Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 28.09.2021, 15:33
plaspoo plaspoo ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.05.2017
Beiträge: 32
Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

hallo, ja, es gefällt ihm im Hospiz. Er hält sich recht stabil. Am Freitag hab ich ihn mal mit zu meinen Eltern nach Hause genommen, meine Schwester hat eine kleine Abschiedsfeier gegeben, weil sie nach Kanada auswandert. Es war wahnsinnig anstrengend für ihn, Treppen gehen geht kaum noch. Aber er und die Kinder und ich, wir haben es genossen, dass es recht "normal" war. Seitdem bin ich aber extrem erkältet, so dass ich gar nicht mehr bei ihm war. Er bekommt viel Besuch von Freunden und Verwandten, das ist echt schön und wäre sicherlich weder im Krankenhaus, noch hier zu Hause so unkompliziert möglich.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 29.09.2021, 19:26
Christin12 Christin12 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.06.2012
Beiträge: 141
Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Schön zu lesen, dass er sich wohlfühlt und viel Besuch bekommt.
Das ist ja auch wichtig, gerade jetzt, wo du nicht zu ihm kannst.

Gute Besserung für dich und alles Gute für deinen Mann.
Ich wünsche euch, dass er noch sehr lange stabil bleibt.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 04.10.2021, 18:09
sanne2 sanne2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 1.083
Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Hallo liebe plaspoo.
Wie geht es euch inzwischen?
Wie kommst du persönlich damit zurecht?
Und deine Kinder?
Wie geht es deinem Mann momentan?
Ich muss so häufig an euch denken.

Ganz liebe Grüße,

Sanne

Nur wem es droht seinen Partner zu verlieren, und dann noch mit Kindern, kann dich wirklich verstehen. Euch wünsche ich noch eine einigermaßen schöne Zeit.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 04.10.2021, 23:04
plaspoo plaspoo ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.05.2017
Beiträge: 32
Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Hallo, mir geht es recht gut, ich kann mich noch ganz gut Ablenken. Ich darf nur nicht so genau darüber nachdenken, sonst kommt die Angst und die Trauer wie ein Lastwagen und überrollt mich, bisher hab ich es aber noch immer geschafft, davor irgendwas anderes zu machen. Ich versuche mein Gehirn zu beschäftigen, indem ich mir grauenvolle fanfiction ausdenke und aufschreibe. Abends im Bett liegend ist es am schwersten. Ich geh extra spät schlafen, damit ich schnell einschlafe. Mehr als 4-5h Schlaf pro Nacht sind es momentan nicht.

Die Kinder halten sich auch ganz gut, sie fragen auch nicht viel oder wollen ständig zu ihm, für sie geht es bisher ganz normal weiter.

Mein Mann lässt sich schwer einschätzen... Er hat jetzt noch Clostridien und dadurch ganz üblen Durchfall, jetzt bekommt er Metronidazol. Dadurch will er nicht besucht werden und auch telefonieren ist ihm zu anstrengend. Ich hab ihn also nur am Freitag kurz gesehen, als ich seine Wäsche ausgetauscht habe. Ich hoffe, dass wir morgen mal wieder hin können. Ich habe die Befürchtung, dass er diese Endgültigkeit immer noch nicht akzeptieren kann und geduldig darauf wartet, dass es ihm wieder "gut" geht, bevor er Besuch zulassen will.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 10.10.2021, 23:00
plaspoo plaspoo ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.05.2017
Beiträge: 32
Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Gestern Abend kam ein Anruf vom Hospiz, dass er unruhig ist, er war auch schon gestürzt (zum Glück ohne sich zu verletzen), er sei sehr verwirrt. Sie haben ihm Morphin und Midazolam gespritzt. Kurz drauf kam noch ein Anruf, dass sie nicht wissen, ob er die Nacht überlebt.
Heute Früh war ich mit den Kindern nochmal da, er hatte wohl nochmal Midazolam erhalten und fest geschlafen, es war echt schwer. Vor allem unser Großer war geschockt, die zwei Kleinen konnten ganz normal mit der Situation umgehen. Ich denke, er hat die Kinder gehört, er hat sich mehrere Male durch das Medikament durchgekämpft, um irgendwie zu reagieren...
Jetzt jagt mir jeder Telefonanruf einen Schauer über den Rücken. Ich weiß nicht, was ich nachts machen soll... Sollte ich mit den Kindern hin, wenn sie mich anrufen? Oder soll ich das den Kindern ersparen und erst dann hin, wenn er es geschafft hat?

Oh mann, ich hoffe, dass er ohne Stress gehen kann, wenn es soweit ist und dass ich dann spontan weiß, was richtig ist...
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 11.10.2021, 09:46
Dirk_Berlin Dirk_Berlin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.11.2014
Ort: Berlin
Beiträge: 148
Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Leibe Plaspoo,

ich wünsche Dir ganz viel Kraft in der schweren Zeit.

LG Dirk
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 11.10.2021, 10:31
Beccamaus Beccamaus ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.06.2018
Beiträge: 199
Standard AW: Zwei Prognosen, die unterschiedlicher nicht sein könnten...

Liebe Plaspoo, ich war jetzt 3 Wochen nicht hier und es tut mir leid das zu lesen. Bei meinem Papa hat es genauso angefangen, er wurde unruhig, ist gestürzt und hat dann durch die Medikamente nur noch geschlafen.

Es tut mir im Herzen weh, dass du bald mit 3 kleinen Kindern allein bist, deine Kinder ohne Papa aufwachsen müssen und vor allem dein Mann ohne euch ist. Das Leben ist so unfair, so viele Menschen sterben derzeit an Krebs und die ganze Welt kennt nur noch Corona :-( Aber der Glaube, dass es ihn endlich besser geht und er, halt nur auf eine andere Weise, immer bei euch ist, ohne Schmerzen, sollte euch ein wenig trösten.

Die Frage was du nachts machen sollst, kann dir wohl keiner beantworten. Ich bin Krankenschwester, habe viele Menschen begleitet, bei meinem Papa habe ich es nicht gekonnt und nicht gewollt. Ich wollte ihn einfach nie so vor mir sehen, wollte diese Bilder nicht im Kopf haben. Ich würde meinen Kindern diese Bilder auch nicht vorsetzen wollen. Ich weiß es ist normal, es gehört zum Leben dazu, aber ich kann nur von meiner ganz persönlichen Meinung sprechen. Du sollst dich da zu nichts gezwungen fühlen weil manche der Meinung sind, dass muss so und so sein. Hör einfach auf dein Herz. Schade ist das dein Mann nie über das was er möchte gesprochen hat, aus diesem Grund weist du auch gar nicht, was er wollte. Mein Papa wollte allein sein, dass hat er immer betont. Er war auch schon zu Lebzeiten ein Mensch, der Krankheit oder Schmerzen mit sich selbst ausgemacht hat. Aus diesem Grund hatte ich zu keinem Zeitpunkt ein schlechtes Gewissen bei der Sterbephase nicht dabei gewesen zu sein. Ich war jeden Tag da, selbst an dem Tag vor dem Tod. Papa hat sich nachts, ganz heimlich und schnell, davon geschlichen. Genau so, wie er es wollte....
__________________
Mein Daddy
* 04.08.1947 25.06.2018

ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno))


-------- Somewhere over the Rainbow---------

Geändert von gitti2002 (11.10.2021 um 14:28 Uhr) Grund: NB
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:27 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55