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AW: mein vater will uns nicht sehen/sprechen
Zitat:
sie kann nicht nur eine minute alleine ertragen. wenn meine schwester und ich bei ihr im garten sind, kommt sie sofort zu uns. die balance, zeit für sich zu finden und für die eigene trauer, aber auch für meine mutter da zu sein ist sehr schwierig. aber langsam wird es in klitzekleinen schritten etwas besser. zum beispiel hat sie heute darüber gesprochen, dass mein vater gar nicht mehr dazu gekommen ist, die neuen schuhe anzuziehen. wir (meine schwester und ich) wollen ihr einfach noch etwas zeit geben um zu sich zu kommen. langsam traut sie sich auch an das "thema" zaghaft ran und spricht bei einigen gelegenheiten darüber. uns ist klar, dass irgendwann auch der zusammenbruch kommt - und ich glaube davor hat sie angst. angst vor den gefühlen usw ... mal schauen. unsere zeit für uns fordern wir ein, in dem wir ihr klargemacht haben, dass wir uns abwechseln bei ihr zu sein. am liebsten hätte sie uns alle permanent um sich. nicht optimal, aber ein kompromiss. |
#77
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AW: mein vater will uns nicht sehen/sprechen
Liebe Jolante,
ich finde es toll wie ihr da seid. Natürlich haben die Mitschreiber recht wenn sie sagen dass Du Dich auch um Dich selbst kümmern musst. Aber ich glaube, es gehört für Dich dazu und Du kannst nicht anders. Jetzt ist ja auch eine Richtung im Prozess und sie scheint sich ja langsam den Tatsachen zu öffnen. Ich persönlcih finde es toll was ihr macht.
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Liebe Grüße - Bibi ********************* Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens |
#78
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AW: mein vater will uns nicht sehen/sprechen
Zitat:
Ich kann euer Tun absolut nachvollziehen. Ich bin auch seit Papas Tod jeden Tag bei meiner Mama. OK, es gibt Ausnahmen, wenn sie oder ich was vorhaben. Aber grade in der Anfangszeit habe ich 3 Wochen noch bei ihr gewohnt, dann bin ich wieder nach Hause, aber war täglich bei ihr nach der Arbeit. Ja, wir Kinder trauern auch arg um den Papa. Aber ich denke, Mamas Trauer ist anders, vielleicht noch schwerwiegender - wobei ich die Kind-Vater-Trauer nicht abwerten will. Aber es wurde ihr Lebensmittelpunkt, ihr Partner, ihre Liebe nach 40 Jahren Gemeinsamkeit und Familie weggerissen! Und dass eine Frau wie meine Mama - mit 78 - nicht ohne Probleme sofort alleine ihr Leben gestaltet, liegt für mich auf der Hand. Ich konnte sie bislang mit Erfolg schrittweise an eigene Unternehmungen, eigene Freizeitgestaltung und mehr Raum für mich gewöhnen. Natürlich kommen immer wieder Worte wie "... du willst schon heim?" oder "... da bin ich ja wieder alleine" raus, aber nach einigen Gesprächen, die klarstellten, dass ich als liebende Tochter und nicht als Entertainer fungiere, wird es immer besser. Muss ich echt sagen. Ich gebe mir ein stückweit auch die Schuld, dass die Fortschritte für sie langsamer voran gehen. Auch ich habe mich da in eine Verpflichtung gesteigert, die in Gewohnheit umgeschlagen und jetzt schwer wegzudenken ist. Wenn ich eine extra Auszeit für mich benötige, dann tu ich das - aber wir telefonieren dann täglich, sowieso. Ich finde auch, dass du das richtig machst. Ich finde, man ist auch der Mutter, die nach diesem Verlust alleine bleiben und sich erst neu sortieren muss, ein Stück seiner Freizeit schuldig.
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Alles Liebe. ********************** Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007 |
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AW: mein vater will uns nicht sehen/sprechen
Hallo Jolante,
Zitat:
Ich kenne die Sitution, die Du beschreibst, selber gut, auch wenn ich sie derzeit aus einer anderen Perspektive erlebe: Denn der Vater meiner beiden erwachsenen Töchter, mein Exmann, ist vor vier Wochen an Lungenkrebs gestorben und beide Töchter trauern sehr um ihn. Es zerreißt mir das Herz, ihren Schmerz zu erleben. Dazu kommt noch meine eigene Trauer über diesen viel zu frühen Tod, denn mein Exmann war erst 52 Jahre alt. Auch wir, meine Mädels und ich, sind derzeit zu einer kleinen verschworenen Gemeinschaft zusammengerückt, sehen uns so oft wie möglich und telefonieren täglich stundenlang, Führen Gespräche, in die tiefsten Tiefen gehend. Es ist es der komplette Ausnahmezustand und manchmal weiß ich nicht, wie ich meinen Alltag mit Arbeit, Partnerschaft, Haushalt und was sonst alles noch so anfällt, auf die Reihe kriegen soll. Aber allmählich scheint es besser zu werden. Insbesondere meine ältere Tochter, um die ich mir am meisten Sorgen gemacht habe, weil sie immer ein "Papakind" war, scheint sich seit ein paar Tagen zu stabilisieren. Gott sei Dank. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles Liebe und Gute für diese schwierige und wichtige Zeit, die Du jetzt gerade zusammen mit Deiner Familie erlebst. Liebe Grüße Kyria |
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