Mein kleiner Engel

[Pflegefrau]

Liebe Karin!

Ich kann es einfach nicht begreifen, dass ich Dich hier nie wieder in den Arm nehmen kann! Es tut so weh, wir vermissen Dich alle so sehr.
Papa und ich waren heute wieder an Deinem Grab. Ich habe Dir einen schönen Engel mitgebracht, Du liebst doch Engel über alles und bist jetzt unser Engel. Du hast uns versprochen, immer auf uns aufzupassen. Du hast Dein Versprechen immer gehalten, und ich habe Dir versprochen, dass meine Gedanken immer bei Dir sein werden. Du weißt, auch ich halte meine Versprechen.
Ach meine Kleine, während ich hier schreibe laufen mir die Tränen über die Wangen, ich bin so traurig! Mir kommt es vor als sei es gestern gewesen als Du in meinem Arm einschlafen durftest! Aber ich weiß auch, das der Tod für Dich die Erlösung war. Du hast gesagt, Du kannst nicht mehr und wir konnten Dir sagen, das Du gehen darfst.
Wir glauben ganz sicher, das es Dir im Himmel gut geht, Du hast soviel Leid ertragen müssen und wir konnten Dir nicht helfen. Aber wir waren immer für Dich da, auch ein Versprechen, welches gehalten wurde.
Meine Kleine, ich bin so glücklich, dass wir vor 4 Wochen noch den schönen Wellnessurlaub gemeinsam machen konnten, wir beide ganz für uns alleine. Du hast es so genossen und warst so glücklich, es war Dein letztes Aufbäumen bevor Deine Kräfte so schnell nachließen und sich die Schmerzen vermehrt einstellten. Jetzt bist Du frei von Schmerzen und Ängsten, wir lieben Dich so sehr.
Ich bin so traurig und trostlos,
Deine Mama

[Pflegefrau]

Meine Kleine,

wieder ist ein Tag ohne Dich vergangen! Ich war bei Dir am Grab und Du hast von oben auf mich herabgeschaut, als ich Deine Kerze angezündet habe. Es tut so weh, allein der Gedanke, daß ich Dich nie wieder in den Arm nehmen kann, nie mehr mit Dir lachen kann und wir auch nicht zusammen weinen können!
Aber ich auch sehr dankbar, daß wie die letzten Wochen so intensiv und gemeinsam verbringen konnten.

In Gedanken bist Du immer bei uns.

Ich bin so traurig, mein Engel.

Deine Mama

[Pflegefrau]

Liebe Karin,

Nun bist Du schon bald 3 Wochen nicht mehr bei uns und es kommt mir vor, als sei der Abschied erst gestern gewesen. Ich denke so oft an Dich, aber ich weiß, Du möchtest nicht, das wir traurig sind. Du hast uns versprochen, immer auf uns aufzupassen und Deine Versprechen hast Du immer gehalten!
Du wirst immer bei uns sein und wir werden Dich nie vergessen, jedoch sehr vermissen!

Ich wünsche Dir, dass es Dir gut geht.

Ich liebe Dich so sehr, meine Kleine!

Meine Gedanken sind bei Dir!
Deine Mama

[Pflegefrau]

