Bin ganz neu hier und völlig fertig

[birgit 68]

Liebe Kimmy!

Es ist schön immer wieder von dir zu hören/ lesen! Erstens bist du ein super-
optimistischer Mutmach-Mensch, und zweitens bist du für mich doch eine der treuesten Begleiterinnen durch meine -noch nicht sehr lange- Forumzeit! Und
mir irgendwie schon sehr vertraut!
Deine letzten zwei Chemos erledigst du ja sicher mit links, ich kann mir gut
vorstellen dass man gegen Ende zu echt schon die Tage zählt!
Ich gehe am Mittwoch zur zweiten Runde, dann hab ich immerhin auch schon
ein Drittel....!!! Also auf in den Kampf!!

Alles Liebe,

birgit

[Kimmy07]

Hallo Birgit,

vielen Dank für die Blumen, aber es hilft ja nix, oder?
Ich kann natürlich auch den ganzen Tag zu Hause hocken, genau auf Nebenwirkungen achten und mich den ganzen Tag selbstverzweifelnd fragen, warum ich und warum sowieso. Ändert ja nichts an der Situation, oder?

Zu Beginn meiner Erkrankung habe ich in einem Artikel einen Satz einer (neu)krebserkranken Frau gelesen, sie meinte "Das Leben der Anderen geht weiter und Dein eigenes bleibt stehen.". Ich hab mir damals geschworen, dass mir das nicht passieren soll/wird, deswegen lebe ich mein Leben auch so normal weiter wie möglich. Eben nur mit kleinen Einschränkungen. Ich finde, man muss das Beste aus der Situation machen, wie gesagt, ändern lässt es sich eh nicht.

Jetzt muss ich noch eine Weiterbildung für meine Kollegen basteln, bin ich vielleicht motiviert.....gähn.

Schönen Sonntag,
K.

[birgit 68]

Hallo an alle!

Nachdem ich ja jetzt wochenlang verschollen war muss ich mich mal wieder melden, leider gibts nicht nur Positives zu berichten. In den letzten zwei Monaten hab ich mich brav durch die Chemo gewurstelt, es ist mir eigentlich auch die ganze Zeit ziemlich gut gegangen, grad die ersten Tage nachher waren ein bisserl unangenehm, mehr aber auch nicht, die meiste Zeit hab ich mich topfit gefühlt und konnte alles machen.
Diese Woche sollte ich die 5. Chemo bekommen, das wurde aber umgeworfen, stattdessen werde ich nächsten Donnerstag operiert. Bei der Ultraschallkontrolle vor drei Wochen wurden nämlich direkt neben dem Tumor zwei neue Stellen sichtbar... Mich haben zwar alle Ärzte beruhigt dass es viel wahrscheinlicher ist dass das halt Teile des zerfallenden Tumors sind, denn die Chemo wirkt, oder dass die Stellen halt vorher nicht zu sehen waren, trotzdem schiebe ich jetzt die Panik, denn ganz auszuschließen ist es halt doch nicht...
Das hat mich jetzt doch ganz schön aus der Bahn geworfen... In drei Wochen wäre ich mit der Chemo fertig gewesen, jetzt verzögert sich das alles bis ins nächste Jahr, ich kann meine ganzen Pläne für die nächsten Wochen umschmeissen (o.k., noch das geringste Problem...), aber vorallem, ich hab jetzt einfach Angst. Angst vor der OP, Angst davor was danach sein wird...
Und so gelassen und fatalistisch ich alles bis jetzt auch angegangen bin, damit ist es jetzt vorbei... Irgendwie muss ich die nächsten Tage versuchen mich wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ich weiß nur noch nicht so ganz wie...

Alles Liebe,

birgit

[SonneSollScheinen]

Hallo liebe Birgit,
zu Deinem Sono-Befund kann ich Dir leider nichts sagen. Aber wenn man davon ausgeht, dass die Chemo wirkt, wie Du schreibst, dann ist es doch schon sehr unwahrscheinlich, dass sich da neue Tumore bilden. Hat sich denn am ersten Befund was getan? (Verkleinerung....vielleicht weniger durchblutet oder so?). Ein Sono ist ja recht "grob", da kann man auch nicht mit Sicherheit sagen, ob die Zellen, die man da sieht, überhaupt noch aktiv sind. Das jetzt operiert wird, halt ich für sinnvoll - dann weisst Du, woran Du bist und das Zeugs ist ein für allemal raus. Die zwei ausstehenden Chemos können ja noch hintenran gehängt werden. Und sollte sich doch herausstellen, dass die Chemo nicht wie gewünscht gewirkt hat, dann sparst Du Dir und Deinem Körper immerhin zwei unnötige Gaben! Ich kann sehr gut verstehen, dass Du jetzt durcheinander bist und dass es Dich nervt, die Chemos mit ins neue Jahr schieben zu müssen. Jeder hier will damit so schnell wie möglich durch sein! Ich habe gedacht, ich drehe einfach nur durch, wenn das nicht endlich ein Ende hat (letzte Chemo vor 2 Wochen). Ich weiss, es kostet soviel Energie und Motivation....aber Du musst da jetzt durch....ungeduldig sein, macht alles nur schlimmer. Für die OP wünsche ich Dir alles Gute, und natürlich, dass die zwei komischen Stellen auf dem Ultraschall entweder Zysten oder sowas harmloses sind (ich hatte zu meinem Tumor noch ein Fibroadenom in der gleichen Brust, 100% gutartig nach der Biospie, aber da war auch grosse Unsicherheit...jedoch sah man es von Anfang an auf dem Ultraschall) ...oder was noch schöner wäre: mausetotes altes Abfallmaterial von Deinem Tumor, dem die Chemo so richtig zugesetzt hat! So wie es klingt, halten die Ärzte das ja auch für das wahrscheinlichste. Also KOPF HOCH ... und nicht soviel hadern...man muss es eh nehmen, wie es kommt, so besch****** dieser Spruch auch ist!
Und vor der OP musst Du, glaub ich, keine Angst haben. Ich werde übernächste Woche operiert und beim OP Gespräch hat sich das alles als machbar angehört... Es wird ja zum Glück nicht an Knochen oder inneren Organen operiert...ich denke nicht, dass wird da mit heftigen Schmerzen rechnen müssen. Auch die Berichte der Frauen hier machen Mut. Du packst das auch!

