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  #1  
Alt 09.02.2006, 12:15
Gänseblümchen Gänseblümchen ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Jetzt hab ich doch das Wichtigste vergessen! Ich habe bei "phönikks-Familien leben mit Krebs" eine Therapie gemacht, die mir unglaublich geholfen hat, um mit diesem Verlust klarzukommen. Dies ist eine private Stiftung, bei der du nichts zahlen musst, um Hilfe zu bekommen. Wenn du magst, kann ich dir die Adresse einmal geben!
Anna
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  #2  
Alt 09.02.2006, 19:52
Katinka1981 Katinka1981 ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Hallo Ihr Lieben,

es tut mir leid, dass ich solange nichts von mir hören gelassen habe... die letzten tage waren sehr anstrengend und ich werde wieder mehr schreiben, wenn es etwas ruhiger ist.

seit montag nacht liegt meine mama auf der intensiv-station hier in bergedorf... es war ziemlich schlimm alles. sie lag bis mittwoch im koma, jetzt ist sie aber wieder wach... war sehr viel bei ihr, habe viele dinge gesehen, die ich lieber nicht gesehen hätte :-(

jetzt warten wir darauf, dass sie morgen in die uniklinik eppendorf verlegt wird und dort vielleicht weiterbehandelt wird. ein tumor in ihrem unterleib ist aufgeplatzt, ist jetzt mit kompressen soweit stillgelegt, wird aber aller voraussicht nach nicht wieder von alleine "zugehen" und operiert werden kann sie nicht mehr... weiß auch nicht, wie es weiter geht...

ich danke euch wirklich sehr für eure antworten, habe mich sehr gefreut...

@anna: es tut mir sehr leid, was mit deiner mama passiert ist. mir fehlen die worte dafür... von der stiftung hat mir meine beste freundin auch schon erzählt, da ihre ma auch vor ein paar jahren gestorben ist und sie dort war. ich glaube, ich werde das mal in der nächsten zeit in angriff nehmen, aber erstmal muss hier ein wenig ruhe einkehren. ich melde mich aber ganz bald wieder... versprochen! wie alt bist du denn? und wie alt war deine mama?

@nina: das mit deiner ma tut mir auch sehr leid. es ist wirklich ein schlag ins gesicht, wenn man diese nachricht erhält... und wahrscheinlich liegt noch ein harter weg vor euch. auch bei dir melde ich mich gerne, wenn ich wieder etwas mehr zeit habe... ich hoffe, dass ist in ordnung. ich wünsche euch erstmal alles gute und ganz viel kraft!
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  #3  
Alt 09.02.2006, 20:34
Gänseblümchen Gänseblümchen ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Hey du!
Als ich das eben las, rollten mir Tränen über die Wange! Ich umarme dich! Ich wünsch dir und deiner Mama von ganzen Herzen ganz viel Kraft. Du bist nicht allein. Ich denke an dich! Bergedorf ist nicht weit von mir weg. Am Liebsten würde ich zu euch kommen und euch umarmen!
Versuch die Zeit, die dir noch bleibt, mit deiner Mama zu genießen. Weint miteinander, erzählt euch Geschichten von früher (das haben wir z.B. gemacht), vll könnt ihr auch noch ein bißchen lachen.

Ich bin 24. Meine Mutter starb kurz vor ihrem 52. Geburtstag und einen Tag vor meinem 23. Geburtstag. Aber das soll dich jetzt nicht beschäftigen. Jetzt bist du (und deine Mama) wichtig.

