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  #1  
Alt 17.11.2017, 07:28
Benutzerbild von nici1274
nici1274 nici1274 ist offline
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Standard AW: Arbeiten gehen

Hallo,

ich hatte eigentlich auch vorgehabt zu arbeiten , zwischen den Chemos, bin auch 40 std. Vollzeit, aber im Angestellten Verhältnis. Mein Onkologe meinte aber gleich das ich das nicht tun sollte da ich die Freiheit habe diese Auszeit zu nehmen, auch wegen der Infektionsgefahr gerade jetzt im Winter, im Büro hat ja immer jemand etwas. Ich bekomme auch 4x EC und danach 12x Pac, danach
2-4Wochen später OP + Bestrahlung. Ich habe jetzt die 2. EC hinter mir, die ersten 2 Tage hatte ich große Übelkeit, sonst geht es mir auch ganz gut aber ich muß sagen ich bin froh keinen Druck zu haben mein Pensum zu schaffen , sondern mich nun voll auf den Körper zu konzentrieren. Meine Chefin hat mich
sogar persönlich angerufen, mir gesagt das ich die Auszeit nehmen soll, da sie möchte das ich wieder 100% bin. Wenn ich zwischendurch immer nur 1,5 Wochen arbeite oder 2 Wochen so würde ich ja der Firma eigentlich mehr kosten. Auch ich liebe meinen Job , ich bin im Dentalhandel tätig.
Da du selbständig bist , ist das natürlich eine andere Sache, meine Kunden sind auch selbständig und ich weiß , da ist alles etwas anders. Wenn du es kannst dann nimm dir die Auszeit und schone dich soviel wie möglich. Ich glaube gerade in dieser Zeit wirst du spüren was dir gut tut und was nicht. Wir alle kämpfen für unser Ziel und brauchen dafür einen langen Atem.
Ich wünsche dir sowie allen Mitkämpferinnen alles Gute , positive Gedanken
sowie die Stärke unseren Alltag so zu meistern wie wir ihn brauchen.

LG Nicole
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  #2  
Alt 04.12.2017, 19:22
Banditin Banditin ist offline
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Standard AW: Arbeiten gehen

Hallo ihr Lieben,
Sorry, dass ich erst jetzt antworte - hatte keine Muse.
Krankschreibung seit 1.12. - Klappe zu voll genommen.......ja, das habe ich. Nach der ersten Chemo hatte ich nach 2 Tagen Ruhe wieder voll gearbeitet. Jeder Tag wurde beschwerlicher. Als kurz vor Ablauf der 3-Wochen-Frist fast nichts mehr ging, außer unter Atemnot beschlossen mein Mann und ich jetzt die Auszeit anzusteuern. Allein diese Entscheidung half die letzten Aufträge noch abzuwickeln, Aufträge zu stornieren, zu informieren usw. Der Tag vor der Chemo - meine Prüflinge empfingen mich mit Standingovations und Präsenten und mit den besten Wünschen für die Zukunft. Da sind mit die Tränen gekullert und wusste aber, dass es der richtige Schritt ist. Nachmittags ließ ich mich kahl scheren und nahm die Perücke mit. Komisches Gefühl mit meinem "Fiffi". Schicke Tücher habe ich aber auch gekauft.
Vergangenen Freitag 1.12. hatte ich nun den 2. Cocktail - es ging überraschend gut. Sonntag hatten wir Taufe meiner Enkelin - danach war ich aber platt und brauchte heute den ganzen Tag zur Erholung. Dann meldete sich die Wade - entweder Muskuläre Probleme oder Thrombose (lt. Doc eher Muskulär) Morgen gibt es Klarheit durch Ultraschall, falls der Schmerz mich immer noch hinken lässt. Eigentlich reicht es mir so schon......aber ich denke, dass ihr das bestimmt kennt, dass da noch Einiges dazukommen kann.
Ich versuche mal meinen Schwerbehindertenausweis zu beantragen und noch weitere so abenteuerlichen Dinge. Arzt- und sonstige Rechnungen einreichen und nach prüfen bezahlen - ahhhh ich hasse diesen Bürokram zum ersten Mal.
Jetzt mach ich aber erst mal ein Schläfle.......sogar denken strengt an.
LG
Banditin
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  #3  
Alt 05.12.2017, 07:50
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Arbeiten gehen

Hallo Banditin,

Ach Schade - wir hätten Dir alle gegönnt, dass Du zu den wenigen gehörst, die nix haben...

