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  #1  
Alt 17.12.2006, 00:04
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struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Die vier Kerzen


Vier Kerzen brannten am Adventskranz. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.

Die erste Kerze seufzte und sagte: "Ich heiße Frieden.
Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden. "
Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte: "Ich heiße Glauben.
Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen.
Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne."
Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus.



Leise und traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort. "Ich heiße Liebe.
Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen. "
Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte:
"Aber, aber, Ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!" Und fast fing es an zu weinen.

Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort.
Sie sagte: "Hab keine Angst!
Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden.
Ich heiße Hoffnung."

Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an.



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  #2  
Alt 17.12.2006, 00:09
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Die Weihnachtsverpflichtung

"Du Bruderherz, wie hältst du es diesmal mit Weihnachten? Ich meine – fährst du wieder zur Mutter, oder hast du sonst was vor?"
Die Stimme am anderen Ende der Leitung klingt sarkastisch: "Ob ich anderes vorhabe ist gut! Klar würde ich lieber gleich zum Skilaufen fahren – und Marion natürlich auch. sie hält mich total sentimental, dass ich am Heiligabend bei Mutter sein muss."
"Bei mit ist es genauso. Aber jetzt, da sie allein ist, können wir schlecht anders. Wenigstens Heiligabend und am ersten Feiertag sollten wir schon da sein. Mir wird zwar jetzt schon unbehaglich, wenn ich an Mutters Weihnachtsbrimborium denke, aber wir werden's wohl überstehen."
"Im letzten Jahr haben wir ihr allerdings tüchtig unsere Meinung gesagt, weißt du noch?"
"Und ob! Von der verlogenen Gefühlsduselei, die weder mit dem religiösen Gehalt des Festes noch mit unserer Lebenssituation viel zu tun hat. Sie hat arg geschluckt daran und seitdem nie mehr darüber gesprochen."
"Glaub doch nicht, dass du einen Menschen in ihrem Alter noch ändern kannst. Aber ich freue mich, dich wiederzusehen; kommt ja schließlich auch nicht mehr häufig vor."
Martin Leichtbauer legte den Hörer auf die Gabel und stellte zu seinem eigenen Verwundern fest, dass er erleichtert war, ja dass er sich freute auf die vermeintliche Verpflichtung, Weihnachten bei der Mutter verleben zu müssen ....
Als er am frühen Nachmittag des 24. Dezember an der Wohnungstür seiner Mutter klingelte, öffnete sein Bruder die Tür.
"Prima, dass du da bist, vor etwa 10 Minuten bin ich angekommen!"
"Und Mutter?" "Sie ist im Weihnachtszimmer – Wohnzimmer, meine ich. Da darf ja eh und je vor Heiligabend niemand rein. Ich glaube, es würde ihr ganz gut passen, wenn wir noch eine Weile aus den Füßen wären – und ich hätte Lust, vor Einbruch der Dunkelheit mit dir einen Spaziergang zu machen. Auf den Pfaden unserer Kindheit", fügte er lachend hinzu.
Die Straßen waren ziemlich menschenleer, als die beiden Brüder nebeneinander durch die früh einsetzende Dämmerung des Heiligen Abends gingen.
"schon ein komisches Gefühl, als Erwachsener über dieselben Straßen zu gehen, die man als Junge so gut gekannt hat. es ist dasselbe und doch überhaupt nicht mehr dasselbe .....", sagte Martin.
"Wir haben uns verändert", antwortete ihm der Bruder, "sehr sogar – und die Straßen auch. schau mal da, wo jetzt diese grässliche Tankstelle steht, war früher das windschiefe Fachwerkhäuschen der alten Frau Übertür. Erinnerst du dich nicht mehr an sie? Wir klopften im Vorbeilaufen immer an ihre Tür und hatten unseren Spaß daran, wenn sie schimpfend mit ihrem Besen gerannt kam ... Man hat sie dann in ein Heim gebracht und das Haus abgerissen ..."
"Du, ich muss lange nicht mehr hier gewesen sein – da hinten, wo früher Weiden standen, ist jetzt eine Fabrik. Aus dem Holz der Weiden haben wir uns Flöten gemacht ... Und wo ist der Bach, der dort floss?"
"Längst kanalisiert und überbaut. Das ganze Gebiet, in dem man abends die Frösche quaken und so viele Vögel singen hörte, ist trockengelegt und zu einem Industriegeländer gemacht worden. Hat dir Mutter nicht die Zeitungen geschickt damals, als die Entscheidung dafür im Stadtrat zur Diskussion stand? Man müsse den Mut haben, alte Zöpfe abzuschneiden und sich den Gegebenheiten und Erfordernissen der Jetztzeit anzupassen, lautete die verherrschende Meinung."

Martin spürte, wie ein Schaudern ihn überlief. Er klappte den Kragen seines Mantels nach oben, zog unwillkürlich die Schultern hoch und suchte mit den Augen so etwas wie einen tröstenden Halt, einen Schutz. Seine Blicke aber irrten vergeblich den Horizont entlang über die düsteren Silhouetten von Schornsteinen, Hochhäusern und Hochspannungsmasten. - "Lass uns nach Hause gehen", sagte er, "es ist ungemütlich hier und Mutter wird fertig sein.

"Meinst du nicht, dass es ihr einen Knacks gegeben hat, als wir letztes Jahr über ihr Bürgerweihnachten gelästert haben? Die Künstlichkeit der trauten Stimmung, des Singenmüssens, die Zwänge der Gottesdienste und Mahlzeiten - statt eines lockeren Ausschlafens . . "
"Du, ich habe den Eindruck, dass das alles für Mutter gar nicht künstlich ist, ihr gibt das alles was. Da, sieh mal, in unserer Wohnung brennt schon der Weihnachtsbaum und - ist das nicht Mutters Stimme?"

Die beiden waren wieder vor dem Haus ihrer Mutter angekommen. Aus dem oberen Stockwerk konnte man deutlich die Klänge eines Klaviers und eine Frauenstimme vernehmen: "Vom Himmel hoch, da komm ich her . . "

"Sie übt sicher für das gemeinsame Krippenprogramm, räusper dich schon mal. Wollen wir klingeln?"
"Wart noch einen Moment, gleich ist sie fertig. - Du, sie fängt noch ein Lied an: Es ist ein Ros' entsprungen - ihre alten Lieblingslieder. Und dass der Weihnachtsbaum schon brennt! Vielleicht haben wir uns verspätet, und sie ist jetzt ärgerlich?"
Auf das Klingelzeichen brach der Gesang ab. Die Mutter öffnete die Türe, ein strahlendes Leuchten im Gesicht. "Kommt rein, ich habe den Baum schon angezündet!"
Das Zimmer war - wie in den Kindheitstagen - warm, glänzend, duftend. Schweigend standen alle, schauten in die Krippe, in die Lichter der Kerzen, das sich in der aufsteigenden Wärme leicht bewegende Lametta ... Und war vorher alles Kälte und Unbehagen, so war jetzt alles voller Wärme und Gemütlichkeit.

