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  #1  
Alt 27.04.2007, 14:38
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella,
da hast du ja einen schweren Gang hinter dir (das Kliniktreiben ist gewöhnungsbedürftig) und du hast das klasse gemacht. Dein vater kann sich glücklich schätzen, dass du an seiner Seite bist. Ihr werdet noch viele Höhen und Tiefen überstehen müssen, aber das wichtigste ist immer, nicht die Hoffnung zu verlieren, auch wenn mal wieder ein Rückschlag kommt. Die Hoffnung ist wichtig, um innere Reserven locker zu machen.Und genauso wichtig ist es zu heulen, wenn einem danach ist. Du wirst das schon richtig machen! Schreib einfach, wenn dir danach ist!
Liebe Grüße
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #2  
Alt 27.04.2007, 19:56
Benutzerbild von _Viola_
_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estalla,

gut ist schon mal, dass die Ärzte wissen, dass sie jemanden vor sich haben, der sich etwas mit der Krankheit auskennt. Dann wird man auch mit einbezogen. Ich habe jeden Tag mit dem Arzt gesprochen. Sicher bin ich denen manchmal ganz schön auf die Nerven gegangen, aber ich wollte immer wissen, was gemacht wird und welche Medikamente er bekommt. In Magdeburg habe ich auch öfter mal Aufstand machen müssen. Danach hat es aber geklappt. Auch von den "Göttern in Weiß" muss man sich nicht alles gefallen lassen.

Lass Dich jetzt nicht von den negativen Beiträgen runterziehen. Jeder Krankheitsverlauf ist anders. Ja Micha, es war so ein lieber Mensch. Seine Beiträge haben mich immer aufgebaut. Er konnte so mitfühlsam schreiben. Ich konnte und kann es auch immer noch nicht fassen, dass er dann so schnell sterben musste. Irgendwann hatte er keine Kraft mehr zu kämpfen, genau wie mein Vater.

Dass heißt aber doch nicht, dass es bei Deinem Vater auch so ist. Schau Dir Susannes Vater an. Bei ihm gab es bei Diagnosestellung kaum Hoffnung die Krankheit zu überleben. Ihm geht es immer noch supergut.

Ich habe mir immer die positiven Beiträge reingezogen, das hat mir Mut gemacht. Meinen Eltern habe ich sie immer vorgelesen. Geholfen hat es uns allen.

Höhen und Tiefen wird es immer geben und die Angst wird auch nie wieder weggehen. Aber man lernt mit der Krankheit umzugehen.

Wie Du schreibst ist Dein Vater ganz fit. Das ist auch wichtig. Er soll vor der OP noch richtig essen, dass er noch ein paar Kilos zunimmt, dann ist es nicht so schlimm, wenn er nach der OP nicht gleich essen kann. Meinen Vater haben wir mit fetter Wurst und mit Sahne vollgestopft. Das war der Tipp von unserem Hausarzt.

Alles Gute!

Liebe Grüße
Viola
__________________
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  #3  
Alt 27.04.2007, 21:10
estella estella ist offline
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Beiträge: 222
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Ulla, liebe Viola,
ich danke für eure Antworten: es baut einen wirklich sehr auf!
Bis Montag müssen wir warten, dann geht der Untersuchungs-Marathon weiter. Mein Bruder hat sich etwas gefangen und versucht so ruhig wie möglich meinem Vater zu begegnen. Der verbringt am liebsten Zeit mit seinen Enkeln und das werden Esteban und ich so oft es geht ermöglichen - also täglich. Meine Mutter hat sich bereit erklärt nach Berlin zu kommen und unseren Vater nach der OP zu pflegen. Obschon getrennt, verstehen sich meine Eltern ganz gut. Sie streiten viel, da beide temperamentvoll sind, aber sie haben ähnliche Werte: Familie, Freunde, Verwandte sind für meine Eltern sehr wichtig. Anders als mein Vater, kann meine Mutter excellent kochen, insofern wird ihre Unterstützung wertvoll sein.
Liebe Viola, danke für den Tip: ich werde meinem Vater sagen, dass er so kalorienreich wie möglich essen soll!
Werde versuchen etwas zu lesen, was nicht mit dem Thema KREBS zu tun hat...
Liebe Grüsse,
estella
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  #4  
Alt 27.04.2007, 23:49
Gabi Gabi ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo Estella

