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AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig
Liebe schnucki,
ich musste traurig lächeln, auch wenn ich Deine Mum nicht gekannt habe, sie wollte sicherlich, das Du in Urlaub fährst, zwar unheimlich traurig, aber von der argen Sorge um sie befreit, zu wissen, das es ihr dort, wo sie jetzt ist gut geht… Einen Familienbaum zu kaufen und sie im Wald ihre letzte Ruhe finden zulassen…das gibt Deinem Satz…sie hat ihren Frieden gefunden, noch mal eine ganz andere Bedeutung… Schnucki, ich wünsche Dir und Deiner Familie, auch Deiner Tante, einen erholsamen Urlaub… Fahrt vorsichtig… Ganz liebe Grüße…. nelly |
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AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig
danke Euch.
Ich verabschiede mich bis zum 02.09.07 - vielleicht schau ich von unterwegs mal rein. LG und danke für alles Astrid |
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Wie kann ich einer Betroffenen wirklich helfen - aus Sicht von Betroffenen
Hallo Mädels,
eigentlich bin ich ja im LK-Forum zuhause (Mutter, vor 2 Monaten verstorben). Ich hab somit eigentlich schon Erfahrung im Umgang mit Betroffenen, aber bei einer Bekannten bin ich etwas überfordert. Eine Mutter aus der Fußballmannschaft meines Sohnes hat Brustkrebs. Festgestellt wurde es wohl im Mai, es folgte eine brusterhaltende OP. Keine Chemo, keine Bestrahlung, sie bekommt jetzt Tamoxifen und Zoladex. Sie will sich nicht informieren, sie hat Angst, dass sie Berichte noch mehr runterziehen. Deshalb weiß sie auch nichts Näheres. ABER: Ich sehe ihr jeden Samstag auf dem Fußballfeld an, wie sehr sie sich psychisch quält. Sie öffnet sich mir gegenüber auch immer sofort. Sie hat Angst, richtig Angst, weil ihre Kinder halt auch erst 13 und 10 sind. Und sie alleinerziehend ist. Ihr größtes Problem ist, dass sie auf jedes noch so kleines Zeichen achtet, was ihr Körper sagt. Da zwickt es, da zwackt es - ich kann es ihr so gut nachempfinden, sie bricht absolut in Panik aus, dass es Metas sein könnten, dass sie kaum mehr zur Ruhe kommt. Ich hab zwar momentan ähnliche psychische Problemchen mit Zwick und Zwack, weil ich einfach aufgrund der Begleitung meiner Mami Angst habe, die nächste beim Krebs zu sein und ich auch bei jedem Zwicken an Krebs denke. Ich kanns aber steuern, meine Bekannte nicht. Ich hab sie soweit gebracht, dass sie zumindest zu meinem HA geht, der psychosomatische Grundbehandlung mit übernimmt. Einfach, um einen Anfang zu machen. Ich hab mit ihm sehr gute Erfahrungen gemacht. Aber wie kann ich ihr weiterhelfen? Diese Gefühle sind sicher normal, auch die Panik, aber wie unterstütze ich sie? Zum Arzt schicken? Beruhigen? Mir tut es in der Seele weh, wenn ich sehe, wie ein Mensch psychisch fertig ist. Ich kann da nicht wegschauen, es schwimmen Tränen in den Augen ... alles. Was hat Euch geholfen, mit der Panik umzugehen? LG Astrid |
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AW: Wie kann ich einer Betroffenen wirklich helfen - aus Sicht von Betroffenen
Hallo "Schnucki",
eigentlich kann ich Dir nur den Rat für Deine Bekannte geben: sich weiterhelfen lassen von einer/m Fachfrau/mann, ich meine "Psychotherapie", alleine wird man mit diesen Gedanken nicht fertig, mir gehts jedenfalls so! Alles Gute für Deine Bekannte und auch für Dich! Hilde |
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AW: Wie kann ich einer Betroffenen wirklich helfen - aus Sicht von Betroffenen
Hallo,
mir hat gegen die ständige Angst nur eine Psychotherapeutin und ein SNRI geholfen.
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LG Pia *Streite nie mit einem Dummen - dazu musst du auf sein Niveau herab und dort schlägt er dich mit seiner Erfahrung* |
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AW: Wie kann ich einer Betroffenen wirklich helfen - aus Sicht von Betroffenen
Astrid, so widersprüchlich es jetzt vielleicht auch klingen mag, mir speziell hat es geholfen, mich über meine Krankheit zu informieren. Mich mit Betroffenen auszutauschen. Aber Du schreibst ja, Deine Bekannte möchte das nicht. Vielleicht mag sie sich mit einem Buch mit dem Thema beschäftigen für den Anfang.