"Wollt ihr nicht eure Geschenke anschauen?" Mutter ergriff die beiden bei den Armen und führte sie zum Gabentisch. Die Brüder zögerten etwas und tauschten einen kurzen, ratlosen Blick aus, der zu sagen schien: Wieso denn jetzt schon Gabentisch, da stand doch früher immer Weihnachtsevangelium und Krippensingen auf dem Programm? Mutter aber schien unbeirrt und völlig gelöst und heiter. Nachdem die Geschenke ausgetauscht und besichtigt waren, legte sie eine Schallplatte auf und sagte: "Im Kühlschrank stehen belegte Brote, ist jemand so nett und holt sie? - Ich bin ja lernfähig", fügte sie lächelnd hinzu. "In: letzten Jahr habt ihr gesagt, die üppigen Mahlzeiten wären euch zuviel, und ohne den ganzen Arbeitsaufwand hätten wir viel mehr Zeit füreinander. Das stimmt. Wer holt eine gute Flasche aus dem Keller?"

Die Wurstbrote schmeckten gut, trotzdem war da etwas, was die Bissen nicht so recht rutschen ließ ... An Mutter konnte, es nicht liegen, die sprudelte nur so vor ungebremster Erzählfreude und schien den Abend mit vollen Zügen zu genießen. "Aber ich rede die ganze Zeit", unterbrach sie sich schließlich. "Was ' gibt es bei euch?, erzählt doch mal!" "Ach Mutter, weißt du, wir sind noch etwas betroffen von den Veränderungen, die wir eben auf dem Spazierweg festgestellt haben: Das Fachwerkhaus der alten Übertor abgerissen, die Weiden sind weg, und sogar den Bach gibt es nicht mehr."

"Es hat sich soviel verändert, und irgendwie ist alles kälter und hässlicher geworden", fügte der Bruder hinzu.

Eine Weile saßen sie schweigend. "Mutter, was hast du weiter vor?" Hans versuchte einen neuen Gesprächsbeginn, "jch meine: wie geht es jetzt weiter in deinem Programm?"
Eine kleine, etwas peinliche Pause entstand.
"Ich habe kein Programm für euch", sagte die Mutter schließlich leise. "Ihr habt mir letztes Jahr vorgeworfen, ich zwänge euch zu einer Art des Feierns, die längst nicht mehr die eure wäre. Das muss und kann ich akzeptieren. So will ich euch sagen, wie ich für mich Weihnachten feiern will: Ich werde nachher in die Mette gehen und morgen ausschlafen. Ihr könnt zur Kirche mitkommen oder hier bleiben - wie ihr wollt. Ihr habt mir letztes Jahr gesagt, die üppigen Mahlzeiten belasteten euch nur, und da mir selber daran nichts liegt, habe ich diesmal ganz darauf verzichtet und somit viel mehr freie Zeit. Vielleicht essen wir morgen zu Mittag Schinkentoast? Wenn ihr wollt, können wir dann gemeinsam etwas spazieren gehen. Am Abend, wenn ihr dann wieder weg seid, wird eine Freundin mit ihrer Blockflöte kommen." Sie sah fast etwas verlegen, aber sehr glücklich aus, als sie nach ein paar Minuten des Schweigens fortfuhr: "Wenn wir dann nicht in den Spiegel schauen, fühlen wir uns wie in unserer Jugend ..., wir singen einstimmig, zweistimmig, mit Klavier, mit Flöte, lesen uns dann gegenseitig Weihnachtsgeschichten vor - und lassen dabei all unsere kitschigen, nostalgischen. Weihnachtsgefühle zu. Es tut uns einfach gut - und glaubt nicht, dass ich deswegen weniger an die gedacht hätte, denen es Weihnachten nicht so gut geht wie uns."

"Das wissen wir von dir, Mutter, aber" - Martins Stimme klang unsicher -, "wollen wir nicht vielleicht jetzt doch etwas gemeinsam singen? Du tust es doch gerne, oder?"

Auf Mutters Gesicht trat ein bestimmter, ablehnender Zug. "Nein, ihr sollt nichts tun, was, ihr nur mir zuliebe tut. Außerdem - selbst wenn ich wollte, könnte ich gar nicht mehr unbefangen mit euch so feiern, wie wir das früher immer getan haben, als ich noch dachte, dass es euch genauso viel Freude macht wie mir." "Irgendwie hat es uns wohl auch Freude gemacht....", lenkte Hans ein, aber die Mutter blieb hart.
"Glaubt ihr, selbst wenn ich euch den Gefallen tun wollte - ich könnte jetzt gar nicht. Man kann eine gefällte Linde nicht plötzlich wieder aufrichten, wenn man nachträglich zu der Meinung gekommen, ist, dass sie doch eigentlich ganz hübsch aussah. Ebenso wenig lassen sich ausgerottete Frösche und Vögel plötzlich wieder einbürgern, lässt sich ein planierter Bach wieder zu einem natürlichen ungezügelten Gewässer machen - und lässt sich eine alte Tradition wieder herstellen, wenn sie einmal kaputtgemacht worden ist."

Eine Weile saßen alle ganz still, sahen auf ihre Weingläser, in deren Rund sich der Weihnachtsbaum mit all seinen Kerzen verhalten leuchtend vervielfältigte, und hörten den Kinderstimmen zu, die aus dem Plattenspieler drangen: Oh, du fröhliche ...

"Das war kein Vorwurf an euch, glaubt mir das bitte", ließ sich Mutters Stimme wieder vernehmen. "Ich gebe zu, dass mir eure Kritik letztes Jahr hart angekommen ist. Ihr habt eure Bedürfnisse und Wünsche, und ich habe meine. Ich weiß jetzt sogar ganz deutlich, wie das aussieht, was ich für mich will und brauche. Für mich ist das alles ganz in Ordnung so." Nach einer kleinen Pause fügte sie leise hinzu:

"Und ich hoffe, für euch auch ......"

Lydia Strzebniok

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  #3  
Alt 20.12.2006, 03:04
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Der Engel Heinrich

Als ich dieses Jahr meine Pyramide und die Krippe und die zweiunddreißig Weihnachtsengel wieder einpackte, behielt ich den letzten in der Hand.