Ich kann mich noch erinnern als ich die Diagnose
2003 bekam.
Ich war froh das mein Mann bei mir war im Krankenhaus,
als sie mir alles erklärten. Ich habe nicht alles mitbekommen,
war wohl ein einbissen neben mir, aber mein Mann hat dann
auch ein paar fragen an den Arzt gestellt und hinterher haben
wir dann alles zu hause noch mal besprochen.
Es ist immer gut zu zweit beim Arzt zu sein, vier Ohren hören
Bester als zwei.
Dein Vater sollte wie Viola sagt gut vor der OP essen.
Das sagte mir eine Krankenschwester auch und das man
Vitamin C zur Abwehr am besten einnimmt.

Ich wünsche euch viel Kraft für die nächsten Tage.

Liebe Grüße
Gabi
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  #5  
Alt 28.04.2007, 02:09
Benutzerbild von Gärtner
Gärtner Gärtner ist offline
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Beiträge: 508
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella!
Ich lese gerade erst Deinen Beitrag. Ich will Dir trotz der späten Nacht aber noch schnell schreiben, damit ich Dir vielleicht wenigsten eine Sorge nehmen kann
Ich kann Dir versichern, dass Dein Vater im Virchow-Klinikum gut aufgehoben ist.
Ich bin dort selbst vor 1 3/4 Jahr und nochmals im vorigen Jahr operiert worden. Es ist ein unpersönliches Krankenhaus, eher eine Krankenhaus-Fabrik, hat aber sehr gute Fachkräfte. Ich war auf Station 13 und bin von Dr. Schumacher operiert worden; ein gestandener Fachmann. Man ist dort nicht immer sensibel und nicht immer stimmen alle Umstände. Es gab manchen Grund sich zu ärgern. Aber das Wichtigste ist in dem Fall das Fachliche. Und das stimmt. Da kannst Du Vertrauen haben.
Für die Zeit nach der OP: Im Fall Deines Vaters würde ich empfehlen, gleich nach der Krankenhausentlassung zur Anschlussheilbehandlung zu fahren. Lasst im Krankenhaus unbedingt die Sozialberaterin kommen! Bei mir war das leider verschlampt worden, so dass ich mich nach der OP selbst in Berlin um eine Reha kümmern musste. Das Beste ist, wenn die Sozialberaterin gleich im Krankenhaus den Antrag stellt. Ich war zur Reha in Lübben im Spreewald. Das ist vielleicht nicht die beste Reha-Klinik für unseren Fall, aber sie sind auf Krebs des Magen-Darm-Trakts eingerichtet und ganz wichtig: Es ist nicht weit. Das ist nach der OP sehr wichtig, weil die Fahrt sehr belastend ist.
Und was noch gut ist in Lübben: Das Essen. Man hat nach der OP meistens überhaupt keinen Appetit und doch ist Essen so wichtig. Und in Lübben ist das Essen ganz ausgezeichnet und sehr Appetit anregend.
Aber jetzt erst einmal viel Erfolg bei der OP!
__________________
Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. Ich glaube an Letzteres. (Einstein)
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  #6  
Alt 28.04.2007, 02:53
Cody Cody ist offline
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Registriert seit: 28.04.2007
Beiträge: 3
Frage AW: Verzweifelt, traurig und wütend

