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  #1  
Alt 21.11.2006, 12:52
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Gärtner Gärtner ist offline
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Daumen hoch AW: Möchte mich vorstellen

Liebe Marisol!

Ich bin vor einem Jahr mit Speiseröhrenkrebs operiert worden.
2/3 von Magen und Speiseröhre sind raus. Ich muss Dir sagen, dass das Jahr nach der Operation nicht "Ohne" war. Es hat noch 2 Folgeoperationen und 2 4- und 5-wöchige Rehas gekostet, bis ich einigermaßen wieder auf dem Damm war. Zeitweise(besonders am Anfang nach der 1. und nach der 2. OP) ging es mir richtig schlecht. Ich habe anfangs kaum ein Essen vertragen und war zeitweise auch zu überhaupt nichts fähig.
Wenn ich die Alternative einer kurativen Behandlung ohne OP gekannt hätte, hätte ich die bestimmt vorgezogen.
Mein Vater hat Operationen immer abgelehnt. Die Ärzte hatten ihm noch 3 Jahre gegeben, als er 17 war. Jetzt ist er 77.

Viel Erfolg!
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  #2  
Alt 21.11.2006, 15:00
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marisol marisol ist offline
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Standard AW: Möchte mich vorstellen

Lieber Gärtner,

Das was du über deinen Operationen erzählst scheint echt schlimm gewesen zu sein. Das war vor einem Jahr. Und wie geht es dir heute?

Meinen "Untermieter" wollten die Aerzte zuerst auch wegoperieren. Da ich aber an den Spätfolgen der Kinderlähmung leide, wäre eine solche Operation zu riskant. Also besprachen sich die Aerzte und entschieden, dass eine Radiochemotherapie mit Carboplatin (nicht Cisplatin wegen den Neuro-Nebenwirkungen) in meinem Fall das Richtige sei. Ich bin positiv eingestellt und hoffe mit dieser Therapie Erfolg zu haben. Schön was du über deinen Vater erzählst, dies macht Hoffnung, oder?

Alles Gute und liebe Grüsse

marisol

p.s. es würde mich interessieren zu wissen, wie es dir heute geht und wie du nun dein Leben meisterst.
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  #3  
Alt 21.11.2006, 21:31
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Standard AW: Möchte mich vorstellen

Lieber Marisol,

es tut mir sehr leid, dass du auch von dieser schlimmen Krankheit betroffen bist.

Dass du die Chemo gut überstanden hast, ist doch schon ein gutes Zeichen. Wichtig ist auch deine positive Einstellung. Lass dich nicht unterkriegen. Es muss ja jemand diesem Krebs die Stirn bieten.

Mir hat dieses Forum auch sehr geholfen mit der Krankheit meines Vaters umzugehen. Ich hätte machmal nicht gewusst, wie es weitergehen soll. Aber hier habe ich immer jemanden gehabt, der mir zugehört, mir Mut gemacht hat und mich getröstet hat.

Ich wünsche dir weiterhin gute Erfolge bei deiner Behandlung und alles Gute für dich.

Liebe Grüße
Viola
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  #4  
Alt 22.11.2006, 17:54
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Standard AW: Möchte mich vorstellen

Liebe Marisol!

Seit meiner vorigen Reha geht es mir wieder gut; natürlich nicht so, wie es vor der Operation war. Mit dem Essen muss ich schon noch aufpassen.
Das Hauptproblem ist jetzt die Energiebilanz. Weil ich durch den verkleinerten Magen nicht mehr so viel essen kann, kann ich auch nicht so viel Energie "ausgeben", d.h., ich muss meine Aktivitäten einteilen, dass ich am Tag nicht mehr Energie verbrauche, als ich durch die Nahrung auch aufnehmen kann. Ansonsten nehme ich ganz schnell ab, habe aber kaum die Chance, wieder zuzunehmen.
Und zweitens habe ich von der Operation eine Neuralgie zurückbehalten, die nun durch Medikamente behandelt wird, allerdings bis jetzt mit mäßigem Erfolg. Die Nebenwirkungen sind zum Teil aber erheblich(Schwindel, Obstipation, Müdigkeit). Aber die haben sich mit der Zeit schon gemildert.