"Du bleibst", sagte ich. "Du kommst auf meinen Schreibtisch. Ich brauche ein bisschen Weihnachtsfreude für das ganze Jahr."
"Da hast du aber ein Glück gehabt", sagte er.
"Wieso?" fragte ich ihn.
"Na, ich bin doch der einzige Engel, der reden kann."

Stimmt! Jetzt erst fiel es mir auf. Ein Engel, der reden kann? Das gibt es ja gar nicht! In meiner ganzen Verwandtschaft und Bekanntschaft ist das noch nicht vorgekommen. Da hatte ich wirklich Glück gehabt.

"Wieso kannst du eigentlich reden? Das gibt es doch gar nicht. Du bist doch aus Holz!"
"Das ist so. Nur wenn jemand einmal nach Weihnachten einen Engel zurückbehält, nicht aus Versehen oder weil er sich nichts dabei gedacht hat, sondern wegen der Weihnachtsfreude, wie bei dir, dann können wir reden. Aber es kommt ziemlich selten vor. Übrigens heiße ich Heinrich."
"Heinrich? Bist du denn ein Junge? Du hast doch ein Kleid an!" - Heinrich trägt nämlich ein langes, rotes Gewand.
"Das ist eine reine Modefrage. Hast du schon einmal einen Engel in Hosen gesehen? Na also."

Seitdem steht Heinrich auf meinem Schreibtisch. In seinen Händen trägt er einen goldenen Papierkorb, oder vielmehr: Einen Müllkorb. Ich dachte erst, er sei nur ein Kerzenhalter, aber da hatte ich mich geirrt, wie ihr gleich sehen werdet. Heinrich stand gewöhnlich still an seinem Platz, hinter der rechten hinteren Ecke meiner grünen Schreibunterlage (grün und rot passt so gut zusammen!) und direkt vor ein paar Büchern, zwei Bibeln, einem Gesangbuch und einem Bändchen mit Gebeten. Und wenn ich mich über irgendetwas ärgere, hält er mir seinen Müllkorb hin und sagt: "Wirf rein!" Ich werfe meinen Ärger hinein - und weg ist er!

Manchmal ist es ein kleiner Ärger, zum Beispiel wenn ich wieder meinen Kugelschreiber verlegt habe oder eine fremde Katze in unserer Gartenlaube vier Junge geworfen hat. Es kann aber auch ein großer Ärger sein oder eine große Not oder ein großer Schmerz, mit dem ich nicht fertig werde, zum Beispiel, als kürzlich ein Vater und eine Mutter erfahren mussten, dass ihr fünfjähriges Mädchen an einer Krankheit leidet, die nicht mehr zu heilen ist. Wie soll man da helfen! Wie soll man da trösten! Ich wusste es nicht. "Wirf rein!" sagte Heinrich, und ich warf meinen Kummer in seinen Müllkorb.

Eines Tages fiel mir auf, dass Heinrichs Müllkorb immer gleich wieder leer war.
"Wohin bringst du das alles?"
"In die Krippe", sagte er.
"Ist denn so viel Platz in der kleinen Krippe?"
Heinrich lachte. "Pass auf! In der Krippe liegt ein Kind, das ist noch kleiner als die Krippe. Und sein Herz ist noch viel, viel kleiner."
Er nahm seinen Kerzenhalter unter den linken Arm und zeigte mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand, wie klein.
"Denn deinen Kummer lege ich in Wahrheit gar nicht in die Krippe, sondern in das Herz dieses Kindes. Verstehst du das?"
Ich dachte lange nach. "Das ist schwer zu verstehen. Und trotzdem freue ich mich. Komisch, was?"
Heinrich runzelte die Stirn. "Das ist gar nicht komisch, sondern die Weihnachtsfreude, verstanden?"

Auf einmal wollte ich Heinrich noch vieles fragen, aber er legte den Finger auf den Mund. "Psst!" sagte er. "Nicht reden! Nur sich freuen!"

Dietrich Mendt



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  #4  
Alt 20.12.2006, 03:11
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Weihnachtstränen

Das war Weihnachten, am Heiligen Abend, in der Bahnhofsgaststätte in Hamm. Die Münsteraner Elli und Fred waren zu Besuch bei der Mutter. Und weil es bis zur Bescherung noch Zeit war, bummelten sie durch die festlich strahlenden Straßen und erfreuten sich an der vorweihnachtlichen Stille. Ihr Ziel war die Bahnhofsgaststätte, wo sie, wie schon Jahre vorher, den dort stehenden, liebevoll geschmückten großen Christbaum bewundern wollten. Weihnachtsmelodien tönten sanft durch die Bahnhofsgaststätte, und der Anblick des schönen Tannenbaumes ließ Elli und Fred so recht in Weihnachtsstimmung kommen.

Am Tisch gegenüber sahen sie eine ältere Frau, die Kreuzworträtsel löste und ein Glas Wein vor sich stehen hatte. Daneben lagen ein Walkman und einige Musik-Kassetten. Die Frau schien glücklich zu sein, wie Elli und Fred es waren, aber irgendwie stimmte die beiden das Alleinsein zur Weihnacht ein bisschen traurig. Die Münsteraner kamen mit ihr ins Gespräch. Sie sei schon Jahre allein und habe gelernt, sich mit eigener Kraft zum Glück zu verhelfen, sagte sie. Sie müsse ganz besonders zur Weihnacht ihrem Glück kräftig unter die Arme greifen. "Na, ja", fügte sie hinzu, "ganz ohne Gottes Hilfe geht es nicht. Aber ich feiere meine Weihnacht und ich hoffe, ohne Wehmut und mitwenig Tränen, denn ganz ohne Tränen habe ich es noch nicht geschafft."

Da kam die Kellnerin an ihren Tisch. "Es ist 14.30 Uhr", sagte sie, und mit den Worten: "Wir schließen um 15 Uhr, darf ich abrechnen", schien sie abrupt die wahrscheinlich mit viel Mühe und Selbstbeherrschung aufgebaute Weihnachtsstimmung der Frau zu zerstören.

Aber das dachten Elli und Fred nur, denn die Frau vom Tisch gegenüber zeigte sich gefasst. "Gleich beginnt meine Weihnacht", sagte sie, nahm den Kopfhörer des Walkmans in die Hand und ... Fred unterbrach sie: "Und was machen Sie nach 15 Uhr? Es ist Weihnachten, Heiligabend?" "Irgendwo werde ich Menschen treffen", erwiderte sie, "vielleicht in der Bahnhofshalle, aber ganz sicher in den Kirchen unserer schönen Stadt." Sie setzte den Kopfhörer auf, und aus dem Walkman klang es leise "Vom Himmel hoch, da komm` ich her..."

