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  #1  
Alt 04.07.2006, 20:04
justme79 justme79 ist offline
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Standard AW: Adeno-Bronchialkarzinom mit 28 - Suche Unterstützung

Hallo Schnucki,

ich selbst bin 26 und bei mir wurde letzten November die Diagnose adeno-Bronchialkarzinom gestellt. Mittlerweile habe ich 4 Chemokurse hinter mir, die ich recht gut und fast ohne Nebenwirkungen (ausser Abfall der Blutwerte) überstanden habe. Zusätzlich habe ich auch gerade die Bestrahlung des Brustwirbelkörpers, einer Rippe und der Lunge hinter mir. Wie es weiter geht? Das weiß ich nicht. Aber, ich lebe - also geht es weiter. Habe jetzt nach der Bestrahlung wieder angefangen zu arbeiten (seit gestern) und auch das tut mir gut. Das erste mal seit November wieder was richtiges zu tun, einfach unter Leuten sein, eine Aufgabe haben... demnächst geht es in den Urlaub um einfach Abzuschalten und Kraft zu tanken und dann werden auch wieder die nächsten behandlungen weiter gehen, denke ich - aber das schlimmste ist, so finde ich, wenn man sich selbst durch diese Krankheit fertig machen lässt.

Abgenommen habe ich während der ganzen Zeit auch nicht, eher etwas zugenommen Ich habe mich komischerweise während der ganzen Zeit nicht wirklich nach dem warum gefragt, sondern eher nach dem wie. Wie schaffe ich es, trotz T4 Einstufung (inoperabel) das beste aus allem zu machen und Kraft zu tanken? Ich mache mich einfach nicht fertig mit der Frage nach einem warum, oder der Frage wie lange ich noch lebe, oder wie es weiter gehen wird. Bei mir wird es selbst manchmal böse, da ich einen sehr schwarzen Humor habe - so bekommen gerade meine Freunde teilweise zu hören, wenn sie zur Kippe greifen "Rauchen gibt Lungenkrebs" Denen musste ich nämlich auch zu meinem Wohle beibringen, dass ich absolut kein Mitleid von ihnen haben will.

Ich wünsche dir viel Kraft!
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  #2  
Alt 05.07.2006, 00:47
Harm Harm ist offline
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Beiträge: 2
Daumen hoch AW: Adeno-Bronchialkarzinom mit 28 - Suche Unterstützung

Hallo Schnucki,

ich gehöre zu den 60+ und habe ein Adenokarzinom der Lunge. Angefangen hat es vor 2 Jahren. Es wurde ein Bronchial-Karzinom diagnostiziert. Da keinerlei Metastasen vorhanden waren, wurde ich operiert und es wurde mir der rechte obere Lungenlappen entfernt.
Nach einer Reha und einer anschließenden vorsoglichen Chemo, hielt man mich für geheilt. Einige Monate später Wurde dann bei einer der Routineuntersuchungen wurde dann wieder ein Bronchial Karzinom entdeckt. Wieder keine Metastasen. Bei der folgenden OP im Mai 2005 wurde dann der ganze rechte Lungenflügel entfernt. Und ich wurde wieder als geheilt entlassen. Diesmal ohne Reha und Chemo.
Im August 2005 wurde dann wieder bei einer Routinekontrolle das Adeno-Karzinom im linken Lungenflügel entdeckt. Seit mitte September 2005 nehme ich an einer Studie über das Mittel "Tarceva" (Erlotinib) teil.Seit dem verhält sich der Krebs eigentlich ruhig. Nur bei Betrachtung des letzten CT hat er sich wohl minimal vergrößert.
Als ich zu dieser Studie kam, nahmen ca 44 Menschen daran teil.Als ich das letzte CT mit meinem Onkologen besprach, sagte er, das nur noch wenige dabei sind, das aber das Tarceva bei dieser speziellen Krebsart gut wirke. Tarceva ist ein Tyrosinkinase-Hemmer und auf dieser Basis sind schon weitere Medikamente in der Entwicklung, so mein mich behandelnder Onkologe vom Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf.
Also, je länger wir Leben, desto besser werden unsere Changsen zu überleben.
Natürlich hat das Mittel auch Nebenwirkungen. Aber wenn jemand darüber etwas wissen möchte, Fragt einfach und ich werde so gut ich kann, darauf antworten.

Also: kämpfen wir dafür das wir Leben

Liebe Grüße Harm

Geändert von Harm (05.07.2006 um 00:51 Uhr)
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  #3  
Alt 11.07.2006, 21:56
Butterfly Butterfly ist offline
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Standard AW: Adeno-Bronchialkarzinom mit 28 - Suche Unterstützung

Hi!

Bin echt froh, dass in diesem Forum mal jemand jüngeres schreibt! Ich selbst bin 20 und weiß seit Dezember, dass ich Krebs habe. Die entgültige Diagnose dauerte auch länger, der Hauptgrund war, weil ich ja eigentlich zu jung bin. Also haben sie nach allen möglichen anderen Gründen gesucht, bis sie darauf gekommen sind, dass es ein nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom ist. Eine Metastase im Becken hab ich. Seit Februar habe ich Chemo bekommen. Außer, dass ich in dieser Zeit sehr sehr müde war und ständig Nasenbluten hatte, hatte ich keine Nebenwirkungen. Jetzt hatte ich gerade einen Monat "frei". Keine Klinik, nur die regelmäßigen Kontrollen der Blutwerte beim Hausarzt. Hat richtig gut getan. Inzwischen bin ich auch wieder richtig fit und meine Leukos sind wieder schön hoch. Morgen gehts zum Restaging. Die letzten Tage hab ich mich ganz gut abgelenkt, damit ich da nicht zu viel drüber nachdenke.

