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#1
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Hallo Cicero, ich habe das nicht in den falschen Hals bekommen. Aber ich würde meinen, dass es hier definitiv auch ein paar Leute gibt, mich eingeschlossen, die nach der Diagnose wieder anfangen zu leben. Weißt du was ich sofort im Anschluss nach der Entfernung gemacht habe ? Ich bin arbeiten gefahren. Und da ich ja erst um 11 Uhr auf Arbeit aufgeschlagen bin (Termin HA war 10 Uhr) habe ich natürlich gleich bis abends um 22 Uhr durchgezogen. Seit zwei Wochen habe ich einen geschwollenen Lymphknoten im Hals, der mir auf's Ohr drückt, so dass ich den Großteil meiner Zeit meinen eigenen Puls hören kann, nerv. Aber was mache ich ? Richtig, arbeiten. Heute war ein Vertreter hier (aber ein ganz lieber). Der hat eine Autoimmunerkrankung, die seine Leber schwer angegriffen hat, der Mann ist von seiner High-Dosis Cortison total aufgeschwemmt. Aber was macht er ? Arbeiten. Nur Druck, nur Stress, nur kein Leben. Aber man achtet jetzt mehr auf seinen Körper. Ich bin da auch nicht irgendwie esotherisch, aber Realist. Es ist einfach Zeit, die Notbremse zu ziehen und dass ich mich hier über meine Erkrankung austausche ist ein Anfang, weil ich mir jetzt einfach die Zeit für mich / meinen Körper nehme.
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#2
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Katika, darf ich dir ehrlich etwas sagen? Ich war genauso wie du. Habe mich immer ins Arbeitsleben gestürzt, immer Stress, immer Überstunden, kaum Zeit für mich selbst oder meinen Mann. Bis bei mir die Diagnose kam ALM - da habe ich angefangen umzudenken, angefangen zu erkennen, was ich mir all die Jahre zugemutet habe. Das Leben sollte nicht nur aus Arbeit bestehen. Denn das ist dann kein Leben. Man sollte auch mal einen Gang zurückschalten. Ich bin der Meinung, dass meine Diagnose ein Warnschuss für mich war, ich wurde regelrecht ausgebremst, gezwungen, mal alles zu überdenken. Und das war richtig so. Ich habe nun meine Stunden reduziert und genieße und lebe mein Leben viel intensiver und lasse es nicht mehr nur von der Arbeit beeinflussen.
Also - wenn ich lese, du hast dich sofort wieder in die Arbeit gestürzt, bis 22h abends, dann bin ich der Meinung (ohne dir nahe treten zu wollen), dass das der falsche Weg ist. Mach dich nicht kaputt. Und versteck dich nicht in deiner Arbeit. |
#3
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Hallo Jasminda, genau meine Meinung. Aber am Tag der OP war ja noch nicht klar, dass es was schlimmes ist und der Mensch an sich ist halt (in meinem Fall ein dummes) Schaf. Aber ich arbeite dran, dass es weniger wird, versprochen
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#4
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hallo ihr alle - möchte auch gerne was sagen wie ich es gemacht habe:
auch ich habe einen sehr stressigen job und ich habe einfach meine stunden reduziert, jetzt arbeite ich von 7 - 13 uhr, habe begonnen sehr auf mich zu achten (was ich früher sicher vernachlässigt habe), ernähre mich gesund und genieße einfach das leben, vorallem die kleinigkeiten. ich freue mich wenn die sonne scheint, wenn mein hund glücklich ist, wenn morgens die vögel zwitschern, ich genieße einfach jeden tag aufs neue aber auch ich habe das erst lernen müssen. die prioritäten haben sich einfach verändert, viele dinge sind heute völlig unwichtig die früher wichtig waren ..... aber ich denke, diesen weg muß jeder selber für sich wählen bzw. auch finden bzw. ist jeder mensch einfach anders. ich habe der krankheit die stirn geboten und werde nicht kampflos aufgeben, ganz im gegenteil. ich wünsche euch allen hier, trotz unserer erkrankung ein schönes wochenende, seit gut zu euch selber, macht euch schöne stunden mit euren lieben und genießt das leben, soferne dies möglich ist. ganz liebe grüsse gitti
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
#5
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Hallo Gitti,
also bis auf dass ich nicht meine Stunden reduziert habe, sind wir uns doch ähnlich. Was so ein kleiner, vor sich hin piepsender, Spatz einem für ein Lächeln in´s Gesicht zaubern kann, ist schon toll.
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#6
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Hallo und guten Tag !
