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AW: Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????
Ich möchte mich heute noch mal melden. Mein Vater ist nun ein Stück weiter, naja und so 1-2 kleine Fragen hätte ich natürlich wieder.
zur Diagnose: stenosierendes Transversumkarzinom pT3, pN1 (1-37), M1 (HEP), L1VOGZ (oder 2)RO Metastsen rechter Leberlappen C78,7 Der linke Leberlappen ist zwar frei, aber scheinbar seit je her unterentwickelt und verkümmert. Therapie: erweiterte Hemicolektonie rechts und Leberpunktion, Port Er hat etwas längere Zeit für den Nahrungsaufbau benötigt. Sogar eine Lungenembolie hat ihn noch mal 2 Tage auf ITS verschlagen, aber er hat auch das gepackt. Ich hoffe nun die leichte Verzögerung bis zum Beginn der Chemo ist nicht so gravierend. Er bekommt Oxaliplatin 2h 167,45mg Folinsäure 1h 985 5- FU 24h 3940 Liest sich für mich Laien nach FolFox nach dem Roosewelt-Park-Protokoll. Der Onkologe hat ihm gesagt, arbeiten hilft auf den Beinen zu bleiben. Naja er kämpft wie üblich, so hatte der Onkologe das sicher nicht gemeint. Er steht schon um drei auf dann kann Mutter nicht immer rufen, er soll doch auch mal rein kommen Pause machen, das geht bis 23.00 . Die Chemo macht ihm natürlich zu schaffen und die Angst es wird jedesmal noch härter ist da. So nun verkneife ich mir das eher Psychsiche, da wird sicher Jeder erst seinen Weg gehen müssen, es annehmen, sich abfinden, einrichten......ich weiß es noch nicht. Ich weiß auch nicht wie viel Mut und Erwartung realistisch sind. Meine kurzen Fragen falls Jemand kurz antworten mag. pN1 (1-37) da lese ich nur einer von 37 war befallen und empfinde das als gut, ich hoffe mein Gefühl täuscht mich da nicht. Hiermit L1VOGZ (oder 2)RO kann ich nichts anfangen. Dann hat mich ein wenig erschrocken, dass ich Oxaliplatin in Verbindung mit palliativer Behandlung gelesen habe. Ich weiß halt nicht kämpft er für eine nur kurze Zeit oder wie groß kann seine Chance sein. Vielleicht liest es noch mal jemand mit älterer Geschichte und ähnlicher Diagnose. Den Unterschied zwischen Malignom und Karzinom werde ich noch finden. Ist nämlich von Beiden mal die Rede im Befundbericht. Letzte Frage, Durchfall ist u.a auch oder vor allem chemobedingt. Mein Vater hat aber auch immer wieder das Problem, dass alles oben stehen bleibt und der Darm sich nicht zu rühren scheint. Sonst schlank nach 20kg abgenommen aber in dem Fall hat er dann ganz schnell einen richtig dicken Bauch. Das sorgt ihn sehr........ist das normal, gibt sich das noch? So, LG und Danke wenn ich eine kurze Antwort bekomme, muss ja nicht so viel sein |
#17
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AW: Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????
Hallo Conny,
versuchen wir das Ganze mal ein wenig aufzudröseln... stenosierendes Transversumkarzinom: d.h. es wurde der obere Quertrakt des Dickdarms und der aufsteigende Ast 1) entfernt, daher auch die große Anzahl der entnommenen Lymphknoten pT3, pN1 (1-37), M1 (HEP), L1VOGZ (oder 2)RO: pN1 (1-37) In 1 von 37 entnommenen Lymphknoten wurden Krebszellen entnommen, im Prinzip ganz hoffnungsvoll, aber M1 (HEP) Eine Metastase in der Leber (Hepar) L1 Im Haupt-Lymphgefässen wurden Krebszellen gefunden, nicht verwunderlich, da ja auch N1 V0 In der Vene, die diesen Darmtrakt versorgt wurden keine Krebszellen gefunden G2 (nicht GZ): Der Tumor ist noch recht gut differenziert , d.h. weniger "aggresiv" als ein G3 oder G4 und die Zellen noch als Darmzellen zu erkennen - dieser Wert ist aber bei Darmkrebs angeblich wenig aussagekräftig R0 Heisst es wurde im Gesunden operiert, an den Schnittkanten sind keine Krebszellen mehr zu erkennen, ist auch der Regelfall beim Dickdarmkrebs...man kann ja genug entfernen (beim Enddarm siehts da natürlich anders aus). Zudem wurde ja auch die Leber punktiert und die Metastase entfernt. Metastsen rechter Leberlappen C78,7: dazu kann ich nix schreiben Der linke Leberlappen ist zwar frei, aber scheinbar seit je her unterentwickelt und verkümmert. Er bekommt Oxaliplatin 2h 167,45mg Folinsäure 1h 985 5- FU 24h 3940 Liest sich für mich Laien nach FolFox nach dem Roosewelt-Park-Protokoll. Joo, sieht nach FOLFOX4 aus, also aktueller Standard. Dann hat mich ein wenig erschrocken, dass ich Oxaliplatin in Verbindung mit palliativer Behandlung gelesen habe. Nicht erschrecken, Oxaliplatin wird in Verbindung mit einigen anderen Präparaten (Erbitux, Avastin etc.) auch zur palliativen Behandlung im UICC Stadium IV eingesetzt. Durchfall kann durchaus bei dieser Chemo auftreten. Dagegen sollte es aber Gegenmittel geben, genauso wie gegen die meisten anderen Nebenwirkungen, die dann auch mehr oder minder gut dem Einzelnen helfen. Die einzige NW gegen die man nicht viel ausrichten kann, sind die neurologischen Störungen, die das Oxaliplatin hervorruft. Mein Vater bekommt z.b. vor der Chemo oftmals einen Eiswürfel zum Lutschen beim Onkologen. Das Wichtigste (medizinisch gesehen) wird jetzt sein, dass die Chemo dazu führt, alle möglicherweise verbliebenen Krebszellen abzutöten und insbesondere auch die Leber metastasenfrei zu halten. Alles Gute wünscht Euch Jimbo 1) Eine gute Zeichnung findet man z.B. auch hier http://www.klinikmanual.de/forum/forum_posts.asp?TID=53 oder an vielen anderen Stellen. Geändert von Jimbo (03.07.2007 um 15:16 Uhr) |
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AW: Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????