Mein kleiner Engel!
Morgen sind es nun schon 14 Wochen seid Du abgereist bist! Wir vermissen Dich so sehr und überall werden wir an Dich erinnert, Du bist mitten unter uns.
Meine Kleine, ich weiß ja lange, Du willst nicht, dass ich so traurig bin. Ich versuche auch immer wieder, Deinen Tod aus Deiner Sicht zu sehen und dann wird es für mich leichter, weil ich genau weiß, Du hattest keine Lebensqualität und keine Lebenserwartung mehr. Aber ich vermisse Dich doch so sehr. Am letzten Montag habe ich erstmals nach Deinem Tod wieder einen farbigen Pullover angezogen. Es ist mir sehr, sehr schwer gefallen, aber Du würdest nicht wollen, dass ich nur noch traurig bin. Mir geht es bei dem Gedanken, dass Du nicht mehr leben konntest und es für DICH so besser ist, manchmal etwas "besser", was aber nicht heißen soll, ich werde Dich vergessen! Ich muß versuchen, wieder etwas klare Linie in meinen "neuen" Alltag zu kriegen, und ich glaube, da bin ich auf gutem Wege. Du bist immer bei mir und hilfst mir, da bin ich mir sicher. Wie oft führe ich mit Dir Gespräche und ich glaube ganz fest daran, Du hörst mich. Du hast mir ja versprochen, immer gut auf uns aufzupassen und ich habe Dir versprochen, Du hast Deinen Platz immer in unserer Mitte! Mein Schatz, ich liebe Dich und vermisse Dich, aber ich freue mich auch, wenn es Dir gut geht! Und Dir geht es bei den Engeln gut, dass glaube ich ganz fest! Machs gut, meine Kleine,!

Deine traurige Mama

[Pflegefrau]

Meine liebe Kleine,

18 Wochen ohne Dich! Ich vermisse Dich so sehr, ich kann es einfach nicht begreifen, Dich nie mehr in den Arm nehmen zu können.
Ach meine Kleine, heute hatte Deine Lieblingscousine Erstkommunion. Wie gerne wärest Du dabei gewesen! Aber während der Messe wurde für Dich gebetet und zuhause brannte vor Deinem Bild eine Kerze, Du warst mitten zwischen uns, da bin ich mir sicher. Du weißt es ja, es war ein schönes Fest und doch kamen immer wieder diese wehmütigen Gedanken, Traurigkeit, weil Du das nicht miterleben durftest. Nach dem Mittagessen haben wir Dich auf dem Friedhof besucht. Nun freuen wir uns alle darauf, denn morgen bekommst Du Deinen Marmorengel als Grabstein. Danach werden wir das Grab schön bepflanzen, Rosemarie hat ja ein gutes Händchen dafür und auch die Ahnung. Am nächsten Sonntag kommen Deine Freundinnen zum Kaffee und werden Dich besuchen. Auch sie vermissen Dich so sehr.
Meine Kleine, ich weiß, es geht Dir jetzt gut da wo Du bist, auch wenn ich den Schmerz kaum aushalten kann. Aber ich weiß auch, es ist gut so wie es ist, denn Du konntest so nicht mehr leben, es war die Erlösung für Dich als das Siechtum begann. Dafür kann ich Gott danken, denn ein langes Leiden hätte ich Dir nicht gewünscht.
Mein Kind, ich weiß, Du paßt gut auf uns auf und bist immer und überall bei uns.

Machs gut, mein Engel!

Deine Mama

[Pflegefrau]

Meine liebe Kleine,

nun bin ich schon 20 Wochen ohne Dich, aber ich fühle Dich immer nah bei mir. Ich weiß, dass Du auf mich aufpaßt, Du hast es mir versprochen. Ich vermisse Dich so sehr, obwohl ich doch genau weiß, dass Du nicht mehr leben konntest. Es tut so weh, aber es tat auch sehr weh, Dich leiden zu sehen und nicht helfen zu können. Dir wird es sicherlich besser gehen, auch wenn alle Dich so sehr vermissen. Heute war ich wieder bei Deinen Arbeitskolleginnen und habe ihnen einen Kuchen gebracht, so wie wir es oft zusammen gemacht haben. Die Süßigkeiten durften natürlich auch nicht fehlen, ganz in Deinem Sinne, nicht wahr? Alle haben sich sehr gefreut, dass ich sie nicht vergessen habe. Aber was die alle für Dich getan haben ist ja unbeschreiblich! Ich habe ihnen Fotos von Deinem Marmorengel als Grabstein mitgebracht, sie fanden ihn auch sehr schön. Ach Karin, warum nur mußtest Du uns verlassen, Du warst doch noch so jung und lebensfroh? Mir tut auch Dein lieber Mann so leid, ihr ward so glücklich, hattet ein gemütliches Heim gebaut und dann die Krankheit, die alle Träume zunichte machte! Ich werde es wohl nie verstehen können. Was mir am meisten Sorge macht ist, ich habe keine Tränen mehr, habe an nichts mehr Freude und sehe keine Perspektive für mich. Ich weiß auch nicht, ob ich jemals wieder in meinem Beruf glücklich werden kann, ich glaube nicht mehr daran. All die Arbeit erinnert mich zu sehr an Dein Leiden und überall werden die Bilder von Dir vor meinen Augen sein. Ich weiß wirklich nicht, was ich machen soll. Ich kann meiner Meinung nach nicht wieder in der Pflege arbeiten, meine Psyche hält das nicht aus. Ich träume jede Nacht von Pflegefehlern, habe Angst davor und traue mir einfach nichts mehr zu. Hoffentlich bekomme ich die Reha und es wird sich ein Weg finden. Ach, wenn Du doch da wärest und ich mit Dir reden könnte! Und dann wieder fühle ich mich Dir ganz nahe, spreche mit Dir, glaube Deine Antworten zu hören, nur ich sehe Dich nicht, fühle Dich nicht, aber spüre, Du bist da. Ist schon eigenartig, diese Liebe und die Nähe und doch fehlst Du mir unendlich.