Und als die beiden den Christbaum mit seinen strahlenden Kerzen und dann die Frau am Tisch nebenan betrachteten, da sahen sie, wie Tränen über ihre Wangen liefen. "Siehst du, Elli", sagte Fred, "sie hat vorausgesagt, dass ihre Weihnacht nicht ohne Tränen ablaufen würde", und als er Elli anschaute, sah er, dass auch ihr Gesicht voller Tränen war. Auch Fred musste ganz schön die Zähne zusammenbeißen, um nicht auch noch ..., denn aus dem Walkman klang es leise: "Stille Nacht, heilige Nacht". Es war Weihnachten, Heiligabend in der Bahnhofsgaststätte in Hamm.

Und dann geschah etwas, das Elli und Fred wie ein Wunder erschien: Als sie abends in der vollbesetzten Kirche standen, winkte ein Mensch zu ihnen herüber - das war die Frau vom Nachmittag in der Bahnhofsgaststätte, vom Tisch gegenüber. Sie stand nur ein paar Schritte neben den beiden. Und weil Elli gerade betete, ergänzte sie ihre Bitte an den Himmel: "Herr, beschütze diese wundervolle Frau, die, obwohl allein, uns beiden so viel Kraft und Zuversicht schenkt."

Nach dem Gottesdienst trafen sich die drei vor der Kirche wieder. "Ich bin ein bisschen heiser", sagte sie, "und das kommt vom Weihnachtsliedersingen, ich war heute Abend schon in mehreren Kirchen und, wie ich Ihnen schon voraussagte, immer unter Menschen. Es war für mich wieder ein schöner Heilig Abend. Frohe Weihnacht wünsche ich Ihnen."

Sie reichte Elli und Fred die Hand. Die beiden waren bedrückt, aber auch beglückt und schauten die Frau mit Hochachtung an. Lieblich klangen die Weihnachtsglocken durch die stille Nacht, als die Frau von der Bahnhofsgaststätte, vom Tisch nebenan, den Kirchplatz verließ.

Siegfried Walden




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  #5  
Alt 20.12.2006, 03:20
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Das kleine Mädchen und das Licht der Weihnacht

Es war am Heilig Abend und Marie-Luise kam wieder einmal zu spät nach Hause. Wie fast jeden Tag war sie zum spielen in den Stadtwald gegangen und wurde dort durch die niedlichen Eichhörnchen abgelenkt. Sie hatte den niedlichen Tierchen beim Spielen zugeschaut und darüber die Zeit vergessen. Sie sahen aber auch zu possierlich aus, wenn sie aufgeregt von Baum zu Baum hüpften, im Schnee vergeblich nach Nüssen suchten und aufgeschreckt durch die Menschen, plötzlich wieder am Baum hingen.

Aber all das interessierte ihren Stiefvater nicht. Sie war wieder einmal zu spät nach Hause gekommen und nur das zählte für ihn. Er schimpfte und sagte: "So unpünktlich wie du bist, verpasst du noch das Christkind heute Abend! Geh noch zum Kaufmann und hole mir Zigaretten, bring auch ein Feuerzeug mit!"
Ihre Mutter war eine kleine zierliche Person, die ihrem Mann noch nie widersprochen hatte, gab Marie-Luise Geld und sagte: "Zieh deine warmen Stiefel und den neuen Mantel an, es ist schon kalt draußen!"

Marie-Luise ging und merkte dass es wieder anfing zu schneien. Die Luft war kalt und der Schnee fiel in immer dickeren Flocken vom Himmel. Ob die Eichhörnchen bei dem dichten Schnee zu den Nüssen finden würden?
Ihr Weg war nicht weit und so entschloss sie sich, im Stadtwald vorbei zu sehen wie es den Eichhörnchen ging, oder ob sie sich vor dem Schneefall versteckten.

Am Stadtwald angekommen sah Marie-Luise ein armes Mädchen das barfuss, frierend auf einer Bank saß. Sie setzte sich zu dem Mädchen auf die Bank und fragte: " Warum gehst du nicht nach Hause, hier ist es doch viel zu kalt und du wirst krank werden, wenn du hier sitzen bleibst." Das Mädchen erzählte, dass es von zu Hause weggelaufen war, weil ihre Mutter sie so sehr geschlagen hatte. Sie wollte nicht mehr nach Hause gehen, denn dort hatte sie niemand lieb. Ich will zu meinen Großeltern ans andere Ende der Stadt gehen und dort Weihnachten feiern. Aber mir ist so kalt und es ist noch ein weiter Weg! Marie-Luise überlegte wie sie dem Mädchen helfen könne und da kam ihr die rettende Idee: " Wenn ich mich beeile bin ich in ein paar Minuten beim Kaufmann und dann auch schnell zu Hause, da werde ich nicht besonders frieren, ich gebe dir meine Stiefel und den Mantel, dann kannst du zu deinen Großeltern gehen. Marie-Luise zog sich schnell die Stiefel und den Mantel aus und gab beides dem Mädchen.

Schnell lief sie zum Kaufmann um die Zigaretten und das Feuerzeug zu kaufen. Der alte Mann hinter dem Tresen sagte zu ihr: "He Kleine, wie läufst du denn bei der Kälte rum! Barfuss mit einem dünnen Kleid! Du holst dir ja den Tod!" Ich habe keinen weiten Weg und bin gleich wieder zu Hause."
" Na dann beeil dich, ich mache jetzt auch Feierabend, ich will mit meinen Kindern noch in den Kindergottesdienst gehen."

Marie-Luise beeilte sich und lief schnell nach Hause. Sie rannte um die Ecken ....und da passierte es. An einer Zaunecke blieb sie mit Ihrem Kleid an einer Zaunlatte hängen und ihr neues Kleid zerriss. Ein großer Riss ging quer über die Seite. Sie erschrak und dachte, was wird wohl mein Stiefvater sagen? Dieses Mal wird er richtig böse sein. Sie fing an zu weinen und ging langsam weiter. Plötzlich merkte sie, dass sie nicht mehr auf dem Heimweg war, sondern wieder am Stadtwald stand. Dem Ort, der ihr immer wieder Trost gab, wenn sie traurig war. Sie sah wieder Eichhörnchen und wie sie glücklich durch den Schnee tollten. Marie-Luise bemerkte nicht die Kälte um sie herum und wurde immer glücklicher.

Plötzlich merkte Marie-Luise das es dunkel und gleichzeitig auch kalt wurde. Sie bemerkte die Kälte, die schnell von ihren Füßen aufwärts stieg. Marie-Luise muss sich irgendwie wärmen und da fiel ihr das Feuerzeug ein das sie ja noch hat. Sie warf es an und wärmte sich die Finger an der Flamme. Die Finger wurden zwar ein bisschen warm, aber es half nichts, die Füße wurden immer kälter sie spürte sie schon nicht mehr.