Auch haben mir meine Freundinnen sehr geholfen, die mich ab und an einfach mal aus dem Alltagstrott rausgeschleppt haben. Einfach nur mal zusammen einen Kaffee trinken, reden, lachen oder ins Kino gehen. Ganz normale Sachen miteinander machen, ohne über Krankheiten zu reden. - Sicher ist jeder anders "gestrickt" und eine Verallgemeinerung wird es so nicht geben, das wissen wir alle. - Aber ist doch schon mal ein Fortschritt, wenn Deine Bekannte die Hilfe des Hausarztes annimmt. Liebe Grüße
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**************** „Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück“ Zsuzsa Bánk |
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AW: Wie kann ich einer Betroffenen wirklich helfen - aus Sicht von Betroffenen
Hallo Schnucki,
ich muss Mary-Lou beipflichten. Es gibt Frauen, die setzen sich mit ihrem Krebs auseinander und gehen sehr offen damit um, die anderen verdrängen ihn. Jede muss die Verantwortung für sich selbst übernehmen und sich auf ihren Weg begeben und zurück ins Leben finden. Das braucht mal mehr, mal weniger Zeit. Ich bin auch eine derjenigen, die lieber wissen will, mit wem sie es zu tun hat. Kennt man den Feind, weiß man besser mit ihm umzugehen. Angst haben wir alle. Doch ist man/frau informiert, so lassen sich doch sehr viele unnötige Ängste abbauen. Klar, die Angst vor einem Rückfall bleibt. Doch auch hier gibt es Möglichkeiten, sie in den Griff zu bekommen. Vor den Nachsorgeuntersuchungen stelle ich mir die Angst immer als Hotelgast vor: ich weiß, das sie kommt, eine Weile bleibt und dann wieder abreist... Das gibt mir sehr viel Kraft die Nachsorgeuntersuchungen durchzustehen. Ansonsten lebe ich mit meinem Krebs und lasse mich nicht durch ihn beherrschen. Meiner Meinung hast Du schon sehr viel für Deine Bekannte getan. Du hast sie in die 'Schienen' gehoben. Sie hat Vertrauen zu Dir und spricht mit Dir. Lass sie auf Dich zukommen und warte ab, was sich bei ihr durch Deinen HA entwickelt. Sicherlich hat sie Dir ganz viel darüber zu berichten. Bleib zuversichtlich und hab Vertrauen. Deine Hilfsbereitschaft in allen Ehren, aber denke jetzt erstmal an Dich, denn auch Du bist angeschlagen und brauchst viel Kraft und Energie für Dich. Haushalte gut damit! Alle guten Wünsche von Heike
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Ich habe nicht mit Krebs gerechnet, der Krebs hat nicht mit mir gerechnet. Nicht mit meiner Phantasie, meiner Lernfähigkeit, meinem Überlebenswillen... Ursula Goldmann-Posch |
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AW: Wie kann ich einer Betroffenen wirklich helfen - aus Sicht von Betroffenen
Hallo Astrid,
meine Ansicht bzw. mein Verhalten mag vielleicht auf den ersten Blick "ruppig" wirken, aber ich konnte - als ich Brustkrebs, Chemo, Bestrahlungen und AHT durchkämpfte - keine mehr oder weniger gut gemeinten Ratschläge und Verhaltensregeln von Außenstehenden ertragen Natürlich hab' ich Tipps von Ärzten, Schwestern, betroffenen Frauen und die liebevolle Zuwendung meiner Familie dankbar angenommen. Aber ansonsten...... Ich möchte mich also hier gerne Barbaras Meinung anschließen und sagen: Lass es erstmal genug sein ! LG
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Ilse |
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AW: Wie kann ich einer Betroffenen wirklich helfen - aus Sicht von Betroffenen
Hallo Mädels,
