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  #1  
Alt 28.10.2020, 17:21
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Chemo und Arbeit

Liebe Jessica

ach ja, nach der Chemo vor der OP das war bei mir auch eine scheußliche Zeit!!! Der Körper kriecht noch von der Chemo am Boden, der Kopf hat Angst vor der OP und dem Ergebnis. Meine Chemo haben sie auch vorzeitig beendet (trotz heftiger Proteste meinerseits) - aber zum einen haben gefühlte 20 Ärzte Stein und Bein geschworen, dass das nicht schlimm ist, zum anderen war der Krebs tatsächlich weg bei OP (also PCR) also war's wohl die richtige Entscheidung.

06.11. ist jedenfalls bald. Dann haste das weg. Ich fand die OP war das harmloseste an der ganzen Krebstherapie und außerdem, dass es nach der OP aufwärts ging. Bestrahlung war zwar auch anstrengend, aber nicht mehr so ein Horrortrip wie die Chemo. Man konnte schon anfangen die AHB zu planen (weißt Du schon wo Du hin willst?) und sowas alles. Du hast es fast geschafft, lass Dich nicht unterkriegen - in der Phase das Gefühl zu haben, das restliche Leben werde nur noch aus Arztterminen bestehen ist glaube ich nicht ungewöhnlich. Und tausend Wehwehchen auch nicht, der Körper ist halt fix und fertig. Bald kommt der Teil mit der Erholung und vieles wird dann auch schnell besser. :-)

Wie's mir geht? - Ganz gut. Ziemlich genau vier Jahre ist es inzwischen her, dass ich das Ergebnis "PCR" bekommen habe. Nach dem Krebs kamen bei mir sämtliche schon länger unterschwellig vorhandenen Psyche-Probleme hoch - die hatte der ganze Mist ernsthaft aufgescheucht. *blöd* Wurde dann ne größere Baustelle, ist jetzt aber auch mehr oder weniger durch. Vielleicht ganz gut, dass ich das verarbeitet habe, dann schwelt das da nicht so komisch im Unterbewusstsein rum.
Kinder habe ich keine, wird vermutlich auch nix mehr - da bist Du besser dran als ich. Kinderwunsch und Krebs ist ne blöde Kombination, aber naja. Man kann nicht alles haben...
Ich arbeite jedenfalls wieder, treibe viel Sport (gut gegen Krebs, gut gegen Nebenwirkungen der AHT) und so langsam beginnen die Nachsorge-Untersuchungen vom Alptraum-Termin zur Routine zu werden. Ich hatte lange gar nicht ins Forum geguckt, aber im Sommer dachte ich, wie schön ich es damals fand die "alten Häsinnen" zu sehen, die den Mist seit zig Jahren hinter sich hatten. Vielleicht gehöre ich ja jetzt auch dazu? Also hab ich Mal wieder reingeschaut - und *schwupps" bin ich wieder regelmäßig hier.
Die Normalität ist zurück, im nächsten Jahr wird die Statistik "beschließen" dass ich ab dann "geheilt" bin. Möge sie Recht behalten...

Wenn Du magst, berichte doch weiter, wie es Dir geht - Du schaffst das!!!!

Liebe Grüße

hierfalsch
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  #2  
Alt 01.11.2020, 20:10
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jessi-78 jessi-78 ist offline
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Standard AW: Chemo und Arbeit

Hallo hierfalsch
Vielen Dank, für deinen schönen, positiven Text.
Es freut mich, dass es dir heute wieder so gut geht. Das du wieder im Leben bist und bald dein "geheilt" Stempel bekommst.
Es ist noch etwas hin, aber ich bin da so zuversichtlich wie du.

Obwohl ich jetzt zum Ende der Chemo wirklich dachte, die Therapie bringt mich um.
Langsam wird es besser. Ein paar Blutwerte sind noch unterhalb der Grenze aber steigen zumindest langsam. Calzium war auch sehr weit unten. Ich pumpe mich nun mit allem möglichen voll. Calzium, Vitamin B12, Magnesium, und reinem Vitamin C. Die Erschöpfung regt mich noch etwas auf. Ob das mit der "in den Raum geworfenen" Herzmuskelschwäche zu tuen hat, oder noch von der Chemo kommt... Keine Ahnung. Aber ich möchte noch zu einem Kardiologen und ggf dort fragen, ob das Herz nun einen mitgekriegt hat oder nicht. Und wenn, wie das nun mit Sport ist. Ob ich da vorsichtig sein muss oder nicht. Bewegung soll ja gegen die Erschöpfung und für den Heilungsprozess sehr wichtig sein.
Zur Reha kann ich nur, wenn die Kinder mitkommen
Ob das möglich ist, muss ich noch herausfinden.
Beruhigend finde ich, daß du die Op noch am wenigsten als schlimm empfunden hast, in der ganzen Zeit. Jetzt steigt da nämlich tatsächlich, seit 3 Tagen etwas Panik in mir hoch. Das zu lesen beruhigt schonmal sehr.
Wurde dir auch die ganze Brust entfernt?
Oder wurdest du Brusterhaltend operiert?
Dass es dich psychisch sehr mitgenommen hat tut mir sehr leid. Aber es ist schön, das du nun alles soweit verarbeiten konntest und es dir wieder gut geht. Du schreibst vom Horror Trip zur Routine. Die Zeit wird da auch eine große Rolle spielen. Je weiter man kommt, ohne Rezidiv. Nachuntersuchungen ohne Auffälligkeiten, wo man erstmal wieder erleichtert heim fährt, umso ruhiger wird man mit der Zeit wohl auch.

