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Alt 21.07.2007, 14:05
PapasKind PapasKind ist offline
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Registriert seit: 01.02.2006
Beiträge: 176
Standard AW: Magenkarzinom Stadium 3 mit Knochenmetastasen

Lieber Kölner Leser, liebe Lena,

leider, ich spreche immer das aus, was ich denke, lebt man mit dieser Prognose sicherlich keine 10 Jahre mehr. Und meines Erachtens nach, weiss dein Vater, Lena, wie schlimm es um ihn steht. Er zeigt nur vor Euch keine Schwäche. Ich bin der Ansicht, du solltest mit ihm darüber sprechen und ihn nicht für dumm verkaufen. Es geht um ihn. Sein Leben und seinen Tod.

Das was KL sagt, mit den Krankenhäusern, stimme ich voll zu. In irgendeinem KK in Hintertupfingen bekommt man nur Standart, weil sich da sowieso keiner traut, irgendetwas "Giftiges" zu geben.

Mein Papa bekam am Anfang 100% Chemo, dann nur noch 60 %, dann nur noch 40 % und dann haben sie ihn zum Sterben nach hause geschickt. Wir haben noch Termine mit dem Chefarzt (jahrelange Onkologieerfahrung) abgemacht. Er hat uns mit einem: "wir können leider nichts mehr für sie tun" nach hause geschickt.

Das finde ich grausam.
Dann bin ich lieber eine Nummer in einer Riesenstudie und lasse mit mir experimentieren und sterbe an der "giftigkeit" als so.
Tut mir leid, dass ich es so krass nenne, aber es tut noch sehr weh.

Liebe Lena, dein Problem mit der Migräne kenne ich. Ich hatte auch immer so ein Problem mit dem Kranksein dann. Jemand fühlt sich krank, weil er ein Baby bekommen hat. Nebenan ist der Krebspatient. Sch... gefühlt. Das ist doch keine Krankheit. Und doch: du lebst auch noch und hast auch noch Lebensrechte.
Aber ich weiss was du meinst. Mein Papa hat die Nachbarin mit Rückenschmerzen immer noch getröstet, es wird noch mal gut. Sie sagt heute immer noch: "Er hat mich getröstet und wusste genau, dass er bald stirbt"

Leider konnte ich nie so richtig mit ihm über sein Lebensende sprechen.
Ich war nur einmal dabei, als er den Hausarzt fragte, wie lange er noch habe.
Dieser sagte: "Sie werden ins Leberkoma fallen, was sicherlich die gnädigste Art zu sterben sein wird. Sie werden immer müder und müder und werden dann nichts mehr spüren." Und 3 Wochen später war er tot.

Ich hoffe, dass er noch lange leben wird und sein Leben noch so "geniessen" kann. Aber irgendwann wirds schlimmer und dann wird es schnell gehen.

Gestehe auch ihm Schwächen zu und mach ihm deutlich, dass er euch damit belasten darf und dass ihr es schafft, für euch zu sorgen, wenn er mal nicht mehr da sein sollte.

Ich glaube, mir würde das helfen, wenn ich wüsste, dass ich gehen müsste und die anderen zurücklassen müsste

Machs gut.

Silva
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