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#1
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Hallo ich lese bei euch schon einige Zeit immer wieder mal.Traut e mich aber nicht gleich zu schreiben,habe im April meinen Vater verloren an Krebs. Es ist immer noch verdammt schwer,mußte auch im März 2003 meine große Schwester im alter von 44 Jahren hergeben.Darf ich wieder mal schreiben?
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#2
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Hallo Christine,
willkommen am Stammtisch. Na klar, Du darfst Dir jederzeit Deinen Kummer von der Seele schreiben, Du wirst immer ein offenes Ohr (Auge) finden. Ich wünsche Dir und allen anderen Stammtischmitgliedern, dass sie gut durchs Wochenende kommen. Viele liebe Grüße, Anemone |
#3
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Hallo @alle,
vor allem "Andrea`s" hab Euch durcheinander geschmissen- wegen dem Spruch "Lass mich einfach träumen..." seid mir nicht böse, es ist nur so bei mir, wenn ich hier zufällig irgendwas brauch, ist es zufällig da, so wie damals vor fast einem Jahr...der Spruch von Maria "Und soll´t ich gehn, solange Du noch da..." alles passt wie Knüppel auf Kopp, ich danke Dir Andrea- für diesen Spruch, zur rechten Zeit... genauso fühl ich mich... genauso 24h vor - 1 Jahr nach Tag X!!! Ich weiss nicht mehr genau, was 3 Wochen vor Tag X passiert ist, aber ich weiss noch genau, was 3 Tage, 2 Tage, 1 Tag vorher geschehen ist! Habe heute abend gegen 18Uhr im Wald auf unserem Baumstamm gehockt, war mit den Hunden unterwegs, stockdunkel, habe die Wolken beobachtet, und nachgedacht... wie war das noch vor einem Jahr: morgens Telefongespräch mit Dir, wie gehts, was sagen die Ärzte, darfst Du morgen nach Hause??? Ich komm heut abend zu Dir, wie immer, nachdem ich ich die Kinder durch die Gegend kutschiert hab, Freitag nachmittag Stress pur, den einen zum Badminton, die andere zum Squash- hin und zurück, und Samstag hat dein Patenkind Geburtstag- habe Bratapfelkuchen versprochen! Habe an diesem Freitag abend noch "wer wird Millionär" mit Dir im Krankenhaus geguckt... wie so oft!!! Tschüss, Schätzelein bis morgen, hol Dich morgen wieder zu uns, in unsere Chaoshütte, geniess die Ruhe... keine Kinder, keine Hunde, kein Chaos... geliebtes Chaos??? Scheinbar!!! Habe in dieser Nacht noch Bratapfelkuchen gebacken, bin darüber eingeschlafen, war um 4 Uhr morgens ganz erstaunt, dass Bratapfelkuchen nach 4 Stunden Backzeit im Ofen nicht viel mehr qualmt, gleich in die Tonne geschmissen, Wecker eine Stunde früher gestellt, zum neuen Bratapfelkuchen backen!!! Wir beide haben an diesem Samstag Dein Patenkind nicht gesehen, das absolute Chaos hatte begonnen...! Morgen wird Manuel 16 Jahre, ich hab gesagt, ich back gern einen Kuchen... nur keinen Bratapfelkuchen, er hat sich spontan für Donauwellen entschieden, hab ich fertig, kann nichts mehr anbrennen...! Tja, so war das vor einem Jahr, Erinnerungen... festgebrannt, wie dieser dämliche Bratapfelkuchen!!! Und dann bekomme ich diese Woche noch Post von der Bundesagentur für Arbeit: sehr geehrte Frau L..., kommen Sie doch bitte am 27.11. zu einer Gruppenveranstaltung in unseren Kellerraum...! Wie bitte??? Am 1. Todestag meines Mannes soll ich zu einer bla, bla Veranstaltung in den Kellerraum? da ziehe ich mir die Bettdecke übern Kopf und bleibe da...und wenn du nicht das machst, dann machen wir das, und wenn nicht..., dann streichen wir das, ja was denn? Hallo, ich beziehe keinerlei Leistung aus irgendwelchen allgemeinen Geldern, kein Arbeitslosengeld, kein Hartz4, nichts...hallo, meine Kinder und ich leben von der Witwenrente, von der Halbweisenrente, von der Vermietung eines Hauses, von dem was Mama mit putzen und Spargelverkaufen verdient, wir liegen niemandem auf der Tasche, wir leben von dem was wir haben... ich war einfach nur als arbeitsuchend gemeldet! Ne Freundin sagt mir, ruf