Ich berichtete zu Anfang von 3 Herden. Das 2
war ein Lympfknoten. Da war allerdings alles gut. Ein 3. war auf 16 Uhr. Über den wurde bis zur Op Besprechung allerdings nie wieder gesprochen. Mir wurde erklärt, daß er im Verlauf bei Kontroll Us nie mitgeschallt wurde, weil er nur im MRT zu sehen war.
Ich bin gespannt was am Ende nach der Op nun raus kommt. Der Radiologe sieht den Tumor auf 11 Uhr nicht mehr im Ultraschall.
Allerdings fühlt man es noch. Ich dachte gut, vielleicht das vernarbte Gewebe. Vielleicht gehört das so. Aber der Oberarzt war auch skeptisch. Beim abtasten. Meinte nur" Na gut, wenn der Radiologe sagt er sieht nichts mehr...?!
Ich bin wie gesagt nun erstmal gespannt was am Ende nun rauskommt. Und daß sie Freitag nach dem aufwachen, wenigstens schonmal weg sind.

Ich wünsche dir weiter alles Gute
Bleib gesund! Sowieso auch hinsichtlich Corona und bis bald!
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  #3  
Alt 05.11.2020, 07:18
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Chemo und Arbeit

Liebe Jessi

Morgen wird operiert? Gut, dass es losgeht. Ehrlich, Du wirst froh sein, wenn's geschafft ist.
Ich bin "nur" brusterhaltend operiert worden, die Mastektomie meiner Schwiegermutter war aber auch ein Klacks. Was genau wird denn bei Dir gemacht? "Nur" mastektomiert? Oder mit Wiederaufbau? Und wenn ja mit welchem Material?
Ach, Du schaffst das schon.
Ich habe vor meiner Brust-OP btw. ne Beruhigungstablette genommen (zum 1. und einzigen Mal in meinem Leben). Das war ne SEHR gute Entscheidung. Anstatt rumzueiern und Angst zu haben, hab ich gepennt bis es los ging.
Daumen sind gedrückt.
Melde Dich, wenn Du magst.

Liebe Grüße
hierfalsch
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  #4  
Alt 05.11.2020, 11:26
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Hallo hierfalsch
Es ist eine Ablatio. Die sentinellympfknoten werden mit entfernt.
Wenn Sie unauffällig sind ists gut und ansonsten noch weitere
....Aber man geht davon aus das keine Krebszellen mehr gefunden werden. Eine Beruhigungstablette bekomme ich morgen auch. Da bin ich schonmal froh. Ja ich bin froh wenn es rum ist. Ich schonmal wieder daheim bin und keine Schwierigkeiten mit dem lympfabfluss bekomme oder sonstiges. Die Op dauert etwa 1 Stunde. Das es so flott geht, hätte ich nicht gedacht.
Wie geht es dir?
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  #5  
Alt 05.11.2020, 20:55
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Standard AW: Chemo und Arbeit

Achso ich habe mich gegen den Brustaufbau entschieden.
Sorge vor Infektionen und einer Neverending Story bis eh alles wieder raus muss. Liest man so oft. Keine Lust drauf. Gefüllter BH reicht mir.
L.G.!
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  #6  
Alt 05.11.2020, 21:01
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Liebe Jessi,

meine Schwiegermutter ist 81. Sie hatte im Frühjahr eine Ablatio mit Entnahme der Wächterlymphknoten. Als ich sie am Tag der OP im Krankenhaus besuchte, konnte sie mit mir auf dem Krankenhausflur herumspazieren, mit mir Kaffee trinken usw.
Sie hat exakt eine Ibuprofen nach der OP genommen. - am ersten Abend zum schlafen.
Danach nix. "Die bringen mir hier dauernd Schmerztabletten, dabei hab ich gar keine Schmerzen" :-)
Nach einer Woche war sie wieder zu Hause.
Also, ich denke das klingt wie etwas was Du gut schaffst.
Mein Eindruck ist, dass die Nach-OP-Probleme, von denen man hört, zu größten Teilen vom Wiederaufbau kommen. Den Krebs rauszunehmen, scheint im Vergleich keine größere Schwierigkeit.
Also ich würde sagen:
Schlaftablette, schlafen bis morgen früh. Beruhigungstablette, dösen, bis Du abgeholt wirst. Andere arbeiten lassen und krebsfrei aufwachen.
Klingt nach nem Plan. :-)

