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#1
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Ja, das Kortison ist schon eine recht nette Droge finde ich
![]() Und das andere ist leider-leider-leider das miese fiese Chemoloch, was viele von uns kennen, was aber nach einigen Tagen auch wieder aufhört - versprochen, das bleibt jetzt nicht für den Rest Deiner Chemozeit ununterbrochen so, es gibt auch wieder bessere und fast normale Tage, die folgen - vielleicht schon morgen. Und an den schlechten Tagen immer dran denken: nicht nur Du hängst allein so in den Seilen, sondern die mutierten Zellen sind noch viel beleidigter als Du. Die Geruchs- und Geschmacksveränderungen sind echt igitt. Mein Mann wollte irgendwann während der Chemo lecker Frühstück machen und hat Speck angebraten. Das ging sowas von gar nicht, ich mußte ihn bitten, den Speck zu entsorgen (sofort raus in die Biotonne) und gründlich zu lüften und die Pfanne zu spülen. Hat Stunden gedauert bis mir nicht mehr schlecht war. Das mit dem stark salzig könnte sich bald erledigt haben - Salz habe ich ab der dritten Taxol überhaupt nicht mehr geschmeckt - ab dann am besten jemand anders kochen lassen ![]() Tja und die liebe Psyche... Dafür gibt es dieses Forum, schön dass Du hier schreibst. Du könntest auch mal in Deinem Krankenhaus nach der Psychoonkologie fragen - ich hatte soooo eine nette Psychoonkologin, die mich sehr liebevoll begleitet hat. Am besten wäre, wenn man unter der Therapie nicht denken und schon gar nicht googlen würde: nichts davon habe ich selbst hinbekommen, daher kann ich Dir leider gar nicht sagen, wie man diese Gedankenspirale abstellt. Einzig wirksamer Tipp war bei mir: A B L E N K E N... Habe Adventure Games am PC gespielt, gelesen und so ungefähr jede Serie leer geschaut die es ging. Andere haben Hörbücher gehört... Vielleicht findest Du etwas, was bei Dir hilft, an den schlimmsten Tagen die Gedanken wieder auf die Spur zu bringen. Ach ja: und Du tust Deinem Sohn mit "Deiner" Krankheit gar nichts an. ![]() Ich hatte bei meiner eigenen Erkrankung auch oft das Gefühl "was tue ich meinem Mann hier an", wenn seine Studienkommilitoninnen mit ihren Freundinnen tolle Urlaube oder fazinierende Auslandssemester hatten und mein Mann mit mir bei den Chemotherapien saß. Es hat lange gebraucht zu akzeptieren, dass er bei mir war, weil er immer noch lieber bei mir mit Krebs wäre als ohne mich. Und wenn Ihr alle aus der Phase raus seid: Du, Dein Mann, Dein Sohn, wird es Euch viel abverlangt haben, aber auch zu anderen Menschen gemacht haben. Und Dein Sohn wird sicher einen Reifeschritt gemacht haben und dadurch vielleicht emphatischer und stärker sein als Du je erwartet hättest. |
#2
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Ach hab lieben Dank, dass du mir schon was geschrieben hast.
![]() das ist sowas von tröstlich, das glaubst du gar nicht *heult schon wieder* manchmal hab ich das Gefühl, unter einer Glasglocke zu sitzen, und das Leben zieht da draussen einfach an mir vorbei... ja, die Nummer der Psychoonkologin hab ich..ich meld mich bei ihr, wenn ich sie brauche- hatten wir vereinbart. die wirkte schon ganz nett, aber....hm-ob sie mir standhält? (kann es grad nicht besser beschreiben). ... ich bin ja selber vom Fach und tu mich dementsprechend schwer, da Vertrauen zu fassen-- eben weil ich die ganze Bandbreite der menschlichen mentalen Macken und Unzulänglicheiten ( auch bei sog. Profis) seit 25 Jahren intensiv beleuchtet habe.. aber das ist eine ganz andere Geschichte.... jetzt hat mein anbetungswürdiger Gatte einen Zitronenkuchen gebacken ![]() |
#3
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Zitronenkuchen