@Schnucki: hast jetzt länger nix mehr geschrieben... Wie gehts dir grad? Hat die Chemo schon begonnen? Ich wünsch dir ganz ganz viel Kraft um das alles durch zustehen!
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  #4  
Alt 12.07.2006, 19:56
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Schnucki28 Schnucki28 ist offline
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Standard AW: Adeno-Bronchialkarzinom mit 28 - Suche Unterstützung

Hallo Astrid!

Vielen Dank für Deinen lieben Beitrag.
Ich habe auch schon oft daran gedacht, zu einer Selbsthilfegruppe oder einem Psychologen zu gehen... Vor allem würde ich mich darüber freuen, wenn meine Mutter auch dorthin gehen würde. Für sie ist die Situation, glaube ich, noch viel schlimmer als für mich. In meiner Familie ist nämlich schon viel passiert... mein Bruder ist vor 20 Jahren im Alter von 14 Jahren bei einer Operation gestorben. Meine Oma ist vor 8 Jahren gestorben - sie hatte Hirntumore. Mein Vater ist vor 7 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Wenn ich jetzt noch weg bin, ist meine Mama quasi alleine.
Leider darf ich aufgrund der Metastasen kein Autof ahren und wohne in einem winzig kleinen Städtchen mit wenig Ärzten, so dass ich gar nicht wüßte, wie ich überhaupt zu einem Psychologen kommen sollte... Meine Mama wohnt nur vorübergehend bei mir und kennt sich hier nicht aus, außerdem traut sie nicht mit meinem Auto weite Strecken zu fahren... Aus diesem Grund habe ich mich hier im Krebs-Forum angemeldet... Wenn man aber die ganzen Berichte liest, wird man manchmal ja echt noch deprimierter als man schon ist.
Dafür freue ich mich immer sehr über Antworten auf meinen Bericht oder private Nachrichten...

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir wieder schreibst!

Viele Grüße, Schnucki
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  #5  
Alt 12.07.2006, 20:04
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Schnucki28 Schnucki28 ist offline
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Standard AW: Adeno-Bronchialkarzinom mit 28 - Suche Unterstützung

Hallo Justme!

Danke für Deinen Beitrag. Mich würde interessieren, wie das bei Dir mit dem beruflichen Wiedereinstieg geklappt hat. Arbeitest Du wieder Vollzeit? Wie schaffst Du es die noch anstehenden Therapien und Deine Arbeit zu vereinbaren?
Ich würde mich sehr freuen, wenn Du nochmal einen Beitrag dazu schreiben könntest. Wenn das nicht klappt, ist das auch ok - es ist kein Muss.

Ich sende Dir auch ein großes Kraftpaket!

Schnucki
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  #6  
Alt 12.07.2006, 20:12
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Schnucki28 Schnucki28 ist offline
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Standard AW: Adeno-Bronchialkarzinom mit 28 - Suche Unterstützung

Hallo Harm!

Danke für Deinen Beitrag. Ich hoffe, Du bist über meine Anmerkung in meinem ersten Beitrag mit den 50-60jährigen nicht böse.... Kein Mensch hat es verdient krank zu sein - egal wie jung oder alt!
Ich werde jetzt erstmal noch die weiteren Chemotherapien über mich ergehen lassen und schauen, wie groß der Erfolg ist. Die Nebenwirkungen meiner Chemotherapie sind glücklicherweise erträglich. Wenn ein Erfolg jedoch völligst ausbleibt, werde ich mich sehr gerne an Dich wenden! Vielen Dank für die Informationen zu Tarceva!

Viel Kraft für den weiteren "Kampf" und ganze liebe Grüße

Schnucki
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  #7  
Alt 12.07.2006, 20:33
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Schnucki28 Schnucki28 ist offline
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Standard AW: Adeno-Bronchialkarzinom mit 28 - Suche Unterstützung

Hallo Butterfly!

Habe mich sehr über Deinen Beitrag gefreut. Bitte sei nicht böse, dass ich erst jetzt schreibe. Ich hatte letzte Woche meine erste Chemotherapie und war so schlapp... da konnte ich mich einfach nicht aufraffen...Aber jetzt geht es mir wieder gut!

Die Ärzte in der Uniklinik Tübingen und im Katharinenhospital Stuttgart haben zu mir gesagt, dass sie nur Patienten im Alter von 20-30 Jahren mit dieser Erkrankung kennen, die aus Tschernobyl kommen. Ansonsten sei die Erkrankung für dieses Alter eigentlich untypisch. Wie meinte der eine Arzt so schön: das wäre Schicksal. Nett... Mein Freund hat ein wenig im Internet recherchiert und sagte, dass dieses Karzinom in wenigen Fällen genetisch bedingt sei oder durch Feinstaub.... Naja, wie auch immer: Wir werden es wohl nicht erfahren. Vielleicht ist das ja auch nicht wirklich wichtig. Ich würde mich freuen, wenn Du mal wieder schreiben würdest - gerne auch eine private Nachricht. Ich würde gerne mehr über Dich erfahren...

Ganz viele Grüße und ganz viel Kraft!!!
Schnucki
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