Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr
Hallo Andrea,
Auch ich würde Dir gerne helfen Deine Probleme aus dem Weg zu räumen, doch ich denke, nur Du kannst die richtige Entscheidung für Dich und Deine Tochter treffen.
Ich bin ja noch neu hier auf dieser Seite, habe aber alle Seiten gelesen und dabei festgestellt, daß sich jeder Krebspatient anders verhält. Manche wollen reden, manche schweigen, manche ziehen sich total zurück. Da Dein Freund zu den Letzteren gehört, glaube ich, daß er total unglücklich ist und selber nicht weiß wie er mit der Situation umgehen soll. Du schreibst, daß Ihr auch vorher schon Probleme hattet und sie erst jetzt so richtig an die Oberfläche kommen. Darf ich Dich fragen, wie lange und vor allen Dingen wie gut Du Deinen Freund kennst? Ich wollte Dir nämlich spontan schreiben: Hab` ein bischen Geduld und gib ihm Deine Liebe, lass` ihn spüren das Du ihn liebst und immer für ihn da bist. Habe dann aber alles von Dir nochmal gelesen und bemerkt, daß Du Dich innerlich schon sehr weit von ihm entfernt hast. Jetzt stellt sich nur die Frage:
Du kennst seine schlimme Krankheit, möchtest Dich von ihm trennen, kannst Du damit leben?
Das soll kein Vorwurf sein, ich habe mir nur vorgestellt, es wäre mein Partner und ob ich das könnte. Eigentlich dürfte ich solche Fragen nicht stellen, denn
ich könnte sie nie ehrlich beantworten, bin ein " altes Eheweib", in 34 Jahren durch alle Höhen und Tiefen mit meiner zweiten Hälfte gegangen und ich könnte mein Bärchen niemals mit seiner Krankheit alleine lassen.
Du musst auch an Deine Tochter denken, denn für sie ist es sicher nicht einfach, hat sie eine gute Beziehung zu Deinem Freund? Wie sieht es denn mit Verwandten oder Freunden aus, vielleicht redet er ja mit ihnen weil er Dich nicht verletzen will ? Ach, ich würde Dir so gerne helfen und kann doch nur " dumm labern ", wie wir hier im Sauerland so sagen.
Ich drück Dich und hoffe für Dich, daß Du den richtigen Weg finden wirst.
Alles Liebe
Jutta
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