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Alt 08.03.2007, 09:45
Benutzerbild von meliur
meliur meliur ist offline
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Beiträge: 875
Standard AW: Diagnose Darmkrebs....

Morgen,

was Ihr schreibt, schlägt genau in die Kerbe, die ich z.B. unten auf S. 1 in diesem Thread auch meine. Obwohl es immer mehr junge Leute trifft, scheinen das viele Ärzte nicht zu realisieren, sondern reagieren routiniert nach Programm. In so einer Situation ist es umso schwieriger, bestimmt aufzutreten, klarzumachen, dass da nicht ein Rektum- oder Kolonkarzinom im Sprechzimmer sitzt, das man möglichst effektiv wegtherapieren muss, sondern ein MENSCH, der außer dem Tumor auch noch einen Kopf hat, denken kann, viele Fragen und v.a. auch GEFÜHLE hat. Da ist zwar immer vom "autonomen Patienten" die Rede (oder wie war das Schlagwort nochmal?), aber ich habe den Eindruck, dass sich dieser Patiententypus erst ganz allmählich verbreitet und v.a. auch erst ganz allmählich von Medizinerseite nicht nur wahrgenommem, sondern auch akzeptiert wird. Die meisten Ärzte sind nach meiner Erfahrung noch die "alte" Patientengeneration gewohnt, die in ihnen den Halbgott in Weiß verehrt, zu allem Ja und Amen sagt und sich nicht traut, Fragen zu stellen. Manche Ärzte fühlen sich ja schon in ihrer Kompetenz hinterfragt, wenn man sie nicht monologisieren lässt, sondern versucht, ein ZWIEgespräch aufzubauen, bzw. wenn man bei irgendwas nochmal nachfragt, und reagieren entsprechend ungehalten. Von einem bin ich anfangs auch behandelt worden wie ein geistig beschränkter, unterbelichteter Krankhase, so nach dem Motto "Ach, jetzt mal nicht aufregen, Sie haben da zwar ein böses Ding in Ihrem Bauch, aber jetzt machen Sie mal einfach alles, was ich Ihnen sage und dann wird alles wieder gut." Als ich dann meinerseits mit "Imponiergehabe" auftrat, medizinische Fachausdrücke verwendete (gut, dass ich durch ein paar Freunde und meine eigenen Recherchen schon so gut informiert war) und komplexere Sätze formuliert habe, konnten wir uns plötzlich auf einer anderen Ebene begegnen und ich wurde ernst genommen.
DAS ist meiner Meinung nach einer der Knackpunkte: "Autonomer Patient" heißt nämlich nicht nur, dass der Patient seine Situation anders wahr- und ernst nimmt, sondern auch, dass der ARZT den Patienten in seinen Ängsten, Fragen und Wünschen für voll nimmt, ernst nimmt!

Hugh, ich habe gesprochen
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