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  #1  
Alt 18.05.2008, 12:52
sowieso sowieso ist offline
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Registriert seit: 01.05.2008
Beiträge: 7
Standard Fragen zur Pflege, Krankenkasse, etc

Hallo!

Mein Freund (28) ist an einem metastierten Hautkrebs ohne Primärbefund erkrankt, d.h. er hat im gesamten Körper und auch im Gehirn zahlreiche Metastasen.

Wir wissen es seit Ende 2006. Seit dem gab es mehrere Chemos und eine Bestrahlung. Bisher ging es ihm ganz "gut", hatte keine großen Einschränkungen. Seit der letzten Chemo vor zwei Wochen geht es ihm aber sehr schlecht. Er isst nichts, hat fast 10 kg abgenommen, kann nicht richtig laufen, hat Schmerzen (mal Beine, Bauch, Kopf, Augen).
Beim letzten Arztbesuch hat er Arzt uns ganz deutlich gesagt, dass wir uns mit allem was kommen kann, auseinandersetzen sollen und uns überlegen was wir wollen (Pflege, etc).

Einige Infos noch vorweg:
Mein Freund ist Student (immatrikuliert), bekommt bis 31.5.08 Halbwaisenrente (danach nicht mehr), bekommt Berufunfähigkeitsrente, hat einen Schwerbehindertenausweis 100%, lebt in Berlin, ist bei der Knappschaft versichert.


Ich habe jetzt folgende Fragen:

Der Arzt meinte dass die Knappschaft nicht die optimale Krankenkasse ist, da einige Sachen (zum BEispiel das Projekt "Homecare" in BErlin) nicht bezahlt werden. Hat jemand Erfahrungen mit der Kasse?

Jetzt überlegen wir die Krankenkasse zu wechseln um alle Optionen offen zu halten (zur Techniker Krankenkasse)
Hat jemand Erfahrung mit Krankenkassenwechsel in solch einer schwierigen Zeit? Also kann es Probleme geben?

Gleichzeitig sollen wir aber auch schon einen Pflegeantrag stellen. Müssen wir das dann zweimal machen? (erst bei der Knappschaft, und dann in der Techniker; Künsigungsfrist ist ja 2 Monate; das wäre dann also ab 1.8.)

Welche Sachen müssen wir noch beantragen? Der Arzt meinte auch eine "Aufstockung" des Schwerbehindertenausweis mit "AG", also weil mein Freund zur Zeit nicht mehr richtig laufen kann.

Welche Möglichkeiten der Pflege kommen noch in Frage, außer Homecare und Hospiz? Hat jemand Erfahrungen damit? Welchen Papierkram müssen wir erledigen? Der Arzt meinte dass Hospiz eine sehr gute Sache ist. Ich tendiere aber eher zur häuslichen Pflege. Mein Freund hat sich noch nicht geäußert. Gibt es bei der häuslichen Pflege verschiedene Sachen? Kann man vorher prüfen lassen, ob häusliche Pflege möglich ist, also von der Wohnung her? Größe, Bad, Pflegebett etc?

Können wir jetzt schon irgendwelche Hilfe in Anspruch nehmen, ohne dass der Pflegeantrag durch ist? Also zB dass einmal am Tag jemand vorbeischaut? oder sowas?

Viele Grüße
sowieso
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  #2  
Alt 18.05.2008, 22:01
gewwi gewwi ist offline
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Ort: in der Heide
Beiträge: 375
Standard AW: Fragen zur Pflege, Krankenkasse, etc

Hallo, stell so schnell als möglich den Antrag auf Pflegestufe, gezahlt wird von dem Tag an, an dem der Antrag gestellt wurde. Schreib oben auf den Antrag groß und in rot Eilantrag, dauert sonst alles zu lange. Du kann irgendeinen Pflegedienst anrufen und dich beraten lassen, genauso einen Hospizdienst. Es gibt auch ambulante Hospizpflege. Geh auf die Seite: hospize.de
Die sind kompetent und hilfsbereit, auch gibt es dort Adressen. Wenn dein Freund noch im Krankenhaus ist, gibt es auch die Möglichkeit, zum Sozialdienst des Krankenhauses zu gehen und sich dort beraten zu lassen. Wenn der Sozialdienst den Antrag stellt oder befürwortet auf Pflege, geht alles ein wenig schneller.
Papierkram hatte ich nur folgenden: Antrag auf Pflegestufe und Änderung des Schwerbehindertenausweises.
Für die Hilfsmittel wie Bett usw. brauchst du ein Rezept, das ist alles. Solange die Pflege noch nicht durch ist, muß man eigentlich in Vorkasse gehen, aber die meisten Dienste lassen mit sich reden und rechnen erst ab, wenn der Antrag durch ist.
Wenn möglich, laß dir vom Arzt bescheinigen, das dein Freund chronisch krank ist seit 2006, drückt die Zuzahlung auf 1% des Bruttoeinkommens. Dann kann auch noch ein Antrag gestellt werden auf Zuzahlungsbefreiung, sodaß dann auch die Rezeptgebühren und ähnliches wegfällt.
Mein Mann war zum Schluß im Hospiz und da fiel weder Zuzahlung noch Papierkram an, hat alles auch das Hospiz erledigt.
Hört sich jetzt alles schlimmer an, als es ist. Die meisten Sachbearbeiter der KK waren nett und haben gut beraten. Wichtig ist, sich nicht am Telefon drängen zu lassen. Mach so viel wie möglich schriftlich und gehe selbst hin.
Wünsch dir alles gute
petra
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  #3  
Alt 19.05.2008, 17:56
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Ort: Im Süden
Beiträge: 3.314
Standard AW: Fragen zur Pflege, Krankenkasse, etc

Hallo sowieso,

was noch sehr wichtig wäre zu bedenken, dass eine andere Kasse deinen Freund evtl. mit dieser Diagnose garnicht aufnimmt. Ihr dann ohne Versicherung da steht, auch wenn es heißt, man müßte aufgenommen werden. Besonders wenn ein hoher Kostenfaktor auf sie zukommen wird.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #4  
Alt 19.05.2008, 18:42
Sandra1977 Sandra1977 ist offline
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Ort: Dresden
Beiträge: 20
Standard AW: Fragen zur Pflege, Krankenkasse, etc

Hallo Jutta, hallo sowieso,

zu Jutta´s Aussage kann ich Entwarnung geben. Gesetzliche Krankenkassen dürfen keine Versicherten aufgrund der Krankheitsgeschichte ablehnen (das dürfen nur private, steht im SGB)....

Wie das mit der Pfegestufe ist, frag am besten direkt bei der Kasse nach, da es unterschiedlich gehandabt wird. Einige KK erkennen den Bescheid der vorherigigen KK an, andere bestehen auf ein neues Antragverfahren.

Einen Pflegedienst kann man unabhängig von einer Pflegestufe beantragen, mit dem Risiko, dass wenn die Pflegestufe abgelehnt wird, man es privat bezahlen muss. Wie bereits gewwi geschrieben hat, sind viele kulant und warten mit der Rechnung bzw. Bezahlung bis zur Entscheidung über die Pflegestufe.

Alles Gute!
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