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  #1  
Alt 16.01.2006, 14:41
pippi pippi ist offline
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Registriert seit: 03.01.2006
Beiträge: 5
Standard Darmkrebs-OP bei meiner Mutter

Hallo zusammen,

ich hatte ja versprochen, mich wieder zu melden, wenn meine Mutti operiert ist. Vorigen Donnerstag war die OP. Sie hat sie soweit erstmal gut überstanden und ist jetzt auch wieder auf Normalstation verlegt worden. Sie hat unheimlich abgenommen und bekommt derzeit noch allerhand Schmerzmittel, da alles noch sehr weh tut. Die OP hat vier Stunden gedauert. Der Tumor war ziemlich weit oben am Dickdarm, so dass auch ein Stück Dünndarm mit entfernt worden ist. Mittlerweile wird sie wieder auf normales Essen umgestellt. Bis jetzt gab es nur künstliche Ernährung. Nach dem Krankenhausaufenthalt soll sich noch eine Chemo anschließen. Vor dieser hat sie bald noch mehr Angst wie vor der OP. Ich weiß nicht so recht, wie ich sie dahingehend beruhigen könnte. Seit der OP hat auch noch kein Arzt wieder mit ihr gesprochen. Kann das damit zusammenhängen, dass erst die Ergebnisse der Untersuchung dessen, was entfernt worden ist, vorliegen müssen oder muss man die Ärzte wirklich selbst und ganz konkret ansprechen? Heute soll wohl eine große Visite sein. Vielleicht wissen wir dann wieder mehr. Bedeutet eine anschließende Chemotherapie, dass nicht alles operativ entfernt werden konnte? Ich habe mitunter das Gefühl meine Mutter erzählt mir vielleicht auch nicht alles, um uns nicht zu dolle zu beunruhigen. Vielleicht kann mir jemand hierzu einen Rat geben. Ich melde mich auf jeden Fall wieder, wenn ich etwas Genaueres weiß.

Viele liebe Grüße an Euch alle

Beate
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  #2  
Alt 16.01.2006, 15:00
Beate D. Beate D. ist offline
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Registriert seit: 26.08.2005
Ort: Freiburg
Beiträge: 57
Standard AW: Darmkrebs-OP bei meiner Mutter

Hallo Beate, ich bin auch eine Beate....das Ergebnis der OP bekommt man teilweise erst nach 1 Woche oder auch später, bis die ganzen histologischen Auswertungen vorliegen. Je nach Art des Tumors und seiner Ausbreitung wird ein sog. Tumorstaging gemacht. Je nachdem, wie das aussfällt - also ob z.B. Lymphknoten befallen waren oder schon Metastasen vorlagen, wird dauraufhin dann eine Chemotherapie gemacht. Auch da gibts dann unterschiedliche Medikamente. ich kann verstehen, daß deine Mutter Angst davor hat. Für meine Mutter war die Chemo-Ankündigung auch schlimmer als die Op. Ist doch klar, man hört soviel Negatives und weiß nicht, was auf einen zukommt. Die Chemo wird unterschiedlich gut vertragen, und es gibt immer zusätzliche Medikamente, die man z.B. gegen Übelkeit dazubekommt. ALso rate ich erstmal zu warten, und dann laß dir - immer - sämtliche Arztberichte in Kopie geben. Leg eine Akte an. Das erleichtert später bei jedem Arztbesuch einiges.
Liebe Grüße und ich drück die Daumen Beate D.
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  #3  
Alt 16.01.2006, 15:13
Ralph Ralph ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 143
Standard AW: Darmkrebs-OP bei meiner Mutter