Nun, es sollte nicht sein, also willkommen im Club. Vielleicht tröstet es ein ganz klein wenig, wenn ich erzähle, dass ich nach der 2. EC das Gefühl hatte nicht durchzuhalten, hab gedacht ich verliere die Nerven und renne einfach kreischend weg, wenn die Ärztin mit der Nadel kommt... Hab mich gefragt, ob ich meinen Mann bitte mich notfalls mit Gewalt ins Krankenhaus zu zerren und festzuhalten, während sie mir unter betteln und flehen gegen meinen Willen die Chemo reinjagen... Es war gruselig ehrlich... Ich habe irgendwann beschlossen, dass das einzig wichtige ist, dass ich gesund werde. Also musste ich die Chemo durchhalten. Nichts anderes zählt. Und so habe ich alles andere schleifen lassen. Haushalt hat mein Mann gemacht, Papierkram blieb liegen. Ich hab Glatze / Mütze getragen, kein Makeup - Pech wenn das irgendwen störte... usw. Und irgendwann wurde tatsächlich wahr, was ich nicht geglaubt hatte: Es war geschafft!!!!
Wenn man etwas nicht GUT schafft, hat man immer noch die Option es SCHLECHT zu schaffen, denn auch wer heulend auf dem Badezimmerfußboden nicht aufgibt hat nicht aufgegeben!!!!

2 von 4 ECs sind geschafft. Glückwunsch!!! Weiter so!!!!!
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  #4  
Alt 05.12.2017, 10:10
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Standard AW: Arbeiten gehen

Hallo Banditin,
ich habe hier noch gar nichts geschrieben aber die ganze Zeit mitgelesen. Ich habe zwar "offiziell" die ganze Zeit gearbeitet, war allerdings im home office und habe nur das Allernötigste gemacht. Und manchmal, wenn ein wichtiges Meeting war und es mir gut genug ging, bin ich auch mal zur Firma gefahren. Ich war damals 39 Jahre alt und somit recht regenerationsfreudig, aber auch mir in meinen jungen Jahren fiel irgendwann alles sehr schwer. Nur so als Beispiel, die Dinge die ich normalerweise zwischen 6 und 8 Uhr morgens im Haushalt erledige, haben damals so bis mittags gedauert. Mir ging es die meiste Zeit nicht wirklich schlecht, aber irgendwie wurde alles sehr zäh. Stundenlang vor Studenten zu stehen hätte ich auf gar keinen Fall geschafft.
Deswegen habe ich auch bislang nichts geschrieben, ich hielt deine Pläne zwar für sehr ambitioniert, aber versuchen kann man es ja mal .
So, nun komme ich zum Aber: meine Chemo ist nun mittlerweile 7 Jahre her und das Leben ist im Anschluss an das ganze Gefraster und nach Abschluss der Behandlung so nach ca. 2 Jahren wieder ziemlich normal weitergegangen. Und das wünsche ich dir auch, und mit der Aussicht, dass es irgendwann tatsächlich vorbei ist, kann man die Behandlung denke ich auch besser durchstehen.
Von daher wünsche ich dir jetzt mal eine geruhsame Adventszeit und werd halt einfach wieder gesund .
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  #5  
Alt 05.12.2017, 10:59
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nici1274 nici1274 ist offline
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Standard AW: Arbeiten gehen

