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#1
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AW: ...ich war nur ganz kurz draussen...!
Hallo Jenny,
Es tut mir leid das auch du diesen schmerz erleben mußt. Ich kann es nachvollziehen wie es dir gefühlsmässig geht. Auch ich war immer bei meinem Vater, doch als er den letzten Atemzug machte war er alleine. Es ist nicht leicht zu akzeptieren das unsere Lieben es so wollten, mein Vater wußte das wir ihn nie hätten gehen lassen. Er hat den richtigen Zeitpunkt abgewartet als er seine letzte Reise antrat. Für uns Hinterbliebene ist es nicht leicht, wir machen uns Vorwürfe, aber können wir es ändern "Nein" wir müssen es so annehmen wie es gekommen ist. Wir machen uns das Leben schwer, du genauso wie ich und viele andere Hinterbliebene. Gott weiss das wir in der schweren Zeit der Krankheit immer für sie da waren, das sollte uns eine beruhigung sein. Leicht gesagt, aber glaube mir in 2 Tagen ist es ein ganzes Jahr wo ich diese quällenden Gedanken habe. Es macht uns kaputt, wenn wir nicht davon los lassen. ich wünsche dir und mir das wir es irgendwann schaffen Liebe Grüsse Sylvia |
#2
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AW: ...ich war nur ganz kurz draussen...!
Hallo Arielle,
mach Dir keine Vorwürfe. Meine Tochter ist Krankenschwester und sie sagte mir, dass es ganz oft so ist, dass die Kranken dann einschlafen, wenn die Angehörigen nicht im Zimmer sind. Auch mein Vater starb, als meine Mutter, die im KH eine Woche bei ihm gewesen war, einmal kurz nach Hause ging. Die Ärztin hatte schon recht. Ich wünsche Dir alles Gute. Brigitte |
#3
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AW: ...ich war nur ganz kurz draussen...!
Danke für euren lieben Zuspruch!
Wie gesagt, ändern kann man nichts mehr daran - ich muß das jetzt so annehmen! Im ersten Moment war ich total geschockt... ich kam zurück ins Zimmer und wußte sofort Bescheid! Nach dem ersten Heulkrampf war ich einfach nur noch erleichtert, daß der arme Kerl es endlich geschafft hat... Ich glaube auch fest, daß er bei uns ist... irgendwie... irgendwo... Das ist so wie der sogenannte "Geist der Weihnacht", der etwas bewirkt, so hat mein Papa uns Geschwister wieder etwas näher zusammenrücken lassen. Er und seine Krankheit haben mich sehr nachdenklich werden lassen und ich habe das Gefühl, daß das noch nicht alles war, sondern, das irgendein Umbruch in meinem Leben bevorsteht! In welcher Form? ...keine Ahnung!!! Aber irgendetwas ist da...!!! Er hat sich auch immer ganz doll um meine Kinder (6 und 10 J.) "beschissen", daß ihnen bloß nichts passiert... Ich bin mir sicher, daß er jetzt noch schützender die Hand drüber hält! Ein schöner Gedanke!!! Euch allen wünsch ich auch nur alles Liebe Jenny |
#4
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AW: ...ich war nur ganz kurz draussen...!
Hallo, auch mein Vater "wollte" ohne meine Mutter sterben. Die beiden waren im August 60 Jahre (!) verheiratet, wir wachten an seinem Krankenbett, mein Mann, meine Kinder, meine Mutter und ich, als alle, außer mir, das Krankenzimmer kurz verließen, "ging" mein Vater, im Beisein meiner Kinder und seiner Frau hätte er es sicherlich nicht "gekonnt", daran glaube ich ganz fest. LG und viel Kraft.
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#5
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AW: ...ich war nur ganz kurz draussen...!
