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Alt 08.11.2006, 12:43
shalom shalom ist offline
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Beiträge: 221
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo Nora,

es ist sicher NICHT SINNVOLL, ALS LAIE ÜBER SYMPTOME ZU SPEKULIEREN, sondern eher darauf zu drängen, daß fachmännische medizinische Klarheit geschaffen wird.

Rippenfell-Entzündungen mit Wasseransammlungen können die verschiedensten Ursachen haben und man wird i.A. durch einige weitere medizinische Untersuchungen den Ursachen auf den Grund gehen müssen, um Anderes auszuschließen.

Bitte versuche kompetenten Kontakt zu den behandelnden Ärzten zu bekommen und frage nach den weiteren diagnostischen Optionen für Deinen Vater.

Bei meiner 2000 verstorbenen Frau stellte man nach zahlreichen Untersuchungen fast sämtlicher Organe (ohne Befund) durch eine Rippenfellbiopsie mit Hilfe des Markers "Calretinin" fest, daß es das Mesotheliom war und kein Sekundäreffekt eines anderen Krebses.

Durch diesen sogenannten Rippenfellkrebs-Marker, den es erst seit 1997 gibt, war es möglich, im Nachhinein (nämlich bei ihr erst 1999) die bereits 1996 gemachte Biopsie erneut zu untersuchen. Damit konnten Adeno-Karzinome ausgeschlossen werden und es blieb als tatsächliche Ursache das Mesotheliom.

Liebe Grüße
Shalom
__________________
Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun.


(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel
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Alt 08.11.2006, 17:47
nora_aron nora_aron ist offline
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Registriert seit: 08.11.2006
Beiträge: 2
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo Shalom,

das mit Deiner Frau tut mir leid. Ich wollte auch nicht als Laie Fachsimpeln. Morgen hat mein Vater wieder einen Termin beim Arzt, wo ein aktuelles Blutbild mit Tumormakern, Speichelprobenergebnisse, Urintestergebnisse, Röntgenuntersuchungen vorliegen sollen, ebenso soll morgen ein Ultraschall gemacht werden. Es alles nicht so einfach, mein Vater geht in keinsterweise davon aus, oder vielleicht will er es auch einfachn nicht, das es wieder etwas mit Krebs zutun haben könnte, nach dem man Ihm gesagt hatte, das die Lunge völlig in Ordnung ist. Ich kann auch nicht zu meinem Vater sagen, das evt. mal auf Rippenfellkrebs untersucht werden sollte. Es ist alles nicht so einfach. Mit Ihm darüber zu reden oder überhaupt etwas dazu zusagen, er ist furchtbar gereizt und will das alles gar nicht hören. Man braucht sehr sehr viel Feingefühl. Gerade rief ich Ihn an und meinte, das ich im Internet mal geschaut habe und unter den Symptomen die er hat ohne Befunde, es evt. auch eine Rippenfellentzündung sein könnte, er könnte dies ja mal beim Arzt mit anbringen. Somit bestünde die Möglichkeit, wenn morgen kein Befund festgestellt wird, das man mal in diese Richtung schaut. Wissen Sie meine Schwester macht einen Termin für eine Knochensydikravie für meinen Vater und mein Vater ist darüber etwas geschockt, "Das habe die doch schon mal gemacht und da wurde nach metastasen geschaut, wieso sollte das jetzt wieder gemacht werden . . . . " Es ist alles mit sehr viel vorsicht zu genießen, zumal ich meinem Vater nun auch keinen Rippenfellkrebs andichten möchte, nur einfach daneben stehen und abzuwarten was die Ärzte herausfinden oder auch nicht, kann ich auch nicht. So bin ich halt über Rippenfellentzündungssymtome und dem hohen Entzündungswert meines Vaters ( und der Tatsache, das er Lungenkrebs hatte) zu diesem Forum gekommen und wollte erstmal etwas mehr wissen, bevor ich gleich geschlossene Türen einrenne.
Ich danke Dir jedoch für Deine Antwort und wir werden auf jeden Fall versuchen immer alles kontolieren zu lassen. Meine Schwester ist auch Krankenschwester, hat Kontakt zu verschiedenen Ärzten, wir bemühen und schon sehr, auch im Hintergrund uns um unseren Vater zu kümmern. Er ist auch sehr Depressiv. . ..
Ach es ist alles nicht so einfach mit dieser Krankheit, wie wir hier sicher alles wissen.
Liebe Grüße
Nora
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  #3  
Alt 09.11.2006, 07:59
shalom shalom ist offline
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Registriert seit: 25.08.2005
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 221
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo Nora,

Deine Zwiespälte sind aufgrund der Schilderung der Haltung Deines Vaters sehr gut nachvollziehbar. Da ist es sicher gut, eine fachlich versierte Schwester zu haben, die den Kontakt zu den Ärzten halten kann.

Als medizinisch engagierter Laie sehe ich die Mesotheliom - Erkrankung meiner Frau in der Rückschau als:

- sehr heimtückisch

- zunächst (in der Frühphase) schwer diagnostisch mit bildgebenden Verfahren (Ultraschall, Röntgen, auch noch nicht im CT) zu erkennen

- schwer von anderen auslösenden Krebserkrankungen zu unterscheiden (d.h. man braucht viele ausschließende Untersuchungen und geeignete Tumormarker, um Biopsien nach dem Mesotheliom zu testen)

- In der Spätphase sind raumgreifende Tumor-Plagues(=Tumorschwarten) um das Rippenfell ggf. sogar mit Tumorinfiltrationen in die Rippenknochen deutlich auf CTs zu erkennen. Auch ist die Atmung durch die Einengung des Atemraums sowie die sich häufenden Wassereinlagerungen im Rippenfell bzw. im Herzbeutel stark erschwert.

- Durch die Beeinträchtigung an und für sich gesunder Organe wie Herz und Lunge kann es ( wie im Fall meiner Frau) irreversible Schädigungen (und Zerfallsprozesse) der Leber (Leberstau) und der Niere (Nierenstau) geben.

Was die seelische Einstellung der betroffenen Patienten angeht, ist von uns "aussenstehenden" Gesunden sehr viel Geduld, Verständnis und Einfühlungsvermögen verlangt. Es ist wohl so, daß es für Patienten, betroffene Verwandte und Ärzte deutlich leichter ist, sich offen im Gespräch der jeweiligen Krankheit zu stellen und die weiteren Maßnahmen durchzusprechen. Aber Ängste, große Sorgen, Nicht-wahr-haben-wollen usw. können gefühlsmäßig so stark sein, daß ein Austausch der schwer zu ertragenden Gefühle fast unmöglich wird. Der Patient wird vielleicht zu einem gewissen Zeitpunkt signalisieren, daß er soweit ist, sich der Krankheit auch seelisch zu stellen.

Ich wünsche Euch viel Kraft.

Liebe Grüße
Shalom
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Geändert von shalom (10.11.2006 um 10:50 Uhr)
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  #4  
Alt 12.11.2006, 13:58
Gospa Gospa ist offline
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Registriert seit: 14.10.2006
Ort: Dortmund, NRW
Beiträge: 6
Standard AW: Rippenfellkrebs

Mein Vater ist am 08.11.2006 nach langen Qualen verstorben und meine Mutter und ich haben seinen Todeskampf miterlebt und ihm dabei die Hand gehalten.

Ich hoffe, dass er da wo er jetzt ist genug Luft zum Atmen hat und keine Schmerzen mehr ertragen muss und sieht, wieviele Menschen ihn vermissen und an ihn denken.

Ich liebe Dich, Papa!

Gospa
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