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Alt 11.08.2003, 23:28
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Hallo Leute,

ich bin 18 Jahre alt, mache in einem Jahr mein Abitur, ich bin gesund und es gibt niemanden in meinem Bekanntenkreis der an Krebs leidet. Ich denke, ich sollte dankbar sein.

Der Grund, warum ich schreibe, ist aber genau das oben gesagte.
In den letzten Jahren habe ich einen ziemlichen Lebenswandel gemacht. Als egoistische Rotznase habe ich mich nicht um andere Leute geschert, fand Alte furchtbar und hab mich in Selbstmitleid gebadet. Ziemlich dumm, muss ich heute zugeben.

Heute versuche ich auf alle Menschen offen, ehrlich und hilfsbereit zuzugehen. Ich bin dankbar für meine Gesundheit und schäme mich ein bisschen, dass ich nichts für Kranke tue.

Als ich die Autobiographie von Lance Armstrong las, bekam ich zum ersten mal Kontakt mit dem Krebs. Wenn auch nur sehr weit her geholt. Aber dieses Buch änderte meine Lebenseinstellung komplett. Leider sind meine Noten nicht so gut, als dass ich Medizin studieren könnte und so in Richtung Onkologie steuern könnte. Aber irgendwie möchte ich auch eher den sozialen, psychologischen Kontakt mit den Patienten. Wahrscheinlich werde ich Sozial- oder Heilpädagogik studieren. Aber vorher möchte ich ein Freiwilliges Soziales Jahr machen – in einer Krebs-Reha, wenn möglich. Irgendwie glaube ich, kann ich den Kranken dabei ein Teil ihres Krebses nehmen und ein Teil meines gesunden Lebens geben.
Warum gerade Krebs? Ich glaube es ist dieser Kampf, die Scheißangst, die Frage nach dem Überleben. Tumore fressen sich nicht nur durch den Körper, sondern auch durch die Seele. Die Krankheit lässt alle Überheblichkeit wieder auf die Grundbedürfnisse sinken. Krebs ist ähnlich wie Gott: absolut, allmächtig, du wirst knallhart gerichtet – nur eben anders als bei Gott: zu unrecht.

Ich würde mich mehr freuen, als Kontakt und Gespräche mit Menschen, die Krebs haben oder hatten. Ich hoffe, dass nicht alle von euch denken: „Die spinnt doch. Ich kämpfe um mein Leben und die will, dass wir ihr bei ihrem Lebensplan helfen“ und mich ein paar von euch verstehen.
In erster Linie geht es mir auch nicht um meine Zukunft. Ich will nur einfach dem Krebs näher kommen auf menschlicher Basis und nicht durch medizinische Bücher.

Ich wünsche euch von ganzen Herzen alles Gute für eure Zukunft.

Tschüß, Selina.

PS: „Man kann aus jeder Schwierigkeit eine Chance machen“ (L. Armstrong)
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