Hallo Jenny,
mach dir keine Vorwürfe, du bist auch nicht Judas! Meine Mutter (verstorben 26.10.2006 um 3.00 Uhr morgens) hatte noch etliche Minuten lang Schnappatmung, war aber nicht mehr bei Bewusstsein. Ich habe ihre Hand gehalten und ihr immer wieder gesagt, dass sie loslassen soll, dass sie jetzt gehen kann, dass sie genug gelitten habe, dass sie jetzt heimgehen soll. Meinen leisen Worten und den entsprechenden Geräuschen der Sterbenden war unsere Tochter (30 J) nicht mehr gewachsen und sie ist weinend nach draußen gelaufen. Und genau in diesem Moment hat meine Mutter engültig aufgehört zu atmen. Ich denke auch, sie wollte es ihrer Enkelin einfach nicht antun und hat sie weggeschickt. Wir beide können bis heute nicht richtig trauern; auch die Tränen halten sich sehr in Grenzen. Ich denke, es liegt an dieser langen Sterbebegleitung. Uns ist zur Zeit eher so, als ob wir alle eine mega-harte Zeit hinter uns hätten und es jetzt endlich vorbei ist. Klingt blöd, ist aber so. Meiner Mutter geht es nun gut, warum also sollten wir trauern? Sie hat eine Wohnung in meinem Herzen, dort wird sie bis zu meinem eigenen Tod drin wohnen. Ist total verrückt, ich schick den Beitrag jetzt auch schnell ab, bevor ich es mir anders überlege. Liebe Grüße Norma Diagnose Brustkrebs Nov. 2001 |
#6
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AW: ...ich war nur ganz kurz draussen...!
Ihr Lieben!
Es ist wirklich tröstlich, so etwas von mehreren Seiten zu hören! Scheinbar ist es ja bei vielen so, daß derjenige alleine gehen will. Die Ärztin sagte auch, daß jeder den letzten Weg alleine gehen muß, was ja zweifellos auch stimmt! Wer weiß, vielleicht kann er sich erst dann auf die Personen einlassen, die ihn in Empfang nehmen... Ich denke langsam auch, daß es eine schwere Entscheidung ist , endgültig rüber zu gehen, wenn auf beiden Seiten jemand Liebes ist... Es hilft mir ein wenig, mir die ganze Sache bildlich vorzustellen! Ich denke übrigens auch wie Norma, daß ich gar keinen Grund habe zu weinen... Alles ist besser als dieser Todeskampf, den er endlich überstanden hat... Das hört sich so hart an, daß ich schon wieder ein schlechtes Gewissen bekomme, weil ich hier so Äusserungen von mir gebe! Aber ich empfinde eben so! Oft muß ich vor mir hinlächeln, weil ich an schöne oder auch lustige Dinge denken muß, die wir auch während seiner Krankheit noch erlebten, oft haben wir Tränen gelacht, wegen irgendeinem Quatsch - dann war dieser ganze Mist wenigstens für einen Moment vergessen... Und auch dann erschreckte ich mich und dachte, wie kannst Du hier so albern sein, wo die Lage doch so was von Ernst ist... Aber er mochte das auch, das ist die Hauptsache, finde ich! Komisch, meine Mutter hat eine völlig andere Sicht von dem letzten halben Jahr - aber sie lebte ja auch in einer völlig anderen Beziehung zu meinem Vater. Ausserdem hatte sie mir bereitwillig die ganzen Arztbesuche, Medikamentengabe usw. überlassen. Für sie wär´s wohl sehr schwer gewesen, für mich war es einfach nur schön ihm zu helfen, so gut es ging... Alles Liebe für Euch Jenny |
#7
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AW: ...ich war nur ganz kurz draussen...!
Hallo Jenny
Ich fühle mit dir denn meine mutter hat mich gestern verlassen,wir waren bei ihr gewesen bis sieben uhr dann sind wir nach hause gefahren den meine tochter musste ins bett kam der anruf aus der klinik das sie verstoben sei . man könnte meine sie wollte nicht das wir dabei sind wenn sie stirbt. Ich drücke dich ganz fest. Lg jutta |
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