Da raschelte es im Gebüsch neben ihr und sie bekam Angst, lief davon, weg vom Weg, quer durch den Wald. Nur weg von dem schrecklichen Ort. Es wurde immer finsterer um sie und sie fürchtete sich immer mehr. Marie-Luise wusste nicht mehr wo im Wald sie war, obwohl sie doch so oft hier war. Aber nie war es dunkel und kalt, richtig furchteinflössend wie heute Abend!
Marie-Luise sah mit ihren verweinten Augen ein flackerndes Licht. Es schien ganz in der Nähe zu sein. Und so ging sie darauf zu und hoffte, dass sie sich dort wärmen könne und vielleicht auch nach dem Weg zu fragen.

Sie kam an einen Schuppen, in dem ein Feuer durchs Fenster zu sehen war, also ging sie hinein um sich zu wärmen. Drinnen war es sehr warm, schon fast heiß, dachte sie. Da bemerkte sie, dass es kein normales Feuer war, sondern der Schuppen brannte! Eine Petroleumlampe war umgekippt und so hatte das Stroh Feuer gefangen. Sie wollte schnell wieder raus laufen, da bemerkte sie in einer Ecke des Schuppens eine kleine verängstigte Katze sitzen. Sie dachte nicht an die Gefahr in die sie sich begab und ging schnell in den Schuppen zurück. Marie-Luise nahm die Katze und ging schnell wieder raus aus dem Schuppen. Sie drückte die Katze an sich und schützte sie vor der Kälte. Mit der Katze auf dem Arm machte sich Marie-Luise weiter auf die Suche nach dem richtigen Weg. Aber der Wald war dunkel und kalt, ein Weg war nirgends zu sehen.

Da sah Marie-Luise eine Gestalt in der Nähe stehen, diese strahlte ein seltsames warmes Licht aus. Sie ging auf die Gestalt zu und wusste plötzlich wem sie gegenüber stand. Genau so hatte sie sich in ihren Träumen das Christkind vorgestellt. Es muss es sein! Das Christkind hielt eine brennende Kerze in der Hand und obwohl der Wind stark durch die Bäume pfiff verlöschte das Licht nicht. Das Christkind sprach zu ihr: "Nimm die Kerze, sie wird dir den Weg nach Hause zeigen! Marie-Luise nahm die Kerze und stand wieder alleine im Wald, das Christkind war verschwunden, nur die Kerze und die kleine Katze waren noch da. Von der Kerze ging eine große Wärme aus, so dass es Marie-Luise ganz warm wurde. Ein paar Schritte weiter entdeckte sie auch wieder einen Baum den sie kannte, und von dem aus sie den Weg wieder fand. Wie weggewischt war die Angst vor ihrem Stiefvater und so lief sie schnell um nach Hause zu kommen. Sie kam an dem großen Strauch vorbei von dem sie im Sommer immer die leckeren Beeren genascht hatte. Doch was war das? Da hingen in dem Strauch ein paar Stiefel, die gleichen welche sie dem Kind gegeben hatte. Ein paar Schritte weiter hing ein Kleid wie das, welches sie an hat und zerrissen war. Wieder ein Stück weiter hing ein Mantel an einem Baum. Sie zog die neuen Kleider an und machte sich weiter auf den Weg nach Hause.

Als sie an der Wohnungstüre klingelte öffnete nicht wie sonst ihr Stiefvater die Türe, sondern ihre Mutter. Sie stand mit verweinten Augen in der Tür. Aus Sorge um Marie-Luise war mit dem Stiefvater ein großer Streit ausgebrochen, an dessen Ende er wütend die Wohnung verlies. Ihre Mutter weinte Freudentränen, dass Marie-Luise wieder zu Hause war.
Gemeinsam mit der kleinen Katze zündeten sie mit der Kerze des Christkindes, die Kerzen des Weihnachtsbaumes an und verbrachten einen schönen friedlichen Heilig Abend.

Zum Abschluss des Abends gingen sie in die Kirche, um Gott zu danken, dass alles so gut ausgegangen war. Marie-Luise nahm die Kerze des Christkindes mit. Diese war noch kein Stück heruntergebrannt und leuchtete trotzdem hell und warm. Auf dem Weg zur Kirche sahen sie ein Mädchen traurig auf einer Bank sitzen, es war das Mädchen, welches die Kleidung von Marie-Luise erhalten hatte. Sie hatte sich verlaufen und fand den Weg zu ihren Großeltern nicht. Marie-Luise gab ihr die Kerze des Christkindes, damit auch dieses Mädchen noch heute ihr Glück finden könne!

Rolf Tischer








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  #6  
Alt 22.12.2006, 00:24
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Der kleine Engel Benedikt

Benedikt, der kleine Engel mit den roten Pausbäckchen war überglücklich. Dieses Jahr war er doch tatsächlich von der Himmelskommission, aus der Schar der Engel, für eine heißbegehrte Aufgabe ausgewählt worden, nämlich am Heiligen Abend dem Weihnachtsmann beim Verteilen der Geschenke zu helfen. Wirklich, überglücklich war er. Schon seit Wochen wurde in der Himmelswerkstatt über nichts anderes gesprochen als darüber, wer am 24. Dezember mit auf die Erde dürfte. Dem Weihnachtsmann zu helfen war etwas Tolles, etwas ganz Besonderes.
Schon die Fahrt mit dem Schlitten und den Rentieren davor - allen voran Rudolf - war ein außergewöhnliches Erlebnis. Klar war leider auch, dass viele kleine Engel gebraucht wurden um die Himmelswerkstatt wieder aufzuräumen, das Chaos zu beseitigen, das durch die Arbeiten für Weihnachten in den Werkstätten und in der Bäckerei entstanden war. Es mussten ja auch die Wolkenbetten aufgeschüttelt und die Sterne blank geputzt werden und viele Arbeiten mehr standen an. All die nicht immer geliebten Arbeiten, die aber irgendwann gemacht werden mussten.

Alle Kinder wissen, wovon hier die Rede ist. Und darum träumten alle Engel davon, einmal als Helfer des Weihnachtsmannes mit auf die Erde zu dürfen.
Benedikt hatte es also geschafft, dieses Mal war er ausgesucht worden. Sein Glück war für ihn unfassbar. Wo er doch dieses Jahr sehr oft bei der Weihnachtsbäckerei ermahnt worden war nicht so viel vom Teig und den Plätzchen zu naschen. Es war nicht so, daß der aufsichtsführende Engel es ihm nicht gönnte, jedoch waren die Wangen unseres kleinen Benedikts schon ganz schön gerundet und das Bäuchlein wurde auch ein wenig kugelig. Man kann sagen, Engel Benedikt war ganz groß darin, Sätze wie "Benedikt, gleich kriegst Du Bauchweh!" zu überhören. Und die Rangelei mit seinem Freund, dem Engel Elias, weil dieser ihn "Mopsi" genannt hatte, hatte er auch in die hinterste Schublade seines Denkens gepackt. All zu viele Ermahnungen bedeuten nichts Gutes, bedeuteten letzten Endes das Verbot einer Lieblingsbeschäftigung, meistens für eine ganz schön lange Zeit. Na, da hatte man wohl dieses Jahr ein Auge - wenn nicht sogar zwei - zugedrückt!

