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#1
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Lieber Marcel.
Ja, das sind alles Fragen die ich kenne. Diese und auch andere Fragen habe ich mir vor knapp einem Jahr gestellt. Meine Mama kam am 17. Juni 2005 aus dem Krankenhaus nach Hause und wir wussten das es zum sterben sein wird. 1 Monat und 1 Tag hat sie es noch geschafft bis sie starb. Und wir (mein Vater, meine Schwester und ich) waren froh das es zu Hause "passiert" ist, auch in einem Krankenbett. So hatte sie ihre gewohnte Umgebung und den schönen Blick in den Garten. Meiner Mutter hatte niemand gesagt das sie sterben wird, aber ich denke sie hat es doch geahnt. Die ersten drei Wochen zu Hause ging es noch, doch speziell die letzte Woche ging ganz schnell rapide abwärts. Mein Vater und ich haben am Freitag (Montag drauf starb sie) die Pastorin angerufen. (Meine Mutter war im absoluten Tiefschlaf, ich bin mir nicht sicher ob sie es mitbekommen hat) Sie kam gleich vorbei und hat sie gesegnet, gesalbt und wir haben zusammen gebetet. Wie ist es bei Deinem Vater, weiß er bescheid über seinen "Zustand" ? Deine Mutter kannst auch nur in soweit unterstützen das du da bist. Für Deinen Vater, aber auch für sie. Mein Vater hatte Angst alleine zu sein wenn es soweit ist. Aber meine Schwester und ich (wir wohnen nicht mehr zu Hause) waren die letzten Tage ganz bei meinen Eltern und auch in der besagten Stunde standen wir zu dritt um das Bett mit meiner Mama rum. Sie wird es gemerkt haben...... Menschen die sterben bekommen alles ganz genau mit, sagt man. Auch wenn sie zum Schluß vielleicht nicht mehr ansprechbar sind. Andere wiederum reden und schauen bis zum Ende. Den sterbeprozess zu beschreiben ist daher verdammt schwer. Ich war so dankbar für die Zeit die sie noch zu Hause war und habe viel geredet. Wo es ihr in der letzten Woche dann so schlecht ging, ist man ehrlich froh und dankbar wenn alles vorbei ist. Nicht falsch verstehen ! Ich würde es jeder Zeit wieder machen, meine Mutter hat mich schließlich früher auch gewickelt und mir Medizin gegeben, aber ich hoffe instendig das ich nie wieder in solch eine Situation kommer werde. Wie Du schon sagst, es ist wahnsinnig schwer und schlimm, einen Menschen den man so lieb hat, so verdammt leiden zu sehen. Und man kann nichts tun, nur für den jenigen da sein, zuhören, in den Arm nehmen, versuchen ihm die Angst ein wenig zu nehmen. Nur meistens haben die Angehörigen mehr Angst als die sterbenden. Lieber Marcel, ich wünsche Euch alles Liebe, viel Kraft für die bevorstehende schwierige Zeit. Trotzdem versuche die Zeit mit Deinem Vater noch zu geniessen. Ich weiß was in Dir vorgeht und denke an Dich ! Ganz liebe Grüsse von Imke !!! ![]() |
#2
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ihr seid lieb. vielen dank, für eure lieben antworten...
![]() das hat mir schon etwas geholfen...ich werde versuchen, mit dem hausarzt zu sprechen, vielleicht kann der ja sagen, wann...ach, ist ja auch blödsinn, letztendlich kann niemand sagen, wann es geschieht...hoffentlich passiert es bald. denn es tut so weh meinen vater so zu sehen. aber ich ich glaube das stimmt - für uns ist es schlimmer, als für die, die gehen. im grunde ist es unsere kleine verlustangst die sagt: bleib, bleib...aber nichts ist für immer, nichts bleibt. es ist plötzlich alles so unwichtig. ich glaube schon, daß mein vater mit allem rechnet - und meine mutter auch. aber beide versuchen sich zu trösten und sprechen nicht darüber. nur ich kann mit beiden seiten über alles sprechen. ich hab das auch schonmal bei meiner mujtter thematisiert, weil ich es ganz wichtig finde, darüber zu sprechen...vielleicht verliert es dann auch das schreckliche, monströse...aber meine mutter will noch warten, und das akzeptiere ich auch. sie kümmert sich ganz, ganz rührend um meinen vater. wäscht jeden tag mehrmals das bett und bezieht es neu, obwohl sie schon rückenschmerzen hat, weil sie meinen vater oft aufheben musste. ich wohne leider ca. 200 km weg und kann nicht immer da sein. ich mache mir auch große vorwürfe deswegen. aber heut mittag fahr ich hin und bleibe länger! alles liebe marcel ![]() |
#3
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lieber marcel
das tut mir sehr leid für euch, deine ängste kann ich verstehen denn ich war in der gleichen situation. auch mein papa hatte hirnmetastasen, er ist 4 wochen nach diagnosestellung am 22.03.06 eingeschlafen. papa hatte keinen qualvollen tod. die hirnmetastasen bereiteten ihm keine schmerzen, er schlief ruhig ein. ein paar tage vor seinem tod hatte er immer längere schlafphasen und in der nacht vor seinem tod fiel er ins koma. es gibt medikamente die dem patienten die angst nehmen. papa ist zuhause im kreis seiner lieben verstorben, das war immer sein wunsch. den pfarrer rief ich am morgen seines todes an. leider war er nicht da. um 14.30 uhr kam der pfarrer die tür rein, in dem augenblick als papa aufhörte zu atmen. ich muß aber erwähnen, das unser pfarrer meinen papa immer besucht hat, zuhause und auch im krankenhaus, das macht er von sich aus bei den mitbürgern. habe keine angst, in der situation wächst man über sich hinaus. verbringe soviel zeit wie möglich mit deinem papa. du kannst mir gerne fragen stellen, auch ich war froh über jede hilfe die möchte ich gerne weitergeben. ich wünsche dir viel kraft liebe grüße iris ![]() |
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