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#1
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AW: Und doch gewonnen!
Hallo Renee,
ob die Schmerzen nach der Speiseröhren-OP deiner Schwester normal sind kann ich dir nicht sagen. Das müßtet ihr eher die behandelnden Ärzte fragen. Vielleicht äußert ja hier noch auch ein anderer Betroffener dazu? Zu Schmerzmitteln ganz allgemein: Früher, bis so ca. vor 20 Jahren, hieß es immer, man solle Schmerzmittel nur nehmen, wenn es gar nicht mehr ohne geht. Schmerzmittel wären ja ach so schädlich und gefährlich. Das steckt noch in vielen Köpfen drin. Vielleicht ja auch in deinem eigenen. Inzwischen weiß man, dass es das sogenannte "Schmerzgedächtnis" gibt. Schmerzgedächtnis bedeutet: Wenn man über längere Zeit Schmerzen erträgt, ohne etwas dagegen einzunehmen, dann kann sich der Schmerz verselbstständigen. Dann tut es einem sogar dann weh, wenn die Ursache für den Schmerz schon längst verschwunden ist. Dieser erinnerte Schmerz kann genauso stark und genauso quälend sein, wie der reale Schmerz. Und er kann sehr lange anhalten, im ungünstigsten Fall sogar chronisch werden. Deshalb geht man mit Schmerzmitteln heutzutage völlig anders um. Man gibt Schmerzmittel eher früh und eher viel. Im Idealfall so viel, dass man gar keine Schmerzen hat, oder nur noch so ein bisserl das Gefühl "na ja, da ist was, aber das ist gut auszuhalten". Und dosiert sie dann später herunter. Denn so bildet sich gar nicht erst eine Schmerzerinnerung. Wenn deine Schwester nachts vor Schmerzen nicht schlafen kann (guter Schlaf ist ganz wichtig für die Erholung und die Wundheilung!), dann bekommt sie keinesfalls zuviel Schmerzmittel. Sondern viel zu wenig. Und / oder das falsche Mittel (was bei einem Patienten gut wirkt, das kann beim anderen nur sehr schwach wirken - da sollte man zusammen mit den Ärzten durchaus ein bißchen herumprobieren, bis man das optimale Medikament und die richtige Dosierung gefunden hat). Geh' im übrigen mal ruhig davon aus, dass deine Schwester im Krankenhaus mehr bzw. stärkere Schmerzmittel bekommen hat als jetzt. Da bekommt man es nur nicht so unbedingt mit, weil das teilweise über Infusionen passiert. Alles Gute, zarah |
#2
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AW: Und doch gewonnen!
Hallo Renee,
ich kann nur von meinem Vater sprechen, er wurde nach Chemo und Bestrahlung Ende November 2015 operiert, Speiseröhre raus und Magenhochzug. Er hatte nie Schmerzen. Im KH wurde er ordentlich intravenös zugedröhnt, zuhause musste er nichtmal Schmerzmittel nehmen. Das würde ich auf jeden Fall nochmal von den operierenden Ärzten abklären lassen. Das mit dem Geschmack kann oft eine Zeit dauern. Alles Gute für euch!
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Mein Papa - Speiseröhrenkrebs 07/2015 - 11/2015 -> aktuell krebsfrei :-) |
#3
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AW: Und doch gewonnen!
Hallo,
auch mein Mann hatte zu Hause noch länger starke Schmerzen im gesamten Narbenbereich. Er konnte auch kaum liegen, hatte aber auch beim Bewegen Schmerzen. Die Schmerzmittel waren - im Gegensatz zur Klinik - einfach viel zu niedrig dosiert und ich musste dem Hausarzt mehr als einmal auf die Füße treten, bis er endlich was wirksames verschrieben hat. Darf ich fragen, was deine Schwester einnimmt? Vielleicht ist es ja auch ein Mittel, dass gar nicht so richtig geeignet ist nach so einer OP. Alles Gute, Monika |
#4
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AW: Und doch gewonnen!
Ich freue mich, dass alles gut ausgegangen ist.
Weiterhin viel Erfolg. |
#5
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AW: Und doch gewonnen!
Vielen lieben Dank für eure Antworten! Leider sagt sie mir nicht, welche Schmerzmittel sie einnimmt.Das eine Schmerzmittel wäre sehr stark und sie muß es einnehmen wie ein Nasenspray. Dann hat sie ein Schmerzpflaster, welches die Stärke 150 hat und dann noch diverse flüssige Mitteln. Ich habe sie inständig gebeten, ihren Arzt zu fragen, ob es nicht zu viele und verschiedene Schmerzmittel sind. Sie will morgen fragen. Nachts kann sie als noch nicht durchschlafen. Sie sagt, mal eine Stunde, dann lange wach, dann wieder mal eine,höchstens zwei Stunden Schlaf. Mit dem Essen ist es auch übel. Sie kann ja über die Dünndarm-Sonde flüssige Nahrung zusätzlich nehmen. Aber die hatte sie von Anfang an nicht vertragen und eine andere Sorte bekam sie nicht. Sie bekommt Durchfall, Erbrechen und Schwindel davon. Jetzt nimmt sie stark ab. Ich bin im Moment richtig verzweifelt. Vielleicht muß aber ich viel mehr Geduld haben.
Lg Renee
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Renee |
#6
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AW: Und doch gewonnen!
Hallo Renee,
du hast dir die Antwort schon selber gegeben: Geduld, Geduld, Geduld ist das, was du als Angehörige und deine Schwester als Betroffene braucht. Jeder Verlauf ist anders, aber wenn du die Geschichten ein wenig verfolgst, wirst du feststellen, dass die meisten Betroffenen nach der OP sehr lange gebarucht haben, um halbwegs lebenswert zu leben - Schmerzen, Erbrechen, Durchfälle, Kreislaufprobleme sind bis zu einem gewissen Grad "normal" und es ist verständlich, dass man vorübergehend was dagegen tun muss und möchte, um ein wenig Lebensqualität wiederzugewinnen. Ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten, und ich habe nach der OP mehr als 8 Wochen gebraucht, um halbwegs die Nahrung bei mir zu behalten. bis zu 10x Erbrechen am Tag und besonders in der Nacht war an der Tagesordnung. Viele Lebensmittel habe ich monate- und jahrelang nicht vertragen und alles in allem - auch nach 4 Jahren ist einfach nichts mehr, wie es einmal war. Aber es kann "gut" werden. Ich wünsche euch weiterhin alles Gute Sylvia |
#7
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AW: Und doch gewonnen!
Also, ich hatte nach der OP noch ziemlich lange Schmerzen, konnte nicht richtig sitzen, überhaupt keine Lage länger aushalten. Ich war manchmal verzweifelt. Es hat sich aber alles nach Monaten gegeben. Ein Schmerzpflaster habe ich aber heute noch(nach 10 Jahren), weil eine Neuralgie zurückgeblieben ist. Jahrelang habe ich auch noch Tabletten eingenommen. Alles ist möglich. Manche gehen nach der OP bald wieder arbeiten. Ich kann das nicht mehr.
Aber ich lebe noch und genieße das Leben auch noch.
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Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. Ich glaube an Letzteres. (Einstein) |
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