Hallo Nicole Z,

als ich deine Zeilen gelesen habe, mußte ich schmunzeln, denn auch bei dir ist alles so zäh abgelaufen. Bei mir ist das auch so, ich brauche ewig für etwas , das normalerweise flux erledigt war. Meine Firma hat mir auch Homeoffice angeboten falls mir die Decke auf den Kopf fällt. Muß sagen , ähh bei meinem Schneckentempo eher nicht , lach. Ich habe ausserdem Konzentrationsschwierigkeiten, manchmal fallen mir Wörter nicht mehr gleich ein. Das hat mich auch etwas erschreckt aber ich denke das wird sich danach legen.
Allem in allen ich bin immer noch froh nichts Arbeitsmässig machen zu müssen, aber das zu tun was mir Spaß macht und mit meiner Familie zu sein.

Morgen ist auch bei mir die 3. EC von 4. Juhu fast geschafft. Dann nur noch Pacli.
LG Nicole
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  #6  
Alt 05.12.2017, 19:08
Myianna Myianna ist offline
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Das hatte ich auch nach der EC... kopf wie ein sieb... alles total zäh... manchmal war duschen schon anstrengend und danach brauchte ich erst wieder ne pause!
Das ist vollkommen normal... in meiner reha habe ich danm ein Hirnleistungstraining gemacht! Ich habe mich so unglaublich dumm gefühlt... hab sogar geheult deswegen! Aber mittlerweile bin ich wieder gut dabei! Alles ist noch nicht am Start aber ich bin zufrieden!
Blödes Chemobrain!
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  #7  
Alt 05.12.2017, 20:06
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nici1274 nici1274 ist offline
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Hallo Myianna,

na das Hirntraining brauch ich jetzt schon, mir fallen manchmal die simplen Wörter nicht gleich ein. Schön das sich alles wieder normalisiert . Das ist auch gut so, aber erschreckend wenn man mitten drin steckt, kann dich gut verstehen. Kopf Hoch du schaffst den ganzen Weg.

LG Nicole
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  #8  
Alt 06.12.2017, 08:44
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Zitat:
Zitat von nici1274 Beitrag anzeigen
Allem in allen ich bin immer noch froh nichts Arbeitsmässig machen zu müssen,
Nun, das konnte ich mir aus finanziellen Gründen echt nicht leisten, wir hatten quasi gerade erst ein vollfinanziertes Haus gekauft, ich war eh der Hauptverdiener und mein werter Gatte hat sich über meine Krebserkrankung in eine kleinere Depression hineingesteigert, was dann zu einer Art midlife Krise führte, und dann hat er halt an seinem 40. Geburtstag seinen Job hingeschmissen und unmittelbar einen wesentlich schlechter bezahlten angenommen (augenroll). Naja, wir haben die Hütte hier erfolgreich gehalten, und ich kann nur jedem raten, der hier vielleicht noch mitliest und derzeit gesund ist, mal beizeiten seine BU zu checken. Meine ist fast schon betrügerisch, da bekommt man erst was, nachdem man 3 Jahre lang krank gewesen ist, und das nützt einem ja bei Krebs eher nicht so viel.
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  #9  
Alt 07.12.2017, 03:57
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nici1274 nici1274 ist offline
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Hallo Nicole Z. ,

ja das ist echt ein Disaster, gerade weil man in der kranken Zeit jede Unterstützung brauchen kann. Wenn der Mann dann in Midlife kommt, fraglich schlechte Zeit. Gut das ihr es gepackt habt. Da hast du doppelt gekämpft.
Hut ab, du bist sehr stark.

Das mit der BU, habe ich nicht gemacht, weil soviele geraten haben, das sich da immer eine Falle versteckt, auf die man natürlich beim Abschluß nicht hingewiesen wird . Hauptsache die Provision in der Tasche. Du hast mir wieder ein beispiel gegeben. Wobei ich nicht denke das alle schlecht sind, nur die Berater könnten besser sein, ist ja schließlich auch ein Labyrinth mit den AGB und Ausschlüßen.

LG Nicole
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Stichworte
arbeiten, brustkrebs, chemo, her2, herceptin, nebenwirkungen


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