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  #1  
Alt 06.05.2008, 09:57
Joerg46 Joerg46 ist offline
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Registriert seit: 23.04.2008
Ort: Bayern
Beiträge: 3
Standard AW: Der Kampf ist zu Ende

Hallo Rotschuepi,

meine herzliche Anteilnahme am Tod deiner Mutter.

Habe deinen Beitrag bei Giana1982 gelesen und bin so auf dich aufmerksam geworden.

Die Krankheitsgeschichte deiner Mutti zeigt viele Parallelen zu der meiner Mutti auf. Der BSDK wurde im Januar 2007 diagnostiziert. Man operierte dann im Februar nach Whipple. Danach Reha und Chemotherapie. Die Werte wurden besser, aber sie nahm immer mehr ab. Ständig Durchfall und später Blut im Stuhl. Sie war noch mehrmals im Krankenhaus, aber wir haben Sie dann nach Hause geholt. Dort ist sie sanft im April 2008 eingeschlafen. Gekämpft-gehofft und doch verloren.
Da ich von meinen Eltern weit entfernt lebe, konnte ich die Lage nie so richtig einschätzen. Auf jeden Fall hat die Schmerztherapie einen großen Schritt nach vorne getan, so dass sie sich am Telefon immer klar und deutlich anhörte. Zum Schluss ging es aber rapide schnell.
Wir können nur dankbar sein, dass sie noch ein Jahr und 4 Monate zu leben hatte. Sie hat nie geklagt und immer alles von uns Kindern ferngehalten.
Bei der Durchsicht der vielen lieben Trauerbriefbekundungen ist mir dann der Spruch mit dem Wissen des Sonnenuntergangs und dem Erschrecken wenn es dunkel wird aufgefallen. Er beschreibt treffend die Situation und die Gefühlslage als Angehöriger.
Auch ich habe hier nie reingeschrieben sondern eifrig recherchiert. Besonders die richtige Ernährung lag mir am Herzen. Habe mir dann alles aus dem Forum aufgeschrieben. Beim Besuch meiner Mutter zu Hause musste ich dann feststellen, dass sie schon alles hatte.
Es ist eine beklemmende Situation wenn die Medizin machtlos ist. Neulich landete ein Krankenhubschrauber mitten auf einer Hauptverkehrsstrasse. Alles wurde von der Polizei abgeriegelt. Ich kam zufällig vom Joggen vorbei. Als der Hubschrauber abhob musste ich weinen. Wenn es soweit ist, nutzen weder Technik noch viele liebe Menschen etwas.
Zur Zeit arbeite ich das Buch "Ich begleite dich durch deine Trauer" durch, was mir sehr hilft.
Ich dachte mir, wenn ich dem Krebskompass eine Spende zukommen lasse, dann ist die Arbeit für mich hier im Forum beendet. Aber denkste.
Man muss hier mitmachen, mit Geld kannst du nichts erledigen. So schreibe ich jetzt hier um meine tiefe Trauer zu bewältigen.

Ich wünsche Dir und mir viel Kraft und Energie die Ereignisse zu verarbeiten. Es wird seine Zeit brauchen.

Liebe Grüße von Jörg
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  #2  
Alt 06.05.2008, 21:38
Rotschuepi Rotschuepi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.07.2007
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 35
Standard AW: Der Kampf ist zu Ende

hallo ihr Lieben,

vielen Dank für die herzliche Anteilnahme. Habe sie dankbar zur Kenntnis genommen. In der letzten Zeit war ich eher nur stiller Leser im Forum hatte einfach nicht die richtige Kraft zu schreiben.

Hallo Jörg, dein Schreiben hat mich sehr berührt und ja ich glaube du hast recht, wenn du sagst das weder Technik noch liebe Mensche helfen wenn es soweit ist.
Aber es ist tröstlich zu wissen, das man nicht allein ist wenn mann gehen muß.
Meine Mutter hatte alle um sich die sie Liebte. Meinen Vater, meine Kinder obwohl erst 8 und 11, mich und meinen Mann. Meine Jungs hättten sich auf keinen Fall von der Oma trennen lassen. Obwohl sie am Schluß nicht mehr bei sich war bin ich sicher sie hat unsere Nähe gespürt.

Wenn ich mir überlege, dass sie jede Vorsorgeuntersuchung genutz hat, immer beim Arzt war und weder geraucht noch getrunken hat. Dann frage ich mich ob das alles überhaupt etwas bringt oder ob man das Leben nicht einfach in vollen Zügen geniesen sollte????

Ich wünsche allen hier im Forum viel Kraft egal ob Betroffene oder Angehörige den jeder leidet auf seine Art uunter der Situation.

Danke Jörg für den Buchtipp werde es mir wohl bestellen.

Grüße Corinna
__________________
Mutti 14.08.1940 - 24.02.2008
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