danke für Eure Meinungen. Ich bin sicher niemand, der sich aufdrängt, ich mache ihre Sache auch nicht zu meiner eigenen, denn dazu hab ich das letzte Jahr selbst zu viel erlebt, als dass ich da wieder ganz einsteigen könnte. Noch dazu wurde ja bei meinem Dad am Mittwoch Nierenkrebs diagnostiziert ... also ist schon alleine in meiner Familie wieder eine Baustelle, wo ich direkt betroffen bin. Mich erbarmt sie nur, wenn sie alleine auf dem Fußballplatz steht mit Tränen in den Augen, weil sie nicht ein noch aus weiß. Ich hab ja oft schon gelesen, wie isoliert Betroffene mit der Zeit sind, weil viele Freunde nicht mit der Erkrankung umgehen können. Ich hab ihr signalisiert, ich bin da, wenn sie mich braucht, wenn ihr die Decke auf den Kopf fällt, soll sie sich melden, ich wohne ja im gleichen Viertel. Da ich vor Jahren selbst eine Angsterkrankung hatte, weiß ich, wie wenig hilfreich manche Kommentare von Freunden sind, die es einfach nicht nachvollziehen können. Somit kann ich mich in sie etwas hineinversetzen. Das tut ihr anscheinend gut, deshalb kam von mir auch der Tipp von meinem HA. Der Anfang war sicher gut, aber jetzt muß es durch den HA weiterlaufen. Sie bekommt AD, die sind auch angstlösend. Mir hatten die damals gut geholfen, obwohl ich auch in einer Psychotherapie war. Vom Kopf her war mir klar, was mit mir passiert, wie ich mit den Ängsten umgehen muß, aber vom Gefühl her war es etwas anderes. Da holte mich auch erst ein AD raus. Die Ängste hörten auf, es blieb manchmal ein ungutes Gefühl - aber ich fühlte mich gut. Und genau das hoffe ich auch für sie. Liebe Ilse, ruppig wirkt Dein Verhalten gar nicht auf mich. Mir ging es als Angehörige sogar so, dass ich keinen Wert auf gut gemeinte Ratschläge oder Verhaltensregeln seitens meiner Freunde hatte, denn da kamen schon Hammeraussagen, wo ich nur den Kopf schütteln konnte. Ich wurde auch nur liebevoll von meiner Familie aufgefangen, vereinzelt von Freunden, mit dem Rest hab ich einfach nicht darüber geredet. Somit kann ich Dein Verhalten ganz gut nachvollziehen. Wenn meine Bekannte Hilfe braucht, und sei es nur zu reden - kommt sie auf mich zu. Ich merke, dass sie das Gespräch sucht, einfach, weil sie weiß, dass ich mit dem Thema Krebs kein Problem habe. Und genau so soll das bleiben. Ob daraus irgendwann eine Freundschaft wird - das wird sich zeigen. Danke und LG Astrid |
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AW: Wie kann ich einer Betroffenen wirklich helfen - aus Sicht von Betroffenen
Hallo,
wir haben hier eine sehr sehr nette Psychoonkologin von der Krebshilfe. Eine Frau, die einfach zuhört oder auch informiert, ganz wie man möchte. Telefonisch oder persönlich, alles geht. Wenn es bei Euch so etwas nicht gibt kann ich Dir gern die Telefonnummer geben. Klingt für mich komisch mit BE und ohne Bestrahlung/Chemo. Entweder der Tumor wurde sehr früh entdeckt oder sie hat da selbst eine sehr schwere Entscheidung getroffen, mit der sie nicht klar kommt. Egal wie, aus dem inneren Konflikt kann sie niemand rausholen, sie muß selbst den ersten Schritt machen. Viele Grüße! Eleve |
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AW: Wie kann ich einer Betroffenen wirklich helfen - aus Sicht von Betroffenen
Liebe Schnucki!
Wie wäre es einfach mal mit "Drücken", wenn die Situation danach ist? Ich wäre manchmal froh, würde mich mal einer in den Arm nehmen , ohne mich gleich zuzutexten! Das muss ja nicht auf dem Fußballplatz sein, wenn andere Leute dabei sind! Liebe Grüße, Ulla |
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AW: Wie kann ich einer Betroffenen wirklich helfen - aus Sicht von Betroffenen
also mir haben die leute, die es schafften, einfach DA ZU SEIN, am meisten geholfen.
die mir die entscheidung überließen, ob ich reden möchte oder einfach in die gegend schauen oder gedrückt werden. oder einen fruchtsaft trinken, mir kleine tipps geben, ohne zu erwarten, dass ich sie alle annehme, einen blumenstrauß schenken, eine liebe postkarte... vielleicht reicht es ja, wenn du einfach DA bist und versuchst zu schauen, was für deine bekannte das richtige ist - natürlich kann man das nicht immer richtig erahnen, aber ich glaub, deine bekannte wird spüren, dass du mit ihr mitdenkst. alles liebe s. |
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