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Alt 17.06.2006, 16:01
Benutzerbild von Petra_S
Petra_S Petra_S ist offline
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Registriert seit: 28.09.2005
Ort: Thüringen
Beiträge: 299
Standard AW: Reaktionen in der Schule

Liebe Lilja!
Es ist sehr, sehr traurig, dass du deinen Papa schon verloren hast. Ich habe drei Mädchen, die 17,20 und 22 waren als wir Abschied nehmen mußten. Bei allen dreien war es unterschiedlich. Unsere Kleine hatte nicht wirklich eine Wahl. Sie hatte einen Traum von ihrem zukünftigen Beruf. Darauf hat sie ein paar Jahre in der Schule und auch mit Praktika hingearbeitet. Für sie war die Zeit besonders hart, weil sie oft während der Krankheit allein mit dem "Papa" war und viel Trauriges mit ansehen mußte. Als er dann nun von uns gehen musste, in der Nacht - einen Tag später mußte unsere Jüngste 350 km weiter weg, für drei Tage, zum Probearbeiten fahren. Sie hat es fast zerrissen, aber sie ist gefahren, mit einem Freund und sie hat gearbeitet, wir haben gewußt unser Liebster hätte es so gewollt, so lange hatte sie es sich gewünscht...Er war immer so stolz, dass "seine Weiber" alles daransetzen ihre Träume zu verwirklichen, auch oder gerade, wenn man oft über seinen eigenen Schatten springen muss. Sie hat diese Lehrstelle bekommen und ist auch jetzt jeden Tag froh, dass sich ihr Einsatz gelohnt hat, sie liebt ihre Arbeit ! Meine beiden großen Mädchen, hatten auch zu kämpfen, habe auch mal "blau" gemacht, wenn sie sich ganz schlimm schlecht gefühlt haben. Sie haben gekämpft, ihren Weg zu finden, trotz Trauer, trotz Erwartungen, die an sie gestellt wurden.
Lilja, auch du erlebst vielleicht unterschiedliche Phasen mit der Trauer umzugehen, aber bitte lass dich nicht durch die anderen verunsichern! Immer wird es jemand besser wissen, findet es falsch - egal was du tust. Du solltest es nicht anderen Recht machen müssen. Es ist DEINE TRAUER, die meisten, die sich "das Maul" zerreißen habe wahrscheinlich ihren Papa noch nicht gehen lassen müssen, selbst wenn jemand dabei ist, der es anders gemacht hat - es ist ein anderer Mensch, er fühlt anders als du, er verarbeitet anders als du und es ist kein Maßstab der Liebe...! Es ist soooo schwer für dich, jetzt in dieser Zeit, deine Seele ist verwundet und schmerzt, die gemeinen Worte sind wie Messerstiche, selbst gut gemeinte Worte werden dich vielleicht verletzen. Versuch deinen Weg zu finden, egal was die anderen sagen, DU musst dieses Leben, nun ohne deinen Papa leben! Versucht innerhalb der Familie zusammen zu halten, bestimmt gibt euch das etwas mehr Kraft.

Schreib auch weiter hier, vielleicht findest du hier eine Freundin, die dich versteht, weil sie ähnliches erlebt hat wie du - sicher ist, hier ist immer jemand der dir zuhören wird. Die Welt ist sehr schnell dabei, dass alles wieder "normal" laufen soll, doch du wirst deinen eigenen Rythmus finden müssen!

Liebe Grüße Petra
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