandelt werden konnte. ich wünsche uns allen lebensglück und viel viel gesundheit! suzie
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seit 2005 bin ich ein angsthase |
#6
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Hallo,
Wir sind deutlich im "Vorteil". d.h. Wir wissen dass es vielleicht irgendwann mal Meta's geben könnte und sind alert wenn wir irgendetwas spüren. Wenn ich etwas spüre, beobachte ich das eine Zeitlang. Kommt der Schmerz nach 2 oder 3 mal nicht mehr wieder, löschen die Alarmlichten. Was meine Träume betrifft, ich wollte in meinem Leben mal alle Kontinente bereisen. Jetzt spüre ich schon ein Glücksgefühl, wenn ich die schöne Herbstfarben sehe, oder glücklich spielende Kinder beobachte. An einem Seminar wurde mal gesagt, mal solle jedes mal wenn man so ein Glücksgefühl spürt eine Bohne oder kleines Steinchen von der rechten in die linken Hosentasche verschieben und abends die Ernte einholen. Erstaunlich wie wenig weit man dann noch reisen muss. Lieber Gruss an allen Suske |
#7
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Das ist ein schönes Bild, wobei ich meine Glücksansprüche (noch?) nicht so weit hinunterschrauben möchte. Sicher hat man im Alltag am Abend eine Hosentasche voller Bohnen. Beim Reisen sind es aber ganze Säcke
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lg gilda |
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metastase, nachsorge, rückfall, symptome |
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