Nichts ist wie früher und wird es auch nie wieder sein!
Jeder Tag war ein Stück Abschied,

Machs gut, mein Kind, ich liebe Dich unendlich!
Deine traurige Mama

[Pflegefrau]

Meine Kleine,

die Wochen vergehen, 24 sind es schon ohne Dich! Du fehlst mir so sehr, wie gerne würde ich Dich besuchen, mit Dir einen Kaffee trinken und mit Dir reden! Nie wieder, nie wieder wird dieses möglich sein und ich kann es einfach nicht begreifen, auch wenn mir mein Verstand ganz was anderes sagt. Deine Krankheit hat auch mich so verändert, nichts ist mehr wie früher! Jetzt nach Deinem Tod ist mir erst bewußt geworden, wie ich mich beruflich total verausgabt habe und dabei Deine Krankheit auch so mitgetragen habe. Eine Mutter stirbt mit dem Kind, das darfst Du mir glauben! Ich habe keine Tränen mehr und mein Lachen hast Du auch mitgenommen. Es ist kein Vorwurf, aber mit Dir ging mir das Liebste verloren! Meine Kleine, Du willst mich wieder glücklich sehen, aber das geht nicht, ich kann nicht über meinen Schatten springen! Eines hat mich Deine Krankheit gezeigt: in der Altenpflege kann ich nicht wieder arbeiten, den Stress und die seelische Belastung halte ich nicht mehr aus! Ich schaffe das von mir verlangte Pensum einfach nicht und die Bewohner bekommen nicht die Pflege, die ich ihnen aus Zeitmangel einfach nicht geben kann. Das macht mich so unzufrieden und den Stress kann ich einfach nicht mehr verkraften. Das halten meine Nerven einfach nicht mehr aus! Also habe ich mit Deinem Tod auch innerlich Abschied von meinem doch so geliebten Beruf genommen. Diese Klarheit habe ich zumindest erreicht, aber wie es weitergehen soll weiß ich auch noch nicht so recht. Du wirst mir helfen, da bin ich mir sicher! Ich vertraue auf Dich! Meine Kleine, wir waren immer ein starkes Team,das soll auch so bleiben!
Ich stehe jeden Tag an Deinem Grab und rede mit Dir, die Antworten fühle ich -bilde ich mir wenigstens ein-, aber Du bist mir ganz nah, überall! Auch in unserer Wohnung erinnert alles an Dich, Bilder, Engel, Deine Ecke mit Kerze, Foto und Blumen, überall bist Du zugegen. Aber ich kann Dich nie wieder in den Arm nehmen, das fehlt mir so sehr.

Ach mein Engel, ich vermisse Dich, ich liebe Dich unendlich!

Machs gut, meine Kleine!

Deine Mama