Ja, mein Vater ist mein großes Vorbild. Er ist sehr zäh, aber nicht im "Durchhalten-wollen", sondern im "Durchhalten-werden" als Einstellung. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. Ein Beispiel nur dazu: Zu allem Überfluss hatte er im vorigen Jahr auch noch einen Hirnschlag. Nachdem er stoisch die Entlassung aus dem Krankenhaus gefordert und durchgesetzt hatte, hat er alle Symptome, wie Sprachstörungen, Gedächtnisausfall, Lähmungen und Muskelzuckungen still und stur überwunden. Ich glaube, eine gute Beschreibung ist seine Sturheit(nicht Ignoranz!) auch gegenüber der Krankheit. Er akzeptiert sie, gibt ihr ihren Platz, aber nicht mehr als unbedingt notwendig und drängt sie langsam zurück. Trotz Krankheit genießt er das Leben. Es ist aber ein stiller Genuss.
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  #5  
Alt 08.12.2006, 16:38
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marisol marisol ist offline
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Frage Meine 2. Chemo kombiniert mit Radiotherapie steht bevor!

Hallo an alle,

Ich möchte kurz berichten wie es mir in den letzten Wochen ergangen ist. Ab der 3. Woche nach der ersten Chemo ging es mir plötzlich von Tag zu Tag bedeutend besser. Nun kann ich bereits viel besser essen, was ich in vollen Zügen geniesse. Ich konnte es fast nicht fassen. Anscheinend hat die erste Chemo bereits geholfen. Das stimmt mich natürlich optimistisch!

Am kommenden Montag trete ich wieder im Spital ein und dann fängt die 2. Chemo kombiniert mit Radiotherapie. Mal sehen wie ich dies überstehe. Ehrlich gesagt habe ich Angst vor der Radiotherapie. Habt ihr diesbezüglich auch Erfahrungen? Ist es wirklich so schlimm mit den möglichen Nebenwirkungen? Mensch, wenn ich diese komische Angst nicht hätte!

Zur Zeit fühle ich mich auch allgemein sehr gut und kräftig. Ich habe natürlich die Gelegenheit wahrgenommen, da ich besser schlucken kann und so habe ich versucht mein Gewicht wenigstens zu halten bis zur 2. Chemo. Und dies ist mir auch gelungen. Es ist mir bewusst, dass sich während den 5 Wochen Radiotherapie die Speiseröhre sich entzündet und ich somit nicht gut werde schlucken können.

Ich wäre sehr dankbar, wenn ich eure Erfahrungen diesbezüglich erfahren könnte. Vielleicht hilft es mir, diese "blöde Angst" zu bekämpfen.

Ich wünsche Euch allen alles Gute und viel Zuversicht.

Liebe Grüsse

Marisol
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  #6  
Alt 08.12.2006, 19:48
Mark Mark ist offline
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Standard AW: Möchte mich vorstellen

Hallo Marisol,
Deine Angst ist normal, aber es ist nicht zwingend , dass Du Schluckbeschwerden durch die Bestrahlung bekommst. Mein Mann Mark, Du kannst seinen Krankheitsverlauf unter dem Thread "Vor der OP nach der OP" nachlesen, bekommt gerade auch 30 Bestrahlungen. 2/3 hat er schon hinter sich und er hat Gott sei Dank noch keine Schmerzen oder Schluckbeschwerden. Stell Dir bei jeder Behandlung vor, dass die hellen Strahlen in Deinem Körper "aufräumen" und die schwarzen Krebszellen töten. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und das Du es schaffst, Deine Angst zu kontrollieren und nicht, dass Dich die Angst kontrolliert.
Liebe Grüße
Elke
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  #7  
Alt 08.12.2006, 20:59
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Standard AW: Möchte mich vorstellen

Hallo Marisol,

es freut mich, dass Du Dich momentan gut fühlst. Ist doch schon mal eine gute Voraussetzung für den nächsten Chemozyklus.

Mach Dich nicht total verrückt. Es kommt immer auf die Stärke der Strahlen an. Mein Vater hat voriges Jahr 32 Bestrahlungen bekommen. Da hat er überhaupt keine Nebenwirkungen gehabt. Keine Mundtrockenheit und auch überhaupt keine Schluckbeschwerden.

Dieses Jahr hatte er 10 Hochdosisbestrahlungen, da sah es allerdings anders aus. Er konnte nach ca. 8 Bestrahlungen gar nicht mehr schlucken. Auch so waren die Nebenwirkungen da sehr schlimm.

Ich glaube aber nicht, dass die Strahlendosis bei Dir so hoch sein wird. Besorg Dir vorher ein Spray gegen die Mundtrockenheit.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du die Behandlung ohne stärkere Nebenwirkungen überstehst.

Liebe Grüße
Viola
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