Pünktlich am 24. Dezember stand der Schlitten mit den Rentieren, die mit den Hufen scharrten, vor dem Himmelstor. Viele Engel hatten sich versammelt, um ihnen nachzuwinken. Der Weihnachtsmann ließ die Peitsche knallen und mit lautem Schlittenglockengeläut ging es auf einem extrabreiten, glitzernden und glänzenden Mondstrahl hinunter auf die Erde. Rudolf versuchte sich in ein paar Extrasprüngen - er hatte wohl zu lange im Stall gestanden - was den Schlitten kurzfristig auf einen "Zick-Zack- Kurs" brachte. Engel Benedikt fand das toll. Es würde ein langer Abend werden mit vielen Arbeitsstunden und so hatte der Weihnachtsbäckerei-Engel Engel Benedikt, die goldene Himmelsnaschdose voller köstlicher Leckereien, wie Marzipan- Kartoffeln, Schokoladenlebkuchen, Zimtsterne, Butterspekulatius zur Stärkung mitgegeben und beim Füllen hineingetan, was Engel Benedikt am liebsten mochte. Selig drückte er sie nun mit seinen dicken Patschhänden an sein Bäuchlein und kuschelte sich höchst zufrieden ein wenig an den Weihnachtsmann, um sich im nächsten Moment wieder kerzengerade aufzusetzen; schließlich war er als "Weihnachtsmann - Helfer - Engel" schon beinahe ein großer Engel! Auf der Erde sah es so schön aus. Es schneite sacht - die dafür zuständigen Engel hatten wohl doch noch ein paar Tonnen voller Schnee im äußersten Winkel des Himmelsgefrierraumes gefunden. Der Schnee knirschte leise beim Betreten der Wege. Sanft leuchtete das Licht aus den Häusern und ließ den Schnee auf Straßen, Häusern und Bäumen glitzern. Kirchenglocken läuteten und verbreiteten eine festliche Stimmung. Sogar der Wind hatte sein ansonsten stürmisches Temperament gezügelt und war kaum spürbar. Engel Benedikt vermutete, er war auf dem Weg, sich zur Ruhe zu legen.
Schon viele Stunden waren der Weihnachtsmann und sein kleiner Helfer unterwegs. Die Freude der Kinder, ihre glänzenden Augen, die friedliche Stimmung von alten und jungen Menschen, der milde Glanz der Kerzen aus den Wohnstubenfenstern hatte ihnen immer wieder neue Kraft gegeben. Jetzt hatten sie nur noch ein einziges nicht allzu großes Geschenk zu einer Wohnung im letzen Wohnblock einer Straße zu bringen.

Schon ein bisschen ermüdet gingen der Weihnachtsmann und Engel Benedikt am Fenster dieser Wohnung vorbei. Das Fenster war einen Spalt zum Lüften geöffnet worden. Engel Benedikt sah in das Wohnzimmer. Der Weihnachtsmann und er sahen ein Ehepaar mit einem kleinem etwa 7 Jahre alten Jungen. Der Junge sah sehr dünn und blass aus und beide Eltern stützten ihn liebevoll, als sie vom Esstisch zum Sofa gingen. Gerade beugte sich die Mutter über ihn und sagte: " Was für ein Glück für uns, dass Du doch schon zu Weihnachten wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden konntest!" "Ja Mama" sagte der Junge, "das ist für mich das schönste Geschenk, mehr brauche ich eigentlich gar nicht." "Na, so ganz wird der Weihnachtsmann dich wohl nicht vergessen haben", sagte der Vater zu seinem Sohn. Der Weihnachtsmann ging zur Wohnungstür um das kleine bescheidene Paket hinzulegen. "Hier, leg die Keksdose dazu", flüstert der kleine Engel Benedikt und hob seine kleinen Arme mit den Köstlichkeiten in die Höhe um sie dem Weihnachtsmann zu geben. Es war sein voller Ernst und tat ihm eigentlich überhaupt nicht - na vielleicht ein winziges bisschen leid - was er aber ganz schnell unterdrückte. "Danke Bene, gut gemacht", flüsterte der Weihnachtsmann und strich Engel Benedikt sacht über den Kopf. Die Wangen des kleinen Engels glühten vor Stolz. Bene hatte der Weihnachtsmann zu ihm gesagt. "Bene" sagte sonst immer nur das Christkind zu ihm, wenn es ihn für besonders liebevolles Verhalten lobte.

Nachdem der Weihnachtsmann nun alle Geschenke verteilt hatte, begaben sich beide auf den Weg zum Rentierschlitten, um die Rückreise anzutreten. Sie kamen am Fenster vorbei und sahen, wie der Junge sich besonders über die Keksdose freute und rief: "Mama, Papa, guckt doch mal, wie sie glänzt und glitzert, und hmmm, hier probiert mal die Kekse, sie sind köstlicher, nein, einfach himmlisch!" Der Weihnachtsmann und der kleine Engel lächelten sich an: "Wie recht er hat" sagte der kleine Engel glücklich.



Gerlinde Bartels


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  #7  
Alt 22.12.2006, 00:27
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Idee AW: ***weihnachtsgeschichten***

Der Weihnachtsstern

"Ottar ist so dumm", sagten die andern Schulkinder. In jeder Schule muss es natürlich einen Dümmsten geben - hier war es Ottar. Er war ziemlich neu, ein kleiner Kerl aus der Stadt, den die Mutter in dieser vortrefflichen Gegend bei ebenso vortrefflichen Leuten untergebracht hatte, als sie krank wurde. Sie musste in ein Krankenhaus und konnte sich deshalb nicht um ihn kümmern. Er hatte keinen Vater - das war durchgesickert.
Die Lehrerin hörte eines Tages in der Schule die Äußerung, dass Ottar so dumm sei.
Einige Schüler der dritten Klasse standen in der Pause beisammen und waren viel, viel klüger; fanden sie wenigstens.
Da bekam die Lehrerin plötzlich die tiefe Furche zwischen den Augenbrauen, und hinter dem Kneifer blitzte es scharf. "Still, Kinder!" sagte sie. "Ich bin nicht sicher, ob nicht Ottar einer der Klügsten von euch allen ist. Er ist nur anders. Marsch, weiter! Nicht herumstehen und den neuen Kameraden verleumden!"