Liebe Grüsse...und alles Gute,

Sonne

PS: Übrigens: Durchhängen darf jeder Mal! Wenn Du die bisherigen Chemos schon so gut weggesteckt hast (mein Respekt)...dann darfst Du jetzt auch mal Angst haben und besorgt sein....such Dir gute Zuhörer, lass Dich auffangen...heul los, wenn es Dir hilft....Ich hatte immer mal wieder solche Tage und danach ging es immer wieder bergauf, aber es war auch einfach mal nötig, sich die Seele freizuweinen, man kann nicht immer stark sein!

[birgit 68]

Liebe Sonne!

Du hast vollkommen recht mit allem was du sagst, und ich guten Momenten sehe ich das ja auch genauso. Nur leider überwiegen gerade die nicht so guten und es gelingt mir nicht immer.
Vor der OP an sich oder vor den Schmerzen hab ich eigentlich auch keine allzu große Angst, viel mehr fürchte ich mich vor dem Moment des Aufwachens und was dann sein wird. Manchmal verabschiede ich mich in Gedanken schon von meiner Brust, sicherheitshalber, damit sie nicht einfach so von mir geht... Und natürlich will ich in erster Linie leben, gesund werden, und mein Lebensglück hängt bestimmt nicht von einer Brust ab... Trotzdem hab ich einfach Angst vor dem was kommt, und das hat bestimmt auch damit zu tun dass ich es einfach nicht planen und kontrollieren kann, das ist
doch ein großes (Sicherheits?-)Bedürfnis von mir... Trotz alledem werde ich mich auch dieser Sache stellen, so wie ich es bis jetzt auch getan hab, und vielleicht sind alle meine Ängste in einer Woche schon nur mehr Miniängstchen..
Es tut auf jeden Fall immer wieder gut Worte wie von dir zu lesen, ich weiß ich bin nicht die einzige und es gibt weiß Gott noch viel schlimmere Probleme, und vielleicht muss ich meinen Blick einfach nur geraderücken und dann sieht alles gleich wieder ganz anders aus....!


Alles Liebe,

birgit

[suze2]

hallo birgit,
danke für deine PN -
und da lese ich nun von dir - dass dirs auch grad nicht so gut ...
und möchte dir auch mut machen - nerven wie drahtseile, ja, genau das brauchst du jetzt auch.
und deine nerven stehen das auch sicher durch - und -
die gelassenheit - ich übe mich auch darin - gelassenheit und zuversicht -

ich denke an dich...

zum medizinischen kann ich nix sagen, habe keine ahnung, was man in der sono sieht, aber es gibt, so versteh ichs, eine grooße chance, dass alles okay ist und du deine brust behalten kannst.

alles liebe
suzie

[birgit 68]

Hallo ihr Lieben!

Meine Achterbahnfahrt geht weiter, die OP wird verschoben und der Arzt der operieren wird hat mir heute geraten die brust entfernen zu lassen... Erstens wegen der beiden undefinierbaren Knoten, außerdem besteht bei mir der doch begründete Verdacht dass der Krebs bei mir genetisch ist... Ich habe mich nach einem langen Gespräch dazu entschlossen, möchte aber auch gleichzeitig einen Aufbau machen, denn ich kann es mir nicht vorstellen ohne "alles" aus dem Spital rauszugehen, das Selbstbewußtsein hab ich nicht. Anfangs war der Gedanke mich nun wirklich von meiner Brust zu verabschieden ein großer Schock, und ich konnte mir auch nicht vorstellen jetzt noch mal zu warten, inzwischen geht es mir so halbwegs damit und ich denke ich schaffe das bis zur OP am 4. mich damit zu arrangieren...
Ach ja, ich habe mich zu einem Aufbau mit Silikon entschlossen...

Alles Liebe,

birgit