![]() Ja, es sind die Kleinigkeiten die soooo viel helfen. Nimm immer einen Tag nach dem anderen und ganz oft wirst Du sehen, dass nach einem oder mehreren ultraschlechten Tagen auch wieder Bessere folgen, an die man mitten im mentalen Loch gar nicht glauben kann. Das Glasglockengefühl kenne ich sehr gut. Meine Chemo war während der WM und im Sommer und draußen wurde gegrillt, gejubelt, gefeiert - und ich hatte den Eindruck die Welt hätte angehalten. Mir hat es sehr geholfen, mich abzulenken und wenigstens in Büchern, Filmen und PC Spielen noch ein bisschen in Aktion zu sein. Jetzt denke ich manchmal mit Schrecken an diese Zeit zurück -wenn ich mich im Sommer aufs Rad schwinge, um mich mit Freunden zu treffen und mich für den Moment dieses Glücksgefühl trifft: ich bin wieder drin im Leben. Vom Fach? Vom medizinischen Fach oder vom psychologischen Fach? Neugierig-bin. Mir hat geholfen, dass die Psychoonkologin so eine Brücke geschlagen hat zwischen dem Medizinischen und meiner Psyche. Immer wenn ich dachte ich werde irre an alledem, hat sie dafür gesorgt, dass ich mich wieder normal fühlte, weil sie mir versicherte, dass es allen Frauen so ginge und meine Ängste ganz normal seien. |
#4
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Das mit der Geschmacksveränderung kenne ich auch. Von Tag 2 - Tag 6 metallischen Geschmack. ich konnte beim Mexikaner extra hot essen, und.... nix. Mein Mann hatte Flammen gespuckt
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#5
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Guten Morgen zusammen,
nachdem ich mir gestern abend doch mal wieder eine Schlaftablette gegönnt habe, bin ich heute früh deutlich erholter aus dem Bett gekommen. Ausschlafen war leider nicht, da die Schule wieder losgeht, und man ja dafür sorgen muss, dass der Sohni rechtzeitig in der Schule eintrifft. Der muss jetzt mit dem Radl fahren, das Mama-Taxi fährt heut nicht.. ![]() Heute habe ich das Gefühl, dass die Fatigue-Symptome nicht ganz so ausgeprägt sind.. na das kann ja eine lustige Karussell-Fahrt werden in den nächsten Wochen .. Eben habe ich die Blutabnahme bei der Hausärztin hinter mich gebracht. Die ist sowas von nett ![]() Allerdings: einer meiner Leberwerte ist angestiegen ![]() ![]() Probleme macht mir nach wie vor mein Bauch ![]() Treppenstufen und überhaupt Laufen sind gerade meine Feinde. ich kriege sofort Herzbumpern und Atemnot. Ich bin es einfach nicht gewohnt, eingeschränkt zu sein. Ich war immer stark und gesund wie ein Pferd.. ich komm mir vor wie ne 80 Jährige, die nur noch rumjammert.. @allgäu: extra hot beim mexikaner und der Mann fackelt ab ![]() ich werde heute mal die Ananas-Eiswürfel kosten. Mit dem Eis-Tip hast du mich wieder drauf gebracht... wir hatten vorher extra schon Melone und Ananas püriert und in so Eiswürfelbeuteln eingefroren. @mohnblume: ich bin von Beruf Psychiaterin, Neurologin und Psychotherapeutin. Lustig, gell? ![]() Wobei ich keinen wirklichen Wissensvorsprung habe, denn ich habe mich seit Ende meines Studiums nicht mehr so wirklich aktuell mit onkologischen Themen detailliert auseinandergesetzt- abgesehen von Klienten, mit denen ich zu tun hatte, und der Krankheit meiner Mutter.. |
#6
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Ja, die arme Leber wird ganz schön gebeutelt. Wenn ich zur Nachsorge beim Onko bin und er gerade Sono von meinem Innenraum macht, sage ich immer
![]() ![]() Es ist halt kein Hinbeersaft den wir da bekommen bzw. bekommen haben. Gegen Bauchaui (hatte ich nur bei der ersten) habe ich Buscopxx genommen. Hat sehr geholfen. So, mache jetzt Feierabend.
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#7
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Hallo Ihr Lieben,
melde mich von der zweiten Chemo zurück. Zwischenzeitlich ein bißchen niedriger Blutdruck, aber sonst alles soweit gut. Ich hab es positiv konfirmiert-- das (edle) Platin macht alles glänzend und rein... in mir drin...und das Paclitaxel räumt auf.. ( hab mir halt spontan irgendetwas einfallen lassen). Nach einem Futter- und Schlafanfall heute mittag bin ich jetzt seit 15 Uhr wieder auf den Beinen. Dank Kortison ist auch das Hals-zuschnür-Gefühl weg. Die Ärztin meinte, sie habe das schon öfter gehört, das würde sich geben und läge an der mentalen Belastung ( hmnaja?). Da es auf Kortison besser wird, gehe ich eher von einer Schleimhautalteration aus, und auch nicht von einer Portkatheter-Dislokation. Das Beste aber ist: Die beiden entfernten Sentinels waren SAUBER ![]() Und in der genetischen Testung wurde nichts gefunden. Was mir im Hinblick auf meinen Sohn zumindest eine gewisse Erleichterung verschafft. Gecheckt wird der Tumor in Woche 6, ob er kleiner wird. Also bis dahin: Durchhalten... |
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