Wie geht's mir? - Ich hab ne fiese Zahngeschichte am Laufen, da läuft es irgendwie rückwärts und bergab (Du siehst: die Phase der guten Vorsätze mich über "sowas" nie mehr zu ärgern hab ich auch hinter mir. ;-) ). Ich hab den nächsten Urlaub wegen Corona gecancelt und ich bin es ausgesprochen leid, dass alles worauf ich KEINE Lust habe selbstverständlich weiter läuft und alles was ich MAG ausfällt wegen "Sie müssen vernünftig sein" Ich war eigentlich nach der Chemo der Meinung, ich wäre für mindestens 10 Jahre vernünftig genug gewesen. Tja, so kann's gehen. Du siehst: Alles gut. ;-)

Melde Dich, wenn Du magst und kannst (schreiben ist ne prima Methode Wartezeiten in Krankenhausfluren zu überbrücken, ich sitz da immer mit dem Handy und tippe vor mich hin...)

Toitoitoi, ich denke morgen an Dich!!!
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  #7  
Alt 07.11.2020, 11:07
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Huhu hierfalsch
Ja, ich verstehe was du meinst. Die Einschränkungen sind für viele sehr belastend. Der schöne, verdiente Urlaub muß flach fallen. Aber du darfst immerhin zur Arbeit gehen.
Das kulturelle leben liegt quasi still. Für den Menschen sind Dinge wie, Ansprache, Gesellschaft und Bewegung im Tageslicht existentielle Dinge. Für viele Menschen zieht diese Zeit einen Rattenschwanz nach sich. Man mag nicht mehr so raus...wohin auch?! Allein?! Man sieht und erlebt nichts mehr.
Die die allein sind, macht es über kurz oder lang krank. Wer einen Partner oder Kinder hat, wie ich mit einigen Familienmitgliedern zusammen lebt, hat Glück in dieser Zeit. Viele andere bekommen ziemliche Probleme. Auch finanziell. Selbstständige, oder Arbeitnehmer ohne Systemrelevanten Beruf. Man muss gerade viel aushalten. Leider ist es wie es ist. Die Entwicklung der Menschen ist schon Besorgniserregend. Nicht jeder hat da ein gutes Nervenkostüm, diese Zeit gut zu überstehen.
Man kann nur hoffen das alles bald rum ist. Aber ich denke wir werden nächstes Jahr noch damit zu tuen haben.

Zahnschmerzen sind so ziemlich die fiesesten Schmerzen finde ich.
Ich hoffe nach einigem Bergab, geht es bald mal wieder Bergauf. Zahnschmerzen sind der absolute Mist. Fühl dich umarmt.

Mir geht es gut. Ein paar schmerzen sind ja normal
Ich laufe auch schonwieder rum. Habe vorhin die ersten 2 bh's bekommen. Links mit med. Watte gefüllt. Die trage ich jetzt 4 Wochen Tag und Nacht. Die Ärztin die operiert hat sagte mir gestern im Aufwachraum noch, daß sie morgen kommt. Gestern wäre ich nicht aufnahmefähig genug und heut hat sie frei.
Morgen berichtet sie dann über die op. Ob die wächterlympfknoten reichten und ob sie überhaupt noch Krebszellen gefunden hat.
Also meine Axel ist frei und unberührt. Wenn Sie hätte mehr entnehmen müssen hätt sie da doch bestimmt noch einen Schnitt gemacht oder?
Na mal abwarten

Ja das Leben ist immerwieder eine Herausforderung und ein Lernprozess.
Dieses Jahr ist sehr fies. Für die meisten. Was dies Jahr alles los war....ohje.
Mein Vater starb, er war alles für mich. Mit meinen Kindern natürlich aber sein Tod hat mir gleich im Februar die Beine weggezogen. Dann kam Corona, dann der Krebs. Als die drei Hammerkeulen auf dem Tisch waren, war gerade einmal Mai. Das kann ja heiter werden dachte ich mir. Nun ist November und ich hoffe das nächste Jahr wird für alle wieder besser.
Ich hoffe die tortur mit deinen Zähnen ist auch bald rum.
Hast du Entzündungen oder was ist so schwer in den Griff zu bekommen?
Alles Liebe!
Jessica

Die Einschränkungen und das der Urlaub ausfällt ist sehr ärgerlich und frustrierend. Vielleicht klappt es nächstes Jahr. Es ist echt blöd. Aber nicht aus der Welt. Ich wünsche dir das du zur gegebenen Zeit einen wunderschönen Urlaub erleben kannst. Hoffe auch das das bald rum ist. Ob es jemals wird wie vorher? Wird sich zeigen. Kopf hoch und nicht unterkriegen lassen. Wobei man sich manchmal fragt warum denn? Irgendwann ist alles einmal so gemein das man auch mal den Kopf hängen lassen darf. Meckern und weinen....fühl dich umarmt!

Geändert von gitti2002 (07.11.2020 um 18:47 Uhr)
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allgemeinzustand, arbeit, blutwerte, chemo


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