da an, mach ich auch, versuche zu erklären, 1. Todesjahrestag meines Mannes-schaff ich nicht, bin an diesem Tag sicher nicht aufnahmefähig, ja wenn Sie krank sind, gehen Sie zum Arzt, lassen Sie sich krankschreiben, klar würde mein Arzt auch sofort machen, aber müssen wir die Kosten durch so einen Mist noch unnötig in die Höhe treiben??? Ich habe gesagt, wissen Sie was, streichen Sie Annette L. aus ihrer Kartei, schreiben Sie, ist ab sofort beschäftigt als alleinerziehende Familienmanagerin bei Firma L. und Co., verdienen tu ich zwar nix, Deutschland hat einen Arbeitslosen weniger aber letztendlich werde ich auch ohne ihre Kellerseminare ganz gut zurecht kommen und wenn ich mich bewerben will, werde ich das einfach tun! Danke, dieser Verein (Agentur für Arbeit) hat mir wirklich sehr geholfen, er hat mich einmal im Jahr zu einer Kellerveranstaltung eingeladen, mehr nicht! Aber lassen wir das! Früher war ich eine Kämpfernatur und wäre mit so einer Sache an die Presse gegangen- heute mache ich einfach einen Haken dahinter!!! Haken hinter ganz viele Dinge, ganz viele Dinge die mir unwichtig sind, die ich nicht mehr verstehen kann, die anderen Menschen wichtig sind, frag mich dann oft, was machen die Menschen, wenn sie wirklich mal Probleme kriegen??! Heute vor 12 Monaten hat es tierisch angefangen zu schneien, hier in NRW, heute ist es total mild....alles anders.... mein Kätzchen wird gleich schnurrend auf mir liegen...auch anders, alles anders!!! Ich wünsch Euch was...einen schönen Sonntag Annette |
#4
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Hallo,
letzte Woche hatte (hätte) mein Mann Geburtstag. Wie jedes Jahr waren die Familie und engsten Freunde da und wir haben "gefeiert". Ich glaube, es hat uns allen gut getan, nicht alleine zu sein. Auch wenn es immer stressig ist, alles herzurichten und man Tage danach noch mit Reste essen beschäftigt ist, hat mir der Tag gutgetan. Letzten Freitag saß ich mit dem Chef meines Mannes und einigen Kollegen zusammen und wir haben nochmal Geburtstag "gefeiert". Gestern war dann Totensonntag. In der Kirche wurde nochmal sein Name verlesen und wir habe in Gedenken der Toten ein Abendmahl gefeiert. Irgendwie ist es komisch. Mit Freuden nimmt man die Gelegenheiten wahr, an denem man über die Verstorbenen reden kann, mit Menschen zusammensein kann, die ihn genauso vermissen. Auch wenn wir nicht ständig von ihm reden, so kommen wir doch immer wieder auf ihn zurück. Und umso mehr verletzt es mich, wenn sich bis heute (2 1/2 Monate nach seinem Tod) manche Freunde noch nicht persönlich geäußert haben. Wenn sie mich anrufen und fragen, wie es mir geht und ich sofort hören kann, daß sie die Wahrheit gar nicht hören wollen. Daß sie nur hören wollen, daß alles wieder wie vorher ist. ????????????????? Ich kann nur hoffen, daß sie niemals so schmerzhaft begreifen müssen, was sie mir damit antun. Danke fürs Zuhören! Liebe Grüße an Euch alle ![]() |
#5
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Hallo allerseits,
auch wir waren ja zum Ablesen am Totensonntag in der Kapelle. Es ging so einigermaßen. "Leider" hat der Pastor seine Rede auf das Schicksal einer krebskranken Frau aufgebaut. Das hat es nicht gerade leichter gemacht. Aber wir haben es überstanden und noch anschließend einen gemütlichen Nachmittag bei uns zu Hause verbracht. Mein Vater und ich waren ein perfektes Gastgeberteam, Mama wäre stolz gewesen. @ Antje, schön dass du dich uns mitteilst. Ich denke manchmal diese "Trampel" meinen es gar nicht böse, sondern können es nicht verstehen und machen sich vielleicht auch keine tieferen Gedanken über das was sie sagen. Oft hat es sie vielleicht sehr viel Überwindung gekostet dich überhaupt anzurufen. Vielleicht haben sie angst, von deinen Gefühlen und deiner Trauer zuviel zu spüren. Es ist zwar nicht schön, aber irgendwie auch verständlich, dass sie sich schützen wollen oder? Liebe Grüße an alle Wolke ![]() |