Hallo Beate (pippi),

ergänzend zu den Mitteilungen von Beate kann ich dir mitteilen, dass auch wenn es sich um eine R0 ( sprich : R Null) Resektion handelt (= alles Tumorgewebe konnte entfernt werden. Bitte erfragen !!! ) sich eine Chemo anschließt. Diese sog. adjuvante (=vorbeugende) Chemo soll vagabundierende Krebszellen treffen - wie gut dies klappt weiß vorher niemand. Deine Mutter braucht vor der Chemo keine Angst zu haben. Sie wird sich aber wohl einen Port ( Portkatheter ) in der Höhe des Schlüsselbeins setzen lassen müssen, da man die Medikamente z.T. gerne über 24 oder 48 Stunden gibt und da möchte sie sicher nicht so lange in der Arztpraxis hocken . Erst mal braucht ihr aber den OP bericht und das Ergebnis der Histologie. Der Pathologe beschreibt, ob bei dem entfernten Gewebe überall der Sicherheitsabstand eingehalten wurde. Dann wisst ihr, ob es sich um eine R0 Resektion gehandelt habt. Erst mal alles Gute für deine Mutter. Erzähl ihr mal, dass ich 1998 operiert wurde (inkl. Entfernung des linken Leberlappens) - das ist schon ganz schön lange her .

Liebe Grüße, Ralph
__________________
Ich respektiere meinen Krebs -
aber ich lasse mich nicht von ihm dominieren.
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  #4  
Alt 18.01.2006, 20:33
Sebastian100 Sebastian100 ist offline
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Registriert seit: 18.01.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Darmkrebs-OP bei meiner Mutter

@pippi
Hallo pippi, ich habe Deinen Beitrag gelesen. Bei mir liegt der Fall so ähnlich wie bei Deiner Mutter.
ich hatte im Juli 05 eine Dickdarm OP (der Dickdarm wurde komplett entfernt)
und habe jetzt einen künstlichen Ausgang. Ich weis jetzt nicht ob bei Deiner Mutter nur ein Stück des Dickdarms entfernt wurde oder auch komplett.
Auch wurde mir ein Stück vom Dünndarm entfernt da sich darauf Metas befanden.
Bei mir waren die Lymphknoten nicht befallen, ich hatte aber auf dem Bauchfell Metas die konnten chirurgisch nicht entfernt werden, dafür ist jetzt die Chemo, die sollte diese wenn es gut geht vernichten, sonst in Schach halten.
Ich habe seit August 05 jetzt eine Chemo-Therapie. Die Chemo mache ich ambulant. Die Chemo wird ja für jeden Patienten individuell zusammengestellt, und es kommt auch auf die Zytostatika an wie die Nebenwirkungen sind, und auch auf den Körper wie er reagiert.
Da ich die ersten 3,5 Std. im Krankenhaus ambulant bin, konnte ich mit einigen Mitpatienten sprechen, wir hatten alle so ziemlich die gleichen Nebenwirkungen.
Bei mir sind 12 Zyklen angesetzt. Ein Zyklus dauert 48Std. Nach den 3 Std. im Krankenhaus bekomme ich ein tragbares Gerät mit nach Hause, was ich dann in 24Std. im Krankenhaus mit einem neuen Tank versehen wieder mitnehmen kann. Dann nach 24 Std. fahre ich wieder in das Krankenhaus und gebe das Gerät wieder ab.
Dann folgen ca.10Tage Erholung und das Spiel geht wieder von vorne los.
Ich hatte jetzt meinen 9.Zyklus und befinde mich jetzt in der Erholungsphase.
Bei mir war so ab dem 7 Zyklus die Erholungsphase von 10 Tagen schon etwas kurz, so hatte ich mit der Onkologischen Ärztin gesprochen und ich mache jetzt eine Woche länger Erholung, das ist bis jetzt zum Aushalten.

Das war so das wichtigste in Kürze, wenn irgendwelche Fragen sind die ich beantworten kann, mache ich gerne.