Es war kurz vor dem Fest. Überall in den Häusern begann es nach Weihnachten zu riechen und zu schmecken, in allen Ecken wurde geflüstert, Koffer und Schränke wurden abgeschlossen. Und alle Kinder waren ganz, ganz brav. Der Weihnachtsbaum war aus dem Wald geholt worden und stand duftend da, bis er zum strahlenden Mittelpunkt geschmückt werden sollte.

In der Schule erzählte die Lehrerin am letzten Tag vor den Weihnachtsferien von dem Kindlein, das in einem Stall geboren und in eine Krippe gelegt wurde, von den Hirten, die ihre Schafe hüteten und sahen, wie sich der sternübersäte Himmel öffnete. Engel erschienen und sangen. Sie erzählte auch von den drei weisen Männern aus dem Osten, die einen großen, glänzenden Stern erblickt hatten und ihm auf seiner Wanderung gefolgt waren, bis er über dem niedrigen kleinen Stall in einem fremden Land stehen geblieben.
Ottar vergaß ganz und gar, wo er war, denn als die Lehrerin die Erzählung beendet hatte, stand er auf und ging zu ihr hin, obwohl es mitten in der Unterrichtsstunde war. Sie trug an einer goldenen Kette um den Hals ein kleines Goldkreuz, an dem er zu fingern begann und fragte: "Bist du sicher, dass das alles wahr ist?" - "Ja, natürlich."
"Das mit dem Stern auch? Da haben sie wohl in der Nacht wandern und am Tage schlafen müssen?"
"Ja, wahrscheinlich."
Die andern fingen zu kichern an, denn es war nicht gebräuchlich, sich in dieser Gegend so zu benehmen. Sie pflegten in der Schule stillzusitzen und keine unnötigen Fragen zu stellen oder gar am Goldkreuz der Lehrerin zu fingern. Sie fand aber, dass er es tun konnte, denn sie untersagte das Kichern, während Ottar auf seinen Platz zurückging - verlegen und errötend.

In Langset schmückte der Vater selbst den Christbaum, er war schon eine endlose Zeit allein im Zimmer drinnen, während die Mutter sich mit dem Weihnachtsmahl beschäftigte und alle Kinder die Ohren spitzten und warteten.
"Du kriegst auch etwas", sagten sie zu Ottar. "Hab nur keine Angst." Ottar lächelte; sie waren heute so lieb - er aber wartete auf etwas ganz Bestimmtes. Er wartete auf einen Brief von seiner Mutter, denn seit dem letzten war es schon lange her. Und in dem Brief würde sicher stehen, dass sie viel wohler war und bald nach Hause kommen durfte. Sie musste ihm doch zu Weihnachten schreiben, dessen war er ganz sicher. Der Brief würde bald kommen. Er hatte gar nichts dagegen, nach einem oder ein paar Armvoll Holz hinausgeschickt zu werden, denn dabei konnte er nach dem Postboten Ausschau halten.

Der Brief war aber schon gestern gekommen; Ottar wusste es nur nicht. Er kam nicht von der Mutter selbst, nein. Und nun hatten sich Leute in Langset dahin geeinigt, dass es Zeit genug sei, wenn der Junge nach dem Fest von dem Brief erführe. Dann allerdings müsste es anders werden, denn Ottars Mutter hatte für den Jungen nur bis Weihnachten bezahlt. Und es war wohl kaum anzunehmen, dass sie etwas hinterließ, womit die weitere Bezahlung erfolgen konnte. Jetzt sollte er aber die Weihnachtstage bei ihnen feiern - sie waren ja keine Unmenschen.

So allein er auch da draußen mit seinem Holz in der Dämmerung über den Hof ging - in Wirklichkeit war er noch viel einsamer, als er wusste. Denn im Krankenhaus war seine Mutter kurz vor Weihnachten gestorben.

Viel Holz trug er nicht auf einmal herein, aber die Arme waren vollbeladen, und der Schnee biss in die blaugefrorenen Finger, die das Holz umklammerten. Er musste bestimmt die Handschuhe anziehen. Als er am Fenster vorbeiging, sah er den Weihnachtsbaum, um den der Vater beschäftigt war; er hielt feine Glaskugeln und gute Kuchenmänner in den Händen - es war bestimmt unerlaubt, ihm zuzusehen, weshalb Ottar gewissenhaft den Blick abwandte.

Da - plötzlich sah er den Stern. Droben zwischen den Wolken kam ein großer goldener Stern am blassblauen Himmel dahergesegelt. Ottar ging es wie ein Stoß durch den ganzen Körper. Er blieb still stehen und umklammerte die Holzscheite; das Herz klopfte, dass es ihm beinahe die Kehle zuschnürte. Konnte es wirklich wahr sein, konnte das...? Jetzt war er hinter den Wolken verschwunden, aber im nächsten Augenblick war er wie durch einen Schleier wieder sichtbar; langsam glitt er dort oben seine Bahn entlang. Das konnte nichts anderes sein als der Weihnachtsstern! Der Stern der Weisen, der damals im Osten entzündet worden war und über das Himmelszelt wanderte. Da war er wieder" Denn die gewöhnlichen Sterne standen doch still. Außer wenn manchmal einer als Sternschnuppe herunterfiel.

Als Ottar sich darüber klar war, dass es der Stern der Weisen sein musste, den er sah, wurde er so aufgeregt, dass er das Holz einfach fallen ließ, durch die Hoftür hinauslief und die Richtung einschlug, die der Stern wies.
Er versuchte, den Kopf so weit wie möglich in den Nacken zu legen und den Stern nicht aus den Augen zu lassen, während er lief. Er stolperte aber über die hohe Schneekante des Weges, fiel hin und stand wieder auf. Er musste sich damit begnügen, nur dann und wann hinaufzuschauen. Zwischen den Höfen lagen große Abstände, und der Weg lag wie ausgestorben da. Auf jedem Hof war es still, denn hinter den Fensterscheiben hatte man die Lichter der Weihnacht bereits angezündet. Drinnen waren alle zum Fest versammelt, alle, die zusammengehörten, Vater, Mutter und die Kinder. Sie hielten einander an den Händen und sangen und taten alles, um an diesem Abend recht lieb zueinander zu sein. Nur Ottar stapfte in der Dämmerung auf dem Weg dahin. Er dachte aber gar nicht daran, dass er zu bedauern war, auch daran nicht, dass man ihn in
Langset vielleicht suchte, dass es immer dunkler wurde und dass er für einen weiten Marsch nicht angezogen war. Sogar der Brief, auf den er gewartet hatte, war jetzt aus seinen Gedanken verschwunden. Ihn erfüllte bis aufs äußerste ein großes, unbekanntes Glücksgefühl: Der Stern der Weisen war noch einmal entzündet worden - für ihn! Wo wollte er mit ihm hin? Führte er ihn zur Mutter oder vielleicht wieder zu einem Stall mit einem Kind in der Krippe - was wusste er? Klopfenden Herzens eilte er dem Wunder entgegen.