ich wünsche allen einen angenehmen guten Morgen,

bei meiner Mutter (Jg.1940) wurde im Oktober letzten Jahres Speiseröhrenkrebs festgestellt. Sie überstand die 8stündige Operation und es ging ihr den Umständen entsprechend gut.
Ganz plötzlich und unerwartet trat eine verschlechterung ihres Zustandes ein, so dass mein Vater den Hausarzt verständigte, der sie ins Krankenhaus einwies.
Es wurde festgestellt, dass der Krebs gestreut hatte und zwar im Kopf. Es hatte sich eine Geschwulzt gebildet, die auf einen Nervenstrang drückte.
Leider ist die Geschwulzt inoperabel.
Es wurde dikutiert ob eine Strahlentherapie helfen könnte. aber leider ist meine Mutter zu schwach. Also wurde diese abgelehnt.
Jetzt ist sie in einem Pflegeheim -allerdings ein sehr gutes-.
Sie schläft die meiste Zeit (ich weiß nicht ob das gut oder schlecht ist).
Wir hoffen,dass sie etwas Kraft und Gewicht zunimmt, damit vielleicht doch noch die Strahlentherapie gemacht werden kann.
Sie reagiert auf Fragen mit ja oder nein und erkennt uns (meinen Vater und mich, ihre Tochter).
Allerdings mußten wir die Betreung für sie beantragen. Mein Vater als 1. und ich als Ersatzperson.
Als wenn das nicht genug wäre, jetzt kann mein Vater nicht mehr. 3 Wochen hat er nicht mehr geschlafen und ist mit den Nerven am Ende.
Fühle mich etwas überfordert z.Z.
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  #7  
Alt 28.04.2007, 17:21
estella estella ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.04.2007
Beiträge: 222
Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo an alle,
zunächst: liebe Cody, versuche stark zu bleiben, denn das ist die wichtigste Hilfe, die du deinen Eltern zukommen lassen kannst. Ich kann mir vermutlich nicht vorstellen, wie hart es für dich ist und hoffe, dass du Mencshen, bei denen du auftanken kannst um dich hast. Ich denke an dich und deine Familie!
Dann: Dr. Schumacher wird der Chirurg sein, der meinen Vater operieren wird. Danke an Gärtner, der mir diese tollen Tips gegeben hat! Esteba, mein Bruder, wurde durch die Mail regelrecht munter. Ich habe letztes Jahr im Virchow entbunden. Ebenfalls im Virchow machte ich in der 21sten SSW eine Ultraschalluntersuchung, bei der festgestellt wurde, dass mein Sohn zwei Klumpfüsse hat. Noch vor der Entbindung konnten Adrian und ich mit dem Virchow-Spezialisten für Fußfehlstellungen reden (wie sich später herausstellte einer der Besten auf diesem Gebiet in D-Land), der Pablo einige Stunden nach der Geburt untersuchte. Der Kleine erhielt sehr früh die beste Behandlung, di eman in diesem Land kriegen kann. Er hat vor einigen Tagen seine ersten wackeligen Schritte getan-will sagen: das Virchow ist genauso wie du es beschrieben hast, kalt, aber effizient. Ich bin erleichtert zu lesen, dass es in Punkto Speiseröhrenkrebs ebenfalls gut aufgestellt ist. Ich werde Dr. Schumacher nachdem wir Montag die Ultraschall hinter uns gebracht haben eine Mail schicken oder anrufen, denn ich will mit ihn reden, ohne dass mein Vater daneben steht. Mir graut vor Montag. Uns allen gehts abwechselnd schlecht und noch schlechter und dann wieder ganz schlecht. Ich weine viel und Adrian lag eben neben mir und weinte auch. Gleich kommen seine Eltern mit dem Zug an. Mein Schwiegervater wird heuet 75. Ich will gar nicht feiern, denn ich haben Angst, dass mein Vater nie dieses Alter erreichen wird...
Lieber Gärtner, wann hast du Dr. Schumacher kennengelernt? Unmittelbar vor der OP?
Danke für die Antworten,
estella
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