#6
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Hallo alle zusammen,
wo seid ihr ??? Ich nehme es einfach mal als gutes Zeichen, dass man so wenig voneinander hört. Oder seid ihr schon im Vorweihnachs-Stress? Ist ja schon eine schwierige Zeit für uns, ich empfinde es jedenfalls so. Hatte gedacht, ich häng mal die Lichter im Garten auf und schmücke das Haus ein bißchen, damit meine trübe Stimmung etwas heller wird. War ein Irrtum, jetzt sitz ich inmitten meiner Lichterketten, Tannenzweige, Kerzen etc. und versuche, das Trauertier in seiner Ecke einzusperren - leider mit wenig Erfolg. Die Erinnerungen an letztes Jahr sind einfach zu präsent und zu schlimm. Werde weiterkämpfen, denke oft an euch und schicke euch viele liebe Grüße, Anemone |
#7
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Jede Nacht
sortiere ich Briefe Briefe an mein früheres und Briefe an mein jetziges ich Jede Nacht erfahre ich neu Es sind immer noch zu viele an meine alte Adresse dabei (Helga Maas) Das Tier ist gesprungen, unverhofft? Ja irgendwie schon und doch wieder nicht. Ich bin auch am Sortieren – muss Platz schaffen, Platz, um Pläne zu verwirklichen, die sich richtig anfühlen. Ich hatte vergessen, welch Schatztruhe mein kleines Zimmer ist. Habe es selten betreten, die letzten beiden Jahre. Habe vermieden, Schubladen zu öffnen. Tausende Briefe und Karten und Bildchen an meine „alte Adresse“ Kleine Beweise einer glücklichen Zeit. Dort ein Herz, da ein „ich liebe Dich“ Liebesbeweise, Schubladen voll davon. Glückwunschkarten zu den Geburten. Stolze Eltern. Schönes, glückliches Leben. Was bleibt außer der Erinnerung? Der Schmerz darüber, dass es ein so jähes Ende gefunden hat. Mitten aus dem Leben, ja Brunilein, richtig, kein zuende gelebtes Leben… Ich werde weiter räumen, Platz schaffen für das „neue Leben“. Dieses Zimmer kann nicht länger „Schatztruhe“ sein, irgendwie muss ich den kostbaren Schätzen einen neuen, ebenso würdevollen Unterschlupf geben. Werde bestimmt noch eine Weile brauchen, kann nicht einfach umräumen, muss jedes Stück Papier in die Hand nehmen und die jeweilige Erinnerung schnürt mir den Hals zu. Nicht zuende gelebtes Leben. Wieso tun die sichtbaren Zeugen unseres glücklichen Lebens so weh? Dankbare Erinnerung, lächeln, dass man es haben durfte. Es will mir nicht gelingen, ich stampfe mal wieder auf und frage das verbotene „warum?“ „Wenn Mama und Papa sich streiten". Eine Bildergeschichte unserer damals 9 – jährigen Tochter Selly. Unglaublich. Zuerst habe ich laut gelacht, als ich sie in der Hand hielt, dann bin ich in Tränen ausgebrochen. Diese Bildchen unseres Kindes versehen mit Sprechblasen. Dass sie uns so empfunden hat, dass sie auch die Streitigkeiten zwischen Claus und mir so beobachtet hat, wie sie es in dieser Geschichte gezeichnet hat, irgendwie eher lustig als ernst, eher jeweils eine Sache des Prinzips als ernsthafter Groll, das macht mich glücklich und ermuntert zeitgleich das Tier zum Sprung. WARUM? Wir wollten doch einfach so weiterleben. „Es schaut gut aus“ sagt meine Bruni – Blue. Ja, ich weiß, es fühlt sich auch gut an. Wenn ich nur noch lerne, wirklich zu akzeptieren, wirklich zu begreifen, mir wirklich zu erlauben, wirklich diese Chance zu nutzen. Und ich möchte endlich meine Ruhe haben. Möchte verschont werden von Dummheit und Ignoranz, von Kaltherzigkeit und Starrsinn. Seelenfrieden, den will ich. Gleichförmigkeit, nicht im Sinne von Langeweile sondern von Verlässlichkeit Komm her, geh weg! Ich schreie es zur Zeit in beide Richtungen, in mein altes und mein neues Leben. Ja, auch unser Haus ist schon geschmückt, sieht schön aus, aber auch das macht traurig irgendwie. Nein, es wird nicht wirklich besser, eher komplizierter... Wünsche euch allen, dass ihr das Tier im Zaum haltet. LG Andrea, ...
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
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