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  #1  
Alt 21.01.2009, 14:08
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Registriert seit: 05.06.2008
Beiträge: 838
Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Ihr Lieben,

gestern abend war noch ziemlich traurig. Habe versucht, mich zusammen zu reißen, ging auch erst, aber dann kams um so dicker.
Bin noch heute von der Angst und Traurigkeit benebelt, versuche, meine Beiträge zu verfassen, wieder den Bodenkontakt zu bekommen.
Mein Mann war wirklich voller Verständnis, er hatte früher oder später wohl damit gerechnet, dass es bei mir rausbricht.

Antworten auf die Fragen zu der medizinischen Vorgehensweise habe ich nicht. Verstehen tue ich es nicht, aber was bleibt, als zu akzeptieren?

Ich habe heute Nacht viel nachgedacht, über die Entwicklung der letzten 8 Monate bei uns und über das was ich hier lese.
Ich möchte jetzt versuchen umzudenken, neu zu lernen.
Es ist der natürliche Lauf der Dinge, dass Kinder sich von Ihren Eltern verabschieden müssen.
Nicht natürlich ist, wenn Eltern Ihre Kinder verlieren (in Gedanken an den tapferen Ritter),
wenn Ehepartner viel zu früh Ihren geliebten Menschen gehen lassen müssen.

Aber auch wenn Eltern irgendwann gehen müssen, so ist der Weg, den sie mit dem Krebs erdulden müssen, nicht natürlich.
Ich möchte jetzt lernen zu akzeptieren, dass mein Papa irgendwann nicht mehr da sein wird.
Die Angst vor dem Verlust schnürt mir manchmal die Kehle zu, aber ich
möchte nicht nur darauf hoffen und beten, dass es doch noch eine wundersame Lösung zu seiner Heilung gibt.
Sondern ich möchte hoffen und beten, dass er seinen Weg ohne Leiden gehen kann.

Dass er noch ein großes Stück guten und schönen Weges vor sich hat.
Dass es Lichtblicke in Form von noch möglichst vielen guten Tagen gibt.
Dass wir ihn weiter so eng begleiten dürfen.
Dass er unsere ganze Liebe spürt: unverkrampft und ehrlich.

Es fällt noch schwer, so zu denken, aber ich stehe ja auch gerade erst am Anfang.

Eure Kirsten, heute viel trauriger als sonst.
__________________
Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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Geändert von Kirsten67 (21.01.2009 um 14:13 Uhr)
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  #2  
Alt 21.01.2009, 14:43
Benutzerbild von Tine70
Tine70 Tine70 ist offline
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Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Liebe Kirsten,

den Spagat zwischen immer noch Hoffnung haben und handeln, aber auch Akzeptieren müssen, dass der Weg irgendwann zu Ende ist und Qual und Schmerzen erspart bleiben mögen, hast du hier wunderschön in Worte gefasst.

Und ich glaube, manchmal müssen wir einfach traurig sein, weil wir manchmal einfach nicht fröhlich sein können, das ist gut so, weil wir uns auseinandersetzen müssen und Gefühle eben Hochs und Tiefs bedeuten.

Ich die traurige Kirsten mal ganz doll,
alles Liebe,
Martina
__________________
An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser

-Charlie Chaplin-
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  #3  
Alt 21.01.2009, 17:20
Benutzerbild von BirgitF
BirgitF BirgitF ist offline
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Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Liebe Kirsten,

ich verstehe Dich sehr gut. Du wirst sehen, dass es Dir helfen wird, die Angst zu kontrollieren. Bei mir war das zumindest so...

Ganz liebe Grüße
Birgit
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  #4  
Alt 21.01.2009, 19:12
Queeny Queeny ist offline
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Beiträge: 272
Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Liebe Kirsten,

auch ich kann sehr gut nachvollziehen wie es Dir geht.
Man hofft und kämpft jeden Tag, aber gleichzeitig betet man, dass unseren Lieben jegliche Art von Leid und Schmerz erspart bleibt.
Sich damit abzufinden ist sicher nicht einfach, aber auch ich denke, es ist ein richtiger Schritt auf dem Weg der Ungewissheit...

Alles Liebe
Queeny

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  #5  
Alt 25.01.2009, 12:48
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Beiträge: 838
Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Hallo,

vielen Dank für Eure lieben Rückmeldungen.
Richtig weit bin ich auf meinem neuen Gedankweg noch nicht gekommen.

Am Freitag hatte mein Papa Geburtstag, ist 69 geworden. Sein Ziel ist immer die 70. Aber im Moment redet er nicht mehr davon.

Ansonsten müssen wir bis zur CT warten. Bis dahin müssen wir und besonders Papa damit umgehen:
Schmerzpflater mit 100 µg/h reicht im Moment nicht.
Zusätzliches Schmerzmittel: Sevrodol (?????), was ist das?
Gamm GT von 248 auf 485
AP von 173 auf 299
GOT leicht erhöht von 31 auf 39
Gebeugte Haltung, schleppender Gang und eine unendliche Traurigkeit.

Euch Allen einen sonnigen Sonntag!

Kirsten.
__________________
Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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Geändert von Kirsten67 (25.01.2009 um 13:02 Uhr) Grund: Vertipsel
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  #6  
Alt 25.01.2009, 13:16
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
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Beiträge: 1.252
Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Liebe Kirsten,

möchte ganz kurz mitteilen, dass Sevredol ein schnell wirkendes, also nicht retardes Morphin ist, was bei sogenannten Schmerzspitzen eingesetzt wird.

Die Dosis des Schmerzpflasters ist schon ordentlich. Habt ihr es schon einmal mit zusätzlichen Medis wie z.B. Novalmin, Berlosin, Ibuprofen oder Paracetamol versucht? Manchmal (mein Jörg war offenbar resistent gegen Morphin) können diese auch etwas bewirken.

Ansonsten, was bleibt mir zu wünschen übrig? Kraft, Hoffnung, Mut und Durchhaltevermögen, vor allem aber schöne Momente.

Alles Liebe!
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

_____________________________________________________
mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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  #7  
Alt 25.01.2009, 16:09
Benutzerbild von Tine70
Tine70 Tine70 ist offline
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Registriert seit: 28.06.2008
Beiträge: 387
Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Liebe Kirsten,

wollte schauen, wie es euch geht.
Ich bin im Moment nicht die Stabilste, doch ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass es deinem Papa einigermaßen gut geht und die Einstellung der Medikamente funktioniert.

Conny hat da etwas sehr Wichtiges gesagt, indem sie "schöne Momente" wünscht; die Erinnerung an diese, die Tatsache, dass es diese immer noch gab und ich wirklich jede freie Minute genutzt habe, sodass mein Stiefvater wusste, wir lassen ihn nicht alleine, trösten mich wirklich sehr!!!
Letztendlich sind es die Menschen, die zählen.
Gebt die Hoffnung nicht auf, bitte,bitte!

Alles Liebe,
Martina
__________________
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-Charlie Chaplin-
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