Rachel schrieb:ich wünsche euch allen hier, (...) ein schönes Wochenende, seit gut zu euch selber, macht euch schöne stunden mit euren lieben und genießt das leben, (...) dem würde ich mich gern anschliessen wollen. Aber, schade eigentlich, dass manche Menschen (=ich, zum Beispiel) erst immer einen Schuss vor den Bug brauchen, um das dann auch wirklich...äh...wie sagt man so schön... "leben zu können". Sollte ja eigentlich für Alle die erste. einzige und wichtigste Lebensregel sein.... Während ich las, was Rachel schrieb, fiel mir aber noch etwas weiteres ein, was ich gern fragen würde : aaaaaalso. Mein "Schmarotzer" wurde ja im Dezember letzten Jahres entfernt, ist also weg und ich habe stur beschlossen : das bleibt auch so. Die also in einer ähnlichen Position sind: was sagt ihr, wenn euch jemand fragt, was ihr habt ? Ich eiere da immer so ein bisschen rum. "Ich habe Krebs" stimmt nicht und hört sich genau wie "Ich hatte Krebs" immer so...... unangemessen dramatisch an, irgendwie. Alles zuckt zusammen und ich fühle mich dann immer verpflichtet immer ein für den verursachten Schreck entschuldigendes "ja,aber der ist weg, noch nicht mal Chemo nötig, die Nachsorge macht man immer, zur Sicherheit blablabla " hinterher zu schieben. Wie haltet ihr das, wenn es dazu kommt, irgendetwas zu diesem Thema sagen zu müssen? Herzliche Grüsse Cicero |
#7
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Hallo Cicero, warum rumeieren ? Da die Leute dich ja fragen was du hattest, musst du ihnen ja erzählt haben, dass du krank warst. Und du hattest bösartig veränderte Hautzellen, was im allgemeinen als Hautkrebs bezeichnet wird. Ich meine, wir hatten richtig Glück (zumindest bei "schwarzem", bei "weißem" siehts ja auch leider schlechter aus mit der frühzeitigen Erkennung) dass bei uns ein äußeres Organ betroffen war. Sieh dich doch mal im Forum um, bei den Leuten, deren innere Organe befallen oder bei Babs, die immer wieder schwere Rückschläge zu verkraften hat. Und wenn ich in der Schule richtig aufgepasst habe, haben Zellmutationen auch was mit Genetik zu tun. Ich weiß nicht, was meine Gene noch so mit mir vorhaben, aber du hast deine wahrscheinlich im Griff, so dass deinen Erkrankung nur eine kurze Episode in deinem Leben war. Also wenn du nicht rumeieren willst, dann erzähl doch einfach niemanden, dass du krank warst.
So meine Lieben, auch euch allen ein zauberhaftes Wochende und lasst es nicht so doll krachen ![]() ![]() |
#8
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Hallo Cicero,
ich denke, das ist eine gute Frage. Ich schließe mich Katinka an, Du wirst irgandwann mit Deiner Krebserfahrung abschließen können. Ich hatte vor 14 Jahren eine Fehldiagnose Krebs. Obwohl ich dann wußte, das die Diagnose falsch gewesen ist, habe ich mich in meinem Inneren mit dem Thema Krebs auseinandergesetzt und nach ca. 2 Jahren wars dann innerlich aufgearbeitet. Natürlich wirst Du, so hoffe ich doch, regelmäßig zu den Kontrollen weiterhin gehen. Mein Psychologe hat mir mal gesagt, in einer Gesellschaft, da fällt das Thema Krebs und keiner will darüber sprechen, da wird sich weggeduckt. Es sei denn, es ist jemand dabei, der es selbst erfahren hat. Der versteht und gibt Antworten, zumindest versucht er, die richtigen Antworten zu geben bzw. er hört zu. Und diese Erfahrung habe ich selbst auch schon gemacht. Ich bin z.B. meist die einzige, die, wenn jemand sich in einer Runde zu so einer Krankheit bekennt, die dann reden kann.Ich denke, eine Krebserkrankung ist ein Prozess, den man durchschreitet. Gerade das Thema Hautkrebs, so denke ich, ist ein Besonderes. Jeder denkt, und ehrlich gestanden, auch ich habe so gedacht, Hautkrebs ist nicht schlimm. Weggeschnitten, das wars dann, als harmlos. (Was ja bei einem in situ ja auch zutrifft). Es hat mich sehr belastet, mit niemendem reden zu können!!! Einen Ausweg gab es für mich, indem ich ein paar wenige gute Freunde mit einbezogen habe. Das genügt mir. Es gibt da ein paar, die mich verstehen, mit denen ich reden kann. Und siehe da, das Verständnis, auf das ich stoße, wird immer größer. Einer sagts dem anderen, so ist das halt. So falsch das jetzt auch klingen mag, es gibt auch positive Seiten. Leider Gottes lernt man meist aus den negativen Ereignissen am meisten. So wie Du sagst, mal wieder die Augen aufmachen für das Schöne, das uns auf dieser Welt begegnet. Irgendwie bin auch ich reicher geworden. Obwohl auch ich die Erfahrung nicht wirklich gebraucht hätte. Alles Liebe für Dich, gib Dir Zeit, schwerwiegende Dinge kann man nicht von heute auf morgen verarbeiten Hedi Geändert von hedi2 (27.09.2008 um 10:29 Uhr) |
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