Zu meiner Person: Ich bin männlich 58Jahre, und in Behandlung im Klinikum Krefeld, und habe einen Port(Zugang für die Chemo)

Viele Grüsse an alle hier im Board
Sebastian100
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  #5  
Alt 20.01.2006, 09:58
Britta66 Britta66 ist offline
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Registriert seit: 05.01.2006
Beiträge: 21
Standard AW: Darmkrebs-OP bei meiner Mutter

Hallo Pippi Hallo Sebastian!
Bei meinem Dad sieht es so aus wie bei dir Sebastian.Mein Dad hatte am 19.12 die OP,hat auch Stoma und ist derzeit noch in der Erholungsphase.Er hat auch Bauchfellmatstasen.Er lebt in Holland und hat Monatg dort einen Termin bei seinem Onkologen,wg Beratung der Chemo die so in ca 6 Wochen beginnen soll.Was haben die Ärzte Dir zur Behandlung der Bauchfellmetastasen gesagt?Ist es schwierig diese in den Griff zu bekommen?Bei meinem Dad sollen sie gaaaaaaaaanz klein sein aber zuviele um zu Operieren.Im mom jedenfalls geht s Ihm echt ganz gut,zum Glück.Mein Dad ist am 26.12 69 geworden.
@Pippi.....................Dir wünsche ich viel Kraft und alles Liebe und Deiner Mum auch.

Lieber Sebastian wäre Lieb wenn Du dich mal melden würdest zwecks austaausch.Dir wünsche ich von Herzen auch alles Liebe und gaaaaaaaaaaaaaaanz viel Kraft.
Alles liebe
Britta
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  #6  
Alt 21.01.2006, 17:39
Sebastian100 Sebastian100 ist offline
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Registriert seit: 18.01.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Darmkrebs-OP bei meiner Mutter

Hallo Britta66,
du hast gefragt was die Ärzte zu den Bauchfellmetas gesagt haben.
Die Ärzte meinten chirurgisch entfernen ist nicht möglich, da zu viele und zu klein. Es sollte mit der chemo versucht werden, sie zu beeinflussen.
Ich hatte auch schon eine Kontrolluntersuchung nach 3 Monaten, da war noch nichts zu sehen.
Die Metas auf dem Bauchfell können erst bei einer Untersuchung gesehen werden wenn sie größer sind.

Gruß
Sebastian100
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  #7  
Alt 22.01.2006, 17:43
pippi pippi ist offline
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Registriert seit: 03.01.2006
Beiträge: 5
Standard AW: Darmkrebs-OP bei meiner Mutter

Hallo alle zusammen,

zunächst einmal recht herzlichen Dank, dass ihr mir alle so lieb geschrieben habt. Ich hatte mich ja die ganze Woche nicht gemeldet, die Zeit war einfach weg wie nichts. Bin die ganze Woche zwischen meiner Arbeit, Krankenhaus, meinem Vater und meiner Familie immer hin und her gependelt.
Gestern konnte meine Mutter das Krankenhaus verlassen. Sie hat sehr stark abgenommen und sieht momentan sehr schlecht aus. Sie muss erstmal wieder richtig zu Kräften kommen. Einen Port Katheder hat sie auch bekommen. Nächste Woche hat sie einen Termin bei einem Facharzt für innere Medizin, der dann die weiteren Schritte zur Chemotherapie mit ihr abspricht. Leider konnte nicht alles bei der OP entfernt werden. Der Tumor hatte wohl schon zu sehr gestreut. Aber die Ärzte meinen, dass sie es mit der Chemo wohl eindämmen, vielleicht sogar bekämpfen können. Die Hoffnung bleibt immer. Aber die Angst ist auch immer da. Ich wünschte nur, ich könnte mehr tun. Meine Mutter ist so tapfer. Ich bewundere sie so sehr. Manchmal habe ich selbst das Gefühl an Grenzen zu kommen und sage mir dann aber, ich muss mich zusammen reißen, schließlich tut sie es ja auch und sie muss ja alles aushalten. Es tut so gut, sich hier alles mal von der Seele schreiben zu können. In meinem Umfeld kann ich kaum mit jemanden reden. Ich werde mich wieder melden, wenn ich etwas neues weiß.

Viele liebe Grüße an Euch alle

Beate
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