Anna
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  #4  
Alt 09.02.2006, 21:46
Katinka1981 Katinka1981 ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

oh nein, ich wollte dich doch nicht zum weinen bringen :-( es ist schon alles ganz schön traurig und so richtig glauben kann ich das auch alles noch nicht. ich weine viel für mich alleine (höchstens nochmal vor meinem freund oder freunden). aber meine mama versuche ich zu verschonen. ich möchte nicht, dass sie sieht, dass ich leide und unendlich traurig bin... das macht ihr alles noch schwerer und das möchte ich, so gut es geht, vermeiden...

gestern hat sie zu mir gesagt: "als das montag morgen passierte, habe ich gedacht, ich muss sterben..." als ihr freund mich in der nacht anrief und mir sagte, dass er gerade den krankenwagen gerufen hat, hat meine mama im hintergrund geschrien und nach mir gerufen. das war ganz schlimm... bin dann sofort hingefahren und als ich sie da so im bett lagen sah, wurde mir ganz anders. das zu sagen ist hart, es ist schließlich meine mama, aber es war alles voller blut und sie hat gewimmert und geweint... es tat mir so leid, aber ich konnte mich nicht neben sie setzen und ihr die hand halten... es ging einfach nicht! sie hatte noch erzählt, dass sie die ganze zeit die hand des notarztes gehalten hat und er sie ja nicht los lassen sollte, weil sie so große angst hatte, dass sie dann für immer gehen muss. sie hat vorher noch nie so über ihre angst gesprochen... gestern war es das erste mal.

wenn ich nicht arbeiten muss (ich habe zum glück einen super tollen chef, der mir alle freiheiten lässt), bin ich bei ihr. als sie noch zuhause war, war ich nur ein paar mal die woche bei ihr. ich genieße jede minute mit ihr... trotz ihrer situation macht sie kleine späße und ich bewundere sie so sehr für ihren lebenswillen. ich bin einerseits froh darüber, dass es ihr so schnell wieder so gut geht, aber andererseits macht es mich unendlich traurig, dass sie doch einfach nur leben will und dennoch weiß, dass sie "bald" sterben muss. das ist doch nicht gerecht und keinem von uns sollte so etwas passieren. dafür sind wir doch alle noch viel zu jung...

ich bin gespannt, was die ärzte im uke morgen sagen, wie es weitergehen soll. sie können ja nicht mehr viel machen, so wie ich es im jetzigen krankenhaus verstanden habe... ich weiß es auch alles nicht...

aber nun genug von mir! wie geht es dir denn heute? unser alter und das unserer mamas passt ja ziemlich genau zusammen... wenn du magst, kannst du mir gerne von deiner mama erzählen! was war sie denn für ein mensch und was hatte sie genau? natürlich nur wenn du magst...

und woher kommst du aus hamburg?

ganz liebe grüße und vorallem ganz vielen lieben dank für alles! ich habe mich sehr über deine worte gefreut... ich drück dich zurück!
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  #5  
Alt 10.02.2006, 10:54
Gänseblümchen Gänseblümchen ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Liebe Katinka!
Ich weiß, dass du mich nicht zum Weinen bringen wolltest. Das ,was du geschrieben hast, hat mich einfach tief bewegt.
Ich konnte damals es auch nicht wirklich glauben, dass meine Mama sterbenskrank war. Bis zwei Tage vor ihrem Tod war ich immer der festen Überzeugung, dass sie es schaffen wird, obwohl ich tief in meinem Inneren wusste, dass sie diesen Krebs nicht überleben wird. Ich glaube, dass war eine Art Selbstschutz. Außerdem ist Hoffnung sehr wichtig, um mit diesen Situationen klarzukommen.
Bei mir war es so, dass ich manchmal meinen Schmerz nicht mehr zurück halten konnte und dann bei meiner Mama bitterlich weinen musste. Sie hat mich in den Arm genommen und mich getröstet. Manchmal weinten wir im Duett. Für Mama war dies wichtig, da sie sich nicht vollständig nutzlos fühlte, und für mich war diese Nähe und dieses Teilen schön.
Ich kann aber auch dich sehr gut verstehen, dass du es deiner Mama nicht noch schwerer machen willst, indem du vor ihr weinst.