Ottar war ziemlich weit gelaufen, als er warm und atemlos wurde und immer langsamer vorankam. Er war in eine unbekannte Gegend gekommen, ja in ein anderes Land. Es wurde jetzt kalt, merkte er, denn er begann zu frieren, und seine Zähne klapperten; hungrig war er auch, fühlte er plötzlich. Der Stern aber wanderte dort oben ruhig von Süden nach Norden, er sah ihn manchmal.
Aber nie wollte er sich senken oder über einem Haus oder einer Hütte am Weg stehen bleiben. Ottar steckte die Hände in die Taschen und ging weiter. Der Wind trieb ihm den Schnee ins Gesicht, so dass er den Kopf senken musste. Er hob den Blick nicht mehr so oft zum Stern empor, aber er wusste, dass er dort oben war.

Inzwischen war es ganz dunkel geworden. Die Tannen längs des Weges waren gleichsam in dichteren Reihen aufmarschiert. Er merkte jetzt, dass er tiefen Wald zu beiden Seiten haben musste. Wäre der Stern nicht gewesen, würde er sicher Angst bekommen haben. Er hob den Kopf, um sich seines Begleiters zu vergewissern - da blieb er wie gebannt stehen. Da war nicht nur ein Stern, sondern ein ganzer Haufen! Droben zwischen den Wolken zog jetzt eine ganze Schar desselben Weges.

Mit einem Male gingen ihm die Augen auf, und er erkannte den unbarmherzigen Zusammenhang: Die Wolken waren gewandert - die Sterne aber standen still. Auch der Weihnachtsstern stand still, er war nur klarer und größer als die anderen und zitterte ein wenig, als ob er fröre. Dass er sich so täuschen konnte! Es war ja jetzt ganz deutlich!

Etwas in ihm zerbrach, die Spannung ließ nach, das Wunder war nur ein Trug. Brennend heiß um die Ohren, obwohl es ihn gleichzeitig vor Kälte schüttelte, stand er allein in dem schwarzen Wald. Ottar ist dumm, Ottar ist dumm! Er ging im Takt mit diesen Worten, während er den Weg fortsetzte. Umkehren und heimgehen konnte er nicht, denn dann hätte er erklären müssen, und das konnte er nicht. Und doch lag Ottar eine halbe Stunde später in einem warmen Bett und erzählte einem Mann und einer Frau, die bei ihm saßen, wie alles gekommen war.

Das war so zugegangen: Nils und Oline hatten sich eben an den Weihnachtstisch gesetzt, als es leise und vorsichtig an der Tür pochte. Es hätte ein Vogel sein können, der mit seinem Schnabel pickte. Ihr kleiner Hof lag wohl am Weg - aber wer konnte am Heiligen Abend so spät noch unterwegs sein? Sie erschraken nicht wenig, als der Kleine hereinkam, ein erschöpftes Wesen aus der Dunkelheit und Kälte da draußen.

"Verzeiht - ich bin wohl fehlgegangen", stammelte er verwirrt. Hier war es so schön warm und behaglich, es roch so gut nach Braten, die zwei am Tisch sahen so gutmütig aus, und in einer Ecke des Zimmers stand ein kleiner Weihnachtsbaum mit Lichtern. Das konnte wohl nicht stimmen. Dann zeigte es sich, dass es doch stimmte. Die zwei alten Leute hatten alles, was zum Weihnachtsfest gehörte, außer einem kleinen Ottar. Und da stand er nun bei ihnen im Zimmer, hungrig wie ein Wolf, um mit dem guten Weihnachtsessen bei ihnen gesättigt zu werden, durchgefroren, um durch die Wärme bei ihnen aufgetaut zu werden, und gerade so todmüde, dass er gleich zu Bett gebracht werden musste. Sie fragten ihn vorsichtig aus, während sie sich um ihn bemühten und ihn allmählich warm bekamen.

Was er ihnen erzählte, berührte ihre Herzen ganz wunderlich. Was er nicht erzählte, errieten sie. Ein Kind, das in der Welt so einsam war, dass es am Weihnachtsabend allein in den Wald ging, war zu ihnen gekommen.

Am Tag darauf kam ein Bote aus Langset. Der Vater war es selbst. Es war ein großer Aufstand gewesen, als Ottar verschwunden war und sie nur die Holzscheite auf dem Hof fanden. Der Weihnachtsabend war auf dem Hof ganz ins Wasser gefallen, nur des fremden Jungen wegen. Die ganze Umgebung war aufgeschreckt worden, aber erst heute war man so weit nach Norden gekommen, bis zu Nils und Oline. Und jetzt sollte der Ausreißer wieder mit nach Langset - bis auf weiteres wenigstens.

"Nein", sagte Ottar bestimmt. Es entfuhr ihm - bang sah er von einem zum anderen. Dann verkroch er sich wie eine erschreckte Katze unter dem Bett. Es gab keine Schläge. Der Vater ging allein nach Hause.
Nils begleitete ihn in den Gang hinaus, und man hörte, dass sie miteinander etwas besprachen. Es ist schwer zu sagen, wer zufriedener war, der, der ging, oder die, die zurück blieben.

"Hierauf müssen wir uns einen Herzensstärker zu Gemüte führen"; meine Mutter Oline und holte die Kaffeekanne und einen großen Teller mit Weihnachtskuchen. Dann setzte sie sich freundlich und behäbig an den Tisch und goss ein. Vater Nils, lang und knochig, kam herbei und ließ sich auf der Bank nieder; man merkte, dass er ein wahrer Freund von Kaffee und Weihnachtskuchen war.
Ottar hatte bereit seinen festen Platz neben ihm. Er hielt ein tüchtiges Stück Kuchen in der Hand, vergaß aber hineinzubeißen - sein Blick wurde immer ferner.
"Du musst essen, mein Junge, damit du groß wirst und deine Beine bis auf den Boden reichen wie die meinen", sagte Nils.
Da schaute Ottar ihn an, als wäre er plötzlich aus dem Schlummer geweckt worden. "Ich möchte nur eins wissen."
"Na, was denn?"
"Ob es nicht doch der Weihnachtsstern war!"



Marie Hamsun (1881 -1969)


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