Supi, Jimbo ! Klasse erklärt!!!
Ist es üblich, bei N1 oder 2 auch ein L1 zu haben? Ich hatte das nicht. Also N2, aber L0. Liebe Conny, ich habe Oxaliplatin bekommen und habe große Heilungschancen, also nicht palliativ, sondern adjuvant (oder wie heißt das?). Oxaliplatin ist ein hochwirksames, vielseitig einsetzbares Medikament. Ist allerdings körperlich auch al absoluter Hammer zu spüren! Deinem Paps alles Gute! Liebe Grüße, hope |
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AW: Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????
Zitat:
Hmm... wahrscheinlich gibt es bei Krebs nichts was es nicht gäbe. Im Fachjargon heisst L1 nur Lymphgefässinvasion, manchmal wird auch vom Hauptlymphgefäss gesprochen. Und da die Krebszellen ja irgendwie in die Lymphzelle(n) gekommen sein müssen, erscheint es logisch, dass mit einem N1, N2 wohl oftmals auch ein L1 verbunden ist. Krebszellen breiten sich ja über die Lymphbahnen und/oder die Blutgefässe aus. Wenn allerdings das Hauptlymphgefäss gemeint ist, dann wäre das dasjenige, das sozusagen den Bereich der entnommenen Lymphgefässe mit dem restlichen Lymphsystem des Körpers verbindet. Dann wäre es allerdings genauso logisch, dass mit einem N1, N2 nicht unbedingt ein L1 verbunden sein muss. Bei meinem Vater wurde dieser Wert offenbar nicht bestimmt, zumindest steht er nicht im Bericht drin. Für die weitere Behandlung ist der Wert aber wohl ohnehin nur interessant im Falle N0M0, wenn also ansonsten eher keine Chemo angesagt ist. Den fall hatten wir hier ja neulich auch schonmal. in den Norden aus dem verregnten Rheinland Jimbo |
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AW: Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????
Ich danke euch, vor allem dir Jimbo, wo nehmt ihr nur die Kraft her, euch immer wieder fremden Menschen zu widmen? Meine Hochachtung.
Ein kleines Missverständnis gab es da wohl. Von der Leber , sprich dem rechten Leberlappen konnte nichts entfernt werden, der ist voller Metastasen. Es geht also sicher darum ein Wachstum zu verhindern oder? |
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AW: Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????
Zitat:
Zitat:
Wenn die Leber nicht operiert wurde, ist die Frage in der Tat, ob man dies eventuell noch nachholen wird. Ggf. wartet man dazu erst das Anschlagen der Chemo ab, wodurch sich die Metas zurückbilden können. Allerdings wird dann heutzutage oftmals auch andere "palliative" Chemotherapien, eben mit den erwähnten Antikörperpräparaten wie Erbitux etc., eingesetzt. Das Folfox4 Chema ist - soweit ich das verstehe - nur der Standard im UICCIII (dem noch nicht metastisierten Darmkrebs). Vielleicht sprichst Du hier einmal mit dem/der Onkologen/in, warum Sie diese Therapie auswählt. Es kann aber auch gut sein, dass man sich "das Pulver noch trocken halten will", bevor man auf eine andere Chemo umsteigt. Palliativ heisst es als Standard in diesem Stadium IV immer. Auf jeden Fall, gibt es auch bei Lebermetastasen noch Chancen diese "klein zu kriegen". Ich würde hier aber definitiv nochmals mit den Ärzten über das weitere Vorgehen sprechen. Jimbo |
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AW: Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????
Ich habe es geahnt. Nein, soweit ich weiß besteht die Option an der Leber was zu operieren nicht.
Nun frage ich mich natürlich, kann man leben damit, wenn weiteres Wachsen zu verhindern das Maximum ist, was man erreichen kann? |
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