Dass du im KH nicht die Hand deiner Mama halten konntest, kann ich auch verstehen, und es ist überhaupt nicht hart oder gemein. Als mein Papa mir sagte , dass meine Mama "Krebs im Kopf" hat (=Gehirnmetastasen), bin ich erst einmal weggelaufen, anstatt in dieser so schweren Stunde bei ihr so sein. Aber ich konnte es einfach nicht. Ich habe eine Freundin angerufen, die sofort ins KH kam und moch tröstete. Erst dann konnte ich meiner Mama unter die Augen treten.
Als wir erfuhren, dass sie Lungenkrebs hat (obwohl sie nie geraucht hat!!!!), konnte ich sie erst einmal nicht berühren. Dies hat sich zum Glück gelegt (später hab ich jede Berührung in mir aufgesogen)!
Ich habe dies alles einmal mit meiner Mama besprochen, und sie sagte mir, dass sie das verstehen kann und mir überhaupt nicht böse ist. Früher als ihre Mama (also meine Oma) krank war, konnte sie es auch nicht verstehen, da Mamas und Papas einfach nicht krank werden. Dieses Gespräch hat mir unglaublich geholfen.
Und deswegen sag ich es jetzt dir: Deine Mama versteht das bestimmt, warum du manchmal nicht ihre Hand halten kannst, obwohl du das vll möchtest!

Ich finde es schön, dass deine Mama dir ihre Angst zeigen kann. Höre ihr einfach nur zu. Vll kannst du ihr ja auch sagen, dass sie keine Angst haben muss, dass alles gut wird... . Ich weiß, das ist unglaublich schwer, aber ich denke, es ist auch wichtig, wichtig für das Loslassen. Für mich war es auch sehr schwer, unglaublich schwer und schmerzvoll. Ich weiß auch gar nicht, wie wir die Zeit überstanden haben, aber irgendwie wächst man in der Zeit über sich hinaus.

Ich drücke dir und v.a. deiner Mama ganz fest die Daumen, dass das Gespräch mit den Ärzten heute einigermaßen "gut" verläuft. Wenn du magst, kannst du mir ja vll davon erzählen.

Nun aber zu mir. Ich komme aus Reinbek (grenzt direkt an Bergedorf an).
Meine Mama hatte Lungenkrebs. Dieser Krebs war schon ziemlich im Endstadium, als er entdeckt wurde. Es stand schon gleich fest, dass sie sterben wird. Das haben wir ihr aber nicht so gesagt, denn das wäre ihr sofortiges Todesurteil gewesen. Für meine Mama war es bis kurz vor ihrem Tod klar, dass sie es schaffen wird. Deshalb wollte sie auch unbedingt eine OP, die sie auch bekam. Ein kompletter Lungenflügel wurde ihr entfernt. Danach kam die Chemo, die sie nicht wirklich gut vertrug. Dann tauchten Gehirnmetatsten auf, und sie wollte unbedingt eine Bestrahlung, die sie auch bekam und relativ gut vertrug, wenn da nicht die Bronchitis gewesen wäre, die sie bekam... . Wenige Tage nach Beendigung der Bestrahlung starb sie.

Ich würde ich sehr freuen, wieder was von dir zu hören! Ich denk an euch und !

GLG Anna
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  #6  
Alt 10.02.2006, 16:40
Katinka1981 Katinka1981 ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Hallo Anna,

heute morgen wurde meine mama nun endlich ins uke verlegt. ihr freund weicht nicht von ihrer seite und hält mich ziemlich gut auf dem laufenden. ich habe mir heute mal einen tag auszeit genommen und bin nach der arbeit direkt nachhause und nicht ins krankenhaus gefahren. ich brauchte das einfach mal.

soweit ich bisher weiß, wird ihr "geplatzter" tumor jetzt erstmal bestrahlt, in der hoffnung, dass er nicht mehr weiter blutet... so genau erfahre ich es aber hoffentlich heute abend, wenn ich mit ihrem freund in ruhe sprechen kann. werde dann auch morgen sofort hinfahren. ihr geht es wohl den umständen entsprechend ganz gut soweit. das ist natürlich schonmal sehr beruhigend... wie es dann aber genau weitergeht und was sie noch für sie tun können, werde ich wahrscheinlich erst morgen genauer von einem arzt erfahren.

ist deine mama im krankenhaus gestorben oder war sie bei euch zuhause? hast du in dieser zeit noch zuhause gewohnt? du hast recht, man wächst in diesen schweren zeiten über sich hinaus. wenn ich an die letzten tage denke, ist es so ein bischen so, als hätte ich es geträumt und es alles gar nicht richtig wahrgenommen. am dienstag hatte ich auch das erste mal so richtige angst, dass meine mama gehen muss. wie gesagt, ich beschäftige mich schon etwas länger damit, aber da wurde mir auch so ein bischen vor augen geführt, wie schlecht es ihr eigentlich schon geht...

als ich am dienstag in der firma saß, habe ich alle nachrichten, die ich noch auf meinem handy von ihr hatte, durchgelesen und gedacht, es sind die letzten nachrichten, die ich von ihr bekommen habe. ich habe mir eine kette von ihr umgebunden, damit ich mehr mit ihr verbunden bin. (klingt wahrscheinlich total seltsam, aber es hat mir irgendwas in dem moment gebracht). ich hatte angst, dass sie nicht mehr aufwacht aus dem koma... dabei gibt es ja auch noch zusätzlich so unendlich viele "sachliche" dinge, die man regeln muss und die wir dringend regeln müssen...

wann hast du denn mit der therapie angefangen? war deine mama da schon gestorben? in welchem krankenhaus wurde sie denn behandelt und wie bist du auf phoenikks aufmerksam geworden?

wir wohnen ja wirklich gleich ums eck :-)

ganz liebe grüße und schonmal ein schönes wochenende...
vielen dank!
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  #7  
Alt 10.02.2006, 17:12
Katinka1981 Katinka1981 ist offline
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Standard AW: Krebs bei meiner Mama!

Hallo Nina,

heute komme ich auch dazu, dir endlich zu schreiben.

ich hoffe, es geht dir und deiner mama den umständen entsprechend?!? es ist hammerhart, wenn man die nachricht erhält... ich habe es damals von meiner mama anfang mai 2003 erfahren, als sie beim frauenarzt war und der ihr sagte, dass sie einige geschwüre an den eierstöcken und der gebärmutter hat. bis dahin konnte man aber noch nicht sagen, ob bös- oder gutartig. als die nachricht kam, dass es krebs ist, saß ich gerade mit meinem vater im auto (meine eltern sind geschieden) und wir waren auf dem weg, mein jetztiges auto zukaufen. ich habe im auto viel geweint, aber es ist alles ein bischen an mir vorbei gezogen. bei mir hat es sehr lange gedauert, bis ich die diagnose wirklich verstanden habe und noch viel länger, bis ich mich mit den konsequenzen, die bei meiner ma wohl recht kurzfristig eintreten werden, auseinander gesetzt habe.

tu mir einen gefallen, steck nicht den kopf in den sand... du musst über deine ängste und gefühle reden! kennst du die genaue diagnose deiner ma? wisst ihr denn schon, wie das alles weitergehen soll? mit chemo oder op?

man liest hier viele traurige dinge und manchmal zieht mich das auch ganz schön runter. aber die meiste zeit, freue ich mich über liebe nette antworten von "gleichgesinnten", denn die verstehen einen nunmal am besten. es hilft mir hier zu sein, mitzulesen und auch hin und wieder selber zu schreiben (soweit es meine zeit zulässt). es ist eine tolle sache und vorallem kannst du hier einfach über alles sprechen und das ist sehr wichtig!!!

ich freue mich über ne antwort von dir.
ganz liebe grüße und fühl dich gedrückt
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